Das "Fakten-Magazin" unterschlägt da wohl ein paar Dinge: Obama ist 2016 ein "lame duck" und wird eher mit konkreten Einschnitten in Waffengesetze Schlagzeilen machen als mit Reden zum Islam. Er muss dann auch auf niemanden mehr Rücksicht nehmen.
Der rep. Kandidat wird gegen Clinton antreten - nicht gegen Obama - und die sehr genau weiß, welche Meinungen in der Öffentlichkeit ankommen. Nationale Umfragen sind oft irreführend, da die Präsidentschaft im electoral college entschieden werden, wo die Demokraten riesige strukturelle Vorteile haben. Zudem gegen einen Kandidaten, der in vielerlei Dingen extreme Positionen vertritt und Latinos sowie Frauen verprellt (soviel kann man wohl jetzt schon sagen).
Außerdem dürften außenpolitische Fragen nicht wirklich wahlentschiedend sein, sofern alle Kandidaten/innen "hart gegen Terror" sind, wovon ich ausgehe.
Das wird für Republikaner wirklich eine argumentativ kniffliche Sache. Ich gehe aber mal davon aus, dass nur ein Plus an Gott, Patriotismus und schweren Waffen die Lösung sein kann. Ist ja auch jedem klar, dass Wildnis und staatliche Naturschutzgebiete das Weideland von Großzüchtern bedrohen und somit besetzt werden sollten. Das ist das Naturrecht der Amerikaner, ohne das sie Indianern und Mexikanern nie so schnell und legal falsch bewirtschaftetes Land weggenommen hätten können.
Wir sollen gespannt sein, wie auf die Oregon Ereignisse bei den GOP Kandidaten reagiert wird ... http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-01/usa-oregon-nationalpark-be setzung-miliz [zeit.de]
Wird Zeit, dass Wyatt Earp und Doc Holliday eintreffen und Recht und Ordnung wieder herstellen!
Mann, mann, wie tief wollen die denn noch sinken ...
Ein fantastischer Überblick über die verbliebenen Kandidaten mit allen Vor- und Nachteilen, in chancenadäquater Reihenfolge auf electoral-vote. Meine Highlights:
Ted Cruz:
Advantages: Republican establishment hates him;
Disadvatages: Republican establishment hates him; First-term senator; Has more enemies than most six-term senators
Trump:
Advantages: Loved by "poke-'em-in-the-eye" voters
Disadvatages: Would be crushed by Clinton; His hair gets more attention than Hillary's
Bush:
Advantages: Establishment loves him; SuperPAC has more money than Uncle Scrooge
Disadvatages: Grassroots hates him; Barbara Bush: "We've had enough Bushes"
Christie:
Advantages: Aggressive character
Disadvatages: Last fat President was William Howard Taft, but White House bathtub is bigger now; We'll cross that bridge when we come to it—if it is open
Fiorina:
Advantages: Ran a Fortune 500 company;
Disadvatages: Was fired from a Fortune 500 Company; Got $20 million severance when fired
Carson:
Advantages: Married to the same woman for 40 years; Allows racist voters to say they are not racist
Disadvatages: Does he want to be president or just sell books?
Gilmore:
Advantages: Nobody hates him
Disadvatages: Nobody ever heard of him
http://www.electoral-vote.com/
Nur noch drei Wochen, dann beginnen die eigentlichen Wahlen. Das bedeutet natürlich eine Bonanza für die Medienmärkte - die Kandidaten gehen in die Vollen, was Fernsehwerbung angeht.
Zwei der vielen Werbespots, die die Menschen in Iowa oder New Hampshire momentan zu sehen bekommen, will ich hier mal kurz vorstellen, da sie etwas ungewöhnlich sind.
Marco Rubio etwa ist mit einem Fernsehspot vertreten, der völlig auf Politik verzichtet - der Kandidat fängt Fußbälle und beantwortet Fragen zu diesem Sport, den er selbst ja auch früher ausgeübt hat. Ein Versuch, den gelegentlich etwas unspontan und kalkulierend wirkenden Kandidaten menschlicher erscheinen zu lassen - ob es funktioniert oder von den Zuschauern eher als verstörende Spielerei wahrgenommen wird, wird man sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=bqL2ZiP8AvE
Cruz ist derweil mit einem Filmchen auf Sendung, das eine Behauptung illustriert, die er in einer Fernsehdebatte geäußert hatte: Die Eliten gingen nur deshalb nicht gegen illegale Einwanderung vor, da ihre eigenen Jobs dadurch nicht gefährdet seien. Der Werbespot fällt nicht nur durch seine technische Qualität auf, sondern führt zwei für Cruz zentrale Themen zusammen: Illegale Einwanderung und das Misstrauen gegenüber Medien und sonstigen bei der Basis unbeliebten Eliten:
Sein erstes mir bekanntes Wahlkampfvideo:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/us-wahlkampf-donald-trump-praesentiert-vid eo-seiner-vorschlaege-a-1070406.html
Das Wall Street Journal beleuchtet die Aussichten der beiden momentanen Frontrunner des GOP-Kandiatenfeldes bei der Präsidentschaftswahl:
http://www.wsj.com/articles/trump-and-cruz-have-trouble-in-the-middle-1452461353
Dabei gelten insbesondere die moderaten und unabhängigen Wähler als ausschlaggebend.
The arithmetic is pretty simple: 41% of voters in the 2012 presidential election described themselves as moderates, and 29% as independents. Almost all Republicans (93%) and self-described conservatives (82%) voted for Mitt Romney [wsj.com], but that wasn’t enough. Even if Mr. Romney had won every Republican or conservative voter, it still wouldn’t have been enough.
Because there are roughly 5% more Democrats than Republicans, the GOP needs a solid majority of independents to win a national election. In 2012 Mitt Romney outpolled Barack Obama [wsj.com] among independents, 50% to 45%. But that didn’t take him across the electoral college finish line.
Das Problem der beiden ist, dass sie im Gegensatz zu Romney, dem das aber auch nicht genügte, kaum auf die Mehrheit bei diesen Wählergruppen hoffen können.
Already, large proportions of independents and moderates say that they have made up their minds about the two Republican front-runners. A full 58% of moderates and 51% of independents told YouGov in December that they “would never vote for” Mr. Trump. The figures are a little better for Mr. Cruz, but still about half of moderates (47%) and almost as many independents (41%) say they would never pull the lever for him.
How can anyone, under the circumstances, expect either of these two to win a general election? For the GOP to regain the White House, it will have to do much better, particularly given Hillary Clinton [wsj.com]’s better ratings. In December, 48% of moderates said they would consider voting for Mrs. Clinton—a full 16 percentage points better than Mr. Trump and 22 points better than Mr. Cruz.
Wenn einer Hillary Clinton gefährlich werden könnte, dann scheint es Rubio zu sein.
Marco Rubio [wsj.com] is the most competitive among independents: 37% said in December that they would consider voting for him; only 32% ruled him out. All the other GOP candidates are under water.
Aber wird das die GOP-Anhänger bewegen, Rubio auf den Schild zu heben? Ich habe da meine Zweifel. Die andere Frage ist, welche Chancen der republikanische Kandidat gegenüber Sanders hätte, denn das Rennen ist ebenfalls noch nicht entschieden ...
Sanders könnte noch sehr interessant werden. Hillary legt zwar eine phantastische Performance hin, aber auch bei den Demokraten gibt es eine Anti-Establishmentbewegung und da wo Trump bei republikanischen Low-Income-Wählern symbolisch attraktiv ist, ist Sanders das bei demokratischen Wählern auch inhaltlich - gegen die Wallstreet-Fetischistin Clinton. Wenn Sanders Iowa und NH gewinnt, muss Hillary höllisch aufpassen. Andererseits ist sie organisatorisch, finanziell und was Erfahrungen angeht perfekt abgesichert, zudem kann sie diesmal voll auf die black voters hoffen und hat den Bill-Joker.
Rubio hätte in der GOP zwar die besten Chancen gegen Hillary in der Mitte der Wählerschaft, würde aber ziemlich sicher einen großen Teil der Rechten bzw. der Trump-Faschisten verlieren, zudem die Latinos, wenn er nicht bald eine klare Linie gegen seine Partei in der Einwanderungsfrage wagt. Ich sehe da eigentlich keinen chancenreichen GOP-Kandidaten mehr nach dem bisherigen Verlauf des Wahlkampfes. Die beste Option wäre wohl ein Ticket Cruz-Rubio mit Trump als Einwanderungs- und Mauerbauminister, dann müsste man zusätzlich 99% der eigenen Wähler mobilisieren, demokratische Wählergruppen mit allen Mitteln am wählen hindern und sehr sehr kreativ auszählen lassen.
Ted Cruz vertuscht Millionen-Kredite von Goldman Sachs und Citybank, zudem hat er wohl gelogen, als er behauptet hatte, zum Senatorenwahlkampf eigenes Vermögen eingesetzt zu haben, und das auch noch "ausschließlich".
Trump gefällt das, so kurz vor Iowa.
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