> Was den von Dir erhofften Bradley-Effekt angeht: Dessen Existenz ist
> umstritten;
Ich hab da vor kurzem (dachte es war im Standard, finds aber auch nimmer ;-)) gelesen, dass es bereits bei der Wahl Bradley vs. Deukmejian keinen Bradley-Effekt gegeben haben soll. Lt. internen Umfragen wären die beiden Kopf-an-Kopf gelegen. Ist Dir so was bekannt, oder habe ich geträumt? ;-)
> manche Wahlforscher gehen sogar davon aus, dass das Gegenteil
> der Fall sein könnte. Der "Economist" hatte kürzlich einen ganz guten
> Artikel zur Zuverlässigkeit der Umfragen, den ich momentan allerdings auch
> nicht mehr finden kann. Fazit: Wenn die Annahmen der Umfrageinstitute
> korrekt sind, sieht's schlecht aus für McCain. Sind sie falsch, dann
> benachteiligen sie wahrscheinlich eher Obama, ergo sieht es für John noch
> mieser aus.
Der Standard (http://derstandard.at/?url=/?id=1220460950916) bringt sowas ähnliches. Bloss - da kann ich mich nur dem Kommentar von "MAgic Wand" (aktuell etwa am Beginn der 3. Seite der userkommentare) anschliessen: "also, auf die Idee, durch UMFRAGEN zu beweisen, dass KEIN "Bradley-Effekt zu erwarten sei, muss man erst einmal kommen ..."
Amy singt in Anwesendheit der VP-Kandidatin den Palin-Rap,
mit Background-Eskimos und Elch, der ein trauriges Ende findet.
Hier der Text:
one two three
my name is sarah palin you all know me
vice president nominee of the gop
gonna need your vote in the next election
can i get a ‘what what’ from the senior section
mccain got experience, mccain got style
but don’t let him freak you out when he tries to smile
cause that smile be creepy
but when i be vp
all the leaders in the world gonna finally meet me
how’s it go eskimo
(eskimos)
tell me what you know eskimo
(eskimos)
how you feel eskimo
(ice cold)
tell me tell me what you feel eskimo
(super cold)
i’m jeremiah wright cause tonight i’m the preacha
i got a bookish look and you’re all hot for teacha
todd lookin fine on his snow machine
so hot boy gonna need a go between
in wasilla we just chill baby chilla
but when i see oil lets drill baby drill
my country tis a thee
from my porch i can see
russia and such
all the mavericks in the house put your hands up
all the mavericks in the house put your hands up
all the plumbers in the house pull your pants up
all the plumbers in the house pull your pants up
when i say ‘obama’ you say ‘ayers’
obama. (ayers) obama (ayers)
i built me a bridge - it ain’t goin’ nowhere.
(ohhh)
mccain, palin, gonna put the nail in the coffin
of the media elite
(she likes red meat)
shoot a mother-humpin moose, eight days of the week
[three gunshots]
now ya dead, now ya dead,
cause i’m an animal, and i’m bigger than you
holdin a shotgun walk in the pub
everybody party, we’re goin on a hunt
la la la la la la la la
[six gunshots]
Ich bin nur Laie:
Wie schaetzt du denn die Leistungen von Anand und Kramnik ein?
Ich habe mir mal die 3. Partie vorspielen lassen -
nach dem taktischen Geplaenkel (so um den 27. Zug) und als es leer wurde, hatte ich die Stellung von Weiss als etwas zugig und nicht winddich gesehen - aber dass dann so ein Sturm hereinbricht, haette ich nie gedacht.
Wie sieht das ein erfahrener Spieler
Re: Mal nicht Palin sondern d4 .Material,Zeit,Raum
Ich habe die Partie im Internet verfolgt und hätte die Schachwelt nicht das zweifelhafte Vorrecht, ein Schachprogramm im Hintergrund laufen zu haben, wäre die Bewunderung noch viel grösser für das Spiel Anands.
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ChessBase
Kramnik hat die geopferte Figur zurück gewonnen und zwei Mehrbauern behalten. Doch sein König schwebt in großer Gefahr. Anand hingegen konnte seinen König auf h6 in Sicherheit bringen und steht bereit, die g-Linie erneut zum Angriff zu nutzen. Deshalb hat Schwarz trotz des materiellen Nachteils generell bessere Aussichten, vor allem aus praktischer Sicht: Mit begrenzter Bedenkzeit fällt es auch einem Verteidigungskünstler wie Kramnik schwer, solche Stellungen zu spielen.
26.Kf1 Tg8 27.a4 Lg2+ 28.Ke1 Lh3 29.Ta3?
Ein Fehler. Besser war 29.Td1, wonach das Schach 29...Tg1+ nicht mehr so gefährlich ist (der weiße König kann sich später auf c1 verstecken) und die nahe liegende Variante 29...Lg4 30.De3 Dxe3+ 31.fxe3 Lxd1 32.Kxd1 Weiß keine großen Probleme bereiten sollte - seine verbundenen Freibauern auf dem Damenflügel sind stark genug, um ihm das Remis zu sichern.
29...Tg1+ 30.Kd2 Dd4+ 31.Kc2 Lg4
Besser ist sofort 31...Lf5+ mit klarem Vorteil. Denn Weiß muss sowieso 32.Td3 spielen, weil 32.Ld3 Lg4 33.f3 Lh3 zu einer Stellung führt, die auch in der Partie aufs Brett kam und die für Schwarz gewonnen ist.
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ChessBase
32.f3
Der zweite und entscheidende Fehler. Kramnik übersieht hier eine versteckte Verteidigungsmöglichkeit, nämlich 32.Td3. Danach bringt Schwarz 32...Dc5+ wegen 33.Tc3 nicht viel ein. Und nach 32...Lf5 33.Kb3 Lxd3 34.Lxd3 kann Schwarz die Stellung kaum noch gewinnen.
32...Lf5+
Jetzt gibt es keine Verteidigung mehr. Anand gewinnt in allen Varianten.
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Wer Lust hat kann zumindest für ein paar Minuten den Spielern in Bonn beim Denken zusehen:
http://www.foidoschess.tv/
Viel Spass!
Nächste Partie übrigens am Montag.
PS:Wanli, bitte entschuldige den kleinen Exkurs, aber vielleicht interessiert es ja noch andere.
PS II: Wie wäre es mit einem KO-Markt, es sind noch acht Partien!
Kramnik oder Anand: Wer wird Weltmeister?
Zuerst ein Abschweifung, nach Schach nun Baseball: In den USA mischt ein Underdog-Team, die "Tampa Bay Rays", die Liga auf. Die hatte vor der Saison niemand auf dem Schirm - mit Ausnahme des 538-Gründers Nate Silver, der schon damals auf der Basis von zig Statistiken vorhergesagt hatte, dass diesem hässliche Entlein in diesem Jahr schöne weiße Flügel wachsen würden. Hut ab!
Der "Weekly Standard" unterteilt Europa mal wieder in ein altes und ein neues: Das alte Europa sympathisiere mit Obama, das neue mit McCain. Kern des alten Teils ist dem Artikel zufolge Deutschland, dessen Befindlichkeit folgendermaßen charakterisiert wird:
"Germany is at the center of Western Europe's strategic blindness. Surrounded by pliant neighbors and reminders of past horrors, Germans are strongly motivated to avoid any repetition of such calamities. Placing their trust in multilateralism, further European integration, and a proto-Kantian expectation that the universal embrace of pacifism will unite the international community, they hope for nothing more than the benefits of a continued and expanding welfare state. The outside world has been reduced to a judgment of its immediate effects on domestic comfort. The editor of a large northern German newspaper observed to me, following the Georgian invasion, that his countrymen were less anxious about tensions with Russia than they were about the chance that such tensions could lead to a cutoff of Russia's oil and gas. (Russia supplies nearly 40 percent of Germany's oil and 43 percent of its natural gas.)
For Germans, a strategic partnership with Russia is good because it assures the energy supply. Strategic association with NATO is bad as it requires onerous defense expenditures, participation in distant missions, and association with the United States. Seventy percent of the public, according to a poll taken this year, object to Germany's noncombat participation in NATO's mission in Afghanistan. A German political expert I spoke with in August warned that if Berlin's popular mayor, Klaus Wowereit, and his coalition were to succeed on a national level, it might lead to German withdrawal from NATO. A German defense intellectual remarked to me that "people say that Germany is no longer a reliable ally. I can't blame them."
[...]
In McCain, Old Europe sees a toughness and worldview inconsistent with its hopes for multilateral resolutions to international problems. New Europe sees the same qualities in McCain, but approves of them as appropriate to the world the next American president will face. One must judge for oneself which part of Europe sees the world as it is."
Der folgende Artikel fasst es noch einmal zusammen: Der Präsidentschaftswahlkampf spielt sich mittlerweile fast ausschließlich in Staaten ab, die Bush 2004 gewonnen hatte (Pennsylvania ist die Ausnahme). Obama hat einen gewaltigen finanziellen Vorteil: McCain wird bis zum Wahltag etwa 84 Millionen ausgegeben haben, Obama wohl um die 200. Das bedeutet unter anderem, dass Obama in wichtigen Swing States deutlich mehr Geld ausgibt: Das Verhältnis ist momentan 3:1 in Florida, 4:1 in Virginia und mehr als 8:1 in North Carolina.
Zum Senat: Die Republikanische Partei investiert keine Ressourcen mehr in den Senatswahlkampf in Louisiana; damit spielt man auch hier jetzt rein defensiv. Die Washington Post listet die 10 umkämpftesten Sitze auf, allesamt von Republikanern gehalten. Die Zeitung schätzt, dass die Demokraten sieben bis acht dieser Sitze gewinnen werden und dann im neuen Senat auf 56 bis 57 kämen, eine filibuster-proof majority also knapp verpassen.
wünscht ihr noch einige swing-state märkte?
wenn ja, welche?
zur standard-börse:
mich wundert die dortige prognose 54,8 : 45,2. könnte es sein, dass die mehrheit der händler die marktregeln nicht gelesen hat und fix von einer prozentualen auszahlung ausgeht?
ja, mich wundert die standard-börse auch. Leider kann man dort auch rein gar nix posten, und so wird sich dieses unrealistische Verhältnis mutmaßlich bis zum Wahltag halten...