Oder woran liegt es, dass hier die bizarrsten Skandalgeschichten gesponnen werden?
Neben neuen Details der "Lolita-Affäre"
ruft SPON einige ausserordentliche Begebenheiten in unser Gedächtnis.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,780268,00.html
Ich verstehe wirklich nicht, warum man hier auch noch über diesen Mann herfällt.
Natürlich konnte er nicht Spitzenkandidat bleiben, aber doch nur weil ihn die Medien sonnst zu Tode gehetztn hätten.
Aber warum wollen wir hier über ihn richten.
Ich persönlich finde die Gefühlswelt und das Menschbild, daß hinter so einer Affäre steht, zwar unappetitlich, aber was geht es die Öffentlichkeit an?
Jetzt sollen es also die pösen Medien sein? Na ja, eher lag es daran, dass weder der CDU-Basis noch dem Souverän ein Spitzenkandidat Boetticher noch schmecken wollte.
Interessant die Spekulation der jetzt 17-jährigen Politikinteressierten, die vermutet, dass jemand die Info an die Presse weitergegeben hat, um Boetticher zu schaden?
Gerne hätte ich gewusst, wer es war, aber wie im Heidemörder-Fall der SPD werden wir wohl nie erfahren wo die Moorleiche versteckt ist.
Übrigens ist Boetticher auch vom Fraktionsvorsitz zurückgetreten - an seinem MdL hält er NOCH fest.
Sollte er dies auch noch hinschmeissen, dann könnten die Neuwahlen schneller kommen als terminiert.
PS: War das nicht schon der zweite Adelige, der in diesem Jahr vorbildhaft zurückgetreten ist? Daran sollten sich die Bürgerlichen aller Lager ein Beispiel nehmen!
bekanntlich kann, frei nach karl kraus, die not jeden mann zum journalisten machen, aber nicht jede frau zur prostituierten.
das gilt leider auch im falle des zurückgetretenen von boetticher. das, was sich pressefreiheit nennt, ist längst zu einer willkürlichen pressefrechheit verkommen, zu einem beliebigen, austauschbaren infotainment, das nicht etwa aufklärt oder aufdeckt, sondern ausschließlich die sensationsgier seiner klientel bedient. immer im gepäck: die tugend- und moralkeule, allzeit bereit, jeden noch so kleinen fehltritt zu strafen und gnadenlos breitzutreten. erst wenn das objekt six-feet-under liegt, gibt die meute wieder ruh.
ich nenne so ein verhalten - hach, an an dieser stelle passt mein neuestes lieblingswort wie die faust aufs auge - den medialen terror selbsternannter gutmenschen - mit deutlichen stürmer-qualitäten.
Ich werde diesen Tag rot im Kalender anstreichen.
Das ich das noch erleben darf, daß ich mit Dir vollständig übereinstimme!
http://taz.de/Nach-von-Boettichers-Ruecktritt/!76303/
Kronprinz mit wenig Rückhalt
Doch dass von Boetticher so schnell kippte, gilt als Indiz dafür, dass der bisherige Kronprinz wenig Rückhalt in der Partei hat. Denn der hochgewachsene Adelige, der als Landespartei- und Fraktionschef sowie designierter Spitzenkandidat alle Top-Posten der Nord-CDU innehatte, verkümmerte schnell zum Scheinriesen: In Landtagsdebatten setzte er kaum Akzente, auf Bundesebene fiel er nur mit dem verlorenen Kampf gegen die Aussetzung des Wehrdienstes auf, und er verprellte die Basis im Norden. Wieder spielte Facebook eine Rolle: Der Landesparteichef sagte ein Treffen mit Kommunalpolitikern wegen dringender Termine ab, postete aber später, er wolle die Mondfinsternis genießen.
Die eigene Partei habe die Notbremse gezogen und einen Vorwand gesucht, um von Boetticher loszuwerden, heißt es in Kieler Kreisen. Die CDU hält sich bedeckt. Die offizielle Version: Mit von Boetticher sei "einer der größten Leistungsträger verloren gegangen" so Vizefraktionsvorsitzender Hans-Jörn Arp.
Der "Medienterror" ist für mich v. a. insofern heucherisch, dass eine individuelle moralische Verfehlung wochenlang die Seiten füllt, während eine skandalöse Mißachtung des Wahlgesetzes kein Thema ist und eine illegale Regierung 75% einer Legislaturperiode lang Steuergelder verschwenden und sich selbst bereichern darf, mit dem Segen des örtlichen "Verfassungsgerichtes". Bötttinger darf von allen möglichen Pöstchen zurücktreten, nur nicht als MdL, denn das würde der Koalitionsmafia die Macht entziehen. Eine Bettgeschichte ist wichtiger als eine demokratische Wahl. Der Lame-Duck-MP darf weiter machen, bis sich CDU unf FDP komplett selbst zerlegt hat, Chancen hätte ein Nachfolger aus den eigenen Reihen sowieso nicht. Deutschland war mal eines der wenigen Länder, wo inhaltliche Politik in dem Medien stärker thematisiert wurde als das Privatleben der Politiker, das ist jetzt offensichtlich vorbei.
Der Rücktritt hat damit zu tun, dass er keinen Rückhalt in der Partei hat. Hier sieht man die albekannte Steigerung: Feind Erzfeind Parteifreund.
@ Was genau ist jetzt dein neues Lieblingswort: den, medial, Terror, selbsternannt oder Gutmensch? Oder Stürmer-qualitäten?
Naja ansonsten: Ich kann nicht verstehen wie du das hier als neuen Tiefpunkt definierst, wenn doch früher Politiker auch schon aus dem Amt gedrängt wurde, weil sie sich scheiden ließen. Tugend- und Moralkeule sind außerdem auch außerhalb der Medien gern benutztes und durchaus legitimes "Argument".
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Albig an die Macht...
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