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Ostermann: Herr Töpfer, wir müssen natürlich kurz auch noch über den gestrigen Rücktritt des Bundespräsidenten sprechen, also das Thema wechseln. Können Sie als ehemaliger Politiker nachvollziehen, dass der Bundespräsident das Handtuch geworfen hat?
Töpfer: Ach zunächst einmal fragt man sich betroffen, was man vielleicht, ohne dass man hier selbst überhebt, falsch gemacht hat, nicht getan hat, um diesem Bundespräsidenten ein Signal zu geben, dass er verstanden wurde. Ich habe ihn immer, und immer wieder auch gerade in seinen Reden zur ökologischen Perspektive hoch geschätzt. Dass er so aus, für viele fast aus dem Nichts heraus zurücktritt, das hat ja alles Wurzeln, das hat ja alles Entwicklung.
Also zunächst einmal gilt ihm meine Sympathie, und ich hoffe, dass er eine sehr gute Grundlage wieder findet für sich, für seine Familie, für die Perspektive. Und darüber hinaus ist natürlich auch immer wieder zu fragen, wie man im politischen Leben auch gefordert wird. Das, da ist man nicht gleich weich und nicht stressfähig ... Ich kann das nicht als hinreichende Begründung ansehen, aber das ist meine Wertung.
Ich respektiere zunächst einmal das, was der Bundespräsident gemacht hat, dass er von diesem Amt sicherlich nicht leichtfertig weggegangen ist, und dann werden wir alles dransetzen müssen, glaube ich, dass man diese Reaktionen, die in den wenigsten Fällen sich so eruptiv äußern, dass wir diese etwas ernster nehmen. Leider, leider ist dadurch sicherlich auch das höchste Amt im Staate nicht gerade in die allerklarste Perspektive für die Zukunft gesetzt worden.
Ostermann: Der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer, Herr Töpfer, danke Ihnen für das Gespräch!
Töpfer: Ich danke Ihnen auch, Herr Ostermann!