Man badet im Hochgefühl des Sieges, aber 2016 wirft schon seine Schatten voraus: Die "Buffalo News" haben gerade eine Wahlempfehlung für die Wahlen in vier Jahren ausgesprochen, sie geht an Hillary Clinton.
We’ve barely finished a bruising, expensive campaign for president, but it’s not too early to be thinking about who would make an excellent candidate for the presidency in 2016 – particularly if there is a conspicuously capable individual already on the political scene.
There is such a candidate, and it should surprise no one that her name is Hillary Clinton.
She would bring vastly more leadership, experience and judgment to the White House, compared with its current occupant.
http://www.buffalonews.com/apps/pbcs.dll/article?AID=/20121113/OPINION/121119774 /1074
Was tut eine Zeitung heutzutage nicht alles für ein wenig Aufmerksamkeit.
Kann mir vorstellen, dass sie gute Chancen hätte. Nur als Frau in den Staaten vielleicht noch was anderes. Ich glaub sie hat bis jetzt abgesagt, würde ich aber gut finden wenn sie sich doch entscheidet zu kandidieren!
Wenn Sie es tut, dann bin ich mal gespannt, wo ihre Aktie im nächsten Vorwahlmarkt steht: über oder unter 90? ^.^
Noch ein Trend, der langfristig für die Demokraten und gegen die Republikaner spricht, sofern letztere ihre rückwärtsgewandte Strategie beibehalten.
The voting data suggest that people don't make cities liberal -- cities make people liberal. (...)
The only major cities that voted Republican in the 2012 presidential election were Phoenix, Oklahoma City, Fort Worth, and Salt Lake City. With its dominant Mormon population, Mitt Romney was a lock in the Utah capital; Phoenix nearly voted for Obama. After that, the largest urban centers to tilt Republican included Wichita, Lincoln, Neb., and Boise.
The gap is so stark that some of America's bluest cities are located in its reddest states. Every one of Texas' major cities -- Austin, Dallas, Houston, and San Antonio -- voted Democratic in 2012, the second consecutive presidential election in which they've done so. Other red-state cities that tipped blue include Atlanta, Indianapolis, New Orleans, Birmingham, Tucson, Little Rock, and Charleston, S.C. -- ironically, the site of the first battle of the Civil War. In states like Nevada, the only blue districts are often also the only cities, like Reno and Las Vegas.
Sehr eindrucksvolle Grafiken. Die Urbanisierung wird zwar langsamer, aber sie schreitet fort. Und in den Städten muss man sich auch mit so ev. unangenehmen Dingen wie Minderheiten, anderen Religionen, Homosexuellen, "Kommunisten", Wissenschaftlern, etc. beschäftigen und dabei wohl oder übel ein paar liebgewordene Vorurteile loswerden, die einem der dörfliche Priester-Guru oder die Homeschooling-Mutter beigebracht hat.
Man ist sich einig in den amerikanischen Medien: Sollte Hillary in vier Jahren antreten, dann wird sie die Vorwahlen ihrer Partei locker gewinnen und danach gute Chancen aufs Weiße Haus haben. Doch 538 hat sich jetzt mal ihre Beliebtheitswerte der vergangenen zwanzig Jahre angeschaut und konstatiert: Die sind immer dann besonder gut, wenn sie nicht das tut, was sie 2016 dann tun müsste:
Over the course of her long career, the public’s views of Mrs. Clinton have shifted along with her public role. When she has been actively engaged in the hand-to-hand combat that characterizes election campaigns and battles in Congress, her favorability ratings have taken a hit, only to recover later.
Das Auf und Ab als Grafik:
Das New York Magazine schlussfolgert, dass die Amerikaner die demütige Hillary liebten, die selbstlos ihre eigenen Interessen zugunsten anderer zurückstellt, nicht aber die machtbewusste Politikerin:
Herein lies one of the most useful, but also saddest, lessons of Hillary Clinton’s career: The best defense against being labeled a raging bitch is to convince people you’re an underdog. The ability to eat shit, to suck it up and earn the affection of skeptical voters or older male colleagues or your cheating husband, again and again, is an essential skill for successful women of Hillary’s generation. [...] Hillary has had to become adept at pretending she’s something she’s not. When she’s herself — a woman with formidable intelligence, years of experience, and powerful connections — America can’t stand her.
http://nymag.com/thecut/2012/12/hillary-clinton-catch-22.html
Christian Heintze von GOP12 hat einen neuen Blog gestartet; dort gibt es Informationen über mögliche Bewerber beider Parteien, wie üblich recht locker und unterhaltsam geschrieben:
Vizepräsident Joe Biden kultiviert den Kontakt zur Basis seiner Partei; er will sich eine Kandidatur in vier Jahren wohl zumindest offenhalten - und diese wird dann wahrscheinlicher, falls Hillary abwinkt.
http://andrewsullivan.thedailybeast.com/2013/01/fac-9.html
Ein Fazit der für die GOP enttäuschenden heutigen Anhörung:
http://theweek.com/article/index/239168/why-benghazi-didnt-bring-down-hillary-cl inton
2016 geht Clinton auf die siebzig zu. Zusammen mit ihren gesundheitlichen Schwierigkeiten in jüngster Zeit glaube ich, dass sie zwar laaaaaaange im Gespräch bleiben wird, letztlich allerdings nicht antreten wird. Von Zeit zu Zeit seh ich die Alte gern (frei nach Faust), deshalb berichte bitte weiter aus ihrem Unruhestand, wanli.
Ich hoffe sehr, dass Hillary antritt. Warum? Nun, Obamas Wiederwahl garantiert natürlich, dass einige Errungenschaften seiner Präsidentschaft fortbestehen werden; eine weitere, dritte Amtszeit eines Demokraten würde die Gelegenheit geben, das neue Gesundheitssystem, eine bessere Regulierung der Finanzmärkte oder eine gerechtere Verteilung der Lasten weiter zu festigen und zu vertiefen. Die GOP wird 2016 einige nicht ganz unattraktive Kandidaten haben, gegen einen davon muss der Demokrat bestehen und dabei für eine moderat sozialdemokratische Agenda werben, die in Amerika viele Gegner hat. Und wem sollte das gelingen, wer sollte eine historisch ja recht seltene dritte Amtszeit für ein und dieselbe Partei erkämpfen?
Joe Biden? Der ist noch fünf Jahre älter als Hillary. Wer amerikanische Politik ein bisschen ausführlicher verfolgt, weiß natürlich, dass Biden ein sehr effektiver Vize ist, der von Obama gern als Troubleshooter mit den kniffligeren Problemen betraut wird. Bei vielen Amis hat er aber ein ganz anderes Image: Das des halbverrückten, schusseligen "Uncle Joe". Wenn so jemand gegen einen jungen, dynamischen Marco Rubio in den Ring stiege, dann hätte er von vornherein ein Imageproblem.
Dann gibt es da noch die potenziellen Bewerber aus eher roten oder purpurnen Staaten, einen Mark Warner etwa oder Brian Schweitzer. Bei Warner bin ich mir aber nicht ganz sicher, ob der nicht ein wenig zu mittig ist, um der oben umrissenen Aufgabe gerecht zu werden; Schweitzer ist vermutlich einfach zu unbekannt, wann wird ein Gouverneur von Montana schon mal zum Bewerber um das Weiße Haus?
Beide hätten zudem das Problem, dass Vorwahlen ja von der Parteibasis entschieden werden, und deren Geschmack dürfte eher nach einem Linken verlangen. Mario Cuomo und Martin O'Malley werden dem schon eher gerecht, bringen sich jetzt schon durch Gesetzesinitiativen zur Schwulenehe oder zu einer Einschränkung der Waffenrechte in Position. In ihren Ämtern als Gouverneure von New York und Maryland und in den Augen der demokratischen Basis natürlich eher ein Plus, aber auch 2016 wird man halt im Mittleren Westen gewinnen müssen - viel Glück dabei, die Arbeiterschicht Ohios entwaffnen zu wollen.
Es gibt - neben Biden vielleicht - meines Wissens nur eine politische Akteurin, die die Vorwahlen gewinnen könnte, ohne dabei so weit nach links zu rücken, dass man die Schlüssel zum Weißen Haus gleich an die GOP schicken kann (ok, ich übertreibe ein wenig): eben Hillary. Die Partei hat ihr gegenüber immer noch ein schlechtes Gewissen, da man ihr 2008 ja den anderen attraktiven Kandidaten knapp vorgezogen hatte; die Partei ist beeindruckt von der guten Figur, die sie im State Department abgegeben hat; die Partei wird vermutlich geradezu ekstatisch bei dem Gedanken, nach dem ersten Schwarzen nun die erste Frau ins Oval Office zu schicken. Und ganz nebenbei: Auch der Rest der Welt könnte mit einer Präsidentin Clinton vermutlich ganz gut leben. Deshalb möge sie doch bitte antreten, falls nicht demnächst überraschend ein demokratisches Naturtalent aus irgendeiner Torte springt.
Eure Meinung?
http://www.thedailyshow.com/watch/wed-january-23-2013/win--lose-or-straw
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Germany / Austria / Switzerland
All national and state elections as well as selected local, mayoral and party elections
Europe
Almost all national elections as well as selected presidential, regional and local elections and votes.
USA
All presidential, senatorial and house elections (including mid-term and most presidential primaries/caucusses) as well as important special and state elections.
UK
All national and state elections as well as important special, local and mayoral elections and votes.
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