Die Umfragen werden auch immer kurioser, kurz nach der DNC war Obama 8-9 vorne, jetzt ist McCain bis zu 10 vorne, so wichtig die Conventions und die Picks auch sein mögen, dass sich über 20 Millionen Wähler in so kurzer Zeit umentschieden haben, halt ich doch für sehr unwahrscheinlich.Leider kommen in letzter Zeit kaum State-Polls raus, mit dem Swing müsste McCain in PA und Michigan jetzt führen und Ohio klar dominieren, mal schauen.
Das interessanteste an der Umfrage ist, dass McCain bei den nicht registrierten Wählern so klar dominiert, nachdem die Demokraten deutlichst erfolgreicher waren und sind seit 2004 beim Mobilisieren von Politikuninteressierten.Aber vielleicht ist im Image und Starverrückten Amerika halt wirklich der Britneyeffekt eingetreten wegen Baby etc.
Re: Umfragen: Ein "Bounce" vom Feinsten..../Britney
Bei CNN und Hotline stehts unentschieden, bei Rasmussen McCain + 1, nur bei den Gallupumfragen liegt McCain so stark vorne, leider geben die keine genauen Daten zum Sample an.
Re: Umfragen: Ein "Bounce" vom Feinsten..../Britney
> Bei CNN und Hotline stehts unentschieden, bei Rasmussen McCain + 1, nur bei
> den Gallupumfragen liegt McCain so stark vorne, leider geben die keine
> genauen Daten zum Sample an.
>
Doch geben sie.
Wenn ich das richtig verstehe befragen die täglich ca. 1000 Leute, was bei dem 3-day-tracking dann etwa 3000 Befragte ergibt.
"For the Gallup Poll Daily tracking survey, Gallup is interviewing no fewer than 1,000 U.S. adults nationwide each day during 2008.
The general-election results are based on combined data from Sept. 5-7, 2008. For results based on this sample of 2,733 registered voters, the maximum margin of sampling error is ±2 percentage points."
> Die Umfragen werden auch immer kurioser, kurz nach der DNC war Obama 8-9
> vorne, jetzt ist McCain bis zu 10 vorne, so wichtig die Conventions und die
> Picks auch sein mögen, dass sich über 20 Millionen Wähler in so kurzer
> Zeit umentschieden haben, halt ich doch für sehr unwahrscheinlich.
Doch, das war immer so nach den Conventions, wie Wanli ja anhand historischer Beispiele darlegte. 20 Mio Wähler sind auch nicht so arg viel, angesichts der Größe dr USA. Ist völlig normal.
Es gleicht sich natürlich aus, da ja beide Parteitage abhalten. In Summe dürfte McC etwas von den Conventions profitiert haben. Er war auch als zweiter dran. Das ist immer ein kleiner Vorteil.
Er dürfte auch mit der VP-Auswahl eine glücklichere Hand gehabt haben. Palin hat natülich einen ganz anderen Auffälligkeitswert als Biden, den man ja schon seit Jahrzehnten kennt. Sind ja alle Kanäle verstopft mit der Frage: Wer ist Palin?
Biden dürfte auch im Hinbkick auf Obas Change-Botschaft keine optimale Wahl gewesen sein, da er sie geradezu konterkariert. Obas Idee, dem Vorwurf der mangelenden Erfahrung in der Person Biden's etwas entgegen zu halten, war vmtl ein echter Fehler. Biden bringt ihm außerhalb Pennsylvanias wenig. Und selbst da könnte es zu wenig sein, den Staat zu gewinnen. Hingegen motiviert Palin die GOP-Basis enorm, landesweit.
Vielleicht mal was ganz Allgemeines zu den momentan gehandelten Umfragen:
Der Begriff "registered voters" bezieht sich auf die befragten Bürger, die sich als Wähler haben registrieren lassen. Aus denen versuchen die Umfrageinstitute dann einen realistischen Wählerpool abzubilden: Wer zum Beispiel seit 30 Jahren als Wähler registriert ist, aber noch nie gewählt hat, ist kein "likely voter". Wenn ich das richtig verstehe, sind die "likely voters" also eine Untergruppe der befragten registrierten Wähler. Selbstverständlich ist es keine exakte Wissenschaft, vorherzusagen, wer von den Befragten wirklich zur Wahl geht.
Das ist denn auch ein Trostpflaster für die Obama-Kampagne: Schon in den Vorwahlen waren seine Unterstützer weit zahlreicher tatsächlich an die Urnen geströmt, als die meisten Umfrageinstitute das vorhergesehen hatten - die hatten gerade den jüngeren Anhängern Obamas zunächst unterstellt, im Ernstfall den Hintern doch nicht hochzukriegen; eine Fehlannahme, die zum Beispiel zu dem Demoskopie-Desaster von Iowa führte (rühmliche Ausnahme: Selzer). Das könnte sich wiederholen: Ich meine mich zu erinnern, dass in einer Umfrage der letzten Tage jüngere Wähler nur etwas über 10% der "likely voters" ausmachten; bei der Wahl 2004 gehörten aber mehr als 20% der tatsächlichen Wähler dieser Altersgruppe an (ich kann den Hinweis aber nicht mehr finden). Und sowohl die Primarys als auch Obamas gute Organisation lassen mich vermuten, dass Obama seine jüngeren Anhänger in großer Zahl auch tatsächlich mobilisieren wird. Ein weiterer Pluspunkt für Obama ist wohl, dass Umfrageinstitute normalerweise nur Festnetzanschlüsse anrufen, jüngere (und damit im Schnitt Obama-freundlichere) Wähler aber häufiger als ältere nur ein Handy besitzen.
Aber McCain-Anhänger hoffen ihrerseits, dass die Umfragen die Unterstützung für Obama über- und die für John unterschätzen. Viel diskutiert wurde vor Beginn der Vorwahlen der sogenannte "Bradley effect" - bei diversen Wahlen hatten farbige Kandidaten der Vergangenheit in Umfragen und Exit Polls deutlich besser abgeschnitten als bei der eigentlichen Wahl. Bei den Vorwahlen dieses Jahres war das allerdings nicht zu beobachten - Obama wurde von den Umfrageinstituten eher etwas unterschätzt (siehe oben).
Dann sprechen Meinungsforscher auch noch gelegentlich vom "Shy Tory Factor" - bei der Unterhauswahl 1992 hatten die britischen Konservativen in Umfragen und Exit Polls mehr als acht Punkte hinter dem tatsächlichen Wahlergebnis zurückgelegen; konservative Wähler wollten sich nicht öffentlich zu der von Skandalen geschüttelten Partei um einen blassen Spitzenkandidaten bekennen, ihr Kreuz haben sie aber dann doch bei den Tories gemacht. Könnte sein, dass das momentan miserable Ansehen der GOP manche Anhänger ebenfalls dazu verleitet, mit ihren Überzeugungen hinterm Berg zu halten. Diese zwei Phänomene (deren Relevanz und sogar Existenz unter Meinungsforschern aber umstritten ist) könnten McCain in die Karten spielen.
Drei Umfragen von heute haben wir noch nicht erwähnt:
CNN sieht beide Kandidaten bei 48%.
Zogby (ein Institut mit sehr umstrittener Methodik) sieht McCain bei 49, Obama bei 46 Punkten.
PPP veröffentlichte eine Erhebung in Michigan: Obama 47, McCain 46.
Yup, hab ich auch gerade gesehen. Gleichstand in Florida, dafür McCain in Ohio +7. Michigan, Pennsylvania, Colorado mit minimalem Obama-Vorsprung; in Virginia ein winziger Vorsprung für McCain.
Wenn sich das in weiteren Umfragen bestätigt, muss ich meine Liste mit Battlegrounds wohl noch mal überarbeiten: Florida könnte interessanter werden als Ohio.
EDIT: 538 spekuliert, dass Biden in Florida sehr gut ankommt, während insbesondere jüdische Wähler (von denen es dort ne Menge gibt) wenig erbaut von Sarah Palin sind - sie hatte wohl Kontakte zu den kontroversen "Jews for Jesus", in ihrer Kirche trat ein Prediger (?) auf, der den Terror im Nahen Osten als Vergeltung für die Kreuzigung Jesu darstellte, und Pat Buchanan behauptet, sie habe ihn früher unterstützt.
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