Presidential Election 2016: Home Stretch

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  • Johnsons nächster Aussetzer

    drui (MdPB), 29.09.2016 11:10, Antwort auf #20
    #21

    Seinen "Aleppo-Aussetzer", bei dem er nicht wusste, was das ist, kann man ja noch entschuldigen, auch wenn jeder mit außenpolitischen Grundkenntnissen wissen sollte, welche Millionenstadt gerade in die Steinzeit zurückgebombt wird, zudem eine der ältesten Städte der Welt.

    Nun sollte er einen (in Zahlen: 1!) ausländischen politischen Führer nennen:

    “Who’s your favorite foreign leader?”

    “Anybody,” he added.

    Johnson exhaled hard.

    “Mine was Shimon Peres,” Weld, a former governor of Massachusetts, interjected.

    But Matthews pressed Johnson. “You gotta do this. Anywhere. Any continent. Canada, Mexico, Europe over there, Asia, South America, Africa – name a foreign leader that you respect.”

    “I guess I’m having an Aleppo moment,” Johnson said, then quickly said “the former president of Mexico”.

    https://www.theguardian.com/us-news/2016/sep/28/gary-johnson-cant-name-foreign-l eader-aleppo-moment

    Der Mann will Präsident werden und - ich traue mich kaum das zu sagen - ist um Längen dümmer als Donald Trump.

    Okay, wenn es um aktuelle politische Führer geht, die man wirklich auch respektiert, wird es schon schwieriger. Aber er hätte wenigstens den Namen des kanadischen, mexikanischen oder australischen Präsidenten nennen können.

    Edit: Die aktuelle Gewichtung von Umfragen bezüglich der nationalen Prozente auf 538 ergibt Folgendes:

    Clinton 46,4%, Trump 44,5% und Andere 9,1% (darunter Johnson 7,7%). Da sind eventuelle Änderungen nach der ersten Debatte und Johnsons Wissenslücken noch nicht eingepreist. In unserem Markt sieht es anders aus.

    http://projects.fivethirtyeight.com/2016-election-forecast/?ex_cid=rrpromo

  • RE: Johnsons nächster Aussetzer

    Wanli, 29.09.2016 16:15, Antwort auf #21
    #22

    Hübscher Fund. Die Demokraten haben Johnson jetzt auch klar auf dem Kieker:

    Liberal groups are passing around embarrassing videos of Johnson and running ads against him warning about his positions on issues like climate change that are important to young voters and independents. [...]

    The Libertarian ticket of Johnson and Bill Weld is running surprisingly strong among young voters — a cog in the Obama coalition that Democrats need to turn out for Clinton if she’s to pull away from Trump.

    Whether Clinton reaches those voters could determine the outcome of critical battleground states like Colorado, Nevada and Pennsylvania. [...]

    The Clinton campaign and its liberal allies are increasingly taking the threat from Johnson and Stein seriously, making direct appeals to young voters and punching down at the third-party candidates they view as potential spoilers.

    http://thehill.com/homenews/campaign/298183-democrats-target-libertarian-ticket

    In großzügiger Stimmung würde ich den Anderen 7% zutrauen, das sollte aber das absolute Ende der Fahnenstange sein. Ich vermute, dass sie weniger bekommen.

  • Trump/Putin

    Laie, 29.09.2016 18:25, Antwort auf #22
    #23

    Eine Frage an die Politikexperten  in dieser Runde ( ich bin ja keiner)

    Es gibt eine Umfrage, wonach nur die Russen Trump wählen würden.  Sollte Trump tatsächlich gewinnen, könnte sich dann das Verhältnis der USA zu Russland deswegen  sogar ganz deutlich verbessern?  Es ist ja durchaus möglich, dass auch der Putin den Trump "mag". Wäre das nicht eine Chance " den Kalten Krieg 2.0" zu beenden und wieder zwischen den beiden großen Weltmächten abzurüsten? Wäre das sogar eine Chance und ein  Pluspunkt  für den Frieden?

    http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/oesterreich/5093220/Weltweite-Umfrag e_Nur-die-Russen-wurden-Trump-waehlen

  • RE: Trump/Putin

    Wanli, 29.09.2016 22:07, Antwort auf #23
    #24
    Sollte Trump tatsächlich gewinnen, könnte sich dann das Verhältnis der USA zu Russland deswegen  sogar ganz deutlich verbessern?  Es ist ja durchaus möglich, dass auch der Putin den Trump "mag".

    Ich glaube kaum, dass Putin in solchen Kategorien denkt. Offensichtlich ist allerdings, dass der Donald Putin als starken Autokraten respektiert. Ob das zu "Frieden" führen würde (wobei meines Wissens nach momentan kein Krieg herrscht)? Kaum. Donald hat ja schon signalisiert, für ihn sei eine Verteidigung der baltischen Staaten im Falle einer russischen Aggression nicht selbstverständlich, im Syrienkonflikt solle man Fassbombenfreund Putin doch freie Hand lassen und in Bezug auf die Ukraine habe dieser sicher keinerlei Invasionsabsichten. Statements dieser Art bewirken eines: Sie signalisieren Putin, dass er sich einigen crazy Shit erlauben kann; glaube kaum, dass sich Esten, Ukrainer und die Einwohner Aleppos angesichts solcher Sprüche sicherer fühlen.

    Und dann hat der Donald schon öfters eine abrupte Kehrtwende vollzogen und vermeintliche Buddys von einem Tag auf dem anderen erbittert und ausdauernd beleidigt (frag Ted Cruz), jenseits aller Konventionen herkömmlicher Wahlkämpfe. Wer garantiert denn, dass es mit Putin nicht ähnlich läuft, nur dass hier die Risiken um ein Vielfaches größer sind? Mit Clinton am Steuer wär das amerikanische Verhältnis zu Russland sicher auch kein Love-In, aber beide Parteien wären berechenbar - im Gegensatz zum Egomanen Trump.

  • RE: Trump/Putin

    sorros, 29.09.2016 23:15, Antwort auf #24
    #25
    Mit Clinton am Steuer wär das amerikanische Verhältnis zu Russland sicher auch kein Love-In, aber beide Parteien wären berechenbar - im Gegensatz zum Egomanen Trump.

    Unsinn Putin ist nicht berechenbar. Er testet aus, wie weiland Hitler. Wenn er sich stark genug fühlt, wird er die Welt in Flammen stecken.

  • RE: Trump/Putin

    Wanli, 29.09.2016 23:34, Antwort auf #25
    #26

    Kann gut sein, dass Du richtig liegst. Aber in dem Fall wären ZWEI unberechenbare Staatschefs sogar noch gefährlicher, gerade für uns Europäer. Wahrlich kein Grund, Trump "für den Weltfrieden" zu wählen. Mal ganz abgesehen von Problemen wie dem Klimawandel, in den USA inzwischen als nationales Sicherheitsrisiko klassifiziert, wo es echte politische Führung braucht.

    EDIT:

    Bei der Sichtung der Nachrichtenlage in der geschätzten New Republic gefunden: Eine Geschichte der Piratenpartei. Bizarre Europäer.

    https://newrepublic.com/article/137305/rise-fall-pirate-party

  • RE: Trump/Putin

    sorros, 30.09.2016 08:06, Antwort auf #26
    #27

    Kann gut sein, dass Du richtig liegst. Aber in dem Fall wären ZWEI unberechenbare Staatschefs sogar noch gefährlicher, gerade für uns Europäer. Wahrlich kein Grund, Trump "für den Weltfrieden" zu wählen. Mal ganz abgesehen von Problemen wie dem Klimawandel, in den USA inzwischen als nationales Sicherheitsrisiko klassifiziert, wo es echte politische Führung braucht.

    Sicher, ich sehe das mit Trump schon immer mit großer Sorge, genau wie die gesamte Orientierung der Weltbevölkerung zu mehr Irrationalität und Autoritarismus.
    Aber der Zenit der Irren ist nicht abzusehen.
    Das hat wahrscheinlich sehr viel mit dem Internet und der "Demokratisierung" der Informations- und Meinungsverbreitung zu tun.
    Es gibt keine Filter mehr. Diese Filter haben natürlich früher die je herrschende Meinung stabilisiert, aber auf der anderen Seite auch ein Mindestmaß an Rationalität und "Richtigkeit" von Behauptungen erzwungen.
    Wie bei jedem gesellschaftlichen Umbruch müssen wir lernen damit umzugehen. Aber wie bei jedem gesellschaftlichen Umbruch ist diese Phase der Etablierung der neuen Strukturen chaotisch und erzeugt Unsicherheit.

  • RE: Trump/Putin

    drui (MdPB), 01.10.2016 10:42, Antwort auf #27
    #28

    Derzeit macht Trump uns aber den Gefallen, alle politischen und strategischen Fehler zu behehen, die seine Wahl verhindern könnten. Er tritt nicht nur in die von Hillary ausgelegte Falle mit der venezuelanischen Schönheitskönigin, er springt mit Anlauf rein und wälzt sich dort noch tagelang wie bescheuert herum. Mit der Konsequenz, dass immer mehr Frauen ihn hassen, andere Beispiele für seine Frauenprobleme genüßlich thematisiert werden und er in allen Dingen unpräsidiabel wirkt. Er wirft minütlich zwischen 3:00 und 5:15 nachts von Hass triefende Tweets in die Welt, deren Wahrheitsgehalt in kürzester Zeit widerlegt werden können. Er wirkt so extrem dünnhäutig und unkontrolliert, dass auch ungebildete weiße Wähler sich fragen, was das soll und ob er nicht besser gegen seine Gegenkandidatin arbeiten sollte anstatt gegen jedes weibliche Wesen, das ihn irgendwann mal kritisiert hat. Da hilft es nicht, dass er reihenweise Frauen gefeuert hat, wenn sie zu dick waren, dass er reihenweise prominente Frauen beleidigt hat, wenn sie (seiner Meinung nach) zu dick waren, darunter die schwangere Kim Kardashian. Er kann gegen Schwarze, Latinos und Behinderte gewinnen, wenn er aber die Unterstützung der weißen Frauen in den Vorstädten verliert, ist es vorbei.

    Dazu kommt die Latino-Verbindung der Ex-Miss Universe. Schon nach der Debatte war eine der häufigsten Google-Such-Anfragen die auf spanisch, wo man sich für die Wahl registrieren kann. Trumps Florida-Sprecherin ist zurückgetreten, weil sie seinen Frauenhass nicht mehr ausgehalten hat.

    Dazu kommen Meldungen, dass Trump illegale Geschäfte in Cuba gemacht habe, was den vielen Nachkommen rechter cubanischer Flüchtlinge in Florida, die eigentlich eine Basis der Republikaner sind, nicht gefallen dürfte. Bislang liegt Clinton nur 2% vor Trump in Florida, das ist aber ein Staat, den Trump unbedingt gewinnen muss und der Trend spricht gegen ihn.

    Die Debatte hat Clinton national wohl zwischen einem und 4% gebracht, wobei Trumps Verhalten danach so desaströs ist, dass sich der Vorsprung noch vergrößern könnte.

    In six national polls, Clinton’s lead has ranged from a low of 1 percentage point to a high of 5 points. In three of the five polls, that represented a net change in Clinton’s favor from immediately preceding the debate. In one of the polls, Clinton’s lead ticked down slightly — and in two of the other polls, there was no other survey conducted earlier in September to which to compare the new result.

    http://www.politico.com/story/2016/09/donald-trump-hillary-clinton-post-debate-p olls-228984#ixzz4LouZ0QrD

    Das wirkt nicht so viel, aber in den Staaten, die Clinton gewinnen muss (va. Pennsylvania und Virginia), hat sie nun einen recht komfortablen Vorsprung von je 6% nach den jüngsten Umfragen.

  • New York Times: Trump hat 18 Jahre lang keine Einkommenssteuer gezahlt

    drui (MdPB), 02.10.2016 09:12, Antwort auf #28
    #29
  • RE: Trump/Putin

    sorros, 02.10.2016 14:24, Antwort auf #27
    #30

    Sicher, ich sehe das mit Trump schon immer mit großer Sorge, genau wie die gesamte Orientierung der Weltbevölkerung zu mehr Irrationalität und Autoritarismus.
    Aber der Zenit der Irren ist nicht abzusehen.
    Das hat wahrscheinlich sehr viel mit dem Internet und der "Demokratisierung" der Informations- und Meinungsverbreitung zu tun.
    Es gibt keine Filter mehr. Diese Filter haben natürlich früher die je herrschende Meinung stabilisiert, aber auf der anderen Seite auch ein Mindestmaß an Rationalität und "Richtigkeit" von Behauptungen erzwungen.
    Wie bei jedem gesellschaftlichen Umbruch müssen wir lernen damit umzugehen. Aber wie bei jedem gesellschaftlichen Umbruch ist diese Phase der Etablierung der neuen Strukturen chaotisch und erzeugt Unsicherheit.

    Die NZZ spürt dieser Irrationalisierung des öffentlichen Diskurses nach:
    http://www.nzz.ch/feuilleton/medien/bullshit-verdraengt-journalismus-am-ende-des -aufklaerungszeitalters-ld.119758

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