Und der erste Streich, wie jedes Jahr in Medizin.
Nicht unerwartet wird der Preis im Gebiet - Grundlagenforschung zu Corona / Impfstoffentwickung" vergeben.
Der Preis geht an Katalin Karikó (gebürtige Ungarin) und Drew Weissman (USA), beide Univ. of Pennsylvania.
Das Nobelkomitee lobte in seiner Begründung (a) die "Flexibilität und Geschwindigkeit", mit der mRNA-Impfstoffe entwickelt werden könnten und sieht (b) den Weg für die Nutzung auch für Impfstoffe gegen andere Infektionskrankheiten: "In Zukunft könnte die Technologie auch zur Verabreichung therapeutischer Proteine und zur Behandlung bestimmter Krebsarten eingesetzt werden."
Was vielleicht etwas verschieden ist: Oft wurde der Nobelpreis für "aktuelle Entwicklungen" vergeben, aber auch den "Vätern" der Idee gedacht (*), das wären Malone-Felgner-Mohan Verma (RNA, über 30 Jahre alt). Geht aber diesesmal nicht.
(*) so geschehen beim Physiknobelpreis 1986
Ernst Ruska erhielt mit 80 Jahren noch einen Nobelpreis für seine Arbeiten in den30-er Jahren am Elektronenmikroskop.
Aufgefallen war die "Lücke" in der Würdigung als man den Preis für das Rastertunnelmikroskop an Gerd Binnig und Heinrich Rohrer vergab.
Tja, auch hier gilt wieder: 1.8. hat das schöne Deutschland in die zweite Reihe gestellt. Die US-Unis geben den Takt vor und die Nobelpreisträger kommen von dort. Bei Biontech hätte es sicher auch Forscher aus Deutschland bzw. von deutschsprachigen Institutionen gegeben, die man hätte auszeichnen können (nicht nur K. Karikó).
Tja, auch hier gilt wieder: 1.8. hat das schöne Deutschland in die zweite Reihe gestellt. Die US-Unis geben den Takt vor und die Nobelpreisträger kommen von dort. Bei Biontech hätte es sicher auch Forscher aus Deutschland bzw. von deutschsprachigen Institutionen gegeben, die man hätte auszeichnen können (nicht nur K. Karikó).
Richtig ist sicher, daß in den USA eine Univerität schon mal 500Mio$ zum Aufbau oder Ausbau einer Faklultät vom Staat (meist im Sinne State) bekommt, wo auf dem selben Feld Deutsche mit einer Größenordnung weniger auskommen.
Aber kein Deutsche-Forschung-bashing - der Dienstag ist schon etwas freundlicher [MPI ist immer ein Kandidat]
Physik Nobelprreis für Forschung im Atto-Sekunden-Bereich (10**-18 s), Wechselwirkung von Laser mit Atomen (eigentlich Laufzeiten Unterschiede von Elektronen in verschiedenen Zuständen) an
Es ist schwierig eine Zuordnung zu einer Forschungseinrichtung oder Universität vorzunehmen, wenn es um ein Lebenswerk geht.
Pierre Agostini wird bei der Auszeichnung mit "Ohio State" geführt - viele Jahrzehnte wirkte er in Frankreich
"Physik-Nobelpreis geht unter anderem an Forscher aus München" - eine Schlagzeile - verkürzt ungemein. "Aus München" ist nicht ganz korrrekt, er arbeitet "im Raum München" - stammt aber aus Budapest, arbeitete lange 16 Jahre in Wien ehe er Direktor wurde am MPQ und der LMU.
"Lustigerweise" ist die Forschung im Attosekundenbereich, die heute ausgezeichnet wurde eng verknüpft mit dem oben erwähnten "Ratertunnelmikroskop" - Nobelpreis 1986.
Wie schon beim Medizin Nobelpreis werden Grundlagenarbeiten gewürdigt, die neue Erkenntnisse mit einem hohen Anwendungspotential verknüpfen.
Wissenschaft ist international, lebt von Kooperationen der Staaten und Forschungseinrichtungen und niemand wirkt von der Wiege bis zur Bahre am gleichen Ort und nicht im gleichen Staat.
Damit haben natürlicherweise nationalistische Patrioten ihre Schwierigkeiten.
Es sind doch mehrere Elemente
Wissenschaft ist international, lebt von Kooperationen der Staaten und Forschungseinrichtungen
Wichtige Entwickungen bei Großprojekten sind meist nur international möglich (Frage der Kosten, Komplexität, Größe von Teams, Lieferanten) - zB Teilchenphysk mit dem Beispiel CERN (oder große Schritte in der Fusion wie ITER) ... das ist der eine Teil ....
... in vielen Gebieten lebt die Wissenschaft aber von Konkurrenz und von konkurrierenden Ideen und innovativen Konzepten. Wissenschaft ist um so weniger "kooperativ" und lebt von der Entstehung von Konkurrenz je mehr ökonomische Elemente wichtig werden. Die Flut von Veröffentlichungen begrenzt sich dann automatisch wo Fragen der "intellectual property rights" oder Patente dominieren.
Oder glaubst du Franzosen, Engländer, Italiener, Polen, arbeiten an europäischen Projekten aus Nächstenliebe ? Es gibt den Teil, bei dem man gemeinsam weiterkommt - aber dann trennen sich die Wege. In Europa wird die Zusammenarbeit durch teilweise großzügige Forschungstöpfe genährt ... [es gibt andere Projekte wie EERA (European Energy Reserach Alliance), bei denen die Zusammenarbeit im Vordergrund steht und die nahezu nur national gefördert sind]
und niemand wirkt von der Wiege bis zur Bahre am gleichen Ort und nicht im gleichen Staat.
Dann frage man sich, warum Amerikaner fast nur in den USA wirken und es schaffen, Europäer und die besten Asiaten anzulocken
Damit haben natürlicherweise nationalistische Patrioten ihre Schwierigkeiten.
Das ist kein Thema des "nationale[n] Patriotismus" - es ist eine andere Frage: Cui bono, nicht im politischen Sinne, sondern mittelfristig im rein wirtschaftlichen Interesse. Es geht auch um "Wohlstand" und "Leben". Um "Vorteile".
Hier sollte man "Patriotismus" nicht stigmatisieren. "Nationale Interessen" sind eine Triebfeder. Oder glaubst du, an manchen Instituten in China wuseln 600 Studenten, Doktoranden, Post-docs, um ihre Erkenntnisse vollständig und umfänglich mit allen zu teilen? Befrag die mal 1-1: deren Englisch wird plötzlich deutlich schlechter, wenn man konkrete Fragen stellt.
und niemand wirkt von der Wiege bis zur Bahre am gleichen Ort und nicht im gleichen Staat.
Dann frage man sich, warum Amerikaner fast nur in den USA wirken und es schaffen, Europäer und die besten Asiaten anzulocken
Das ist in den USA genauso. Das sind bekanntlich 50 verschiedene Staaten. Kaum einer forscht in seinem Geburtsstaat und wechselt nie das Spielfeld. Niemals wären Kalifornier pikiert über den Nobelpreis für jemanden aus Illinois oder Philadelphia, der irgendwann mal die 4000 km zu Ihnen gekommen ist. Aber hierzulande sehen es viele als blöd, wenn eine Ungarin 600 km von ihrem Geburtsort entfernt den Nobelpreis in Deutschland erarbeitet hat.
Genau das ist die nationalpatriotische Engstirnigkeit die ich meinte.
Hast du jetzt die 600 und 4000 km verwechselt?
Amerikaner haben Respekt voreinander, schauen aber auf Europäer herab, genau wie Europäer vielleicht auf Afrikaner herabschauen (als Tendenz; natürlich trifft das nicht auf jeden zu).
Die einzelnen Wissenschaftler mögen oft global ausgerichtet sein, aber wenn Staaten die Geldgeber sind, spielen staatliche Interessen natürlich eine Rolle.
Dann frage man sich, warum Amerikaner fast nur in den USA wirken und es schaffen, Europäer und die besten Asiaten anzulocken
Das ist in den USA genauso. Das sind bekanntlich 50 verschiedene Staaten. Kaum einer forscht in seinem Geburtsstaat und wechselt nie das Spielfeld. Niemals wären Kalifornier pikiert über den Nobelpreis für jemanden aus Illinois oder Philadelphia, der irgendwann mal die 4000 km zu Ihnen gekommen ist. Aber hierzulande sehen es viele als blöd, wenn eine Ungarin 600 km von ihrem Geburtsort entfernt den Nobelpreis in Deutschland erarbeitet hat.
Genau das ist die nationalpatriotische Engstirnigkeit die ich meinte.
Jetzt faselst du am Thema vorbei:
Oben Gesagtes gilt zuerst für Naturwisenschaften.
Literatur und Frieden, traditionell eher umstritten, meine ich nicht.
Aber, warum sollten zB Deutsche sich über einen Nobelpreis an Willy Brandt nicht freuen und stolz sein.
Oder warum sollte man sich als Deutscher nicht über Preise für Böll und Grass freuen (und sie lesen, bevor ihre Sprache "gendermässig" korrigiert wird) - oder warum sollte man nicht zB den Vorgängern von Böll - Pablo Nerude und Alexander Solschenizyn - genau so Respekt zollen. Als Banause habe ich einige Literaturnobelpreisträger nie gelesen.
Zum Friedensnobelpreis: 351 nominiert - ein Favorit der Buchmacher ist Selenskyi. INicht überraschen würde mich "DIE GRETA" - oder doch "Letzte Generation".
Einen habe ich noch zum Thema "Engstirnigkeit" - da denke ich an Politik und Bürokratie.
Schmankerl: "Uns" wurde mal untersagt einen syrischen Hiwi zur Pflege der Bibliothek einzustellen.
Die Akademie bleibt ihrem Motto treu: Grundlagenforschung mit weitreichender Anwendung. "Quantenpunkte"
Nanotechnologie, im Grenzbereich, könnte auch unter "Festkörper-Physik" durchgehen, auch eng an "Grundllegende Materialforschung". [Veröffentlichung u.a. in Journal of Experimental and Theoretical Physics Letters, Solid State Communications, Phy.Rev.B ; aber auch Journal of the American Chemical Society - später wurden dann spezielle Zeitschriftenreihen für Nanotechology gegründet)
Heute leider nur 3 alte, weise Männer ohne Dame.
For completeness:
Da ich Banause keines seiner Werke besitze, mehr Info direkt bei
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