Demokratische Präsidentschaftskandidatur 2020: Anschnallen!

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  • Sanders im Glück (des Tüchtigen)

    Wanli, 23.02.2020 14:50, Reply to #180

    Bernie gewinnt nur deshalb erdrutschartig im final vote und bei Deligierten, weil sich so viele andere Kandidaten Stimmen wegnehmen auf dem Weg zur 15%-Hürde.

    Das betrifft natürlich das Ergebnis in unserem Nevada-Markt, aber diese 15%-Hürde wird vor allem am Super Tuesday eine entscheidende Rolle spielen, denke ich. Man schaue sich zum Beispiel mal den derzeitigen Umfragenschnitt in Kalifornien an:

    Bernie 26,3 / Joe 14,8 / Mike 14,5 / Liz 12 / Pete 11,3 / Amy 5,5

    https://www.realclearpolitics.com/epolls/2020/president/ca/california_democratic _primary-6879.html

    Ich denke, dass es in diesem wichtigsten aller Vorwahlstaaten mit Sanders nur einen Kandidaten gibt, der sowohl landesweit als auch in den einzelnen Kongresswahlkreisen gute Chancen hat, die 15%-Hürde flächendeckend zu überspringen - sodass dann (fast) alle Stimmen für ihn auch tatsächlich zum Gewinn von Delegierten beitragen würden. Alle anderen dürften in diversen Kongresswahlkreisen unter dieser Hürde bleiben und die Stimmen, die sie dort erhalten, wären für die Tonne. Wenn die oben aufgeführten Umfragezahlen tatsächlich in exakt dem gleichen Wahlergebnis resultierten (zugegeben unwahrscheinlich), dann würde Sanders einfach mal SÄMTLICHE auf der Ebene des Gesamtstaates Kalifornien vergebenen 90 Delegierten einsacken.

    In Texas sieht es etwas weniger extrem aus, aber die Grundkonstellation begünstigt ebenfalls den Senator aus Vermont:

    Sanders 23,5 / Biden 21 / Warren 14,5 / Bloomberg 14 / Buttigieg 7 / Klobuchar 6

    https://www.realclearpolitics.com/epolls/2020/president/tx/texas_democratic_prim ary-6875.html

    Diese für Sanders ausgesprochen günstige Ausgangslage wird noch stabilisiert durch den frühen Termin des Super Tuesdays (nur wenige Tage nach dem Primary in South Carolina) und der Tatsache, dass immer mehr WählerInnen per Briefwahl abstimmen - selbst wenn zum Beispiel Klobuchar nach South Carolina das Handtuch werfen würde, hätte sie zu diesem Zeitpunkt vermutlich schon tausende von Stimmen erhalten (in ihrem Heimatstaat Minnesota etwa hatten die BürgerInnen schon seit dem 17.1. Gelegenheit, ihre Stimme abzugeben), die dann nicht mehr auf andere moderatere KandidatInnen entfallen können und dazu noch die Zahl der für das Überspringen der 15%-Hürde notwendigen Stimmen anheben.

    Ziemlich wahrscheinlich also, dass Bernie nach dem Super Tuesday einen Delegiertenvorsprung vor jedem anderen Kandidaten hat, der unter den Bedingungen des Vorwahlsystems der Demokraten (durchgehend Verhältniswahlrecht) schlicht nicht mehr aufzuholen ist; ob das dann für eine absolute Mehrheit beim Parteitag reicht, muss man abwarten.

    Ich halte es schon für ein Risiko, mit Sanders an der Spitze in den Wahlkampf gegen Drumpf zu ziehen, aber zurzeit sieht alles danach aus.

  • RE: Nevada Ergebnisse - wohl "Erdrutschsieg" für Bernie

    sorros, 23.02.2020 15:09, Reply to #179

    https://edition.cnn.com/election/2020/state/nevada?xid=ec_btn_nevada

    Edit: Das wäre prognosemäßig nicht schlecht angesichts der schlechten Umfragen.

    ich verstehe die Auswertung auf dieser Seite nicht. Butigieg liegt in allen Counys außer Clark County vor Biden.
    Trotzdem liegt Biden  insgesamt 3 Punkte vor Butigieg.
    Wie geht das?

  • RE: Sanders im Glück (des Tüchtigen)

    drui (MdPB), 23.02.2020 15:14, Reply to #181

    Ich halte es schon für ein Risiko, mit Sanders an der Spitze in den Wahlkampf gegen Drumpf zu ziehen, aber zurzeit sieht alles danach aus.

    Nun ja, wenn schon Putin und Trump für ihn sind, warum eigentlich nicht? Es würde zu den Amis passen, die nach einem Kriegstreiber einen Schwarzen und dann einen rassistischen Psychopathen wählen. In diesem Kreis wirkt ein älterer herzkranker Sozialist (auf Europa übertragen: Sozialdemokrat) ja erfrischend normal. Wichtig wird, wen er zum Vize nominiert, denn ob er die vier Jahre überlebt, wage ich zu bezweifeln. Vielleicht freut sich Trump ja zu früh und Sanders wird unbequemer als er denkt.

    Ich sehe das auch so wie Wanli, dass es nach dem Super Tuesday zu spät sein dürfte für die Moderaten. Es wiederholt sich das, was wir 2016 bei Trump gesehen haben (alle sehen sich als Alternative, keiner wird es). Am ehesten sehe ich noch bei Pete Chancen, wenn sich mehr oder weniger alle Konkurrenten außer Bernie noch vor dem Super Tuesday zurückziehen (unwahrscheinlich). Biden: Electibility dahin, damit auch sein Zug bei den Schwarzen. Warren: Liberale setzen fast vollständig auf Sanders, zu Moderaten oder Minderheiten hat sie kaum Zugang, Demokratinnen wählen anscheinend lieber Männer. Klobuchar: Noch weniger Zugang zu Latinos und Schwarzen, Höhenflug in NH verpufft. Bloomberg: Entzaubert, zu konservativ und rückwärtsgewand, abnehmender Rückhalt bei Schwarzen und Latinos.

    Fun fact: Nach derzeitigem Auszählungsstand in Nevada hat Tulsi Gabbard etwa halb so viele Stimmen wie Andrew Yang, der ist allerdings schon vor Wochen ausgeschieden. Dennoch wird sie wohl die letzte weibliche Kandidatin sein. Wann geht sie zu Fox News?

  • RE: Sanders im Glück (des Tüchtigen)

    Wanli, 23.02.2020 15:50, Reply to #183

    Am ehesten sehe ich noch bei Pete Chancen, wenn sich mehr oder weniger alle Konkurrenten außer Bernie noch vor dem Super Tuesday zurückziehen (unwahrscheinlich).

    YouGov hat vor kurzem mal Head-to-Head Match-Ups abgefragt: Die Kandidatin, die im Eins-gegen-Eins die besten (beziehungsweise überhaupt ordentliche) Chancen gegen Sanders hätte, ist Warren - was sich ja auch durchaus mit anderen Zahlen deckt, die wir hier schon diskutiert haben.

    Nur hat Liz halt durch die Bank bei den bisherigen Vorwahlen nur dritte oder vierte Plätze geholt; vor diesem Hintergrund wird sie damit wohl kaum noch vor dem Super Tuesday die einzige Gegenkandidatin gegen Sanders werden.

    EDIT

    ich verstehe die Auswertung auf dieser Seite nicht. Butigieg liegt in allen Counys außer Clark County vor Biden.
    Trotzdem liegt Biden  insgesamt 3 Punkte vor Butigieg.
    Wie geht das?

    Ein Großteil Nevadas ist halt schlicht Wüste; in Clark County liegt Las Vegas samt den Suburbs und Exurbs. Hier leben knapp drei Viertel der Einwohner des gesamten Staates.

    Clark County is the most populous county in Nevada, accounting for nearly three-quarters of its residents.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Nevada#Counties

  • Bernie "rockt"...

    Bergischer, 23.02.2020 19:17, Reply to #183

    ich kann ja - ob deinem Ranking - den Frust nachvollziehen, aber so "gehässig":

    In diesem Kreis wirkt ein älterer herzkranker Sozialist (auf Europa übertragen: Sozialdemokrat) ja erfrischend normal. Wichtig wird, wenn er zum Vize nominiert, denn ob er die vier Jahre überlebt, wage ich zu bezweifeln.
    Dennoch wird sie wohl die letzte weibliche Kandidatin sein. Wann geht sie (Tulsi Gabbard) zu Fox News?

    ... muss imho nicht sein. Es hat in der Weltgeschichte schon einige "weise" ältere Menschen gegeben, die zur vollen Zufriedenheit der Bevökerung "gut" regiert haben. Wieso soll jemand im 21. Jahrhundert nicht älter als 84 werden?! Ich wünsche Bernie auf jeden Fall ein langes Leben (als Potus ;-) und halte es mit Liz Warren, die - als einzige ein "guter Verlierer" war - und Bernie zum Sieg in Nevada (ehrlich) gratuliert hat.

    Was den oder die "Running Mate" bzw. Tulsi Gabbard betrifft: Wenn da Du und Wanli nicht noch eine weitere "faustdicke" Überraschung erleben werden?! ... Bernie und Tulsi eint nicht nur ihre politisch Agenda und der Rochus auf das Dem Establishment, sondern die beiden können es auch persönlich - schon seit vielen Jahren - "gut miteinander" - und Bernie hat da "noch was gut zu machen" (Wahlkampf 2016 als Tusi aus Protest gegen den Umgang mit Sanders den Dem Vorstand verlassen hat und ihn unterstützt hat) - und ein "Kampfhund" ist Tulsi allemale ...

  • RE: Bernie "rockt"...

    drui (MdPB), 23.02.2020 19:59, Reply to #185

    ich kann ja - ob deinem Ranking - den Frust nachvollziehen, aber so "gehässig":

    Das war nicht gehässig gemeint, nur realistisch. Ein Präsidentenamt ist enorm stressig, wenn man es ernst nimmt und nicht geisteskrank ist. Und Bernie hat es da (zum Glück) nur am Herzen und nicht im Hirn.

    Was das Ranking in Nevada angeht: Da werde ich immerhin im positiven Bereich sein, den Kandidatenmarkt habe ich abgeschrieben.

    Wenn Bernie Kandidat wird, wünsche ich ihm natürlich alles Gute und glaube auch ernsthaft, dass es trotz Risiken klappen könnte mit der Präsidentschaft (es sei denn er nimmt Tulsi als Vize, aber das sehe ich nicht). Hilfreicher für ihn war AOC, aber auch sie wäre enorm riskant als Vize, er muss ja das moderate Lager stärker ansprechen, zusätzlich zu Frauen und Minderheiten.

    Bernie könnte auch der beste US-Präsident der letzten 50 Jahre werden, dazu gehört allerdings nicht so wahnsinnig viel. Es gab meiner Meinung nach Kandidaten, die bessere Chancen gegen Trump gehabt hätten und das hatte für mich Priorität.

    Edit:

    Was den oder die "Running Mate" bzw. Tulsi Gabbard betrifft: Wenn da Du und Wanli nicht noch eine weitere "faustdicke" Überraschung erleben werden?! ... Bernie und Tulsi eint nicht nur ihre politisch Agenda und der Rochus auf das Dem Establishment, sondern die beiden können es auch persönlich - schon seit vielen Jahren - "gut miteinander" - und Bernie hat da "noch was gut zu machen" (Wahlkampf 2016 als Tusi aus Protest gegen den Umgang mit Sanders den Dem Vorstand verlassen hat und ihn unterstützt hat) - und ein "Kampfhund" ist Tulsi allemale ...

    Ok, sollte es so kommen, ziehe ich vor Dir meinen Hut und gebe mich extrem überrascht. Aber dann bitte ich Dich auch um das Eingestehen einer Fehleinschätzung, sollte Tulsi ganz offiziell ins rechtspopulistische Lager wechseln, ob nun Fox News, Breitbart oder Trump Administration.

  • Nevada Ergebnisse

    drui (MdPB), 23.02.2020 21:36, Reply to #186

    Das Hamburger Wahlrecht ist durchaus kompliziert, dennoch wird hier wohl um Tage schneller ausgezählt sein als die nicht mal Hundertausend Stimmen der Nevadaianer. Zwischenstand bei 60% Auszählungsgrad:

    Sanders 33,5%, Biden 17,4, Buttigieg 16,0, Warren 13,2

    https://results.decisiondeskhq.com

  • RE: Nevada Ergebnisse

    Bergischer, 23.02.2020 22:01, Reply to #187

    Zwischenstand bei 60% Auszählungsgrad:

    Sanders 33,5%, Biden 17,4, Buttigieg 16,0, Warren 13,2

    deine angegebenen Zahlen sind die der ersten Runde, die der relevanten "final choise" sind:

    Sanders 39,5 % , Biden 18,63 %, Buttigieg 18,5 %, Warren 11,82 % --- die weiteren kosten Geld :-(

  • RE: Nevada Ergebnisse

    Wanli, 24.02.2020 11:24, Reply to #188

    Beim Auszählungsstand von 88% schätzt Ralston, dass die Delegierten wie folgt verteilt werden:

    Sanders 24 / Biden 9 / Buttigieg 3

    https://twitter.com/RalstonReports/status/1231763229656772608?s=20

  • Marktkritik: Sanders

    Wanli, 24.02.2020 13:53, Reply to #189

    Ich hatte ja gestern schon die äußerst vorteilhafte Situation beschrieben, in der sich Sanders momentan befindet. Das von 538 aufgelegte Modell bestätigt den Befund: Bernies Chance auf eine absolute Mehrheit der Delegierten wird momentan auf 46% geschätzt, die Aussicht auf eine relative Mehrheit auf 69%.

    That voting will end without anyone winning a pledged-delegate majority is still the second most likely outcome in our forecast after a Sanders win, but Sanders’s decisive victory in Nevada helped him put a little distance between himself and that more chaotic scenario. And remember, there are also plenty of eventualities in which Sanders wins the nomination with only a plurality of pledged delegates — his chances of winning the most delegates (though not necessarily a majority), rose from 61 percent before Nevada to 69 percent after.

    https://fivethirtyeight.com/features/bernie-sanders-is-the-front-runner/

    Dass unser Hauptmarkt "Anderen" zusammengenommen eine größere Wahrscheinlichkeit attestiert, sich am Ende durchzusetzen, als dem demokratischen Sozialisten, verwundert da schon etwas, wobei zumindest der Super-Tuesday-Markt dann schon wieder ein ganz anderes Bild zeichnet.

    Einige Tage vor den Vorwahlen in South Carolina frage ich mich, was denn das Ruder noch herumreißen könnte: Gewinnt Sanders South Carolina, ist das per se ja gut für ihn, dann hätte er (praktisch) alle vier Februarstaaten gewonnen. Gewinnt Biden, dann mag ihm das sogar noch mehr in die Karten spielen, dann bleibt Biden im Rennen, aber mMn ohne Aussichten, Sanders gefährlich zu werden.

    Letztendlich müsste das Feld innerhalb der nächsten sieben Tage dramatisch schrumpfen - Biden raus, Klobuchar raus, Steyer raus - und die Aussteigenden müssten sich klar hinter einen - oder besser: eine - verbleibende(n) KandidatIn stellen, um Bernie noch aufhalten zu können. Diese eher unwahrscheinliche Volte könnte das Rennen noch einmal durchrütteln; bleibt sie aus, dann werden nach dem Super Tuesday, spätestens aber bis Mitte März die Messen gelesen sein, falls kein Ereignis wie ein größeres gesundheitliches Problem Sanders daran hindert, sich in Milwaukee krönen zu lassen.

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