Blödsinnige Kurse

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  • Blödsinnige Kurse

    Mühle zum, 12.11.2012 07:57
    #1

    Einige Herrschaften hier mockieren sich über die Kurse auf angeblich manipulierten Märkten.

    Diese sind offenbar mit Blindheit geschlagen, weil es eine Reihe von Märkten gibt, wo die Kurse genauso mehr als grenzwertig sind, aber als schlichtweg normal betrachtet werden: Israel, Graz, Volksbefragung zur Wehrpflicht.

    Dass die ÖVP in Graz in zwei Wochen 30 Prozent der Stimmen macht ist aufgelegter Blödsinn, mindestens ähnlich irre wie das Handeln der FDP oder der Piraten für 10 Prozent.

    Und die Volksbefragung zur Wehrpflicht wird laut aktuellen Umfragen zu einer klaren Mehrheit für die Beibehaltung führen, derzeit gibt es einen Vorsprung von 13 - 16 Prozent.

    Beispiel: Gallup für Österreich 56,5:43,5

    Selbst Hannes Androsch, wichtiger Proponent des Komitees für ein Berufsheer, hat seine Partei scharf kritisiert.

    Erfreulich für mich die aktuellen Stronachwerte:

    http://www.oe24.at/oesterreich/politik/Umfrage-SPOe-kriselt-Frank-lacht/84647217 :

    SPÖ 26

    ÖVP 23

    FPÖ 21

    Grüne 14

    Stronach 11

    Erich Haiderer 2

    Kanzlerdirektwahl

    Faymann 18

    Spindelegger 16

    Strache 13

    Stonach 9

    Saldo aus posivite und negative Meinung:

    Glawischnig/Grüne 0

    Stronach minus 10

    Spindelegger/ÖVP minus 13

    Faymann/SPÖ minus 35 (hihihihihi - fast gleichauf mit Strache)

    Bucher/BZÖ minus 34

    Strache/FPÖ minus 39

    Also:

    Wer sich hier ständig über irgendwelche Kurse echauffiert, soll seine Brillen putzen und überall und nicht nur punktuell Hand anlegen.

    Ich habe gestern einen Freund aus Israel getroffen und ihm unsere Kurse gezeigt. Als er sie sah, hat er nur gekichert und das ganze für einen schlechten Joke gehalten.

  • RE: Blödsinnige Kurse

    Mühle zum, 12.11.2012 10:31, Reply to #1
    #2

    Zu Israel:

    Die Allianz vom Likud mit der Rechsaußenpartei IB ist wahlstrategisch/wahltaktisch nicht sinnvoll. Getrennt würden die beiden Parteien wohl deutlich mehr Mandate auf sich vereinen können.

    Auf eine katastrophale Wahlniederlage steuert die bisher stärkste Partei Kadima zu, die bestenfalls als Kleinpartei weiterexistieren wird dürfen (es gilt, die Mindesthürde von 2 % zu überspringen). Die Dauerregierungspartei Shas erholt sich zuletzt wieder, nachdem ihr (nicht zuletzt wegen der Abspaltung von Am Shalem) vor einigen Wochen noch erhebliche Verluste prognostiziert wurden.

    Vor deutlichen Zuwächsen stehen die Arbeiterpartei, nach einigen Umfragen auch die Linkspartei Meretz. Aus dem Stand möglicherweise sogar drittstärkste Partei könnte das Einmann-Unternehmen Jesch Atid von Yair Lapid werden.

    Prognostizierte Mandate in der 120köpfigen Knesset - es gilt ein Verhältniswahlrecht, das ganze Land bildet einen einzigen Wahlkreis (die letzten drei Umfragen wurden gemittelt):

    Likud Beitenu 38

    Arbeiterpartei 22,3

    Shas (ultraorthodox, sephardisch) 13

    Jesch Atid von Yair Lapid (bekannter Journalist aus einer bekannten polit. Familie hat diese De-facto-Einmannpartei gegründet; populäre Forderung, dass auch die Religiösen Militärdienst leisten sollen) 11

    National Union - Jewish Home (nationalreligiöse Rechtsaußenpartei) 9

    Yahadut Hatorah (Vereinigtes Thorajudentum, ultraorthodox, aschkenasisch) 5,6

    Hadash (Jüdische und Arabische Sozialistische Front) 3,6

    Am Shalem 3,6 (säkular-religiöse Shas-Abspaltung, tritt für Trennung von Religion und Politik ein, nicht aber für Trennung von Religion und Staat)

    Meretz (linksliberal) 3,3

    Ra'am - Ta'al (religiöse u. nationalistische Araber) 3,3

    Balad (linksnationalistische Araberpartei) 3,0

    Kadima (zentristische Partei, bisher stärkste Fraktion in der Knesset) 2,3

    Unabhängige 1,6

    Atzma'ut (Abspaltung von der Arbeiterpartei, Vorsitzender Ehud Barak) völlig irrelevant. Wäre an der Börse eigentlich durch Am Shalem zu ersetzen.

    Rechte : Linke = in etwa 69 : 51; die "Linke" noch dazu völlig heterogen, von der traditionsreichen Arbeiterpartei über Meretz, den arabischen Parteien, den Kadima-Resten und der neuen, überhaupt nicht einschätzbaren Kraft Jesch Atid. Jedenfalls kein homogener Block, der selbst im (nur theoretischen) Falle einer Mehrheit keine tragfähige Regierung aufstellen könnte.

    Näheres nachzulesen unter:

    http://www.ynet.co.il/home/0,7340,L-8,00.html

  • Alle Wege führen bekanntlich ... ah ... ehschowissn

    gruener (Luddit), 13.11.2012 06:08, Reply to #2
    #3

    spannend!

    kaum, dass uns ein user, der sich in der israelischen politik auszukennen glaubt, verlässt, findet sich sogleich ein weiterer, ein neuer ein. und erzwingt von uns allen gleichsam einen blick auf das Milliarium Aureum.

    wie auch immer: ich verstaue meinen cicero in derer taschen... für nachfragen findet ihr mich künftig möglicherweise irgendwo auf dem forum romanum. arm in arm mit john cleese beim rezitieren von catull oder meiner eigenen sinnreichen englischen worte:

    WELCOME HOME!

    ***

    god damn it... das reimt sich sogar! sofern man denn meine zwei letzten worte um ein drittes hinreichend ergänzt...

    ***

    für forumsfremde: das war ein wahlfieber-insider

  • ebend - ehschowissn

    ronnieos, 13.11.2012 09:11, Reply to #3
    #4

    ebend: 

    eh schon wissen  - seit dem .... x<10.  Beitrag

    eh schon klar vom duktus, habitus; von der politische position, vom anfgriff auf einen bestimmten  austria "piraten"

    zu viele zufälle

  • RE: ebend - ehschowissn

    sorros, 13.11.2012 14:23, Reply to #4
    #5
    Was erwarte ich von Rom? Cäsar: Ich ließe wohl mich rühren, glich ich euch; Mich rührten Bitten, bät ich, um zu rühren. Doch ich bin standhaft wie des Nordens Stern, Des unverrückte, ewig stete Art Nicht ihresgleichen hat am Firmament. Der Himmel prangt mit Funken ohne Zahl, Und Feuer sind sie all und jeder leuchtet, Doch einer nur behauptet seinen Stand. So in der Welt auch; sie ist voll von Menschen, Und Menschen sind empfindlich, Fleisch und Blut; Doch in der Menge weiß ich einen nur, Der unbesiegbar seinen Platz bewahrt, Vom Andrang unbewegt; daß ich der bin, Auch hierin laßt es mich ein wenig zeigen, Daß ich auf Cimbers Banne fest bestand Und drauf besteh, daß er im Banne bleibe.
  • RE: Blödsinnige Kurse

    Mühle zum, 16.11.2012 11:39, Reply to #2
    #6

    Die Auswirkungen der aktuellen Ereignisse sind noch abzuwarten und werden mit Sicherheit die rechten Kräfte massiv stärken. Unabhängig davon zeigt eine in der heutigen Jerusalem Post veröffentlichte Umfrage, wie sehr alles in Israel noch im Fluss ist:

    Variante 1: Kadima ohne Spitzenkandidat Olmert

    Likud Beitenu 38 von 120 M.

    Labor 22

    Shas 12

    Yesh Atid 11

    Jewish Home/National Union 10

    Yahadut Hatorah UTJ5

    Hadash 4

    Meretz 4

    Balad 4

    Unabhängige 3

    Ra'am-Ta'al 3

    Kadima 2

    Am Shalem 2

    Rechte 67 - Mitte/Links 53

    Kadima mit Olmert als Spitzenkandidat:

    Likud 37

    Labor 20

    Shas 12

    Kadima 11

    Jewish Home 10

    Yesh Atid 8

    UTJ 5

    Hadash 4

    Balad 4

    Ra'am-Ta'al 3

    Unabhängige 3

    Meretz 3

    Am Shalem 0

    Rechte 64 - Mitte-Links 56

    http://www.jpost.com/DiplomacyAndPolitics/Article.aspx?id=292044

  • RE: Blödsinnige Kurse

    Mühle zum, 17.11.2012 22:30, Reply to #6
    #7

    Zu Israel kann ich mir weitere Beiträge mit den jeweils aktuellsten Umfragen erfreulicherweise ab sofort ersparen.

    Es gibt eine exzellente, topseriöse Quelle, der laufend die aktuellsten Umfragen entnommen werden können, ohne dass man Hebräisch können muss:

    http://knessetjeremy.com/

    Ich kann mich also ab sofort dem nächsten großen Vorhaben widmen, nachdem bereits zwei Dinge auf der To-do-Liste abgehakt sind.

    P.S.: Die Kurse an den Österreich-Märkten bleiben Holundersaft.

    1) Ich habe mit größtem Entsetzen festgestellt, dass die Graz-Börse auf die Seite der Kleinen Zeitung gespiegelt wird (www.kleinezeitung.at). Das was geliefert wird kann man bestenfalls Unterhaltung nennen.

    2) Es gibt eine taufrische Karmasin-Unfrage zur Volksbefragung im Jänner:

    52 % für die Beibehaltung der Wehrpflicht.

    37 % für ein Berufsheer.

    11 % haben keine Meinung.

    SPÖ 27 - ÖVP 24 - FPÖ 21 - Grüne 13 - Stronach 10 - BZÖ 2. Also kaum Veränderungen gegenüber der letzten Wahl, wenn man von einer starken Bewegung vom BZÖ Richtung Stronach absieht.

  • Abwenden einer fürchterlichen Graz-Blamage

    Mühle zum, 18.11.2012 08:43, Reply to #7
    #8

    Das Institut für angewandte Tiefenpsychologie ist für die Grazer Gemeinderatswahl auf der Grundlage von 2390 Daten zu folgenden Ergebnissen gekommen:

    ÖVP 37 - 40 (bisher 38,4)

    KPÖ 20 (bisher 11,40)

    SPÖ 12 - 14 (bisher 19,7)

    Grüne 11 (bisher 14,6)

    FPÖ <10 (bisher 10,9)

    BZÖ <5 (bisher 4,40)

    Piraten ziehen in Gemeinderat ein

    Quelle: Kurier v. 18.11.2012, S. 16

    9795 Grazer haben bereits am vergangenen Freitag gewählt.

    Auf den Punkt gebracht:

    Das Geld liegt an dieser Börse auf der Straße. Da heißt es rasch zu handeln, sonst ist die

    Mühle zu.

  • RE: Abwenden einer fürchterlichen Graz-Blamage

    saladin, 18.11.2012 11:51, Reply to #8
    #9

    das fpö-ergebnis ürde mich freuen - allein mir fehlt der glaube....

    auch wenn für die fpö die bäume in graz nicht in den himmel wachsen werden---unter 10% kann ich (leider) nicht glauben

  • RE: Abwenden einer fürchterlichen Graz-Blamage

    Mühle zum, 18.11.2012 12:21, Reply to #9
    #10

    Die Kommunisten fischen im selben Wählerteich wie die Blauen.

    Zudem zieht der Bürgermeister auch ziemlich viel von ihrem Potential an sich.

    Ich bleibe dabei:

    Es ist ein riesengroßer Witz, sich über 10-Prozent-Werte von FDP und Piraten zu echauffieren, gleichzeitig aber im Falle von Graz bei einer Blamage der Sonderklasse untätig zuzuschauen. Noch dazu, wo man sich bei einem zahlenden Partner völlig unmöglich macht.

    Da geht völlig unnötig die

    Mühle zu.

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