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Beiträge 11 - 20 von 40
  • Lieber Rom,

    quaoar, 23.04.2007 12:14, Antwort auf #9
    #11
    ich vermisse übrigens Deine Publikationen zu den franz. Parlamentswahlen. Umfrageergebenisse, Medienbeobachtung, Analysen etc. Bei aller Skepsis - wenn sie nicht da sind, gehen sie einem doch ab.

    Insb. die Konsequenzen aus den PräsWahlen für die ParlWahlen wären zu diskutieren. ZB ob angesichts des vergleichsweise grandiosen Abschneidens Bayrous seine Partei, die UDF, hier nicht krass unterbewertet ist?

    Oder ob angesichts des Absturzes der kleineren Kandidaten der extremen Linken ebenso wie der Rechten diese - FN, Verts, Kommunisten, Andere - nicht zu hoch gehandelt werden?

    Was meinst? Was sagen die franz. Blätter?

    Grüße - Q.

  • Re: Lieber Rom,

    Mühle zu, 23.04.2007 14:11, Antwort auf #11
    #12
    Lieber guaoar,
    in der frage der parlamentswahlen habe ich mich bisher aus zwei gründen komplett herausgehalten und selbst auch noch keine einzige aktie gekauft:

    1) Ich bin wie die meisten beobachter davon überzeugt, dass für deren ausgang das ergebnis der stichwahl um die präsidentschaft wahlentscheidend sein wird.
    D. h. dass ein royal-sieg mit hoher wahrscheinlichkeit auch einen sieg der linken bei den parlamentswahlen nach sich ziehen würde, ein sarkozy-sieg einen triumph der rechten.
    Persönlich bin ich von einem sarkozy-sieg überzeugt, wenn es auch knapper werden dürfte (zwischen 50 und 53 prozent) als einige hier vermuten: Ich gehe nämlich davon aus, dass sich eine mehrheit der bayrou-wähler für royal entscheiden wird. Das macht er aber durch die le-pen-wähler vermutlich wett.
    2) Bayrous partei wird bei den parlamentswahlen nicht annähernd seinen wert von den präsidentschaftswahlen erreichen können.
    Dabei handelte es sich einerseits um eine persönlichkeitswahl, andererseits wirkt sich das mehrheitswahlrecht, auch wenn gemildert durch z. t. zwei wahlgänge, sehr negativ für kleinere parteien aus.



  • Re: Lieber Rom,

    quaoar, 23.04.2007 19:14, Antwort auf #12
    #13
    > 2) Bayrous partei wird bei den parlamentswahlen nicht annähernd seinen wert
    > von den präsidentschaftswahlen erreichen können.
    > Dabei handelte es sich einerseits um eine persönlichkeitswahl, andererseits
    > wirkt sich das mehrheitswahlrecht, auch wenn gemildert durch z. t. zwei
    > wahlgänge, sehr negativ für kleinere parteien aus.


    Schon klar. Andererseits war die UDF bei den letzten Wahlen auf einem historischen Tiefststand. Ein paar Prozent wird sie von Bayrous eindrucksvollem Präsidenten-Ergebnis doch mitnehmen können. Er bleibt ja immerhin der Vorsitzende. Allein die Bekanntheit, die er gewonnen hat...

    Und: Gerade das Mehrheitswahlrecht bewirkt doch dann, dass ein geringer prozentueller Zuwachs zu einem erhebichen, überproportionalen Mandatsgewinn führt? Bei den wenigen Mandaten, die sie hatten, kann da nicht schnell eine Verdopplung raus kommen?

    Wie gesagt, ich vermisse Deine Umfragen.

    LG - Q.


  • Re: Lieber Rom,

    asterix (metasystix), 23.04.2007 21:33, Antwort auf #13
    #14
    > Und: Gerade das Mehrheitswahlrecht bewirkt doch dann, dass ein geringer
    > prozentueller Zuwachs zu einem erhebichen, überproportionalen Mandatsgewinn
    > führt? Bei den wenigen Mandaten, die sie hatten, kann da nicht schnell
    > eine Verdopplung raus kommen?
    Kann, muss aber nicht. Prozente kann man beim Mehrheitswahlrecht nicht
    in Mandate umrechnen. Viel hängt davon ab, z.B. die letzte Parlamentswahl in Frankreich (laut Wikipedia: French elections):

    UDF 4.9% 29 Mandate
    PCF 4.8% 21 Mandate
    Grüne 4.5% 3 Mandate

    Diese Auflistung würde deine These eines überproportionalen Mandatsgewinnes zwar wunderschön stärken, sie wird aber gleich durch die folgenden Werte zertrümmert:

    FN 11.3% 0 Mandate
    PRG 1.5% 7 Mandate
    RPF 0.4% 2 Mandate
  • Spekulationen über französische parlamentswahl dzt. müßig

    Mühle zu, 25.04.2007 15:23, Antwort auf #14
    #15
    Lieber asterix, lieber guaoar,
    sämtliche spekulationen über den ausgang der französischen parlamentswahlen im juni sind derzeit müßig.
    Nicht zuletzt deshalb bin ich selbst dort noch gar nicht eingestiegen.
    Sehr viel hängt, wie bereits festgehalten, vom ausgang der präsidentenwahlen ab.
    Es kommt aber noch etwas anderes dazu:
    Bayrou wälzt momentan große pläne und plant, seine udf umzubenennen und stärker für ehemals sozialistische wähler zu öffnen. Sarkozy hat für diesen fall bereits angedroht, bisherige udf-leute zum überlaufen zu seiner partei zu überreden, sich u. u. mit der bisherigen udf zu vereinigen oder gar beim aufbau einer neuen zentristischen kraft ohne bayrou behilflich zu sein.

    Bayrou hat heute royal übrigens eine klare absage erteilt. Aus dem sozialistischen lager war das angebot an ihn gerichtet worden, udf-leute in eine royal-regierung aufzunehmen. Das angebot zur zusammenarbeit komme zu spät.
  • Re: Spekulationen über französische parlamentswahl dzt. müßig

    quaoar, 25.04.2007 17:48, Antwort auf #15
    #16
    > Bayrou hat heute royal übrigens eine klare absage erteilt. Aus dem
    > sozialistischen lager war das angebot an ihn gerichtet worden, udf-leute in
    > eine royal-regierung aufzunehmen. Das angebot zur zusammenarbeit komme zu
    > spät.

    Lieber Rom,

    bei dieser Meldung muss Dir irgendeine Ungenauigkeit unterlaufen sein? Das Angebot ist ja per se gegenstandslos und geradezu lachhaft.

    Wie auch in anderen demokrat. Ländern, benötigt auch in Fr. die Regierung / der Ministrpräsident eine Mehrheit im Parlament. Das ist ja das Wesen der Demokratie europäischen Zuschnitts.

    Eine "Royal-Regierung" gibt's daher nur, wenn

    1.) Royal die Präsidentenwahlen verliert (sonst ist sie ja Präsidentin und kann nicht zugleich MP werden);
    2.) danach die PS aber die Parlamentswahlen gewinnt und
    3.) die PS dann Royal zur MP nominiert (was nach verlorenen Präsidentenwhlen kaum passieren dürfte).

    Der Eintritt aller drei Vorbedingungen ist eigentlich unwahrscheinlicher als ein Lotto-6er. Ein solches Angebot an Bayrou wäre ja eine Frotzelei.

    Das mus irgendwie anders gelautet haben.

    LG - Q.


  • Re: Spekulationen über französische parlamentswahl dzt. müßig

    Mühle zu, 25.04.2007 20:30, Antwort auf #16
    #17
    Lieber guaoar,
    ich war nur vielleicht etwas unpräziser als die zugegeben schlampig formulierenden französischen medien.
    Dort war, sich offenbar durchwegs auf die selbe quelle stützend, zu lesen:

    Royal hat bayrou gespräche über ein reformbündnis angeboten und der zentrumspartei ministerposten in Aussicht gestellt, sollte sie präsidentin werden.
  • Re: Lieber Rom,

    quaoar, 28.04.2007 17:11, Antwort auf #12
    #18
    > 1) Ich bin wie die meisten beobachter davon überzeugt, dass für deren
    > ausgang das ergebnis der stichwahl um die präsidentschaft wahlentscheidend
    > sein wird.
    > D. h. dass ein royal-sieg mit hoher wahrscheinlichkeit auch einen sieg der
    > linken bei den parlamentswahlen nach sich ziehen würde, ein sarkozy-sieg
    > einen triumph der rechten.

    Könnte nicht genau das Gegenteil passieren - dass nämlich die Wähler eine Art "Balance" herstellen und einem rechten Pärsidenten ein linkes Parlament - und umgekehrt - gegenüber setzen wollen?

  • Re: Lieber Rom,

    Mühle zu, 28.04.2007 22:47, Antwort auf #18
    #19
    Lieber guaoar,
    bei einem derart knappen abstand zwischen präsidenten- und parlamentswahlen ist das sehr unwahrscheinlich.
  • Re: franz. Wahlsystem

    quaoar, 02.05.2007 18:53, Antwort auf #14
    #20
    > > Und: Gerade das Mehrheitswahlrecht bewirkt doch dann, dass ein geringer
    > > prozentueller Zuwachs zu einem erhebichen, überproportionalen
    > Mandatsgewinn
    > > führt? Bei den wenigen Mandaten, die sie hatten, kann da nicht schnell
    > > eine Verdopplung raus kommen?
    > Kann, muss aber nicht. Prozente kann man beim Mehrheitswahlrecht nicht
    > in Mandate umrechnen. Viel hängt davon ab, z.B. die letzte Parlamentswahl
    > in Frankreich (laut Wikipedia: French elections):
    >
    > UDF 4.9% 29 Mandate
    > PCF 4.8% 21 Mandate
    > Grüne 4.5% 3 Mandate
    >
    > Diese Auflistung würde deine These eines überproportionalen
    > Mandatsgewinnes zwar wunderschön stärken, sie wird aber gleich durch die
    > folgenden Werte zertrümmert:
    >
    > FN 11.3% 0 Mandate
    > PRG 1.5% 7 Mandate
    > RPF 0.4% 2 Mandate

    Naja, natürlich gilt das nicht über Parteigrenzen und sonstige Umstände hinweg.

    Bei der FN, die die These zu "zertrümmern" scheint, ist klar warum:

    Das ganze System basiert darauf, dasss innerhalb der großen Blöcke, UMP-UDF einerseits, PS-PCF-Grüne andererseits, die im 1. Wahlgang jeweils schwächeren Kandidaten zugunsten des jeweils stärksten zurück treten. Sodass im 2. Wahlgang immer der jew. stärkste rechte dem jew. stärksten linken Kandidaten gegenüber steht, egal aus welcher Partei.

    Die FN ist aus diesem Bündnis-System aber ausgeschlossen. Der FN-Kandidat steht immer einem anderen Rechten und einem Linken gegenüber. So stark, dass ihr Kandidt gegen die beiden anderen im Alleingang gewinnt, ist die FN aber nirgends. Also hat sie letztlich 0 Mandate, sogar bei 10 oder 11 Prozent.

    Btw: Ich vermute, dass manche Leute, die hier FN-Aktien für 20 und 30 kaufen, sich über dieses System nicht im Klaren snd: Solange die FN nicht ins rechte Wahlbündnis aufgenommen wird, hat sie kaum Chacen auf ein Mandat. Ist ja auch schöner Zug des franz. Systems, dass allzu radikale Rassisten auf diese Weise aus dem Parlament fern gehalten werden.

    Jedenfalls sollte man den Leuten diese Eigenart des Wahlsystems erklären - was ich hiermit tue.

    Auf die anderen kleinen Parteien trifft die These stark eines überproportionalen Mandatsgewinns schon bei geringen Prozentgewinnen aber natürlch zu, wie das bei einem Mehrheitswahlrecht ja naturgemäß sein muss, und wie man an der Liste auch schön sehen kann.





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