Folgerungen aus der Kommunalwahl 2020 in NRW

posts 31 - 40 by 63
  • Weltoffen??

    SeppH (!), 24.09.2020 10:11, Reply to #26
    #31
    dem weltoffenen "Gemüt" des Kölschen "geschuldet"

    Äh. Hast du dir einmal angeschaut, wie die moderate AfD in dieser Stadt diskriminiert wird, im Stadtrat und vor allem auf der Straße? Was genau hat das mit weltoffen zu tun? Wie angemessen ist hier das Wort "totalitär"?

  • RE: eine erste vorsichtige "Conclusio"

    Eckhart, 24.09.2020 10:28, Reply to #25
    #32

    ich kann mir ob dessen, was hier gestern geschrieben worden ist, ein lästern nicht verkneifen.

    offenbar könnte sich in kürze der spaltpilz gnadenlos in die grüne bewegung fressen und sogleich mindestens drei "ökologische" parteien ausspucken.

    wow! das ist mehr als ich je zu hoffen wagte. wenn alle drei dann auch noch irgendwann an der 5-prozent-hürde scheitern ... na, das wird ein fest!

    :-)

    *****

    allerdings geht all dies in dieselbe richtung, die ich in meinem letzten post bereits - u.a. am beispiel bawü - angedeutet habe. den grünen erwächst konkurrenz aus den eigenen reihen. resp. nicht alle objekte/subjekte der grünen begierde finden die grünen auch wirklich toll und (wahl-)attraktiv. schlimmer noch: einige dieser objekte/subjekte entwickeln grade eine mögliche alternative zu den grünen, die ja eigentlich - auch gemäß des eigenen selbstverständnisses - alternativlos sind. oder anders formuliert: den grünen kommt womöglich ein wichtiger der jugend abhanden. grün ist offenbar in die jahre gekommen. kurz nach 40 beginnt bekanntlich bei vielen die sogenannte midlife crisis.

    Manchmal ist er echt witzig zu lesen. Selbstbetrug oder Schizophremie?
    Wenn man nicht geistig in den politischen Kategorien des 18. und 19. Jahrhunderts verharrt und die Lösung der ökologischen Herausforderung als einigenden politischen Grundwert erkennt, dann kann man sich natürlich in feuchten Träumen ergehen, die die Grünen gleich 3 mal unter 5% sehen.
    Die Realität sieht anders aus. Die einstmal liberale FDP krabbelt bei gut 5% weil sie das Liberale auf dei Wirtschaft verkürzt hat, das linksliberale Vernachlässigt hat und das Ökoliberale bei Ihnen nie Gewicht hatte.
    Die Grünen haben vieles der ehemaligen Stammklientel der SPD aufgesaugt, insbesondere die SPD-Wähler die die Fixierung der SPD auf die Kohlekumpel aus der Zeit gefallen sehen.
    Und natürlich haben die Grünen auf ihrem Weg von knapp über 5% auf jetzt an die 20% mit wertkonservativen Personen wie Kretschmann auch beim Stammklientel der Union abgegraben. Nicht umsonst wird der alte Begriff der Volkspartei bei Erwähnung der Grünen immer mal wieder diskutiert.
    Aktuell steht sicher keine Spaltung an, laufend treten neue Mitglieder ein, die früher eher nicht zu den Grünen gekommen wären, aber denen die Ökologie bei den anderen Parteien einfach zu kurz kommt.Selbst in Sachsen waren die Grünen bei den bis 24-jährigen letztes Jahr (gemeinsam mit der AfD) die stärkste Partei, weit vor der CDU, Linken und der SPD.

    https://wahl.tagesschau.de/wahlen/2019-09-01-LT-DE-SN/umfrage-alter.shtml

    Was aber sicher möglich ist und wofür Parteien wie Volt oder V3 ein Zeichen sind: Je größer der Grüne Erfolgskuchen ist, desto weniger scharf werden Partikularmeinungen vertreten werden können. Und dann kann und wird es immer wieder versuche geben, sich da ein Stück rauszuschneiden. Eine Gefahr, die allen größeren Parteien droht.

    Im historischen Rückblick:
    Die SPD hatte Glanzzeiten und hat sicher an Grüne und WASG/Linke verloren.
    Die Union hatte immer wieder mit rechtskonservativen Abspaltungen und Gründungen wie Schill-Partei, REPs und anderen zu tun und aktuell erstmal mit einer mindestens mittelfristig erfolgreichen AfD.

    Als kleiner aktueller Beleg, die jüngste Umfrage zum Berliner Abgeordnetenhaus:
    Grüne 26%
    CDU 22%
    SPD 15%
    Linke 15%
    AfD 10%
    FDP 6%
    Sonst 6%
    xxxxxxxxxxxxxxx
    Und dabei selbst in Ostberlin auf Platz 2, knapp hinter den Linken und vor der CDU.
    Dabei denke ich nicht, dass die Berliner sich insgesamt stark nach links bewegt hätten. So sehr wie das G2R Lager gewachsen ist. Denn nach den Zahlen wäre jetzt auch in Berlin eine Grün-Schwarze Regierung rechnerisch möglich (, aber sicher nicht realistisch).

    Sieht sehr nach Grünem Untergang aus..... ;-)

  • Linksliberal

    SeppH (!), 24.09.2020 11:58, Reply to #32
    #33
    das linksliberale Vernachlässigt hat

    Was bitte ist linksliberal? Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Liberal bedeutet Eigenverantwortung, Linke rufen nach einem starken Staat.

  • RE: Linksliberal

    Eckhart, 24.09.2020 13:35, Reply to #33
    #34
    das linksliberale Vernachlässigt hat

    Was bitte ist linksliberal? Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Liberal bedeutet Eigenverantwortung, Linke rufen nach einem starken Staat.

    Linksliberalismus

    Als Linksliberalismus oder Sozialliberalismus wird heute eine politische Strömung bezeichnet, die Liberalismus und Elemente linker Politik verbindet. Der moderne Linksliberalismus versucht, sowohl negative Freiheit (Freiheit von etwas, z. B. Abwehr staatlicher Eingriffe) als auch positive Freiheit (Freiheit zu etwas, z. B. Teilhabe an öffentlichen Gütern) zu verwirklichen.

    Historisch ist linker Liberalismus, auch bürgerlicher Demokratismus bzw. RadikalismusFortschritt oder Freisinn genannt, nicht mit sozialem Liberalismus identisch. Im Fokus linksliberaler Strömungen des 19. Jahrhunderts stand vielmehr die konsequente Durchsetzung individueller Freiheitsrechte gegen die Ansprüche von Reaktion und Kirche. Linksliberale Parteiführer wie Eugen Richter lehnten hingegen den Aufbau eines Sozialstaats ab. Erst im 20. Jahrhundert vertraten führende Linksliberale wie Theodor Barth oder Friedrich Naumann vermehrt auch sozialpolitische Positionen. Zuweilen bezeichnen sich Linksliberale bis heute als radikaldemokratisch, worin zum Ausdruck kommt, dass die Bürger wesentlich mehr Einfluss auf das staatliche Handeln erlangen sollen, etwa durch einen Ausbau plebiszitärer Instrumente.

    Der Begriff ‚Sozialliberalismus‘ wurde 1891 von Theodor Hertzka eingeführt.[1] Zuvor hatte Karl Grün bereits 1845 von ‚sozialem Liberalismus‘ geschrieben.[2]

    https://de.wikipedia.org/wiki/Linksliberalismus

    Und ausser wiki gibt es natürlich viele andere Quellen. Immerhin ein Begriff der seit 1891 in der politischen Debatte präsent ist.

    Denk mal z.B. an Gerhard Baum

    “Ich vermisse den sozialen Liberalismus”

    Interview mit Gerhart Baum bei www.heise.de

    https://gerhart-baum.de/ich-vermisse-sozialen-liberalismus/

  • RE: Linksliberal

    SeppH (!), 24.09.2020 15:40, Reply to #34
    #35

    Naja, man kann immer alles irgendwie definieren, aber wenn man linksliberal definiert, sollte man es in Abgrenzung zu rechtsliberal definieren. Dazu finde ich in deinen Zitaten nichts. Eine Möglichkeit wäre, es über die Bedeutung des Nationalstaates zu definieren, aber dann wäre man eigentlich eher bei nationalliberal als rechtsliberal. Also: Was sind für dich relevante Unterschiede von linksliberal und rechtsliberal?

  • RE: eine erste vorsichtige "Conclusio"

    sorros, 24.09.2020 21:33, Reply to #32
    #36

    Manchmal ist er echt witzig zu lesen. Selbstbetrug oder Schizophremie?
    Wenn man nicht geistig in den politischen Kategorien des 18. und 19. Jahrhunderts verharrt und die Lösung der ökologischen Herausforderung als einigenden politischen Grundwert erkennt, dann kann man sich natürlich in feuchten Träumen ergehen, die die Grünen gleich 3 mal unter 5% sehen.

    Tatsächlich habe ich ja nicht von einer Dreiteilung der Grünen geschrieben, sondern: "Das ist richtig. Aber deshalb macht es dann auch Sinn irgendwann in nicht all zu ferner Zeit, eine konservative, eine sozial orientierte und eine liberale ökologische Partei zu haben."
    Das kann z.B. durch eine Ökolgisierung besteheder Parteien oder deren Spaltugen passieren oder durch Neugrüdungen.

  • RE: eine erste vorsichtige "Conclusio"

    Eckhart, 24.09.2020 22:49, Reply to #36
    #37

    Manchmal ist er echt witzig zu lesen. Selbstbetrug oder Schizophremie?
    Wenn man nicht geistig in den politischen Kategorien des 18. und 19. Jahrhunderts verharrt und die Lösung der ökologischen Herausforderung als einigenden politischen Grundwert erkennt, dann kann man sich natürlich in feuchten Träumen ergehen, die die Grünen gleich 3 mal unter 5% sehen.

    Tatsächlich habe ich ja nicht von einer Dreiteilung der Grünen geschrieben, sondern: "Das ist richtig. Aber deshalb macht es dann auch Sinn irgendwann in nicht all zu ferner Zeit, eine konservative, eine sozial orientierte und eine liberale ökologische Partei zu haben."
    Das kann z.B. durch eine Ökolgisierung besteheder Parteien oder deren Spaltugen passieren oder durch Neugrüdungen.

    Sorros,
    ich bezog mich auf das hier:

    ich kann mir ob dessen, was hier gestern geschrieben worden ist, ein lästern nicht verkneifen.

    offenbar könnte sich in kürze der spaltpilz gnadenlos in die grüne bewegung fressen und sogleich mindestens drei "ökologische" parteien ausspucken.

    wow! das ist mehr als ich je zu hoffen wagte. wenn alle drei dann auch noch irgendwann an der 5-prozent-hürde scheitern ... na, das wird ein fest!

    :-)

  • RE: eine erste vorsichtige "Conclusio"

    sorros, 25.09.2020 00:23, Reply to #37
    #38

    Manchmal ist er echt witzig zu lesen. Selbstbetrug oder Schizophremie?
    Wenn man nicht geistig in den politischen Kategorien des 18. und 19. Jahrhunderts verharrt und die Lösung der ökologischen Herausforderung als einigenden politischen Grundwert erkennt, dann kann man sich natürlich in feuchten Träumen ergehen, die die Grünen gleich 3 mal unter 5% sehen.

    Tatsächlich habe ich ja nicht von einer Dreiteilung der Grünen geschrieben, sondern: "Das ist richtig. Aber deshalb macht es dann auch Sinn irgendwann in nicht all zu ferner Zeit, eine konservative, eine sozial orientierte und eine liberale ökologische Partei zu haben."
    Das kann z.B. durch eine Ökolgisierung besteheder Parteien oder deren Spaltugen passieren oder durch Neugrüdungen.

    Sorros,
    ich bezog mich auf das hier:

    ich kann mir ob dessen, was hier gestern geschrieben worden ist, ein lästern nicht verkneifen.

    offenbar könnte sich in kürze der spaltpilz gnadenlos in die grüne bewegung fressen und sogleich mindestens drei "ökologische" parteien ausspucken.

    wow! das ist mehr als ich je zu hoffen wagte. wenn alle drei dann auch noch irgendwann an der 5-prozent-hürde scheitern ... na, das wird ein fest!

    :-)

    Das war mir klar. Die Richtigstellung bezog sich auch darauf. Aber mir schien es besser auf Deinen richtigen Hinweis ,auf die hinter so einem Qutasch stehende Denkweise, zu antworten.

  • RE: eine erste vorsichtige "Conclusio"

    gruener (Luddit), 25.09.2020 00:32, Reply to #37
    #39

    ich weiß, das folgende dürfte in etwa so spannend sein wie eulen nach athen zu tragen:

    auch ich sprach in meinem lästerbeitrag nicht von einer spaltung von bündnis 90/die grünen, sondern von der aufteilung resp. dreiteilung einer "grünen bewegung".

    offenbar wird aber von der mehrheit der hier anwesenden grünen "die grüne bewegung" gleichgesetzt mit der partei "bündnis 90/die grünen". da schwingen immer noch hehre wunschvorstellungen aus der gründungsphase mit: "wir grünen sind die partei der bewegung". das war m.e. 1980 nicht der fall und ist es auch aktuell nicht.

    nun, im moment gibt es diverse "bewegungen" im umfeld der grünen. nur formieren sich diese, wie ich in den eingangsposts zu diesem thread dargelegt habe, grade neu - und zwar außerhalb der partei bündnis 90/die grünen.

    das ist kein neues phänomen - siehe auch diverse gruppierungen im bereich des tierschutzes - sollte aber trotzdem zu denken gaben. ich habe in meinen posts die probleme dieser neuen parteien dargestellt, aber auch auf die probleme hingewiesen, die der partei bündnis 90(die grünen durch diese nebenprodukte erwachsen könnten. ---- (nicht angeführt habe ich in meinen posts eine zersplitterung der grünen partei. ebenso wenig sehe ich die partei volt (dezidiert) in der roller einer deutschen glp.)

    zudem können geneigte wie interessierte personen in der gängigen politikwissenschaftlichen literatur nachlesen, dass die abspaltung eines radikalen ggf. auch extremistischen parts nicht per se schädlich ist, sondern sogar "beflügeln" kann. ich empfehle erneut entsprechende beschreibungen und analysen von a. rosenberg, auch wenn sich diese ausschließlich auf die zeit der weimarer republik beziehen.

    auch an dieser stelle sei ein weiteres mal darauf hingewiesen: bei meinen posts handelt es sich um - ganz negativ ausgedrückt - wissenschaftlich nicht fundierte "vermutungen", die zunächst einer weiteren untersuchung bedürfen. man benötigt aber kein von mehreren professoren geführtes politikwissenschaftliches institut um zu erkennen: selbst der "wegfall" von wenigen prozentpunkten kann eine wahl entscheidend beeinflüssen und im schlimmsten falle kippem. als beispiel habe ich die kommende landtagswahl in bawü angeführt.

  • RE: eine erste vorsichtige "Conclusio"

    drui (MdPB), 25.09.2020 08:59, Reply to #39
    #40

    Ich vermute, dass die Wähler aus der "grünen Bewegung" doch relativ strategisch denken und wählen. Die Grünen wandern langsam richtung Volkspartei, werden inklusiver aber auch beliebiger. Das gefällt nicht jedem, macht sie aber auch nicht unwählbar. Volt ist eine Alternative für Europawahlen, kommunal und zukünftig wohl auch bei Landtagswahlen in Stadtstaaten. Klimalisten sowie Einzelpersonen sind aktuell rein kommunale Alternativen. Spaltpilze, die wegen den Wahlhürden oft verschenkte Stimmen bedeuten, sehe ich nach wie vor am stärksten bei der ÖDP (außer kommunal und bei Europawahlen), da deren Anhänger auch konstant bei Landtags- und Bundestagswahlen ihrer Partei treu bleiben und eher älteren Semesters sind. Die anderen Optionen sprechen eher junge Wähler an, die sowieso flexibel sind und noch öfters wechseln werden.

    Das kann sich alles aber stark ändern, wenn jetzt die große schwarz-grüne Welle kommt und sich die deutschen Grünen so über den Tisch ziehen lassen wie die in Österreich.

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