Republikanische Vorwahlen 2016: Butter bei die Fische

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  • RE: Hühnerhaufen

    dseppi, 28.02.2016 22:44, Reply to #98

    Kasich und Rubio schmieden derweil (jeder für sich) Pläne, Trump die Kandidatur notfalls auf dem Krönungsparteitag zu entreißen - durchaus denkbar, aber eben auch ein sehr verzweifeltes Unterfangen.

    Damit riskiert man halt, daß Trump zum Märtyrer wird und als Unabhängiger antritt. Danach könnte man dann eigentlich auf die Wahl im November verzichten und gleich Clinton oder Sanders angeloben.

  • RE: Hühnerhaufen

    sorros, 28.02.2016 22:48, Reply to #101

    Ich bin überzeugt davon, das Trump auch dann als unabhängiger Kandidat antritt, wenn er  am Ende nicht die meisten Delegierten hat!

  • RE: Hühnerhaufen

    dseppi, 28.02.2016 22:52, Reply to #102

    Irgendwelche Prognosen wie sich das auf die Wahl auswirkt? Wäre es denkbar, daß erstmals seit Äonen wieder kein Kandidat von den Wahlmännern gewählt wird und das von Senat und Repräsentantenhaus übernommen werden muß? (Würde vermutlich den Republikanern zugute kommen.)

  • RE: Hühnerhaufen

    sorros, 28.02.2016 23:21, Reply to #103

    Nein, ich bin überzeugt, daß Hillary mit deutlicher Mehrheit gewählt wird.

  • Sein erster Senator

    Wanli, 29.02.2016 00:17, Reply to #104

    Trump hat wirklich keine Ahnung, was "white supremacy" oder der Ku-Klux-Klan ist, die letzten 10 Sekunden lassen einen aufstöhnen.

    Nun, im Jahr 2000 wusste er das noch genau und auch David Duke war ihm ein Begriff; damals überlegte er, als Präsidentschaftskandidat der Reform Party antreten, in der auch Duke sein Unwesen trieb. Trump lehnte ab:

    In 2000, Trump called Duke “a Klansman” when the businessman decided to end his exploration of a run for president, according to The New York Times.

    “The Reform Party now includes a Klansman, Mr. Duke,” Trump said in a statement. “This is not company I wish to keep.”

    http://thehill.com/blogs/ballot-box/presidential-races/271085-trump-dodges-quest ion-about-condemning-david-duke

    Scheint, als sei ihm mittlerweile aufgegangen, dass er die Stimmen der Turboarier doch gut gebrauchen kann.

    Damit riskiert man halt, daß Trump zum Märtyrer wird und als Unabhängiger antritt. Danach könnte man dann eigentlich auf die Wahl im November verzichten und gleich Clinton oder Sanders angeloben.

    Richtig spannend wird es, wenn Trump mehr als 50% der gewählten Delegierten hat, aber keine 50% der Delegierten insgesamt. Ihn dann nicht zu nominieren, wäre nicht nur ihm gegenüber ein Riesenaffront, sondern auch gegenüber der Basis. Auf der anderen Seite wäre die Versuchung halt groß, ihn doch noch zu stoppen. Und Trumps Delegierte sind (von einigen Staaten abgesehen) ja auch keine handverlesenen Fans, sondern irgendwelche Apparatchiks, die mit ihm vielleicht gar nicht so viel am Hut haben. Im ersten Wahlgang müssen sie Donald wählen, ab dem zweiten können sie tun und lassen, was sie wollen. Kommt der New Yorker also nicht im ersten Wahlgang auf seine Mehrheit, wäre es wohl wirklich nicht so schwer, ihn noch zu stoppen, nicht nur über die "Superdelegierten", sondern darüber, ihm seine eigenen Leute abzuwerben - einer gut vernetzten Parteielite mit einigen zu verteilenden Pfründen sollte das nicht so schwer fallen. Ist halt nur die Frage, ob man das wagt.

    Irgendwelche Prognosen wie sich das auf die Wahl auswirkt? Wäre es denkbar, daß erstmals seit Äonen wieder kein Kandidat von den Wahlmännern gewählt wird und das von Senat und Repräsentantenhaus übernommen werden muß? (Würde vermutlich den Republikanern zugute kommen.)

    Wenn drei Kandidaten wirklich Staaten gewinnen und dann keiner auf die die nötigen 270 Electoral Votes kommt (oder es halt zwischen zweien ein genaues Patt gibt, 269 zu 269), dann entscheidet das Repräsentantenhaus über den nächsten Präsidenten; allerdings bekommt die Delegation jedes Staates nur eine Stimme. Der (mit sehr großer Wahrscheinlichkeit republikanische) eine Abgeordnete aus Wyoming hat also genauso viel Gewicht wie die gesamte Delegation Kaliforniens. Die GOP hat eh schon ein strukturelles Übergewicht im House und ihre Hochburgen sind im Schnitt kleinere Staaten, wir bekämen also einen republikanischen Präsidenten. Der Senat wählt dann den Vize.

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    Zwei Gouverneure am Freitag, heute dann der erste Senator: Jeff Sessions aus Alabama ist im Senat der größte Hardliner, wenn es um eine kompromisslose Linie gegen Immigranten geht. In der Vergangenheit flirtete er mit Trump, aber auch mit Cruz, jetzt hat er seine Wahl getroffen.

    Donald Trump won another major endorsement Sunday, surprising the political world when he walked onto the stage for a rally in Madison, Ala., with Alabama Sen. Jeff Sessions.

    While Chris Christie, who threw his support behind Trump on Friday, is a pillar of the GOP establishment, Sessions is a tea party idol who helps validate the New York City billionaire with the conservative grassroots.

    His endorsement is a major blow to Texas Sen. Ted Cruz, whose success may hinge on winning those Tea Party and evangelical voters and who has so often cited Sessions as an ally in his fight against the 2013 immigration reform effort.

    -
    Im Endorsement Primary liegt Trump bei 538 mit 27 Punkten nun nicht mehr weit hinter Kasich (31) und Cruz (34), und alle Wahlempfehlungen für den "short-fingered vulgarian" vom Hudson erhielt der während der vergangenen Woche. Rubio hat sich im selben Zeitraum allerdings deutlich von der Meute abgesetzt und liegt bei 155 Punkten. Die Endorsements für Trump wiegen mMn aber recht schwer, nehmen sie Donald doch etwas das Stigma des Clowns und Parias, den kein seriöser Mensch unterstützen mag.
  • RE: Kasich als Backup

    drui (MdPB), 29.02.2016 11:08, Reply to #100

    Ich setze immer noch auf Kasich!

    Ich hätte da noch 2000 Kasich-Aktien, die ich schweren Herzens veräußern würde. Allerdings zu einem höheren Preis als 0,25.

    Selbst wenn drei Kandidaten antreten würden: Sofern da kein Mr. Bloomeberg dabei ist, würde Hillary das sicher begrüßen und 30 Staaten + X gewinnen. Die Parteilager sind so dermaßen gespalten, dass ein vereintes demokratisches Lager gegen jedes zerstrittenes republikanisches Lager haushoch gewinnen würde. Trump mag ein paar demokratische blue-collar-Wähler anziehen, aber sehr viel mehr Latino-Wähler und Trumphasser gegen ihn mobilisieren.

    Politico über die Aussichten in den jeweiligen Super-Tuesday-Staaten:

    http://www.politico.com/story/2016/02/super-tuesday-states-219886

    Ich bin gespannt, was Cruz ab Mittwoch macht. Sein Plan war ja eigentlich, Texas haushoch und viele weitere Südstaaten klar zu gewinnen, jetzt könnte es für Texas (weniger haushoch) und Arkansas reichen, aber auch nur für viele 3. Plätze. Danach sind seine Aussichten eher trübe. Wird er sich anschließend auf seinen Texas-Erfolg ausruhen und weiter machen? Mit einem Sieg erhobenen Hauptes aussteigen und Rubio unterstützen? Dann könnte der Florida gewinnen. Cruz hat eigentlich keinen winner-takes-all-Staat mehr, der ihn im Rennen halten kann, dafür eine halbwegs stattliche Anzahl an Deligierten.

    Die beste Option für Rubio wäre, einen Überraschungsstaat zu gewinnen (Minnesota? Oklahoma? Alaska?) und sehr gute zweite Plätze, va. in Virginia und Georgia, und einen sehr guten dritten Platz in Texas.

    Die schlechteste Option für Trump wäre, drei oder mehr Staaten nicht zu gewinnen und im Durchschnitt unter 33% zu bleiben.

  • RE: Kasich als Backup

    sorros, 29.02.2016 11:33, Reply to #106

    Ich setze immer noch auf Kasich!

    Ich hätte da noch 2000 Kasich-Aktien, die ich schweren Herzens veräußern würde. Allerdings zu einem höheren Preis als 0,25.

    Danke ich habe genug!

    In diesem Markt bin ich gut aufgestellt. Da bekomme ich nur Probleme wenn Cruz oder Rubio gewinnen!
    Oder Bush in einer brokered Konvention!

  • RE: Kasich als Backup

    drui (MdPB), 29.02.2016 14:43, Reply to #107

    In diesem Markt bin ich gut aufgestellt. Da bekomme ich nur Probleme wenn Cruz oder Rubio gewinnen!
    Oder Bush in einer brokered Konvention!

    Bei Bush und Cruz sehe ich da weniger Gefahr. Was mich im Kandidatenmarkt aber überrascht, ist der niedrige Kurswert der "Anderen". Ich sehe die Wahrscheinlichkeit für eine brokered convention ähnlich hoch wie für Trumps Nominierung, und dann glaube ich eher an die Nominierung von Ryan oder Romney anstatt Rubio, Bush oder Kasich.

  • RE: Kasich als Backup

    sorros, 29.02.2016 18:52, Reply to #108
    Ja das sehe ich genauso! Aber dafür ist mein Portfolio gut aufgestellt! Bush aber hat eine Einzelaktie!
  • Stand-up Comedian / Kasich als Backup

    Wanli, 29.02.2016 19:24, Reply to #108

    Der Ton im Vorwahlkampf erinnert immer mehr an Latenight-Shows, Rubio hat das neue Format inzwischen offenbar verinnerlicht, wenn man sich seine Äußerungen am Wochenende anschaut:

    “He’s always calling me ‘little Marco,’” Rubio said, while reading Trump’s Twitter feed at a rally in Virgina on Sunday. “I’ll admit he’s taller than me. He’s like 6’2’’, which is why I don’t understand why his hands are the size of someone who’s 5’2’’. Have you seen his hands? And you know what they say about men with small hands?”

    Rubio's supporters, realizing that their presidential candidate had just suggested that the other presidential candidate has an unusually small penis, roared with approval. [...] Other highlights included:

    “He doesn’t sweat because his pores are clogged from the spray-tan he uses. Donald is not gonna make America great, he’s going to make America orange!”

    “Donald Trump likes to sue people. He should sue whoever did that to his face.”

    “He’s flying around on Hair Force One!”

    At the debate, “he asked for a full-length-mirror … maybe to make sure his pants weren’t wet.”

    http://nymag.com/daily/intelligencer/2016/02/rubio-suggests-trump-has-small-geni tals.html

    Die New Republic grummelt allerdings, Marco solle sich mal Obama zum Vorbild nehmen; der habe den Donald einst mit weit mehr Klasse verhöhnt (siehe Video im Artikel):

    In the 2011 White House Correspondents Dinner, where Trump was in the audience, Obama made the businessman squirm by mocking his birtherism and the absurd notion that being on Celebrity Apprentice was fit preparation for the presidency. Obama’s belittling was carried off with a cold hauteur. He attacked from above, like an eagle swooping down to destroy a pesky rodent. Rubio, by contrast, has been meeting Trump at his own level, like the proverbial man getting into the sty to wrestle with the pig.

    https://newrepublic.com/minutes/130724/marco-rubio-needs-study-insult-comedy-mas ter-president-obama

    Und ja, verbliebene Kasich-Fans, vielleicht schadet Rubios neuer Krawallhumor ja nicht nur dem Donald, sondern auch Marco selbst; der Spott mag Trump zwar wirklich zur Weißglut treiben, aber Rubio selbst wirkt dabei möglicherweise auch nicht mehr so seriös? Wer das glaubt, kann hier weiterlesen:

    Rubio’s strategy hinges upon successfully taking down Trump without losing his own currently wide, but relatively shallow, base of support. Will Republicans still like the new, mean, pee-pants-calling, dick-length-mocking Rubio just as much as the old, winsome version? Maybe so. [...]

    If Rubio manages to prevent Trump from winning a majority of the delegates, then Kasich will be poised to benefit. Suppose that on March 15, Kasich wins Ohio while Rubio loses Florida. Then Rubio (whose campaign has vowed to win his home state) might have to drop out, and Kasich might find himself positioned as the primary non-Trump candidate. Alternatively, if Kasich wins Ohio and Rubio wins Florida — or loses but decides to stay in the race anyway — then the fight could simply last until the convention.

    And even if he brings few delegates to Cleveland, Kasich might wind up as the consensus choice. A bitter delegate fight to deny Trump the nomination will ultimately require the party to settle on a standard-bearer who can placate Trump — or, at least, his enthusiasts. And Kasich’s strategy of making no enemies within the party generally, and of making nice with Trump [nationalreview.com] in particular, would render him the perfect choice to heal the breach.

    http://nymag.com/daily/intelligencer/2016/02/why-the-winner-of-rubio-v-trump-mig ht-be-kasich.html

    John Oliver war beliebter Sidekick in Jon Stewarts Daily Show und hat nun seine eigene Sendung; am Sonntag ging es dort 20 Minuten lang um den Donald - genauer gesagt um die Assoziationen, die Leute mit dem Namen verbinden, und die oft deutlich weniger magische Realität etwa hinter seinem Geschäftserfolg. Wer mag, kann nicht nur das Video sehen, sondern auch ein Tool herunterladen, das in Browsern jede Erwähnung von "Trump" durch den ursprünglichen Namen der Familie ersetzt: "Drumpf". Klingt doch schon deutlich weniger großartig.

    http://www.vox.com/2016/2/29/11132366/john-oliver-donald-trump-last-week-tonight

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