Midterms 2018 (II)

Beiträge 101 - 110 von 231
  • RE: Optimismus

    drui (MdPB), 05.08.2018 20:26, Antwort auf #100

    Wollen wir's hoffen. Ich hätte vor zwei Jahren nicht gedacht, dass über 40% der Amerikaner die unglaublichsten und dümmsten Verschwörungstheorien glauben, Putin mehr vertrauen als den eigenen Geheimdiensten und jede Form von Rassismus anstandlos akzeptieren. Ich traue dem amerikanischen Volk somit alles zu, wenn es nur dumm und unmoralisch genug ist.

  • RE: Optimismus

    gruener (Luddit), 06.08.2018 03:05, Antwort auf #101

    Wollen wir's hoffen. Ich hätte vor zwei Jahren nicht gedacht, dass über 40% der Amerikaner die unglaublichsten und dümmsten Verschwörungstheorien glauben, Putin mehr vertrauen als den eigenen Geheimdiensten und jede Form von Rassismus anstandlos akzeptieren. Ich traue dem amerikanischen Volk somit alles zu, wenn es nur dumm und unmoralisch genug ist.

    jetzt erst?

    *****

    eine kleine persönliche anekdote am rande:

    bis anfang der 90er jahre bekamen meine eltern sogenannte care-pakete aus den usa. (u.a. von ausgewanderten verwandten - aus politischen wie religiösen gründen) danach hörten selbige schlagartig auf, weil die verwandten und auch deren freunde verstarben.

    kurz vor deren tode war auch ich einige male "drüben". und bevor missverständnisse aufkommen: nicht irgendwo im mittleren "roten" westen, sondern an der vermeintlich liberalen und aufgeklärten ostküste, primär im staate new york. eine frage, die mir wiederholt gestellt wurde, war: habt ihr eigentlich schon wieder strom und fahren bei euch auch autos?

    so bescheuert es klingt, es erklärte die care-pakete mit kaffee und süßigkeiten für den nachwuchs. die glaubten wirklich, uns etwas gutes und jährlich einmaliges zu tun. gewöhnlich gegen jahresende, wenn ein vermeintlich christliches gewissen sie ergriff.

    die weit verbreitete, abgrundtiefe dummheit im amerikanischen volke ist nicht erst mit trump ausgebrochen. diese elendige verblödung grassiert bereits seit vielen jahrzehnten. (und ergreift mit der zeit auch jene, die zuwandern und sich unkritisch anpassen) sie ist die pest, die immer wieder vollkoffer wie reagan, bush oder trump ins weiße haus spült. nicht zuletzt dank systemimmanenter sogenannter demokraten.

    nachtrag: ich bin - wie hier allgemein bekannt - auf kaum etwas stolz in meinem leben. schon gar nicht darauf, laut pass ein deutscher zu sein. aber der umstand, in ein bestimmtes land nicht mehr einzureisen zu dürfen, weil ich es gewagt habe, vor vielen jahren mal bei der falschen abgeordneten zu arbeiten, erfüllt mich mittlerweile durchaus mit einem gewissen "stolz".

  • RE: Optimismus

    drui (MdPB), 06.08.2018 12:59, Antwort auf #102

    eine frage, die mir wiederholt gestellt wurde, war: habt ihr eigentlich schon wieder strom und fahren bei euch auch autos?

    Es war mir schon lange klar, dass bei einem großen Teil der US-Amerikaner das Wissen um so gut wie alle Dinge außerhalb des eigenen Staates recht bescheiden ist, das ist aber nicht die Dummheit, die ich meine. Unwissenheit ist das eine. Dummheit ist, die unwahrscheinlichsten und rational unmöglichsten Dinge zu glauben, wenn dies eine vermeintliche Autorität befiehlt. Stichwort Qanon. Gut, bei uns gibt es auch viele Deppen, die so etwas glauben, aber in den USA sind solche Theorien bald mehrheitsfähig und werden vom größten nationalen Fernsehsender propagiert:

    QAnon adherents believe that Barack Obama, Hillary Clinton, George Soros, and other high-level officials are planning a coup while simultaneously involved as members of an international child sex trafficking ring. According to this idea, the Mueller investigation is actually a countercoup led by Donald Trump, who pretended to collude with Russia in order to hire Robert Mueller to secretly investigate the Democrats.[12]

    Other beliefs are that the Rothschild family are the leaders of a satanic cult, and that certain Hollywood stars are pedophiles.[6] By interpreting the information fed to them by Q, QAnon adherents come to these conclusions.[12]

    https://en.wikipedia.org/wiki/QAnon

    In verklausulierten Postings erklärte er seinen begeisterten Lesern, dass Trump eine Art Staatsstreich des deep state abgewehrt habe und nun »der Sturm« beginne. Begriffe wie »the storm« oder »the awakening« (das Erwachen) beinhalten alles, wonach sich Anhänger der Alt-Right und der Tea-Party-Bewegung schon lange sehnen: Im Prinzip wird demnach jeder verhaftet und nach kurzem Prozess lebenslang eingesperrt oder hingerichtet, der nicht ihrer Meinung ist, also alle nichtrechten Schauspieler, Journalisten, Musiker und natürlich Politiker. Sie gelten als Teil des Establishments, das die Ver­einigten Staaten versklavt, in furchtbaren satanistischen Ritualen Kinder ­opfert und dazu auch noch den Kommunismus propagiert.

    Der geniale Stratege Trump denke jedoch, so die Quintessenz der kryptischen Q-Postings, immer mehrere Züge weiter als seine Gegner, die derzeit fast alle bereits elektronische Fußfesseln trügen und darauf warteten, vor Gericht gestellt zu werden. Der Öffentlichkeit müsse das derzeit allerdings noch verschwiegen werden, weil Trump mit dem Ausmisten des Sumpfs noch nicht ganz fertig sei.

    Die Q-Fans machten sich umgehend auf die Suche nach Beweisen und fanden Bilder, auf denen unter anderem die Clintons, George Soros und der von ihnen hartnäckig Hussein genannte ehemalige Präsident Barack Obama angeblich Fußfesseln verbergende Stiefel trugen (was ihnen nun im Winter auch nicht weiter schwerfiel). Zur Not wurden die Umrisse eines solchen ­Geräts am Unterschenkel kurzerhand in Fotos hineinretuschiert.

    Kurz vor Weihnachten äußerte Q, dass in Guantánamo gerade Platz für Hunderte Angehörige des Establishments geschaffen werde. Daher herrsche dort auch ungewöhnlich viel Flugverkehr, wie live auf den einschlägigen Flight Tracker-Websites zu sehen sei. Auf die Idee, dass viele dort Stationierte vielleicht auch nur die anstehenden Feiertage für Urlaub nutzen könnten, kam niemand – Qanon, so die allgemeine Lesart, hat nämlich immer recht.

    https://jungle.world/artikel/2018/05/q-wie-durchgeqnallt

  • Krise als Chance / mal wieder Wahltag / Familiendrama

    Wanli, 07.08.2018 12:09, Antwort auf #103

    Und selbst wenn die Demokraten in einigen Jahren die katastrophalsten Verbrechen Trumps wieder rückgängig zu machen versuchen, ist es dann für Viele und vieles zu spät. Der Klimawandel wird vier Jahre beschleunigt sein, Tausende Einwanderungskinder traumatisiert durch die Trennung von ihren Eltern, Hunderte Suizide, eine Destabilisierung des Nahen Ostens, Verlust der Weltmachtrolle und jeglichen Vertrauens ausländischer demokratischer Staaten, gestärkte Diktaturen überall auf der Welt, handlungsunfähige US- Geheimdienste und zerstörtes Vertrauen der eigenen Bevölkerung in sie.

    Natürlich wird Trumps Regentschaft negative Folgen haben und vielleicht werden diese so gravierend sein, dass jedem die rosarote Brille von der Nase fällt. Ich trag sie noch, weil ich denke, dass in einer Krise unserer westlichen Gesellschaften (und die gibt es, nicht nur jenseits des großen Teichs) auch eine Chance für eine Neubesinnung liegt. Und der konfuse Donald unterminiert zwar beständig demokratische Normen, der tatsächliche Schaden, den er anrichtet, könnte aber viel größer sein, wenn da im Weißen Haus tatsächlich jemand säße, der was vom Regieren versteht. Und vergessen wir nicht: Bereits kurz nach dem Amtsantritt schnellte der Anteil der Bevölkerung, der die Regierung kategorisch ablehnt, auf über fünfzig Prozent hoch und blieb dort durchgehend, trotz unterm Strich guter Wirtschaftslage (ironischerweise vor allem in den demokratisch geprägten Metropol- und Küstenregionen).

    https://www.realclearpolitics.com/epolls/other/president_trump_job_approval-6179 .html

    Eine Mehrheit der Menschen merkt offenbar sehr wohl, dass die Hetze und Polemik von rechts, die sich ja schon vor Trumps Aufstieg immer weiter intensivierte, nicht mehr hinnehmbar ist. Daher ja auch das plötzliche politische Engagement vieler Menschen, das - wenn's gut läuft - die dauerhafteste Hinterlassenschaft der Ära Trump sein könnte.

    Reports from journalists and academics describe grassroots organizational activity by left-of-center citizens and groups that is unequalled since Barack Obama's first presidential campaign, and disproportionate political engagement among women that may have been last matched during the push for the Equal Rights Amendment four decades ago. [...]

    As I have recently argued, the Democratic Party is indeed evolving in important ways, and the class of candidates running this year is visibly different from those of the past. [...]

    We are left, instead, with a picture of millions of Americans arrayed from the political left to the center, disproportionately well-educated, suburban, and professional, who are simultaneously captivated and repulsed by the day-to-day behavior of Donald Trump. Perhaps the real reason that reporters and editors don't find this story more interesting is that they feel like they already know plenty of people like that. (In fact, many of them are people like that.) Yet if the balance of partisan power shifts after November, it won't just be because of Trump himself, but will also reflect the actions of citizens who responded to his presidency by making room in their own lives for heightened engagement in the political arena.

    http://www.honestgraft.com/2018/07/is-resistance-most-under-covered.html

    Für ein diktatorisches System sind die USA viel zu föderal aufgebaut.

    Das ist auch ein Punkt, der Trumps desaströsen Kurs zumindest abmildert, wie andererseits noch vor kurzem die Politik Obamas übrigens, wo sich ja auch viele Bundestaaten auf die Bremse stellten. Ein Beispiel: Die Regierung möchte jetzt die gesetzlichen Vorgaben zum maximal zulässigen Benzinverbrauch von Neuwagen drastisch aufweichen; Kalifornien und dreizehn weitere Bundesstaaten wollen das aber nicht schlucken und die 2012 verabschiedeten strengeren Regelungen beibehalten - was prakrisch bedeuten würde, dass sich nichts ändert, da die Autoindustrie kaum den Aufwand betreiben würde, das gleiche Modell sowohl in blauer als auch in roter Motorisierung auf den Markt zu werfen.

    http://nymag.com/daily/intelligencer/2018/08/trump-begins-attack-on-fuel-standar ds-and-california.html

    Und derweil knirscht auch die jahrelange unheilige Allianz zwischen schwerreichen Großspendern und der oft eher ethno-nationalistisch gesinnten Basis, die die Wahlerfolge der GOP in den letzten Jahren entscheidend begünstigt hatte: Die berühmt-berüchtigten Koch-Brüder, die eigentlich 400 Millionen in den anstehenden Wahlkampf pumpen wollten, ließen verlauten, ihre Unterstützung stehe auf der Kippe, diverse GOP-Kandidaten müssen ihren Senatswahlkampf in North Dakota, Nevada oder Indiana ohne die beträchtlichen Finanzspritzen der Brüder bestreiten.

    https://www.politico.com/story/2018/07/30/koch-network-kevin-cramer-senate-74983 3

    Trumps Protektionismus elektrisiert einen Teil der Basis, den libertären Teil der republikanischen Koalition aber eben nicht - und es ist dem Wahlsieg Donalds zu verdanken, dass dieser schon lange bestehende Widerspruch, bislang immer mit kraftmeierischer Rhetorik, Sündenböcken und Verschwörungstheorien mühsam zugekleistert, nun offen zu Tage tritt.

    The idea that the Kochs would embrace protectionism for the good of the Republican party is insanely, profoundly, splurt-coffee-out-your-nostrils hilariously stupid. Saying to the Kochs, “We can have a theoretical discussion later” about whether free trade is good is like telling surgeons, “We can talk about whether the patient actually needs a heart transplant down the road. You just need to start cutting.”

    https://www.nationalreview.com/corner/steve-bannon-koch-brothers-feud-amusing/

    -----

    Heute dann wieder (Vor-)Wahlen; im Scheinwerferlicht dabei natürlich vor allem die hier bereits thematisierte Nachwahl in Ohio, in einem Wahlkreis, der einst in die jetzige Form gebracht wurde, um der GOP einen sicheren Sitz zu garantieren.

    https://fivethirtyeight.com/features/everything-you-need-to-know-about-the-ohio- 12th-special-election/

    Die Vorwahlen sind für die Parteien natürlich auch immer Anlass, sich inhaltlich zu orientieren. Im Kansas unterstützt der Donald gegen die Wünsche anderer Schwergewichte in der Partei den Kandidaten für das Amt des Gouverneurs Kris Kobach, Hardliner in Immigrationsfragen und einer extrem reichenfreundlichen Steuerpolitik sowie landesweit bekannt aufgrund seines Engagements gegen imganinären Wahlbetrug, dem nur beizukommen sei, indem man Minderheiten das Wählen so schwer wie möglich mache. Der Donald hofft wohl, mit Kobach demnächst den ersten voll und ganz auf seiner Linie liegenden Gouverneur zu bekommen, die Demokraten hoffen aber auch auf den Vorwahlsieg des beinharten Ideologen: Es ist nicht leicht für die Blauen, in Kansas Wahlen zu gewinnen, aber mit dem sehr umstrittenen Kobach als Gegner sicher nicht unmöglich.

    http://nymag.com/daily/intelligencer/2018/08/trump-whisperer-kris-kobach-may-bec ome-governor-of-kansas.html

    Donald Trump likes winners and hates losers. When he endorses candidates for office, he usually picks people who he thinks are going to win, so he can take credit for their victory. However, yesterday Trump endorsed Kansas Secretary of State Kris Kobach. Many Republicans think he will lose today's gubernatorial primary and even more Republicans are praying that he will lose. If he wins the nomination, the Democrats actually have a decent chance of winning the general election. Against any other Republican, especially Gov. Jeff Colyer (R-KS), the Democrats have little chance.

    Kobach is known in Kansas and beyond for being obsessed with (nonexistent) voter fraud. He was vice chair of Trump's voter fraud commission, which failed to uncover any voter fraud. This week a federal judge ordered Kobach to pay more than $26,000 for "contemptuous behavior" during a voting-rights case. Polls show the race between Colyer and Kobach to be close, so it could go either way.

    http://www.electoral-vote.com/evp2018/Senate/Maps/Aug07.html#item-3

    Auch in Michigan wird in der GOP gerangelt, auch hier versucht der Donald, seine Getreuen in den Vorwahlen durchzudrücken.

    Auf der Gegenseite wird ebenfalls erbittert gerungen; eher zentristische Kräfte favorisieren Gretchen Whitmer als Kandidatin für das Amt des Gouverneurs, Bernie und Konsorten dagegen machen engagiert Wahlkampf für den weiter links angesiedelten Abdul El-Sayed. Der wohl entscheidende Streitpunkt ist hier die Gesundheitspolitik.

    http://nymag.com/daily/intelligencer/2018/08/trump-picks-james-schuette-favored- in-michigan-primaries.html

    Tuesday’s primary in the 2018 governor’s race symbolizes the Democratic Party’s growing pains, pitting a progressive push for Medicare-for-all against the Obama legacies of the Affordable Care Act and Medicaid expansion. It’s highlighted issues of race and identity — if El-Sayed wins the primary and the general, he could be the first Muslim governor in America. And it’s illustrated the continuing influence of money in politics, with a wild-card self-funded millionaire running as a third candidate.

    Democrats desperately want to win back the Midwest states that swung for Trump. The question is how. Ocasio-Cortez, El-Sayed, and their supporters think Democrats need to give their base reasons to turn out — getting money out of politics, passing Medicare-for-all, and raising the minimum wage to $15. Compromise be damned.

    https://www.vox.com/policy-and-politics/2018/7/30/17616800/progressives-abdul-el -sayed-alexandria-ocasio-cortez-michigan-governor-democrat-primary

    Ein sehr ausführlicher Überblick über die heutigen Wahlen hier:

    https://slate.com/news-and-politics/2018/08/ohio-kansas-michigan-missouri-washin gton-preview-who-donald-trump-bernie-sanders-alexandria-ocasio-cortez-endorsed.h tml

    https://fivethirtyeight.com/features/primary-briefing-missouri-kansas-michigan-a nd-washington/

    EDIT

    Übrigens: Im roten Tennessee wurde letzte Woche ja auch auf kommunaler Ebene gewählt und wie so oft in den anderthalb Jahren seit Donalds Inauguration triumphierten die Demokraten.

    There were 26 countywide offices up for election, and the Democrats claimed 21 of them, flipping over a dozen. Of the 10 most significant offices up (sheriffs and mayors, primarily), Republicans held 9 prior to last week's contests. Now, they hold zero. And broadly speaking, the results weren't even close, with members of the blue team wresting away GOP-held offices by 5 and 10 and 15 points.

    What does it all mean? Well, it's hard to draw national generalizations from municipal-level results in one state. However, it is clear that Tennessee Democrats are organized and are energized. That, in turn, suggests that the blue team is in excellent position to claim the governor's mansion and/or Bob Corker's Senate seat. And if they are able to pull off the latter, that gives them a little extra margin of error when it comes to the possibility of retaking the Senate.

    http://www.electoral-vote.com/evp2018/Senate/Maps/Aug07.html#item-8

    Ein weiterer kleiner Fingerzeig die politische Stimmung in den Staaten betreffend...

    The evidence that this [eine "blaue Welle"] is precisely what's happening is right there in front of us, in a series of elections over the past 18 months — special elections to fill vacated House seats, statewide elections, local elections. Over and over again, at all of these levels, Democrats have outperformed expectations, often winning in districts that in recent election cycles have strongly favored Republicans. That's because Democrats are energized, highly motivated to push back hard against the president and what the GOP has become since Trump stormed the stage during the 2016 Republican primaries.

    That energy and motivation isn't likely to wane. It has already persisted since Trump's victory nearly two years ago. And the very things Trump does to keep his own base motivated — the rallies, the appalling viciousness of the ICE raids and detentions and family separations, the racist denigration of immensely popular sports figures — also keep Democrats motivated. That's the double-edged sword of negative partisanship.

    Democrats are likely to do very well in November — with their floor at the present sitting just below what it would take to capture a House majority, and the upper end giving them a majority with a substantial margin. (The odds of them taking the Senate are longer, but far short of impossible.)

    http://theweek.com/articles/788811/coming-republican-wipeout

    EDIT

    Wird ein wenig lang, dieser Post, aber sei's drum: Noch kurz was zur "Hexenjagd", also Muellers Ermittlungen. Bislang hatte Trump behauptet, beim Treffen seines ältesten Sohnes sowie des Schwiegersohnes mit russischen Geheimdienstlern sei es um harmlose Gegenstände wie die Adoption russischer Kinder gegangen. Jetzt ließ der POTUS verlauten, sein Junior habe in der Tat belastendes Material über Clinton erhalten wollen - er selbst habe aber selbstredend nichts davon gewusst. Wird sicher ein ein nettes Thanksgiving im November....

    https://www.salon.com/2018/08/06/donald-trump-throws-his-eldest-son-under-the-bu s-and-yes-this-collusion-could-be-criminal/

  • Pst! Geheim!

    Wanli, 07.08.2018 17:57, Antwort auf #104

    Hab mir aufgrund von druis Post jetzt auch mal die QAnon-Mythen zu Gemüte geführt. Dagegen haben 9/11-Truther und Chemtrail-Kassandras ja wirklich voll den Durchblick. Was das für eine geistige Energie kosten muss, so ausdauernd "Beweise" für die pädophilen Umtriebe der Demokraten und Sonderermittler Muellers clandestinen Versuch, ihnen das Handwerk zu legen, zu fabrizieren...

    http://nymag.com/selectall/2017/12/qanon-4chan-the-storm-conspiracy-explained.ht ml

    Europäischer Hochmut scheint mir aber fehl am Platz: Die Googlesuche förderte auch genügend deutsche Seiten zutage, die sich den Enthüllungen anschließen.

    Die Washington Post wundert sich darüber, dass Verschwörungstheorien doch eigentlich etwas für Loser seien, die sich damit die eigene Machtlosigkeit erklärten; in den USA seien sie aber überwiegend bei den Anhängern des amtierenden POTUS und der republikanischen Mehrheitsfraktionen anzutreffen. Offenbar fühlen sich manche an der Basis trotz des Wahlsieges 2016 nicht wirklich an der Macht - kein Wunder bei einem White-House-Würstchen, das bisher noch keine seiner vollmundigen Ankündigungen umgesetzt hat, sowie einem Kongress, der vor allem das Wohlergehen der Eliten im Sinn hat. Da muss dann halt flugs eine Theorie her, nach der Trump seine Heldentaten halt im Geheimen vollbringt.

    https://www.washingtonpost.com/news/posteverything/wp/2018/08/02/conspiracy-theo ries-are-for-losers-qanon-is-no-exception/?utm_term=.b1c8e70ed42f

  • RE: Optimismus

    gruener (Luddit), 08.08.2018 03:18, Antwort auf #103

    eine frage, die mir wiederholt gestellt wurde, war: habt ihr eigentlich schon wieder strom und fahren bei euch auch autos?

    Es war mir schon lange klar, dass bei einem großen Teil der US-Amerikaner das Wissen um so gut wie alle Dinge außerhalb des eigenen Staates recht bescheiden ist, das ist aber nicht die Dummheit, die ich meine. Unwissenheit ist das eine. Dummheit ist, die unwahrscheinlichsten und rational unmöglichsten Dinge zu glauben, wenn dies eine vermeintliche Autorität befiehlt. Stichwort Qanon. Gut, bei uns gibt es auch viele Deppen, die so etwas glauben, aber in den USA sind solche Theorien bald mehrheitsfähig und werden vom größten nationalen Fernsehsender propagiert:

    nun, die von dir beschriebene dummheit beginnt womöglich mit der unwissenheit resp. der faulheit, sich um dinge jenseits des eigenen tellerrandes zu kümmern.

    in den 80er, 90er anzunehmen, es gäbe in deutschland weder strom noch autos, grenzt jedoch nicht allein an dümmheit oder "unterbelichtetsein". nein, personen, die derartige fragen stellen, sind nicht nur unterbelichtet, bei denen herrscht permanente sonnenfinsternis im hohlraum hinter der sitrn.

    ich bitte zu beachten, dass u.a. eben diese erkenntnis mich dazu bewegt, trump nicht abzuschreiben, sondern ihm eher eine sonnige politische zukunft zu prophezeien.

    in der ebenso faszinierenden wie auch fragwürdigen cbs-serie hawaii five.0 ist seit einiger zeit ein überzeugter verschwörungstheoretiker teil des ermittlungsteams. in einer szene sucht der - übrigens durchaus sympathisch angelegte - typ einen wg-mitbewohner. und entscheidet sich am ende für den, der nicht allein die mondlandung für eine pr-kampagne der nasa hält, sondern darüber hinaus die these aufstellt, dass der mond insgesamt eine erfindung der us-amerikanischen regierung ist und überhaupt nicht existiert. das hat doch voll stil, oder?

    im nächsten kapitel: jerry - der eingangs erwähnte five.0-typ - erklärt der warren-kommission posthum, wie sie ihre arbeit hätte besser erledigen können. (übrigens beim markieren von schweine-exkrementen) und außerdem: area 51? das war vorgestern. heute kümmern wir uns um die area 52. - ich bin gespannt, welchen realen politiker jerry demnächst zum alien erklärt: trump, clinton - beide?

  • Vorwahlen am 14.8. (also heute)

    Wanli, 14.08.2018 22:35, Antwort auf #106

    Heute wieder Vorwahlen; im Fokus dabei wohl vor allem der Mittlere Westen. In Wisconsin und Minnesota mag sich die Frage nach der Kontrolle über das Repräsentantenhaus entscheiden, hier gibt es diverse Wahlkreise, in denen es spannend werden könnte. Zudem stehen in beiden Staaten insgesamt gleich drei Senatssitze zur Wahl (wobei die Demokraten die halten sollten) sowie beide Gouverneursposten. In Wisconsin will es dabei Scott Walker noch einmal wissen, sicher einer der aus demokratischer Sicht meistgehassten republikanischen Gouverneure des Landes ob seiner konsequent gewerkschaftsfeindlichen Politik.

    Der republikanische Gouverneur Vermonts ist eigentlich recht beliebt, hat allerdings kürzlich die Waffenrechte eingeschränkt, was im zwar linken, aber auch sehr libertär geprägten Vermont nicht so schrecklich gut angekommen ist, vor allem natürlich nicht bei der dortigen Republikanern. Mit viel Glück wird der Mann in den parteiinternen Vorwahlen abgesägt, dann hätten die Demokraten vielleicht eine Chance, falls sie einen plausiblen Kandidaten nominieren und nicht gerade den 14-Jährigen, der dort ebenfalls kandidieren darf - wie gesagt, Vermont ist recht speziell...

    Schließlich noch Connecticut, der einzige Staat, in dem Republikanern im November recht gute Chancen eingeräumt werde, einen demokratischen Gouverneur zu beerben.

    Mehr zu den heutigen Vorwahlen zum Beispiel hier:

    https://www.vox.com/policy-and-politics/2018/8/13/17671928/primary-elections-201 8-wisconsin-minnesota-connecticut-vermont

  • Ahnungslosigkeit

    drui (MdPB), 15.08.2018 11:03, Antwort auf #107

    Der amerikanische Sonneborn hat immerhin 8% geholt, davon kann unser Martin im EU-Parlament nur träumen.

    Hier mal ein weiteres Beispiel für eine Kombination aus Ahnungslosigkeit und Mitteilungsbedürfnis bei deutschen Journalisten:

    Donald Trump, der selbsterklärte größte Dealmaker aller Zeiten, ist gerade dabei, es sich mit allen zu verderben, mit denen er doch eigentlich ins Geschäft kommen will. Gerade hat er wieder ein Stückchen an der Eskalationsschraube mit dem sogenannten Nato-Partner Türkei gedreht - und die Lieferung von 100 F-35-Kampfjets in das Land gestoppt.
    Nun kann man lange darüber streiten, ob es richtig ist, einem Land wie der Türkei Waffen zu liefern (in Deutschland sind wegen dieser Frage beinahe schon Regierungen zerbrochen). Nur hat Trumps Türkeipolitik bisher nur Verheerungen angerichtet: Sie schickte die Lira auf rasante Talfahrt, gefährdet die Nato und lässt den türkischen Präsidenten Erdogan darüber nachdenken, ob Moskau nicht doch der bessere Partner für ihn sei. Wenn man einen Kurs belegen will, wie man mit seiner Politik maximalen Schaden anrichtet: Im Weißen Haus sind immer Plätze frei.

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/news-genua-donald-trump-bodo-ramelow-c du-linke-immobilien-a-1222945.html

    Das kommt dann davon, wenn man keine etwas ausführlicheren amerikanischen Quellen liest und aus einer Meldung einen Kommentar macht, um billiges Trump-Bashing zu betreiben, wo es ausnahmsweise mal NICHT angebracht ist.

    Es war nicht die Initiative von Trump sondern vom US-Kongress, die F-35-Lieferung auszusetzen. Es war ein sehr ungewöhnlicher überparteiischer Antrag von Demokraten und Republikanern, den wohl nur Erdogan so erreichen konnte. Die Gründe mögen bei den Abgeordneten unterschiedlich sein (türkisches Kidnapping des evangelikalen Priesters, Kidnapping von US-Botschaftsmitarbeitern, Unterstützung von Islamisten) aber maßgeblich für die Meisten war der Waffendeal Erdogans mit Putin, S-400-Abwehrraketen aus Russland zu kaufen. Dazu muss man wissen, dass diese die besten Abwehrraketen sind um besagte F-35-Kampfjets abzuschießen. Wenn die Türkei nun die Jets hätte und die Abwehrraketen und zusammen mit den Russen ausgiebig Schwachstellen der F35 austesten könnte, wäre das eine Katastrophe für die USA. Kein Wunder also, dass Putin die S-400 deutlich billiger angeboten hat, als es ökonomisch Sinn machen würde, er hätte sie den Türken sicher auch geschenkt, um damit die Gefahr des wichtigsten US-Kampfjets udn diverser anderer Waffensysteme auszuschalten.

    The report must assess Turkey’s potential purchase of the Russian S-400 air and missile defence system and the potential effects this might have on the US-Turkey bilateral relationship. This report must also cover the impacts the S-400 might have on other US weapon systems operated by Turkey, including the F-35, the Boeing CH-47 Chinook heavy lift helicopter, the Boeing AH-64 Apache attack helicopter, the Sikorsky H-60 Black Hawk multirole helicopter, and the Lockheed Martin F-16 Fighting Falcon fighter jet, and steps to mitigate those risks.

    https://www.janes.com/article/82376/us-legislation-temporarily-banning-f-35-deli veries-to-turkey-becomes-law

    Trump ist zwar nahe an Putin, hat sehr lange Erdogan hofiert, seine Schläger in den USA freien Lauf gelassen und ganz grundsätzlich kein Problem mit Diktatoren, aber er stellt sich nicht gegen die klasklare öffentliche Meinung seines Landes und ist natürlich auch sauer, dass die Türken den Deal mit dem Priester nicht eingehalten haben. Es ist auch bezeichnend, dass die Lieferung nur kurzfristig gestoppt wurde, denn eine Kündigung des Vertrages wäre auch ein enormer Verlust für die US-Waffenindustrie, außerdem werden Teile des F35 in der Türkei produziert und ein Ersatz derselben könnte Jahre an Verzögerung bei der Produktion bedeuten.

    “If the Turkish supply chain was disrupted today, it would result in an aircraft production break, delaying delivery of 50-75 jets and would take approximately 18-24 months to re-source parts” made by Turkish companies, Mattis wrote in a July 7 to House Armed Services Committee Chairman Mac Thornberry. A similar letter was sent the Senate Armed Services panel.

    https://www.bloomberg.com/news/articles/2018-07-19/mattis-urges-congress-not-to- hit-turkey-with-lockheed-f-35-ban

    Wie auch immer, Trump wird gegenüber der Türkei nicht nachgeben, bis der Priester frei ist oder die Midterms vorbei sind, er sieht da einen einfachen propagandistischen Erfolg vor den Wahlen. Erdogan könnte allerdings dumm genug sein, ebenfalls nicht nachzugeben, was das Ganze wieder interessant macht. Und was eine mögliche Partnerschaft mit Russland angeht: Da wo es möglich ist, besteht die schon jetzt. Aber die Konflikte mit Russland werden allein wegen Syrien bald extrem zunehmen und Russland hat außer Öl, Waffen und Touristen ökonomisch nicht viel zu bieten. Und ein Austritt der Türkei aus der NATO würde die Beziehungen zur EU ruinieren und wahrscheinlich das Ende des Freihandelsabkommens und der Milliarden-Zuschüsse über den Flüchtlingsdeal bedeuten.

  • Lock them up

    drui (MdPB), 21.08.2018 23:47, Antwort auf #108

    Die witch-hunt-story wird spätestens dann unglaubwürdig, wenn alle in Trumps Umfeld im Gefängnis sitzen...

    After the conviction, Manafort, 69, faces the strong possibility of spending his remaining years in prison, unless Trump intervenes with a pardon or commutation to spare his former top 2016 campaign aide.

    https://www.politico.com/story/2018/08/21/paul-manafort-verdict-updates-790591

    Gleichzeitig macht sein Ex-Anwalt einen Deal mit Mueller und sagt gegen Trump aus:

    Cohen agreed in his plea deal to not challenge any sentence from 46 to 63 months, according to the AP.

    https://www.politico.com/story/2018/08/21/michael-cohen-strikes-plea-deal-with-p rosecutors-790646

  • RE: Lock them up

    gruener (Luddit), 22.08.2018 03:54, Antwort auf #109

    andererseits - zynisch ausgedrückt:

    was stört es eine us-amerikanische eiche, wenn sich ... , zudem, viel feind, viel ehr' ... you name it!  und der wähler wird es im november voraussichtlich mit ausreichender zustimmung quittieren.

    man merke:

    - trump schlägt man ebenso wenig wie einst helmut kohl mit birne-witzbildern

    - wer die usa weiterhin mit europäischen maßstäben misst, ist zum scheitern verurteilt.

    - trump ging es als präsident noch nie besser! --- btw: wer ist eigentlich dieser ominöse mueller? womöglich in kürze ein neuer fall für leroy jethro gibbs?

Beiträge 101 - 110 von 231

Kauf dir einen Markt!

» Mehr erfahren

30.633 Teilnehmer » Wer ist online

Erlesenes für das politische Ohr

Kommende Wahlen

In den nächsten Wochen und Monaten finden u.a. folgende Wahlen und Abstimmungen statt – zu allen Terminen werden (voraussichtlich) Märkte aufgesetzt:

Wahltermine 2023

(Hinweis: Links verweisen stets auf Wahlfieber.de - identischer Login)

1. Halbjahr

  • Deutschland
  • Abgeordnetenhauswahl Berlin
  • Bürgerschaftswahl Bremen
  • Kommunalwahl Schleswig-Holstein
  • -
  • Österreich / Schweiz
  • Landtagswahl Niederösterreich
  • Landtagswahl Kärnten
  • Landtagswahl Salzburg
  • Kantonswahl in Zürich
  • Kantonswahl in Luzern
  • .
  • Europa
  • Präsidentschaftswahl Tschechien
  • Parlamentswahl Griechenland
  • Parlamentswahl Finnland
  • Weltweit
  • Parlamentswahl in der Türkei

2. Halbjahr

  • Deutschland
  • Landtagswahl Bayern
  • Landtagswahl Hessen
  • -
  • Österreich / Schweiz
  • Nationalratswahl Schweiz
  • Europa
  • Parlamentswahl Luxemburg
  • Parlamentswahl Spanien
  • Parlamentswahl Polen
  • Landtagswahl Südtirol
  • Schottland - Unabhängigkeitsreferendum ?

  • Weltweit
  • Parlamentswahl Neuseeland

Sonstiges

  • ...

In Vorbereitung für 2024

    1. Halbjahr
    • Europawahl
    • GOP Presidential nominee 2024
    • Gemeinderatswahl Innsbruck, Salzburg
    • Fußball EM
    • weiteres folgt...
      2. Halbjahr
      • Präsidentschaftswahl USA
      • Landtagswahlen Brandenburg, Sachsen, Thüringen
      • Nationalratswahl Österreich
      • Landtagswahl Vorarlberg
      • weiteres folgt...

      Wie funktioniert das?

      So trägst du mit deinem Wissen zur Prognose bei » Mehr im Infocenter

      Fehler gefunden? Feedback?

      Fehlermeldungen und Feedback bitte per E-Mail an: help@wahlfieber.com