Republikanische Vorwahlen 2016: Endspiel

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  • RE: Political Hunger Games

    drui (MdPB), 10.04.2016 14:04, Reply to #10
    #11

    Eigentlich sollten ihm doch in SC sämtliche 50 Delegierte zustehen, oder?

    @drui und @wanli: Was passiert da?

    Im Prinzip hat er die 50 in SC bekommen, aber er darf sie nicht selbst auswählen. Während Cruz sich seit Monaten aktiv um die Auswahl der Deligierten auf lokaler Ebene bemüht, hat das Trump vernachlässigt und bekommt damit in großer Zahl Deligierte, die ihn in der ersten Wahlrunde wählen müssen, danach aber (wenn Trump nicht in der ersten Runde gewinnt) ungebunden sind und zu Cruz wechseln dürften. In SC kommt noch dazu, dass dort eine Regelung besteht, dass Kandidaten erklären müssen, bei einer Niederlage auf der Convention den jeweiligen Sieger zu unterstützen. Trump hat das erklärt, aber inzwischen wieder einen Rückzieher gemacht, damit könnten die Deligierten ev. auch vor der ersten Wahlrunde als ungebunden erklärt werden. Ich gehe aber davon aus, dass man zunächst nicht ohne Not (Trump kackt ja derzeit eher ab) böses Blut riskieren möchte.

    Trump hat kein Ground Game, an schlechtes Team und gibt kein Geld aus. Ich glaube nicht mehr daran, dass er ernsthaft gewinnen möchte bzw. wenn, dann ohne einen einzigen eigenen Dollar dafür auszugeben. Wenn er wirklich Milliardär wäre, würden ihn 10% seines Besitzes, also 100 Millionen Dollar für die Präsidentschaft nicht weh tun, stattdessen finanziert er sparsame Ausgaben über Kredite und Spenden, lässt seine zahlreichen fanatischen Unterstützer unorganisiert austrocknen und twittert.

    Die Vorwahlregelungen sind nicht immer demokratisch. Ein gutes Beispiel ist auch Wysconsin: Überall steht, Sanders hätte dort gewonnen. Hat er auch, mit gut 56% Aber Clinton hat in den wichtigeren Distrikten gewonnen und damit 11 Deligierte, Sanders nur 7.

    Sanders symbolische Siege (8. Sieg in Folge!) besiegeln seine Niederlage, an Deligierten und Gesamtstimmen liegt Clinton fast uneinholbar vorne.

  • RE: Political Hunger Games

    Wanli, 10.04.2016 14:13, Reply to #10
    #12

    Daily News?!

    Ist das der US-Ableger vom britischen Daily Terror?

    Zumindest die Titelseiten sind ziemlich krawallig gehalten - nur die politische Grundhaltung ist eine andere.

    Auf politico heißt es, dass Trump in South Carolina nur einen von sechs Delegierten bekommen hat:

    Eigentlich sollten ihm doch in SC sämtliche 50 Delegierte zustehen, oder?

    @drui und @wanli: Was passiert da?

    Nun, Drumpf hat alle 50 Delegierten gewonnen. Jetzt werden auf dem Staatsparteitag die konkreten Personen festgelegt, die den Staat in Cleveland vertreten - und diese Parteiaktivisten aus Fleisch und Blut stehen offenbar größtenteils nicht auf den Donald. Im ersten Wahlgang werden sie für ihn stimmen MÜSSEN, danach können sie machen, was sie wollen. In Indiana (das noch gar nicht gewählt hat) scheint es ja ähnlich gelaufen zu sein:

    Anti-Trump feeling ran strong at the Indiana convention. Craig Dunn, a candidate for delegate, said: "If Satan had the lead on him and was one delegate away from being nominated as our candidate, and Donald Trump was the alternative, I might vote for Donald Trump." Note the use of "might." [...] Normally, when the roll is called, the chairman of each state's delegation makes a little speech like: "Idaho, home of the delicious and nutritious Idaho potato, proudly casts 16 votes for John Q. Candidate." This time we might get things like: "Indiana, home of the largest steel producing region in the United States, grudgingly and against our better judgment hereby reluctantly casts X votes for Donald Trump because Republican Party rules require us to do so." But the more Trump delegates are really Cruz delegates in disguise, the bigger the exodus will be from the Trump column on the second ballot. This almost certainly means that if Trump can't lock it up on the first ballot, there is no tomorrow for him.

    http://www.electoral-vote.com/#item-4

    Falls es zu einem zweiten Wahlgang kommt, da Donald im ersten keine Mehrheit bekommt, werden wohl viele Delegierte überlaufen - ähnliche Geschichten wurden ja auch schon aus ähnlichen Staaten vermeldet, zum Beispiel Arizona.

    EDIT:

    Drui war schneller. In einem kleinen Punkt die Demokraten betreffend möchte ich ihm aber widersprechen:

    Die Vorwahlregelungen sind nicht immer demokratisch. Ein gutes Beispiel ist auch Wysconsin: Überall steht, Sanders hätte dort gewonnen. Hat er auch, mit gut 56% Aber Clinton hat in den wichtigeren Distrikten gewonnen und damit 11 Deligierte, Sanders nur 7.

    Ich glaube, beide haben hier jeweils die gleiche Zahl an gewählten Delegierten geholt, da sie bei der Anzahl der abgegebenen Stimmen relativ dicht beieinander liegen und bei den Demokraten in jedem Primary strikt nach Stimmenanteil geteilt wird. Die genannte höhere Delegiertenzahl von Clinton rührt vermutlich daher, dass viele Nachrichtenseiten auch die Superdelegierten des Staates mit aufführen, die sich schon positioniert haben.

  • RE: Political Hunger Games

    chessy, 10.04.2016 14:36, Reply to #12
    #13

    Danke, ihr beiden. Damit manifestiert sich also, was hier bereits des öfteren spekuliert wurde: Der Donald hat nur eine Chance, den ersten Wahlgang. Ich finde es nur erstaunlich, dass die Delegierten bereits vorher verkünden, jemand anderen (hautpsächlich Cruz) wählen zu wollen, falls sie frei sind, dies zu tun.

  • Ungebetener Besuch?

    Wanli, 10.04.2016 17:06, Reply to #13
    #14

    Der Donald hat nur eine Chance, den ersten Wahlgang. Ich finde es nur erstaunlich, dass die Delegierten bereits vorher verkünden, jemand anderen (hautpsächlich Cruz) wählen zu wollen, falls sie frei sind, dies zu tun.

    Keine Bange: Drumpf-Berater Roger Stone hat schon ein probates Gegenmittel gefunden: Er kündigt an, die Hotelzimmer derjenigen Delegierten bekanntzumachen, die zu "Verrätern" am Donald werden. Die eigenen Anhänger sollten dort dann doch bitte das "Gespräch" mit ihnen suchen.

    More than three months before any ballots have been cast at the Republican convention, Roger Stone, Donald Trump’s on-again, off-again consigliere, has delivered the campaign equivalent of a severed horse head to delegates who might consider denying Trump the nomination. Trump’s supporters will find you in your sleep, he merrily informed them this week. He did not mean it metaphorically.

    “We will disclose the hotels and the room numbers of those delegates who are directly involved in the steal,” Stone said Monday, on Freedomain Radio. “If you’re from Pennsylvania, we’ll tell you who the culprits are. We urge you to visit their hotel and find them. You have a right to discuss this, if you voted in the Pennsylvania primary, for example, and your votes are being disallowed,” Stone said. [...]

    “So the fix is in,” Stone said on Monday. “If Trump does not run the table on the rest of the primaries and the caucuses, we’re looking at a very, very narrow path in which the kingmakers go all out to cheat, to steal, and to snatch this nomination from the candidate who was overwhelmingly selected by the voters, which is why I have urged Trump supporters: come to Cleveland, march on Cleveland, join us in the Forest City.”

    http://www.newyorker.com/news/news-desk/trumps-convention-strategy-the-fix-is-in

  • RE: Ungebetener Besuch?

    drui (MdPB), 10.04.2016 17:39, Reply to #14
    #15

    Du hast Recht, beide haben 7 Deligierte gewonnen, Hillary zusätzlich 4 Supis.

    Auch der Boston Globe hat eine schöne Titelseite, zum 9.4.2017 mit Trump als Präsidenten:

    https://assets.documentcloud.org/documents/2797782/Ideas-Trump-front-page.pdf

    • DEPORTATIONS TO BEGIN: President Trump calls for tripling of ICE force; riots continue
    • Markets sink as trade war looms
    • US soldiers refuse orders to kill ISIS families
    • New libel law targets 'absolute scum' in press
    • Bank glitch halts border wall work
  • RE: Ungebetener Besuch?

    chessy, 10.04.2016 17:49, Reply to #14
    #16
    Keine Bange: Drumpf-Berater Roger Stone hat schon ein probates Gegenmittel gefunden: Er kündigt an, die Hotelzimmer derjenigen Delegierten bekanntzumachen, die zu "Verrätern" am Donald werden. Die eigenen Anhänger sollten dort dann doch bitte das "Gespräch" mit ihnen suchen.

    Scheint, als ob sich Trump eher als "Pate" der GOP-Familie bewerben möchte denn als US-Präsident. Was dies im Falle einer erfolgreichen Wahl im November für die Vereinigten Staaten und die Welt bedeuten könnte, möchte ich mir lieber nicht ausmalen ...

    Ein hübsches Detail am Rande: Stone hat ein Tattoo von Richard Nixon auf dem Rücken. Ich freu' mich schon auf Cleveland im Juli!

  • Idole

    Wanli, 10.04.2016 22:44, Reply to #16
    #17

    Scheint, als ob sich Trump eher als "Pate" der GOP-Familie bewerben möchte denn als US-Präsident.

    Es steckt halt ein Don im Donald.

    Ich freu' mich schon auf Cleveland im Juli!

    Ja, die Convention sollte recht spektakulär werden. Wenn der Donald wirklich zum "Marsch auf Cleveland" bläst, weckt er damit aber auch besorgniserregende Assoziationen. Nun ja, Drump lässt ja eh schon Hemden fertigen (in China), zumindest die passenden Outfits sollten also schnell beschafft sein.

    https://en.wikipedia.org/wiki/March_on_Rome

  • RE: Political Hunger Games

    gruener (Luddit), 11.04.2016 02:43, Reply to #12
    #18

    Daily News?!

    Ist das der US-Ableger vom britischen Daily Terror?

    Zumindest die Titelseiten sind ziemlich krawallig gehalten - nur die politische Grundhaltung ist eine andere.

    die unterschrift des daily news-titels bereitet mir sorgen... Ted! Go back to Canada!

    ich fürchte, der amerikanische norden könnte bereits ausnahmslos alle mounties an die südliche grenze seines staates verlegt haben, um selbige (also die grenze) dauerhaft im fadenkreuz zu halten, um notfalls ohne zögern scharf schießen zu können.

  • RE: Political Hunger Games

    saladin, 11.04.2016 10:43, Reply to #18
    #19
    Nein Kanada baut eine Mauer und lässt México zahlen, oder wie war das?
  • Zauberlehrling

    Wanli, 12.04.2016 00:02, Reply to #19
    #20

    Wo wir schon bei den Medien sind: Guter Artikel darüber, wie FOX und Talk-Radio die GOP zerstören - mit Politikern dieser Partei als willigen Komplizen.

    http://www.huffingtonpost.com/cody-cain/how-fox-news-destroyed-republican-party_ b_9644594.html?utm_hp_ref=politics

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