Republikanische Vorwahlen 2016: Butter bei die Fische

Beiträge 61 - 70 von 207
  • RE: Gute Nachrichten

    kunator, 18.02.2016 21:00, Antwort auf #60
    #61

    ich vermute dass mit jeb und der waffe und dem kommentar war jetzt zynismus oder so. Wir reden jetzt vom selben? also der 100 mio us dollar in den vorwahlkampf gesteckt hat und leute anfleht "Sie mögen bitte klatschen" und nur auf 4 % in den umfragen kommt? Ich geb dem noch ein monat dann ist er weg. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntermaßen zuletzt; oder wie Frau A. M. es formulieren würde " Wir schaffen das "

  • Klatsch und Tratsch aus Bizarrostan

    Wanli, 18.02.2016 21:20, Antwort auf #60
    #62

    Beginnen wir mit dem Donald. Das Schöne ist ja, dass der Mann (bewusst oder unwissentlich) die ganzen Sprachkonventionen unterläuft, auf die sich die Republikaner stillschweigend geeinigt haben. Waterboarding und andere dubiose Praktiken in Guantanamo oder nahöstlichen Gefängnissen etwa wurden sorgfältig nicht "Folter" genannt, sondern enhanced interrogation. Den Donald kümmert das natürlich nicht, er spricht offen von den Freuden der "Folter":

    Said Trump: “Don’t tell me it doesn’t work — torture works.”

    Trump said that he would “immediately” resume waterboarding and other techniques that are “much worse” because the United States is facing a barbaric enemy.

    https://politicalwire.com/2016/02/17/trump-backs-torture-and-much-worse/

    Es wirkt wirklich, als sei Trump ein U-Boot, das die Demokraten in die GOP eingeschleust haben, um die Partei in den Grundfesten zu erschüttern. Mittlerweile liegt der Mann übrigens auch mit dem Papst in offener Fehde:

    If and when the Vatican is attacked by ISIS, which as everyone knows is ISIS’s ultimate trophy, I can promise you that the Pope would have only wished and prayed that Donald Trump would have been President because this would not have happened. ISIS would have been eradicated unlike what is happening now with our all talk, no action politicians.

    Lausige englische Grammatik unseres Baulöwen übrigens.

    http://www.vox.com/2016/2/18/11049672/donald-trump-pope

    Selbstredend geht es auch bei den anderen Kandidaten mitunter etwas bizarr zu. Cruz-Fan Glenn Beck etwa glaubt, Gott habe Richter Scalia just zu diesem Zeitpunkt aus dem Supreme Court in den Himmel abberufen, um den Rechtgläubigen ein Zeichen zu geben, indem er sie daran erinnert habe, wie wichtig ein bei der Richterwahl zuverlässiger POTUS doch sei.

    In video posted online by Right Wing Watch, the talk show host explained that God may have killed the conservative justice to make a point -- specifically to jolt Americans into realizing how important their freedom is so that they vote for Ted Cruz to pick Scalia's replacement.

    http://www.huffingtonpost.com/entry/glenn-beck-god-killed-antonin-scalia_us_56c5 2d3ce4b08ffac127aa4d?utm_hp_ref=politics

    Jeb machte jüngst Furore mit einem Tweet seiner Pistole. Seine Verwandlung in einen taffen SOB ist damit natürlich noch nicht komplett; mittlerweile hat er auch chest bumps drauf:

    https://newrepublic.com/minutes/130119/jeb-bushs-continues-macho-rebrand-chest-b umping-brother

  • RE: Klatsch und Tratsch aus Bizarrostan

    drui (MdPB), 19.02.2016 21:27, Antwort auf #62
    #63

    Was soll man zu Bush noch sagen, eine Mischung aus Fremdschämen, Mitleid und Schadenfreude für den normalen Betrachter. Er wäre gut beraten, noch vor Florida einen Abgang zu machen, um die ultimative Demütigung zu vermeiden.

    Trumps Naturell hat jetzt auch alle Katholiken angepisst, was ihm nicht nur in einem hypothetischen Wahlkampf gegen eine/n Demokraten/in enorm schaden dürfte. Irgendwann wird nicht die mangelnde Mobilisierung seiner Fans, sondern die maximale Mobilisierung seiner Feinde sein politischer Untergang sein. Schade eigentlich, dass der Papst nicht gegen Trump antritt, er hat eine Gemeinsamkeit mit dem Donald (Klartext), ansonsten ist er wohl der personalisierte Anti-Trump. Welcher Latino wird Trump jetzt noch wählen? Wie viele irische, polnische und italienische Stimmen wird ihn das kosten? Inzwischen hat er seinen Fehler erkannt und rudert zurück, souverän wirkt das nicht.

    Ach ja, der Papst würde selbst bei den Republikanern gewinnen, natürlich auch bei US-Bürgern insgesamt:

    Pope Francis has a net +53 favorability rating among Americans, while Trump has a net -27 favorability rating

    http://fivethirtyeight.com/features/the-pope-is-way-more-popular-than-donald-tru mp/

    http://www.documentcloud.org/documents/2428791-pope-francis.html

    In other words, Catholics are swing voters. In 2012, Catholics gave 50 percent of their votes to Barack Obama and 48 percent to Mitt Romney, according to the national exit poll [washingtonpost.com].

    Many of their delegates are awarded on a winner-take-most (as in New York [thegreenpapers.com], where 46 percent of the Republican electorate was Catholic in 2008) or winner-take-all (as in New Jersey [thegreenpapers.com], Wisconsin [thegreenpapers.com] andPennsylvania [thegreenpapers.com]) basis.

    Katholiken haben übrigens fast bei jeder US-Präsidentenwahl auf der Gewinnerseite gelegen.

    His point is that Catholics do not vote as a bloc. But they are important because they have voted for the winner of the popular vote in almost every presidential election since Roosevelt (they did not vote for Ike in 1952).

    Without Catholic support, Romney would not have been nominated in 2012.

    According to the Pew Forum [pewforum.org], 69 percent of Catholic Democrats say that Clinton would be a great/good president. Only 46 percent say the same thing about Bernie Sanders.

    http://ncronline.org/blogs/faith-and-justice/catholic-vote-2016

  • RE: Klatsch und Tratsch aus Bizarrostan

    kunator, 19.02.2016 20:50, Antwort auf #63
    #64

    ja wer hift dem Papst ? ( ich glaube nicht an irgendwas oder gott oderso) wenn die isis vor der tür steht, eigentlich nur der donald oder bernie sanders oder clinton ?

  • RE: Klatsch und Tratsch aus Bizarrostan

    Wanli, 20.02.2016 02:32, Antwort auf #64
    #65

    Mittlerweile ist Trump der Meinung, man solle Apple boykottieren. Verrückt. Immer neue scheinbar übermächtige Gegner zu präsentieren, gegen die er dann nicht einknickt, scheint der eigentliche Trick seiner Kandidatur zu sein. Hält die Medien natürlich auch davon ab, von irgendwas anderem zu berichten.

    For those keeping score, in the past week alone Trump has taken on George W. Bush, the Pope, half a dozen presidential candidates, and now Apple.

    https://newrepublic.com/minutes/130221/donald-trumps-war-world-now-includes-appl e

  • RE: Klatsch und Tratsch aus Bizarrostan

    sorros, 20.02.2016 10:06, Antwort auf #65
    #66

    Ich bin echt gespannt. Diese Masche kann eigentlich nur solange ziehen, solange man die Reihe der feinde die man auf sich einschwört nicht zur Lawine wird.
    Anderesseits ist es natürlich unterhaltsam uns medienwirksam.
    Trotzdem fürchte ich langsam um den Wert meiner Depots.

  • Wahltag in Bizarrostan

    Wanli, 20.02.2016 12:55, Antwort auf #66
    #67

    Trotzdem fürchte ich langsam um den Wert meiner Depots.

    Momentan scheint es doch zu laufen für den Donald. Gestern hat er mal wieder neue Maßstäbe gesetzt, als er in South Carolina die (möglicherweise erfundene) Massenerschießung von Muslimen auf den Philippinen unter General Pershing abfeierte.

    The story about Gen. John Pershing's efforts to quell the Moro Rebellion around 1911 has been widely discredited. Snopes.com rates it as an unsubstantiated "legend."

    But Trump brought it up during a rally in North Charleston the night before the South Carolina primary: “He took fifty bullets, and he dipped them in pig’s blood. And he had his men load his rifles and he lined up the fifty people, and they shot 49 of those people. And the fiftieth person he said ‘You go back to your people and you tell them what happened.’ And for 25 years there wasn’t a problem, okay?”

    http://talkingpointsmemo.com/news/trump-thrills-crowd-with-tall-tale-of-horrific -war-crime

    Ehrlich, mittlerweile lehn ich mich nur noch zurück und schüttel den Kopf. Irre.

    Heute wählt South Carolina (zumindest die Republikaner dort, die Demokraten sind ja erst später dran):

    What the Republicans really need now is for Rubio—who has the endorsement of Gov. Nikki Haley (R-SC)—to finish second, way ahead of Cruz and the others, with Bush down in the weeds. Bush has plenty of money left, so the only thing that will drive him out of the race is utter humiliation. If nobody drops out after South Carolina, probably all of them will stay in until March 1, when the rest of the South votes. By then it may be too late for the establishment to coalesce around Rubio, Bush, or Kasich due to the delegate selection rules. If the establishment can't pick a candidate very fast, it is likely to be stuck with Donald Trump and Ted Cruz as the main contenders, something it absolutely doesn't want.

    http://www.electoral-vote.com/evp2016/Pres/Maps/Feb20.html#item-1

  • Trump marschiert

    Wanli, 21.02.2016 02:11, Antwort auf #67
    #68

    Nicht mal 20% der Stimmen sind ausgezählt, aber die Networks haben sich bereits festgelegt: Trump gewinnt auch die Primaries in South Carolina. Zwischen- und irgendwann Endergebnisse unter anderem hier:

    http://www.politico.com/2016-election/results/map/president/south-carolina?lo=ut _d1

    Noch wichtiger als Trumps Sieg vielleicht dies:

    Wie schon in Iowa ist der Abstand zwischen Trump / Cruz / Rubio auf der einen und Bush / Kasich / Carson auf der anderen Seite groß. Vielleicht doch bald eine Drei-Mann-Veranstaltung?

  • ...und Bush ist am Ende

    Dominique Kupfer, 21.02.2016 02:45, Antwort auf #68
    #69
  • RE: Trump marschiert

    drui (MdPB), 21.02.2016 11:07, Antwort auf #68
    #70

    Wie schon in Iowa ist der Abstand zwischen Trump / Cruz / Rubio auf der einen und Bush / Kasich / Carson auf der anderen Seite groß. Vielleicht doch bald eine Drei-Mann-Veranstaltung?

    Ich denke, bald eine Zwei-Mann-Veranstaltung. Wenn Cruz im evangelikalen Südstaat South Carolina nur auf 22% kommt, dazu noch hinter Rubio, sowie immer noch 7% Carson wählen statt Cruz, dann hat Ted ein riesiges Problem. Bis zum Supertuesday müssen sich die Wähler entscheiden, ob sie Trump stoppen wollen und das kleinere Übel wählen, oder es ist zu spät. Trump hat ja nun alle Deligierten in SC mit eigentlich lächerlichen 32% gewonnen. Je länger Carson im Rennen bleibt, desto schlimmer für Cruz, und das Gleiche gilt für Kasich und Rubio, und Kasich will weiter machen:

    http://www.bustle.com/articles/143165-will-john-kasich-drop-out-after-south-caro lina-the-final-four-is-his-win

    Dennoch ein Turnaround für Rubio, der Ausstieg von Bush ist für ihn Gold wert und kommt für mich zu diesem Zeitpunkt überraschend. Schon Iowa hat gezeigt, dass viele Republianer ihn als kleinstes Übel gegenüber Trump wählen würden, wenn er sich nicht selbst lächerlich macht. Cruz wird ihn nicht den Gefallen machen auszusteigen, es dürfte ihm aber langsam klar werden, dass bei einer Entscheidung Cruz oderTrump er nicht unbedingt als das kleinere Übel angesehen wird.

    Eigentlich müsste Rubio jetzt endlich mal einen Staat gewinnen, z.B. Nevada, aber da führte Trump zuletzt mit 20% Vorsprung. Der wird deutlich abschmelzen, und der Caucus dürfte ein kleiner Vorteil für Rubio sein, mal sehn, ob das noch spannend wird.

    Edit:

    Delegates zum heutigen Zeitpunkt:

    Trump: 61, Cruz 11, Rubio 10, Kasich 5, Carson 3

    Popular vote:

    Trump: 33,5%, Cruz 21,7%, Rubio 20.8%, Kasich 9,1%, Carson 6,7%

    Ein Dreikampf kann Trump nur dann stoppen, wenn beide Gegner Staaten gewinnen können. Cruz kann das nicht mehr, Rubio noch nicht.

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