Election Ohio

posts 1 - 8 by 8
  • Election Ohio

    sorros, 08.08.2018 22:20
    #1
  • RE: Election Ohio

    gruener (Luddit), 09.08.2018 02:18, Reply to #1
    #2

    knapp gewonnen ist leider auch gewonnen. im november kräht danach kein hahn mehr. aber der verlierer hört einmal mehr auf den namen democrats.

    https://www.nytimes.com/interactive/2018/08/07/us/elections/results-ohio-special -house-election-district-12.html

    ps: als guter "democrat" könnte man jetzt noch argumentieren: ja, wenn denn die grünen nicht angetreten wären... (den wahlherbst 2000 vergessen wir nie! - wer hat bush ermöglicht? genau. ... you name it!) und, wäre ich "democrat", würde ich mich langsam fragen: wer finanziert die eigentlich? irgendeine trump-holding?

  • RE: Election Ohio

    sorros, 09.08.2018 10:14, Reply to #2
    #3

    https://www.nytimes.com/interactive/2018/08/07/us/elections/results-ohio-special -house-election-district-12.html

    ps: als guter "democrat" könnte man jetzt noch argumentieren: ja, wenn denn die grünen nicht angetreten wären...

    Hättte ja auch nicht gereicht.

    Aber vor Allem: Den Grund für eine Wahlniederlage sollte man immer bei sich selbst suchen.

  • Siege wie dieser

    Wanli, 09.08.2018 21:09, Reply to #3
    #4

    Ja, es ist immer schöner, Wahlen zu gewinnen, als sie zu verlieren. Und ja, ein Sieg in OH-12 schien möglich - genau genommen ist er es immer noch, denn es sind noch mindestens viertausend Stimmzettel auszuzählen und wenn beide Kandidaten dann am Ende nur einen halben Prozentpunkt auseinander liegen, dann gibt es automatisch einen Recount. Allerdings gehen die meisten Beobachter davon aus, dass der Republikaner am Schluss die Nase vorn haben wird; bei PredictIt steht die GOP-Aktie momentan bei 93%, die Demokraten-Aktie bei 8%. Gehen wir also mal davon aus, dass die GOP den Sitz verteidigt.

    https://www.predictit.org/Market/4254/Which-party-will-win-2018-House-of-Rep-spe cial-election-in-Ohio's-12th-district

    Aber letztlich ist ja gar nicht so entscheidend, wer hier gewinnt; ob die GOP jetzt für ein paar Monate einen Abgeordneten mehr oder weniger hat, ist ja ziemlich wurscht. Interessanter war ja eher, ob sich drei Monate vor den Midterms die Trends bestätigen würden, die bei den Nachwahlen der unmittelbaren Vergangenheit zu beobachten waren - und das ist der Fall:

    OH-12 ist wie bereits erwähnt ein Wahlkreis, der bewusst so zugeschnitten wurde, dass er der GOP auch in schlechten Zeiten die Treue halten würde: R +7, um genau zu sein, das heißt, dass die GOP hier etwa sieben Punkte über ihrem landesweiten Durchschnitt liegen sollte. Wenn beide Parteien in einem solchen Wahlkreis praktisch gleichauf liegen, dann lässt das gewisse Rückschlüsse darauf zu, wie es landesweit um das Ansehen der Republikaner bestellt ist. Electoral Vote hat mal eine Liste mit den momentan von einem Republikaner vertretenen Wahlkreisen aufgestellt, in denen sich die GOP traditionell schlechter schlägt als in OH-12, diese umfasst 66 Sitze.

    http://www.electoral-vote.com/evp2018/Senate/Maps/Aug09.html#item-6

    Gut, man mag einwenden, dass nur sechzehn der genannten Wahlkreise offene Sitze (wie OH-12) sind, in denen kein Republikaner versucht, seinen Sitz zu verteidigen. Solche Platzhirsche erhalten am Wahlabend meist einen gewissen Bonus. Auf der anderen Seite werden aber auch einige Faktoren wegfallen, die der GOP in OH-12 zugute gekommen sind: Man hat hier mehr als viermal soviel Geld investiert wie die Demokraten, während man im November wohl froh sein kann, wenn man mit den Ausgaben der Konkurrenz mithalten kann.

    Zudem hat man die komplette Kavallerie geschickt: Neben dem Präsidenten und seinem Vize machte auch Ohios populärer Gouverneur Kasich hier Wahlkampf, und der war, das nur am Rande, achtzehn Jahre lang der Kongressabgeordnete eben dieses Wahlkreises OH-12. Diesen geballte Aufmarsch von Prominenz wird man landesweit auch nie und nimmer stemmen können.

    Trotz all dieser Faktoren fährt man am Ende (wahrscheinlich) einen Zittersieg ein mit den Merkmalen, die bereits früher zu beobachten waren: In den Suburbs (in diesem Fall von Columbus) verzeichnen die Demokraten nicht nur große Zugewinne, generell ist dort auch die Wahlbeteiligung höher als im ländlichen Raum, wo man Trump gegenüber positiver gestimmt ist, aber der Enthusiasmus offenbar deutlich zu wünschen übrig lässt (~42% versus 30% Wahlbeteiligung).

    Wenn man das alles in Betracht zieht, verwundert es kaum, dass man in republikanischen Zirkeln kaum in Jubel ausbricht ob des Ergebnisses:

    “We won a district where we can nominate a bag of cement… and we won by 1,000 votes. That means… they are playing 50 seats deep in our infield and almost winning. What does that tell you about our midterms?”

    — GOP strategist Mike Murphy, quoted by The Atlantic, on what last night’s Ohio special election says for the November midterms.

    https://politicalwire.com/2018/08/08/bonus-quote-of-the-day-996/

    [Gouverneur] Kasich: “Stop the chaos, the division, no more of this family separation that we see at the border or taking people’s healthcare away. I think that have — basically have had enough and they’re sending a message to the Republicans, including the Republican in the White House.”

    He added: “This district is so Republican, there should never even have been an election here. And it was so close and — in one of the counties that’s so solidly Republican — where a Republican would normally win by 70 percent, it broke basically 50-50.”

    https://politicalwire.com/2018/08/08/kasich-said-voters-sent-republicans-a-messa ge/

    Schauen wir kurz über den Wahlkreis hinaus: In Washington wendet man ein ähnliches Vorwahlverfahren an wie auch in Kalifornien und hier lassen die Vorwahlergebnisse im Allgemeinen schon sehr genaue Rückschlüsse zu auf das zu erwartende Wahlergebnis im November. In einem normalerweise solide republikanischen Wahlkreis erhielten demokratische Kandidaten zusammengenommen deutlich mehr Stimmen als die Republikaner, in zwei weiteren Wahlkreisen lagen sie nur knapp dahinter; anderswo, in Missouri-02 (R +8), war die Beteiligung an den Vorwahlen der Dems höher als die bei den Reps. Alles kleine Puzzleteile, die zusammengenommen Ungemach für die Republikaner signalisieren.

    Nur einer pfeift weiter im Walde (und weiß genau, wer die GOP zu ihrem grandiosen Triumph in Ohio geführt hat):

    When I decided to go to Ohio for Troy Balderson, he was down in early voting 64 to 36. That was not good. After my speech on Saturday night, there was a big turn for the better. Now Troy wins a great victory during a very tough time of the year for voting. He will win BIG in Nov.

    http://www.electoral-vote.com/evp2018/Senate/Maps/Aug08.html#item-1

    Quellen:

    https://www.nbcnews.com/politics/first-read/gop-midterm-boat-might-look-afloat-a far-it-s-full-n898666

    https://www.realclearpolitics.com/articles/2018/08/08/tuesday_night_is_a_bad_sig n_for_gop_chances_in_the_house.html

    https://www.bloomberg.com/view/articles/2018-08-08/democrats-continue-winning-st reak-in-2018-primary-elections

    EDIT

    Typisch USA: Jetzt wurden über 500 Stimmzettel entdeckt, die man irgendwie vergessen hatte; der demokratische Kandidat machte 190 Stimmen gut auf den führenden Republikaner. Reichen wird es wohl trotzdem nicht für den Sieg, aber wirklich Klarheit werden wir wohl erst in zwei Wochen haben.

    Election officials in Franklin County found 588 previously uncounted votes in a Columbus suburb. The result: O'Connor had a net gain of 190 votes, bringing the race's margin down to 1,564.

    "The votes from a portion of one voting location had not been processed into the tabulation system," according to a Franklin County Board of Elections news release.

    Balderson declared victory Tuesday night in the closely watched congressional district race in central Ohio. But O'Connor says he's waiting for all votes to be counted.

    That includes 3,435 provisional ballots and 5,048 absentee ballots, which will be tabulated by Aug. 24.

    https://eu.usatoday.com/story/news/politics/2018/08/08/ohio-midterm-uncounted-vo tes-danny-oconnor-troy-balderson/941603002/

  • RE: Siege wie dieser

    saladin, 09.08.2018 22:35, Reply to #4
    #5

    ich habe irgendwo gelesen dass nicht die stimmzettel gefunden wurden sondern die stimmen "nur" beim zusammenzählen der diversen wahlkreisergebnisse vergessen wurden (es kann auch in mitteleuropa mal passieren dass eine zeile beim eintragen vergessen wird)

    spannend wird auch das ergebnis dieses wahlkreises in 3 monaten wenn die reps nicht 4 mal soviel kohle ausgeben können wie die dems und auch nicht alles was rang und namen hat wahlkampf betreibt

  • RE: Election Ohio

    gruener (Luddit), 10.08.2018 01:29, Reply to #3
    #6

    https://www.nytimes.com/interactive/2018/08/07/us/elections/results-ohio-special -house-election-district-12.html

    ps: als guter "democrat" könnte man jetzt noch argumentieren: ja, wenn denn die grünen nicht angetreten wären...

    Hättte ja auch nicht gereicht.

    Aber vor Allem: Den Grund für eine Wahlniederlage sollte man immer bei sich selbst suchen.

    UNBEDINGT!

    aber sage das mal einer den ach-so-tollen demokraten.

    ******

    ps: allein vom realen ergebnis her nicht. aber auch du bist politikerfahren genug, um zu wissen, welche fatalen folgen eine gegenkandidatur haben kann. motto: der gewinnt mit gegenkandidatur eh nicht. ergo, kann ich auch gleich zuhause bleiben.

    pps: andererseits sagt eben diese gegenkandidatur aus... gop und dem - eh ein- und dieselbe mischpoche. resp. dreckshaufen. wählen kann man beide nicht.

  • RE: Siege wie dieser

    gruener (Luddit), 10.08.2018 01:38, Reply to #5
    #7

    mensch, jungs! ich muss doch bitten...

    der amtsinhaber hat stets einen riesenvorteil, nicht zuletzt, weil er über ein funktionierendes büro verfügt, dass allein für ihn arbeitet etc. pp.

    ach ja, und was die millionen für den jetzigen wahlkampf betrifft....

    klar, die rep werden diese im november nicht erneut in oh 12 investieren. die dems aber auch nicht.

    ******

    bekanntlich gilt jedoch: die hoffnung stirbt zuletzt.

  • RE: Siege wie dieser

    drui (MdPB), 12.08.2018 11:35, Reply to #7
    #8

    der amtsinhaber hat stets einen riesenvorteil, nicht zuletzt, weil er über ein funktionierendes büro verfügt, dass allein für ihn arbeitet etc. pp.

    Balderson hätte aber wohl mit 10-16% Vorsprung gewonnen statt mit 0,8%, wenn der Präsident nicht Trump heißen würde (R+14 partisan lean). Heißt, sein 2-Monate-Amtsbonus wird nicht sonderlich hoch sein (ein Büro funktioniert ja nicht immer so schnell) und er ist bei den Midterms abhängig von der nationalen Entwicklung.

    Die Special Election hat immerhin zwei Dinge als Momentaufnahme beleuchtet:

    a) Die GOP verliert im suburbanen Raum viele Stimmen von höher gebildeten Republikanern, mehr als erwartet

    b) Sie hat dagegen im ländlichen Raum leicht zugelegt, hier hält Trump seine Basis

    Spannend wird also, ob Trump seine Anhänger im ländlichen Raum weiter bei der Stange halten kann (z.B. über kulturelle Identitätsstiftungen, Personenkult und Feindbilder) oder schon bei den Midterms auch dort die Anhängerschaft bröckelt. Vermutlich werden bis dahin noch nicht genügend Farmer pleite gegangen sein, da Trumps Handelskriege sich ja noch nicht richtig niedergeschlagen haben.

    Edit: Das Endergebnis könnte noch etwas dauern. Bis zum 24.8. (wahrscheinlich bis zum 19.8.) sollen die provisorischen Wahlzettel (3400) und die absentee ballots (5000) geprüft und ausgezählt sein. Wenn sich das Ergebnis dann so verschieben sollte, dass Balderson weniger als 700 Stimmen Vorsprung hat, gibt es eine automatische Neuauszählung aller Stimmen. Und warum gibt es in den USA überhaupt provisorische Wahlzettel? a) Name oder Adresse stimmen nicht überein, b) keine Foto-ID-Karte dabei, c) Umzug in anderen Wahlkreis, d) die Wahlberechtigung wird angezweifelt, e) Wähler hat absentee beantragt, aber keine Unterlagen bekommen. Bei den Punkten b und d ist somit anzunehmen, dass demokratische Wahlstimmen unterdrückt werden sollen. Bezüglich der absentee ballots gibt es erstaunlicherweise kaum Analysen, ob die allgemein eher den Republikanern oder den Demokraten helfen. US-Militärangehörige wählen wohl eher GOP, höher gebildete US-Bürger im Ausland wohl eher Demokraten.

    https://eu.usatoday.com/story/news/politics/2018/08/09/ohio-special-election-mis sing-ballots-accident/945128002/

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