Midterms 2018

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  • Jenseits von Alabama

    Wanli, 12.12.2017 17:58, Antwort auf #200

    So, heute wird endlich gewählt im Südstaat, der damit mal wieder seinen Moment im Rampenlicht hat. Zumindest auf dem Weg zum Wahllokal zeigt Roy Moore irgendwie schon Stil:

    Doch noch mehr scheinen aufgesattelt zu haben, NBC zufolge zeichnet sich eine hohe Wahlbeteiligung ab.

    But as local election officials prepared for polls to open Tuesday there were indications that turnout could be even higher still, approaching levels in some cases typically seen in midterm general elections. And neither party is willing to suggest what that says about the final outcome.

    https://www.nbcnews.com/politics/first-read/alabama-race-has-big-stakes-trump-go p-2018-n828681

    Bei der Wahl stehen natürlich auch die für GOP-regierte Staaten mittlerweile charakteristischen Manöver im Blickpunkt, mit denen bestimmten Bevölkerungsgruppen die Teilnahme an Wahlen erschwert wird; dazu kam gestern noch ein Aufreger, als ein Richter zunächst anordnete, die Stimmzettel (aus Papier wie digital) seien sechs Monate aufzubewahren, und der oberste Gerichtshof des Staates diesen Beschluss sofort wieder kassierte.

    In addition to the passage of restrictive voter ID laws, Alabama Republicans have been enabled by the US Supreme Court to close nearly 200 polling locations. On Monday night, they scored another legal victory when the state Supreme Court decided that election officials are not required to preserve digital ballot images from Tuesday’s election.

    The stay was issued late Monday night, in response to a decision by a circuit court judge who sided with plaintiffs in a lawsuit which argued that the state is required to keep voting records for at least six months.

    https://www.dailykos.com/stories/2017/12/12/1723544/-Alabama-Supreme-Court-rules -the-state-can-destroy-ballot-images-right-after-Tuesday-s-election

    ----------------------------------------------

    Nun gut, morgen kennen wir das Ergebnis, aber die Auswirkungen der vergangenen Wochen werden uns darüber hinaus noch eine Weile beschäftigen.

    Der demokratische Senator Cory Booker etwa reibt sich regelrecht auf im Wahlkampf für den demokratischen Underdog Doug Jones, dem die Hilfe des prominenten Schwarzen natürlich auch besonders gelegen kommt. Und Booker selbst erhofft sich davon sicher einen ordenlichen Vorteil bei der Präsidentschaftskandidatur 2020 - allgemein wird erwartet, dass er seinen Hut in den Ring wirft.

    In Alabama and most of the South, about half of all Democrats are black. In a potential 2020 primary with a dozen or more white candidates and Booker, the New Jersey senator could sweep the South and amass a huge number of delegates. He knows that getting name recognition in Alabama now is valuable for 2020. He also knows that in 2020 he can say to Alabama Democrats: "I was there when you needed me."

    http://www.electoral-vote.com/evp2017/Senate/Maps/Dec12.html#item-4

    Seine Kollegin im amerikanischen Oberhaus Kirsten Gillibrand feilt auch an ihrer, ahem, Brand. Sie hat sich schon länger besonders gegen sexuelle Nötigung engagiert und die zahlreichen Enthüllungen der letzten Wochen mitsamt der #metoo-Bewegung auf dem TIME-Cover haben ihr diesbezüglich Auftrieb gegeben; nun forderte sie medienwirksam Trump zum Rücktritt auf wegen der diversen diesbezüglichen Anschuldigungen gegen ihn. Dieser tat Gillibrand, die er noch aus New York kennt, den Gefallen und erwiderte ganz charakteristisch sexistisch:

    Lightweight Senator Kirsten Gillibrand, a total flunky for Chuck Schumer and someone who would come to my office “begging” for campaign contributions not so long ago (and would do anything for them), is now in the ring fighting against Trump.

    http://talkingpointsmemo.com/livewire/gillibrand-responds-trump-cannot-silence-m e

    Booker und Gillibrand schärfen also ihr Profil: Das Bewerberfeld bei den demokratischen Vorwahlen 2020 wird riesig sein, da muss man schon früh versuchen, sich abzuheben und wichtige Segmente der Parteibasis hinter sich zu versammeln.

  • RE: Alabama und so

    sorros, 12.12.2017 18:03, Antwort auf #200
    Natürlich kann man sich die Haare raufen angesichts der Tatsache, dass ein Irrer wie Moore tatsächlich Aussichten auf den Sieg (in Alabama) hat; man kann es aber auch als gutes Zeichen sehen, dass ein Republikaner in diesem beinhart roten Staat überhaupt kämpfen muss.

    Ich denke diese unterschiedlichen Einschätzungen und auch Wahlabsichten haben etwas damit zu tun, daß das "Genderthema" uaf Grund seiner Medienpräsenz deutlich überschätzt wird.
    Die meisten Leute interessiert das nur am Rande und ich behaupte das ist auch mit "me too" so.'
    Die meisten Leute und damit meine ich auch Frauen, haben nie was anderes erwartet, bei Film- oder Fernsehbesetzungen und bei Karrieremachern.
    Ja und jetzt ist das halt mal in der Öffentlichkeit und ersetzt die tägliche "wer liebt gerade wen" Berichterstattung, aber das ist auch Alles!

  • Alabama schön bunt

    Wanli, 12.12.2017 19:09, Antwort auf #202

    Naja, sexuelle Belästigung kann durchaus eine Straftat sein, das ist nicht nur irgendein nebulöses Genderthema, sondern eine echte Schweinerei - und da würde ich es schon begrüßen, wenn da ein entsprechender Bewusstseinswandel durchgedrückt werden könnte.

    Dass man einen Wahlkampf nicht zuvörderst auf diesem Thema aufbauen sollte und in dieser Angelegenheit auch immer die Gefahr besteht, über das Ziel hinauszuschießen, ist sicher auch richtig, aber glaub mir: Vielen Frauen ist es mitnichten egal, wenn ihnen schlüpfrige Anträge gemacht oder sie betatscht werden.

    Was Moore angeht: Da reden wir halt auch über Minderjährige und die Vorwürfe sind zum Teil doch ganz schön heftig. Ein Mädchen in sein Auto gelockt, die Beifahrertür abgeschlossen, sie gegen ihren Widerstand befummelt und ihren Kopf Richtung Schritt gedrückt und sie schließlich aus dem Auto geworfen zu haben und weggebraust zu sein - ehrlich, das ist nun wahrlich nicht mehr irgendwie als irgendwie verunglückter Flirtversuch zu verbuchen.

    EDIT

    So haben die einzelnen Counties 2016 bei der Präsidentschaftswahl gewählt:

    Hier die Counties nach der Bevölkerungszahl:

    https://en.wikipedia.org/wiki/United_States_presidential_election_in_Alabama,_20 16

    Daily Kos hat einen Überblick über die Resultate der einzelnen Counties und eine ungefähre Schätzung, wie Jones dort jeweils abschneiden müsste, um am Ende zu obsiegen:

    https://www.dailykos.com/stories/2017/12/12/1723361/-The-Daily-Kos-Elections-cou nty-by-county-guide-to-watching-Alabama-s-election-results-tonight#read-more

    Rund um Birmingham sowie im sogenannten "Black Belt" braucht es wohl eine Rekordwahlbeteiligung, während in den ländlichen Counties viele Republikaner zuhause bleiben müssen; einen Unistandort wie Tuscaloosa oder Counties mit überdurchschnittlich gebildeten Einwohnern wie Madison oder Lee müssten die Blauen wohl kippen. Insgesamt schon eine Herkulesaufgabe, aber wer weiß?

    EDIT 2

    Vor allem in den auf der Karte unten mit Streifen versehenen roten Counties könnte Roy verwundbar sein:

    https://twitter.com/reckonalabama/status/938132389770833925

    EDIT 3

    Liveblogs für Nachteulen:

    http://www.al.com/news/index.ssf/2017/12/alabama_senate_election.html#incart_m-r pt-2

    https://www.dailykos.com/blogs/elections/

    Sehr gut die Seite der New York Times

    https://www.nytimes.com/elections/results/alabama-senate-special-election-roy-mo ore-doug-jones

    CNN-Livestream

    https://www.youtube.com/watch?v=nu3Y4TbnbUA

    EDIT 4

    Die Wahllokale sind noch offen, aber einige Zahlen aus bisherigen Exit Polls sind schon raus:

    Trump job approval/disapproval: 48/48
    Abortion should be legal/illegal: 40/54
    Moore allegations true/false: 49/44
    Republican Party favorable/unfavorable: 43/51
    Democratic Party favorable/unfavorable: 44/52

    Extrem miese Zahlen für die GOP und Trump, nur die Einstellung zur Abtreibung könnte sie etwas beruhigen. In zweieinhalb Stunden (um zwei Uhr morgens) schließen dann die Wahllokale, von da an sind konkretere Zahlen zu erwarten.

    EDIT 5

    Zusammensetzung der Wählerschaft nach ethnischer Herkunft laut CNN:

    65% white, 30% black, 2% Latino

    Nach diversen Panikattacken der Demokraten im Vorfeld bezüglich der angeblich wenig enthusiastischen Schwarzen kann man da wohl etwas Entwarnung geben - wie übrigens auch schon in Virginia. Die Wählerschaft ist schwärzer als die Gesamtbevölkerung.

  • RE: Alabama schön bunt

    sorros, 12.12.2017 23:49, Antwort auf #203

    Naja, sexuelle Belästigung kann durchaus eine Straftat sein, das ist nicht nur irgendein nebulöses Genderthema, sondern eine echte Schweinerei - und da würde ich es schon begrüßen, wenn da ein entsprechender Bewusstseinswandel durchgedrückt werden könnte.

    Ja aber na und? Was hat dieser wunsch mit dem realen Einfluss auf Wahlergebnisse zu tun?

  • RE: Alabama schön bunt

    saladin, 12.12.2017 23:53, Antwort auf #204
  • RE: Alabama schön bunt

    Wanli, 12.12.2017 23:53, Antwort auf #204

    Öh, den Bewusstseinswandel wird es wohl kaum geben, wenn man mutmaßliche Sexualstraftäter in den Senat wählt...

  • RE: Alabama schön bunt

    sorros, 13.12.2017 00:07, Antwort auf #206

    Öh, den Bewusstseinswandel wird es wohl kaum geben, wenn man mutmaßliche Sexualstraftäter in den Senat wählt...

    So sehr ich Deine Kenntnisse schätze, so sehr nervt mich manchmal, deine Begriffsstutzigkeit.
    Natürlich ist das so. Aber was hat das mit der Analyse des Wahlverhaltens zu tun?
    Auch wenn Du es nicht verstehst: Gar Nichts!

  • RE: Alabama schön bunt

    Wanli, 13.12.2017 00:15, Antwort auf #207

    So sehr ich Deine Kenntnisse schätze, so sehr nervt mich manchmal, deine Begriffsstutzigkeit.

    Natürlich ist das so. Aber was hat das mit der Analyse des Wahlverhaltens zu tun?
    Auch wenn Du es nicht verstehst: Gar Nichts!

    Wie kommst Du darauf? Natürlich beeinflussen solche Erwägungen das Wahlverhalten, zumindest bei einem Teil der Wählerschaft?!

    Warum sonst ist ein Weiner wohl nicht mehr in der Politik? Warum eine große Sondersendung zu einer Senatswahl in Alabama auf CNN, die unter normalen Umständen kein Schwein interessiert, da der Gewinner eh schon vorher feststeht?

  • RE: Alabama schön bunt

    drui (MdPB), 13.12.2017 00:27, Antwort auf #203

    30% -Anteil der Schwarzen, wenn das stimmt, könnte es eine Überraschung geben. Das könnte dann auch diese Statistik erklären:

    Republican Party favorable/unfavorable: 43/51
    Democratic Party favorable/unfavorable: 44/52

    Hat jemand die Aufsplittung nach Alter? Wenn sich zeigt, dass sehr viel mehr junge und gebildete Wähler zur Wahl gegangen sind, könnte Moore verlieren.

  • RE: Alabama schön bunt

    sorros, 13.12.2017 00:41, Antwort auf #208

    So sehr ich Deine Kenntnisse schätze, so sehr nervt mich manchmal, deine Begriffsstutzigkeit.

    Natürlich ist das so. Aber was hat das mit der Analyse des Wahlverhaltens zu tun?
    Auch wenn Du es nicht verstehst: Gar Nichts!

    Wie kommst Du darauf? Natürlich beeinflussen solche Erwägungen das Wahlverhalten, zumindest bei einem Teil der Wählerschaft?!

    Warum sonst ist ein Weiner wohl nicht mehr in der Politik? Warum eine große Sondersendung zu einer Senatswahl in Alabama auf CNN, die unter normalen Umständen kein Schwein interessiert, da der Gewinner eh schon vorher feststeht?

    Ich habe nicht bestritten, daß es das Wahlverhalten mancher Wähler beeinflußt, sondern, daß es die Mehrheit der Wähler erreicht und zwar unabhängig von ihrem sonstigen Wahlverhalten.


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