NR Wahl 2006: In Österreich gibt es zwei große Wahlverlierer: Schwarz+Blau

Beiträge 11 - 20 von 65
  • Re: Wien 15

    ThomasK, 10.10.2006 12:27, Antwort auf #9
    #11
    ...
    > Rudolfsheim-Fünfhaus zeigt mit seiner seit Jahren (bei hohen Einbürgerungsraten) schwindenden
    > autochthonen Bevölkerung gleichzeitig exemplarisch eine auffallende
    > Wählerverschiebung von Blau zu Grün auf: Nationalratswahl 1999 FPÖ 27,00%
    > Grüne 10,58%
    > Nationalratswahl 2006 FPÖ 14,60% Grüne 18,81%
    > Mit obiger Gegenüberstellung soll gezeigt werden, dass Einbürgerungen und
    > Herkunft im Wahlverhalten sehr wohl eine Rolle spielen.

    Gut so.

    Der "Ausländeranteil" im 15. ist seit Jahren in etwa gleichbleibend.

    Den Unterschied macht aber vor allem auch der Generationswechsel aus. Junge, urbane Wählerschichten ziehen aufgrund günstiger Mieten, Stadtnähe und guter Infrastruktur vermehrt in diesen Bezirk.

  • Re: Satire

    britta (洋鬼子), 10.10.2006 12:29, Antwort auf #10
    #12
    na geh - du weiß, ich schreibe blondinengerecht und immer </satire> dazu, wenns vorbei ist!

    Ansonsten stimmts schon - wenn du unvoreingenommen bist und dir Entwicklungen diverser Länder ansiehst, wirst du zwangsläufig zu einem ähnlichen Schluß kommen müssen. Vor allem, wenn du dir mal die Mühe machst und mit dem Wahlvolk quer durch alle Schichten ein wenig debattierst - du würdest dich wundern, was da an "Prioriäten" und "Weitblick" rauskommt - vorausgesetzt du verwendest diese Wörter nicht im Gespräch mit ihnen.

    Ich komme aus einer Politikerfamilie, ich bin teilweise damit aufgewachsen und kenne das von Kind an! Auch davon, was die allermeisten Volksvertrter, vor allem die der arbeitenden Masse, tatsächlich von ihren Schäfchen hält - sobald sie sich mit deren Stimme mal aus dieser Masse selbst erhoben haben! Mach dir da ja keine Illusionen - ich habe dank meines kindlichen Umfeldes erst mal gar nicht damit angefangen - und bei uns war so ziemlich alles vertreten - vom Monarchisten bis zum glühenden Kommunisten, also nix einseitig geprägt oder so. Wie gesagt, Abstand halten und kühlen Überblick verschaffen durch unvoreingenommenes Beobachten, dann kommst auf so Manches, das anders aussieht als aus der Sicht des persönlich Betroffenen von Unten!
  • Re: NR Wahl 2006: In Österreich gibt es zwei große Wahlverlierer: Schwarz+Blau

    CobbDouglas, 10.10.2006 12:53, Antwort auf #8
    #13
    > ds ist überall so - war in Schweden vor ein paar Jahren nicht anders. Die
    > Roten dort hatten das Land an den Rand des finanziellen Ruins gebracht, die
    > Börse mußte sogar mal tageweise ausgesetzt werden, weil die Inflation
    > sonst vierstellig davongalloppiert wäre - das nächste Mal kam nach
    > Jahrzehnten eine konservative Regierung, hat das Land in Rekordzeit saniert
    > und zum Dank wurden sie sofort danach wieder abgewählt.

    Eh, was hilft es die Börse auszusetzen um die Inflation zu bremsen? Und wann soll das gewesen sein?
  • Re: Satire

    ThomasK, 10.10.2006 12:55, Antwort auf #12
    #14
    geh britta:

    hier die liste der premierminister in schweden

    # 1982–86 Olof Palme (Socialdemokraterna)
    # 1986–91 Ingvar Carlsson (Socialdemokraterna)
    # 1991–94 Carl Bildt (Moderata samlingspartiet, Centerpartiet, Folkpartiet liberalerna, Kristdemokratiska samhällspartiet)
    # 1994–96 Ingvar Carlsson (Socialdemokraterna)
    # 1996-2006 Göran Persson (Socialdemokraterna)
    # 2006- Fredrik Reinfeldt (Moderata samlingspartiet, Centerpartiet, Folkpartiet liberalerna, Kristdemokraterna)

    hier die entwicklung der haushaltssalden
    - 1982-86: von -7% gestiegen auf -1%
    - 1986-91: von -1% gestiegen auf +4% (bis 90), dann gesunken auf -1%
    - 1991-94: von -1% innerhalb von 2 Jahren auf -12% gefallen, 94 auf -10% gestiegen.
    - 1995-96: kontinuierlicher Anstieg auf -4%
    weiter geht meine derzeit verfügbare zeitreihe leider nicht.

    was war also in der regierungszeit der rechten in schweden los? ein haushaltsdefizit von -12% nennst du "sanieren"?
  • Re: Wien 15

    erich haiderer, 10.10.2006 13:01, Antwort auf #11
    #15
    "Dem Reichen glauben alle, dem Armen glaubt niemand." Estisches Sprichwort
    soll heissen: Erzählen Sie das einmal jemandem, der dort (noch) wohnt!
    Mit Verlaub: Ihre Statistik würde mich interessieren!
  • Re: NR Wahl 2006: In Österreich gibt es zwei große Wahlverlierer: Schwarz+Blau

    britta (洋鬼子), 10.10.2006 13:11, Antwort auf #13
    #16
    ich arbeite nicht mit Statistiken, sondern mit meiner persönlichen Erinnerung. Ich weiß definitiv, daß an einem Freitag bis über den Montag hinaus die Börse ausgesetzt wurde, weil urplötzlich die Inflation an die 400 Prozent geklettert ist - meine Cousine aus Göteborg hat mich damals ganz hysterisch angerufen - um Asgards willen, ich muß mein Geld abheben und hier weg --- übrigens, meine Cousine ist nicht irgend eine unwissende kleine Schuhverkäuferin, sondern Onkologin, hat also einen gewissen Bildungsgrad! Die darauf folgende Regierung war konservativ - und um ein Land zu sanieren, braucht es manchmal mehr als nur das Defizit spontan zu senken - in diesem Fall mußte erst mal eine Menge umstrukturiert werden, klar, daß man da auch in einem defizitären Land erst mal neuerlich Schulden machen muß. Ich denke, jeder wird verstehen, daß er, wenn er die herkömmlichen Heizkosten senken und ein neues System anschaffen will, erst mal etwas investieren muß, um danach langfristig bei gleich bleibender oder besserer Heizleistung Kosten und Resourcen einzustparen, da muß man Fenster austauschen, Fassaden dämmen, ein neues Heizsystem anschaffen - das kostet erst mal mehr, macht sich aber langfristig bezahlt - genauso wars in Schweden. Als die Investitionen und Umstrukturierungen vorbei waren und das Land wieder auf Kurs war, wurde die Regierung abgewählt, die Roten konnten im umstrukturierten Land weiterwirtschaften, haben aber nichts daraus rausgeholt - bis heute nicht!

    Man muß sich diese Dinge viel genauer ansehen - aus Statistiken kann man eben nicht alles rauslesen, auch wenns manche so glauben!
  • Re: Satire

    britta (洋鬼子), 10.10.2006 13:13, Antwort auf #14
    #17
    Antwort darauf siehe meine Antwort um 11.11 ein Stückchen weiter unten!
  • Re: Wien 15

    CobbDouglas, 10.10.2006 13:19, Antwort auf #15
    #18
    Hier ein paar Zahlen zum 15.:

    Im Vergleich zur Wien-Gesamt leben im 15. überdurchschnittlich viele 20 bis 25 jährige, während 4,25% der Gesamtbevölkerung im 15. wohnt sind es 5,02% bei den 20 bis unter 25 jährigen. Von den 75 bis unter 85 jährigen leben nur 3,31% im 15.

    Altersgruppen die überdurschnittlich stark vertreten im 15. sind:

    0 bis unter 5
    15 bis unter 35
    45 bis unter 55

    in etwa im Wien-Schnitt (+/- 0,1 Prozentpunkte)

    5 bis unter 15
    35 bis unter 45

    weniger als im Wien Schnitt:

    55 und darüber

    Der 15. ist daher definitiv ein Bezirk mit einer jungen Altersstruktur die Grün bevorzugt. Ins besondere die Gruppe 20 bis unter 35 ist stark überpropertional vertreten.
  • Re: Wien 15

    britta (洋鬼子), 10.10.2006 13:21, Antwort auf #11
    #19
    > ...
    > > Rudolfsheim-Fünfhaus zeigt mit seiner seit Jahren (bei hohen
    > Einbürgerungsraten) schwindenden
    > > autochthonen Bevölkerung gleichzeitig exemplarisch eine auffallende
    > > Wählerverschiebung von Blau zu Grün auf: Nationalratswahl 1999 FPÖ
    > 27,00%
    > > Grüne 10,58%
    > > Nationalratswahl 2006 FPÖ 14,60% Grüne 18,81%
    > > Mit obiger Gegenüberstellung soll gezeigt werden, dass Einbürgerungen
    > und
    > > Herkunft im Wahlverhalten sehr wohl eine Rolle spielen.
    >
    > Gut so.
    >
    > Der "Ausländeranteil" im 15. ist seit Jahren in etwa gleichbleibend.
    >
    > Den Unterschied macht aber vor allem auch der Generationswechsel aus. Junge,
    > urbane Wählerschichten ziehen aufgrund günstiger Mieten, Stadtnähe und
    > guter Infrastruktur vermehrt in diesen Bezirk.
    >
    >

    naja Thomas, paßt aber -wenn der Ausläneranteil gleichgeblieben ist, bedeutet das de facto einen weiteren Zuzug von Ausländern, denn wenn das Wahlverhalten sich verändert hat, dann nicht, weil die dort lebenden Ur-Österreicher plötzlich mit dieser Wohnsituation so zufrieden geworden sind, sondern einfach, daß sich die Zusammensetzung der "österreichischen" Bevölkerung durch Einbürgerungen verändert hat - und da die ausländischen Anteile deiner Meinung nach gleichgeblieben sind, wurden zwangsläufig die Neo-Österrecher durch Neuzuzüge aufgefüllt! Daß das für die Alt-Österreicher keinen Unterschied macht, da die Weltanschauungen und Verhaltensweisen der Neos durch die Einbürgerung keinen Deut verändert wird, ist eine andere Sache - nur die Anzahl der Alt-Österreicher und damit das Wählerverhalten ändert sich dramatisch - genau das, worauf gewisse Parteien in diesem Land setzen - abwarten, bis wir die Wähler eingebürgert haben, die uns die Mehrheiten verschaffen ...

    übrigens - siehe den Artikel - Und der Rest der Deutschen wandert aus - den ich vor etwa 10 Tagen oder so mal hier reingestellt habe - da wird diese Situation von sehr anerkannter und profunder Seite sehr klar und deutlich beschrieben!
  • Re: NR Wahl 2006: In Österreich gibt es zwei große Wahlverlierer: Schwarz+Blau

    CobbDouglas, 10.10.2006 13:23, Antwort auf #16
    #20
    Und wann soll das gewesen sein? 1929 bis 1933 im Zuge der Weltwirtschaftskrise oder doch in der Zeit nach dem 2. WK?
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