Krieg gegen Israel

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  • RE: Nachrichten in Kriegszeiten - Nachgang zu der Meldung des Guardian

    drui (MdPB), 16.10.2023 01:37, Reply to #69
    #71

    drui, Meister der Wortwahl: in keinem Bericht ist von einem Luftangriff die Rede. ... ergo verschanzt du dich, was du für wahrscheinlich hälst.

    Ich habe auch nicht von einem Luftangriff geredet, nur festgestellt, dass es offensichtlich keine Sprengfalle war, wie von der IA behauptet. Das war offensichtlich gelogen oder Propaganda. Rakete oder Mörser sind ebenso möglich.

    Es läuft auf den Punkt, den ich hatte: wem "glaube" ich mehr, und da wirkt die eigene Einstellung oder Voreingenommenheit selektiv (bevor du wütest den Vorbehalt habe ich auch bei mir)

    Es geht darum, welche Behauptungen als unwahr ausgeschlossen werden können und wie wahrscheinlich die Alternativen sind. Ja, natürlich spielen da auch individuelle Voreingenommenheiten eine Rolle, aber deshalb diskutieren wir ja.

    Wie Amnesty International aus der Distanz "verifizieren" kann,  erschliesst sich mir nicht. Also wiederhole ich: die Aufnahmen zeigen das Ergebnis, die Toten, keine dokumentiert den Angriff.

    AI verifiziert die Echtheit der Videos und analysiert sie. Weißt Du, ob die Videos nur die Toten filmt oder nicht auch den Zeitpunkt des Angriffes? AI dokumentiert Menschenrechtsverletzungen in aller Welt seit über 60 Jahren, die haben Erfahrungen damit. Und natürlich verurteilten sie auch die Massaker der Hamas und sehen in ihr den Auslöser dieser Eskalation.

    In der Ukraine sind fast 10,000 getötete Zivilisten darunter 560 Kinder zu beklagen.

    Wollen wir jetzt Bodycounts vergleichen?

    Since October 7, Israeli airstrikes have killed least 2,670 Palestinians with 9,600 more wounded, the Gaza health ministry reported on Sunday.

    With over 40% of Gaza’s population made up of children under the age of 15, more than 700 children have been killed in the past week amid deadly Israeli airstrikes.

    (Guardian)

    Interessanterweise schafft es die IA in kürzester Zeit anscheinend deutlich mehr Kinder zu töten als die Russen in der Ukraine seit 20 Monaten. Muss an der Humanität und Sorgfalt liegen, mit der sie vorgeht.

    Aber ich habe jetzt verstanden, Tote sind nicht gleich Tote. Tote Ukrainer zählen weniger als tote Palästinenser.

    Schmales Pferd.

    Versteht mich nicht falsch, ich leide mit dem Volk in Gaza, dabei können das die Bilder, die wir sehen das nicht mal darstellen.

    Das ist richtig. Und der Hass sprüht überall und ist überaus gefährlich, wenn man seine Empathie wie ein Licht an- und ausschaltet, je nachdem auf welche Volksgruppe oder Religion man schaut. Als Beispiel, wie Grausamkeit gegen Kinder kein Alleinstellungsmerkmal der Hamas ist:

    US-Vermieter tötet sechsjährigen muslimischen Jungen in seinem Haus. Der Junge, der nach der Tat im Krankenhaus für tot erklärt wurde, wurde laut einer Autopsie 26 Mal mit einem großen Messer im Militärstil erstochen, heißt es weiter.

    Demnach sei der Vermieter wütend über das gewesen, was er in den Nachrichten gesehen habe. Er habe an die Tür geklopft und die Mutter versucht zu würgen, als sie geöffnet hatte. Er habe mit einem Messer angegriffen und dabei geschrien: »Ihr Muslime müsst sterben!«

    https://www.spiegel.de/panorama/justiz/illinois-mann-toetet-sechsjaehrigen-aus-h ass-auf-muslime-a-52499917-35e2-44f6-870e-236b9f7e5461

    Horror.

  • Entwicklung des humanitären Völkerrechts.

    Eckhart, 16.10.2023 14:12, Reply to #71
    #72

    Nach Beginn mit der 1. Genfer KOnvention 1864 und verschiedenen weiteren Vorgängervereinbarungen war insbesondere die Führung des 2. Weltkriegs maßgeblich für die Fortentwicklung des humanitären Völkerrechts.
    Was Deutschland mit Ceventry begann und Engländer und Amis mit dem Bombenhagel über dem deutschen Reich perfektionierten, mit der inkaufnahme von 100tsden Toten, durfte so nicht weiter gehen.

    Der Einfachheit aus Wiki zitiert:
    "Der Zweite Weltkrieg, der räumlich und zeitlich gesehen in weiten Teilen als Vernichtungskrieg geführt wurde, betraf durch Flächenbombardements und die Taktik der verbrannten Erde die Zivilbevölkerung in einem bis dahin nicht gekanntem Ausmaß. Auch bei der Behandlung der Kriegsgefangenen kam es erneut zu massiven humanitären Problemen. Das IKRK strebte deshalb bereits unmittelbar nach dem Ende des Krieges eine erneute Überarbeitung und Ausweitung des humanitären Völkerrechts an und organisierte zu diesem Zweck in den Jahren 1946 und 1947 zwei Konferenzen. Im Jahr 1949 kam es zur Verabschiedung von vier Genfer Abkommen und damit zu einer umfassenden Erweiterung des humanitären Völkerrechts. ..... Als wichtigste Konsequenz aus dem Zweiten Weltkrieg kam das vierte Genfer Abkommen „über den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten“ hinzu."

    Letztlich mahnen also die 25.000(?) Bombardierungs-Toten in Dresden und natürlich auch anderswo, dazu an, auch im Krieg gegen ein barbarisches Regime nicht alle Regeln der Humanität ausser acht zu lassen und nie wieder so einen Krieg, überwiegend auf dem Rücken der Zivilbevölkerung zu führen.

    Die Hamas haben sich aufgeführt wie die Tiere und hat wahllos aber gezielt bevorzugt Zivilisten abgeschlachtet. Ich gehe davon aus, der Unterschied zur Kriegsführung der IDF bleibt sehr deutlich. Dafür sollte aber Israel aktiv Hilfslieferungen und Grundversorgung für die Zivilbevölkerung und insbesondere Krankenhäuser zulassen, am Besten sogar aktiv fördern. Irgendwann müssen die Waffen auch wieder schweigen. Auf Frieden zu hoffen ist ja fast unmöglich.

  • Wohin Abschieben?

    Eckhart, 16.10.2023 15:15, Reply to #72
    #73

    Die Hamas-Jubler in Deutschland sind unerträglich. Was mir aber nicht klar ist, wenn als einfache Lösung immer von "alle abschieben" die Rede ist: Wohin denn? Nach Gaza ins Kriegsgebiet? Oder nach Israel, wo womöglich ihre Vorfahren gewohnt haben? Ob man die ins Westjordanland zu den jüdischen Siedlern schicken kann? Wie soll das rein praktisch funktionieren?
    Mir scheint, die müssen wir wohl eher einknasten als das wir sie abschieben können, oder?

  • RE: Wohin Abschieben?

    SeppH (!), 16.10.2023 17:02, Reply to #73
    #74

    Die Hamas-Jubler in Deutschland sind unerträglich. Was mir aber nicht klar ist, wenn als einfache Lösung immer von "alle abschieben" die Rede ist: Wohin denn? Nach Gaza ins Kriegsgebiet? Oder nach Israel, wo womöglich ihre Vorfahren gewohnt haben? Ob man die ins Westjordanland zu den jüdischen Siedlern schicken kann? Wie soll das rein praktisch funktionieren?
    Mir scheint, die müssen wir wohl eher einknasten als das wir sie abschieben können, oder?

    Völlig richtig. In ganz anderer Konstellation wurde so etwas vor einigen Jahrzehnten unter dem Begriff "Madagaskarplan" diskutiert, der allerdings nicht realisiert werden konnte. Es dürfte weiterhin nahezu unmöglich sein, alle Hamasjubler einzusperren, da der Platz dafür gar nicht vorhanden ist. Das Kernproblem ist also die bereits erfolgte Zuwanderung dieser Menschen. Seht ihr Grünen mittlerweile ein, warum eine strikte Begrenzung der Zuwanderung absolut sinnvoll ist?

  • RE: Entwicklung des humanitären Völkerrechts.

    drui (MdPB), 16.10.2023 18:27, Reply to #72
    #75

    Es gibt auch in Israel geradlinige Menschenrechtler, die es nun sehr schwer haben. Interview mit Michael Sfard aus einem SZ-Bezahlartikel:

    Wie bewerten Sie als Jurist das bisherige Agieren des israelischen Militärs?

    Ich habe die Sorge, dass wir ein offenes Desinteresse an den Regeln der Kriegsführung erleben. Diese Regeln haben das Ziel, die Zahl ziviler Opfer in Zeiten des Krieges möglichst gering zu halten. Während die USA, aber auch Großbritannien oder Deutschland der israelischen Regierung jetzt den Rücken stärken, nutzt diese das als eine Art Blankoscheck und missachtet diese Regeln. Dass Israel die Zufuhr von Wasser, Strom und Treibstoff nach Gaza abschneidet, widerspricht offensichtlich dem Verbot jeder Form der Kollektivstrafe.

    Israels Militär würde Ihnen entgegnen, dass dies keine Kollektivstrafe sei, sondern notwendig, um die Hamas einzudämmen. Immerhin versucht die Armee auch, die Zivilbevölkerung von Gaza an einen sicheren Ort zu schicken.

    Ich würde zustimmen, dass es richtig ist, wenn unser Militär die Menschen warnt, bevor es losschlägt. Das Problem ist, dass die Armee dann annimmt, eine solche Warnung sei schon ausreichend. Das ist falsch. Es gibt Menschen, die von den Warnungen nichts mitbekommen. Oder Menschen, die zu alt oder krank sind, um zu fliehen. Unser Militär operiert mit der falschen Annahme, dass nach einer solchen Warnung fast jeder, der im Gebiet zurückbleibt, ein legitimes Ziel sei. Das haben wir in den vergangenen Gazakriegen 2014 und 2018 erlebt. Die Organisation "Breaking the Silence" (eine Gruppe von kritischen israelischen Wehrpflichtigen, die Sfard anwaltlich vertritt, Anm. d. Red.) hat in ausführlichen Berichten dokumentiert, dass die Juristen des Militärs auf diese Weise die Augen vor der humanitären Realität verschließen.

    Gab es nach den vergangenen Kriegen nicht auch Disziplinar- und Strafverfahren gegen israelische Soldaten?

    Wenn es um einzelne Soldaten geht, die in palästinensischen Häusern plündern: Ja, da gelingt es uns immer wieder, Fälle erfolgreich vor Gericht zu bringen. Aber was die Legalität von militärischen Befehlen betrifft, also die Verantwortung von Befehlshabern: Da sind die Militärgerichte bislang für Kritik unempfänglich.

    Wie verbringen Sie persönlich diese Tage, Herr Sfard?

    Ich bin völlig niedergeschlagen, muss ich Ihnen ehrlich sagen. Ich bin seit 30 Jahren aktiv für Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit, einen Weg hin zum Frieden, und meinem Eindruck nach waren wir noch nie an einem derart tiefen Punkt. Es wird einige Zeit dauern, bis Stimmen wie meine oder die meiner Freunde wieder Gehör finden - in Israel und auch bei den Palästinensern übrigens. Es gibt keinen Ausweg ohne eine Beendigung der Blockade von Gaza, die jetzt seit 16 Jahren anhält und mit der die Bevölkerung dort stets am Rande der Erstickung gehalten wird.

    Wären ohne diese israelische Blockade nicht noch viel mehr und noch gefährlichere Waffen nach Gaza hineingekommen?

    Ich weiß nicht, welches System man anstelle einer Blockade zur Waffenkontrolle nutzen könnte, um nicht zwei Millionen Menschen in einem Gefängnis von 40 mal zehn Kilometer Fläche halten zu müssen. Aber eine Sache weiß ich: Israels Regierung hatte auch nie einen Grund, sich über Alternativen ernsthaft Gedanken zu machen, weil die gesamte westliche Welt diese Blockade einfach gebilligt hat. Hätten die USA und die Europäer unsere Regierung unter Druck gesetzt, andere Wege zu finden, um den Israelis jene Sicherheit zu geben, die sie verdienen, dann hätte man sicher eine Alternative gefunden.

    (...)

    Welche Reaktionen erleben Sie, wenn Sie in diesen Tagen öffentlich Kritik an der Kriegsführung üben? Werden Sie als Verräter beschimpft?

    Das werde ich schon lange. Das trifft nicht nur mich, sondern Menschenrechtsaktivisten insgesamt. Wir arbeiten in einer sehr gefährlichen Atmosphäre, angestachelt durch rechte, regierungsnahe Organisationen, die stetig versuchen, unsere Arbeit zu kriminalisieren. Sie hetzen gegen uns und behaupten, wir seien Agenten fremder Mächte und wollten die israelische Gesellschaft schwächen. Ich bin alt genug, um mich an ein anderes Israel zu erinnern.

    Als Anwalt vertreten Sie oft Palästinenser. Spüren Sie nach dem Hamas-Massaker auch im Justizsystem eine veränderte Atmosphäre?

    Es ist noch zu früh, um das zu sagen. In der vergangenen Woche waren die Gerichte aufgrund der Krise geschlossen. Was ich sagen kann, ist aber, dass der Einfluss des Obersten Gerichts längst nicht mehr so mäßigend ist, wie er einmal war. Das war zwar nie ein propalästinensisches Gericht, wie es israelische Rechte gern behaupten. Es hat auch in früheren Jahren Siedlungen erlaubt, Landraub, die Entrechtung von Arabern. Aber immerhin hat es Palästinensern noch rechtliches Gehör geschenkt. In den vergangenen Jahren ist die Richterbank immer weiter nach rechts gerückt, das hat uns Anwälte gerade in den vergangenen Wochen sehr frustriert.

    Um welche Fälle geht es da aktuell?

    Gerade sind Hunderte von Fällen anhängig, in denen die Häuser von palästinensischen Familien im Westjordanland von der Regierung demoliert wurden, um sie kollektiv für die Taten einzelner Familienmitglieder zu bestrafen. Ich habe oft solche Familien vertreten. Das ist ein eklatanter Bruch des Völkerrechts, aber es wird immer mehr zur Normalität.

    Wie nehmen Sie die Stimmung zwischen jüdischen und arabischen Israelis jetzt wahr?

    Ich klopfe auf Holz, bislang sehen wir zumindest keine Wiederholung der furchtbaren Szenen im Mai 2021.

    Damals hatten sich jüdische und arabische Israelis mancherorts bürgerkriegsähnliche Kämpfe geliefert.

    Ja, einige jüdische Extremisten einschließlich einiger Minister versuchen jetzt wieder, an dieser Front zu zündeln. Bislang vergeblich. Es gibt einige israelische Araber, Beduinen genauer gesagt, die auch unter den Opfern der Hamas-Attacken sind und betrauert werden. Und es gibt etwa die Geschichten von arabisch-israelischen Busfahrern, die sehr mutig waren und bei der Attacke der Hamas auf das Musikfestival in der Negev-Wüste einige Leben gerettet haben.

    https://www.sueddeutsche.de/politik/israel-krieg-gaza-menschenrechte-anwalt-sfar d-1.6288351

  • RE: Entwicklung des humanitären Völkerrechts.

    Kritischer Analyst (!), 17.10.2023 10:24, Reply to #72
    #76

    Der Einfachheit aus Wiki zitiert:
    "Der Zweite Weltkrieg, der räumlich und zeitlich gesehen in weiten Teilen als Vernichtungskrieg geführt wurde, betraf durch Flächenbombardements und die Taktik der verbrannten Erde die Zivilbevölkerung in einem bis dahin nicht gekanntem Ausmaß. Auch bei der Behandlung der Kriegsgefangenen kam es erneut zu massiven humanitären Problemen. Das IKRK strebte deshalb bereits unmittelbar nach dem Ende des Krieges eine erneute Überarbeitung und Ausweitung des humanitären Völkerrechts an und organisierte zu diesem Zweck in den Jahren 1946 und 1947 zwei Konferenzen. Im Jahr 1949 kam es zur Verabschiedung von vier Genfer Abkommen und damit zu einer umfassenden Erweiterung des humanitären Völkerrechts. ..... Als wichtigste Konsequenz aus dem Zweiten Weltkrieg kam das vierte Genfer Abkommen „über den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten“ hinzu."

    Letztlich mahnen also die 25.000(?) Bombardierungs-Toten in Dresden und natürlich auch anderswo, dazu an, auch im Krieg gegen ein barbarisches Regime nicht alle Regeln der Humanität ausser acht zu lassen und nie wieder so einen Krieg, überwiegend auf dem Rücken der Zivilbevölkerung zu führen.

    Was willst du uns jetzt damit sagen? War der Krieg der Allierten gegen die Nazis jetzt richtig oder falsch?

    Es gab natürlich Bombardements, die weit über das hinaus gingen was nötig war. Ohne Bombardierungen wäre es aber auch nicht gegangen, die zwangsläufig auch zivile Opfer nach sich ziehen müssen. Wenn man hier so manchen Verirrten liest, müsste man zwangsläufig die Meinung vertreten die Allierten hätten gar nicht gegen die Nazis vorgehen dürfen, weil das zivile Opfer nach sich zieht.

    Die Hamas haben sich aufgeführt wie die Tiere und hat wahllos aber gezielt bevorzugt Zivilisten abgeschlachtet. Ich gehe davon aus, der Unterschied zur Kriegsführung der IDF bleibt sehr deutlich.

    Bist du sicher? Ich glaube für manchen User hier ist das nicht klar.

    Dafür sollte aber Israel aktiv Hilfslieferungen und Grundversorgung für die Zivilbevölkerung und insbesondere Krankenhäuser zulassen, am Besten sogar aktiv fördern. Irgendwann müssen die Waffen auch wieder schweigen. Auf Frieden zu hoffen ist ja fast unmöglich.

    Das was jetzt geschieht ist doch absoluter Unfug. Wenn die man die Palästinenser jetzt eh zur Flucht zwingt, dann doch bitte gleich ins Westjordanland und nicht in den Süden von Gaza. Das bringt doch überhaupt nichts, wenn man sie jetzt auf noch engerem Raum zusammenpfercht. Was soll das für eine Lösung sein? Es braucht eine gerechte Lösung, dass heißt die jüdischen Siedler müssen sich aus dem Westjordanland zurückziehen und werden ins Kernland oder dann ins freie Gaza umgesiedelt, die Palästinenser dafür in die frei werdenden Gebiete im Westjordanland. Passt doch, eine gerechte Lösung mit einem zusammenhängenden Staatsgebiet für beide.

    Die Hamas-Jubler in Deutschland sind unerträglich. Was mir aber nicht klar ist, wenn als einfache Lösung immer von "alle abschieben" die Rede ist: Wohin denn? Nach Gaza ins Kriegsgebiet? Oder nach Israel, wo womöglich ihre Vorfahren gewohnt haben? Ob man die ins Westjordanland zu den jüdischen Siedlern schicken kann? Wie soll das rein praktisch funktionieren?
    Mir scheint, die müssen wir wohl eher einknasten als das wir sie abschieben können, oder?

    Dort wo sie hergekommen sind natürlich. Wenn es Palästinenser sind, dann mit umsiedeln ins Westjordanland wie die aus Gaza, ist doch ganz klar. Von mir aus auch sonst wo hin, jedenfalls darf der Abschaum nicht im Land behalten werden.

    Frankreich kündig ja bereits ein knallhartes Vorgehen an. Inländische Unterstützer müssen mit hohen Haftstrafen belegt werden und bei krassen Vergehen die Staatsbürgerschaft entzogen. Für eine gewisse Person hier im Forum wird es dann auch ganz eng ....

  • Fridays for Future Sprecherin schockt mit widerlicher antijüdischen Hetze

    Kritischer Analyst (!), 17.10.2023 10:31, Reply to #75
    #77

    Wer noch einen Hauch Zweifel an der Gesinnung von Klimaaktivisten hatte, dem wird jetzt endgültig die Augen geöffnet. Die Klimaktivisten, die man nun wirklich als Klimaterroristen bezeichnen muss, entpuppen sich immer mehr als Jauchegrube für Antisemtismus und Judenhass:

    Unfassbarer Vorwurf einer „Fridays for Future“-Sprecherin!

    Am Sonntagnachmittag kam es auf dem Potsdamer Platz in Berlin zu einer Pro-Palästinenser-Demo. Eigentlich als Mahnwache genehmigt, eskalierte der Aufzug zur Anti-Israel-Hetze mit antisemitischen Ausrufen. Und mittendrin: Elisa Bas. Die 22-Jährige ist Sprecherin von „Fridays for Future“ (FFF) in Deutschland.

    Auch interessant

    Auf ihrem Instagram-Account postete sie ein Video der Demo – und einen Beitrag des Zentralrats der Juden in Deutschland auf X. Darin weist der Verband auf einen Beitrag seines Präsidenten Josef Schuster in BILD hin mit einem Zitat von ihm gegen die Judenfeindlichkeit in Deutschland: „Es muss sich etwas tun. Die Barbaren sind unter uns.“ Gemeint sind die Terror-Unterstützer, die den Mord an mehr als 1300 Israelis durch die Hamas auf deutschen Straßen feierten.

    Bas’ skandalöser Kommentar dazu: „In Deutschland herrscht eine Pogrom-Stimmung gegen Palästinenser:innen und Schuster heizt sie an.“

    Besonders geschichtsvergessen und geschmacklos ist Bas’ „Pogrom“-Vorwurf, weil Juden während der Nazi-Zeit bei Pogromen ermordet wurden. Die Klima-Aktivistin rückt damit den Präsidenten des Zentralrats der Juden in die Nähe der Nationalsozialisten.

    In einem weiteren Posting über palästinensische Kinder schreibt Bas außerdem: „Schweigen hilft niemals den Unterdrückten, es schützt die Täter. Es nimmt die Unterdrückung billigend in Kauf, lässt es geschehen. Den Genozid und das Gezwungen werden, zu einem Genozid zu schweigen.“

    Ihre krasse Unterstellung: Israel ermorde systematisch die Palästinenser und ihre Kinder – nichts anderes meint Genozid!

    https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/sprecherin-von-fridays-for-fut ure-klima-aktivistin-schockt-mit-vorwurf-gegen-jud-85762668.bild.html

    Ich erwarte klare Konsequenzen! Es braucht ein viel klareres Vorgehen gegen diese antisemitisch durchsetzen Klimaterroristen, wo der Antisemitismus sogar bis in die ganz vordersten Reihen reicht. Baerbock und Habeck haben ein riesiges Problem in ihrem eigenen Dunstkreis und müssen hier schonungslos aufräumen, die antijüdische Propaganda reicht ja bis hier ins Forum hinein wie wir erschreckend sehen müssen.

  • RE: Fridays for Future Sprecherin schockt mit widerlicher antijüdischen Hetze

    Eckhart, 17.10.2023 11:01, Reply to #77
    #78

    Du bist für Sippenhaft?

    Es ging neulich um "die letzte Generation", da hast du reihenweise Dinge von anderen Einzelpersonen oder Organisationen, aber offensichtlich rein gar nichts zur letzten Generation finden können.

    Und was da Elias Bas vom Stapel gelassen hat, hat offensichtlich zu einer internen posting-Sperre bei FFF geführt, weil jetzt funkstille ist und FFF vorher zu Solidaritätskundgebungen und Mahnwachen zugunsten Israels aufgerufen hatte.

    Auch ja, und wenn du so ein Verfechter der Sippenhaft bist und meinst das was einzelen Führungspersonen von Organisationen sagen, gelte automatisch für alle Mitglieder, dann sind also deiner Meinung nach alle AfD-Anhänger gesichert rechtsextremistisch unterwegs und verfassungsfeindliche Faschisten, die den Holocaust leugnen und die Erinnerung an diese Zeit als Schande ansehen? Die teilweise die damaligen KZs nur als Umsiedlungsanlaufstellen ansehen? Oder sind das nur bedenkliche Äusserungen einzelner Führungspersonen und man darf nicht alle Anhänger über einen Kamm scheeren?

  • RE: Entwicklung des humanitären Völkerrechts.

    Eckhart, 17.10.2023 11:08, Reply to #76
    #79

    Als wichtigste Konsequenz aus dem Zweiten Weltkrieg kam das vierte Genfer Abkommen „über den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten“ hinzu."

    Was willst du uns jetzt damit sagen? War der Krieg der Allierten gegen die Nazis jetzt richtig oder falsch?

    Es gab natürlich Bombardements, die weit über das hinaus gingen was nötig war. Ohne Bombardierungen wäre es aber auch nicht gegangen, die zwangsläufig auch zivile Opfer nach sich ziehen müssen. Wenn man hier so manchen Verirrten liest, müsste man zwangsläufig die Meinung vertreten die Allierten hätten gar nicht gegen die Nazis vorgehen dürfen, weil das zivile Opfer nach sich zieht.

    Lehnst du die Genfer Konventionen und die Internationalen Verträge dazu ab?
    Es geht darum ob man Regeln für den Krieg ablehnt um zivile Opfer zu vermeiden und einzugrenzen, oder eben nicht. Einen sauberen Krieg gibt es trotzdem niemals.

    Man ist aber nicht pro Nazi und antisemitisch, wenn man sich für die Einhaltung des internationalen humanitären Völkerrechts einsetzt und auch Israel dazu ermahnt, das nicht zu vergessen.

    Und den unterschied gibt es ja durchaus. die Aufforderung zur Flucht an die Zivilbevölkerung soll sie ja aus der kommenden Kampfzone heraushalten.

  • Noch ein Interview

    drui (MdPB), 17.10.2023 12:18, Reply to #79
    #80

    Diesmal mit Omri Boehm. Und ich kann da jede Zeile nur unterstreichen:

    Die demonstrative Grausamkeit erinnert an die Dschihadisten vom "Islamischen Staat".

    Hamas war nie eine Befreiungsbewegung. Es ist eine Terrororganisation. Ich habe es immer für eine obszöne Behauptung gehalten, dass der Terrorist der einen der Freiheitskämpfer der anderen ist. Die Palästinenser haben das Recht, für ihre Befreiung zu kämpfen, aber niemand hat das Recht auf Terrorismus, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. (...)

    Was also ist Ihre größte Sorge?

    Wenn im Westjordanland zwei Siedler getötet werden, brennen die Siedler als Vergeltung palästinensische Häuser nieder. Am 7. Oktober wurden 1300, vielleicht sogar 1800 Juden umgebracht. Können Sie sich vorstellen, welche Rachepläne die Siedler und ihre Regierungsvertreter für das Westjordanland jetzt haben? Und was geschieht, wenn sie sie ausführen?

    Es gab bereits Zusammenstöße zwischen Palästinensern und Siedlern.

    Schon jetzt gibt es Vertreibungen aus arabischen Gemeinden und mehr als 50 Tote im Westjordanland. Das muss aufhören. Wir sollten vor allem eine Wiederholung der Kämpfe zwischen Juden und Palästinensern in israelischen Städten fürchten, die wir im Mai 2021 erlebt haben. Racheakte im Westjordanland müssen um jeden Preis verhindert werden. (...)

    Warum fällt es vielen so schwer, beides zu verurteilen - Hamas-Terror und israelische Kriegsverbrechen?

    Weil zwei ähnliche anti-universalistische Denkmuster vorherrschen. Für die linken, pro-palästinensischen, postkolonialistischen Kreise sind die Palästinenser die ultimative Verkörperung der Befreiung vom Kolonialismus. Wer die Hamas-Gewalt verurteilt, trägt demnach zur Normalisierung des Kolonialismus bei. Mein Freund Zvi Ben-Dor hat zu Recht Camus zitiert: In einigen Kreisen werden die Mörder der Hamas als Richter betrachtet. Andererseits herrscht in Deutschland, aber nicht nur hier, die Vorstellung, dass Juden die ultimative Verkörperung menschlichen Leids und des Rechts auf Selbstverteidigung sind. Wer verlangt, dass sich Israel in Gaza an das Völkerrecht hält, verrät demnach das Recht auf Selbstverteidigung.

    Welche Seite hat recht?

    Keine von beiden. Die Postkolonialisten, die die Mörder der Hamas als Richter akzeptieren, ebenso wie jene, die seit Jahren hinnehmen, dass Israel das Völkerrecht bricht, sind, wie wir gerade erleben, moralisch und politisch gescheitert, ihre Paradigmen müssen ersetzt werden. Beide Seiten verweisen auf eine lange Geschichte des Opfer-Seins, aber weder Palästinenser noch Juden verkörpern irgendetwas Ultimatives, das sie berechtigt, die menschliche Würde der anderen Gruppe zu relativieren. Deshalb brauchen wir einen anderen Ansatz, die kompromisslose Verpflichtung zur Humanität beider Seiten, der der Theorie die Argumente liefert und eine Vorstellung davon besitzt, wie die Praxis aussehen könnte. Das ist die Verbindung zwischen der "Republik Haifa" und dem "radikalen Universalismus".

    Geht es etwas konkreter?

    Dazu ist es zu früh. Nur so viel: Kein Kompromiss bei der Zerschlagung der Hamas. Kein Kompromiss beim Völkerrecht und beim Schutz der Zivilisten in Gaza, denn sie sind durch keinen Staat und keine internationale Macht geschützt. Diejenigen Juden und Palästinenser, die dies - allen Relativierungsvorwürfen zum Trotz - klar und deutlich fordern, machen den ersten winzigen Schritt. Sie schenken uns einen Hoffnungsschimmer, denn sie schaffen die Möglichkeit, dass wir uns ein gemeinsames Leben vorstellen können und nicht gegenseitige Zerstörung.

    https://www.sueddeutsche.de/kultur/omri-boehm-interview-israel-1.6288539

    Israel hat Philosophen wie Omri Boehm, Deutschland hat Dummschwätzer wie Richard David Precht.

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