Bebt die Erde verstärkt? Erdbeben 8,8 in Japan

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  • Fukushima: Statusreport Donnerstag

    carokann, 17.03.2011 18:12, Antwort auf #320
  • Gudrun Pausewang kommentiert

    carokann, 17.03.2011 18:28, Antwort auf #321

    http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,751287,00.html

    In dem Buch "Die Wolke" mute ich jungen Lesern viel zu, weil ich darin die Folgen einer Reaktorkatastrophe beschreibe, nicht unähnlich der, wie sie jetzt tragischerweise Japan ereilt hat. Und ich kann nur hoffen, dass den Japanern so schlimme Folgen erspart bleiben, wie ich sie in meinem Buch beschrieben habe.

    Ich wurde 1928 im Sudetenland geboren, das Hitler im Oktober 1938 "heim ins Reich holte", bin also Zeitzeuge der nationalsozialistischen Diktatur. Von meinem 10. bis 17. Lebensjahr gehörte ich Nazi-Jugendorganisationen an; eine Pflicht für "arische" junge Menschen. Der Hitler-Staat erzog uns zu begeisterten Nationalsozialisten. Ja, er lieferte uns sogar den Sinn des Lebens: Du bist nichts. Dein Volk ist alles.

    Ich glaubte an Hitler und seine Botschaft bis zuletzt. Erst Jahre nach dem Krieg begriff ich langsam, dass es nicht genügt, sich alle vier Jahre an der Wahlurne fragen zu lassen: Wie hätten Sie's denn politisch gerne? Sondern, dass man sich als Bürger eines einigermaßen funktionierenden demokratischen Systems ständig mitverantwortlich für die Politik seines Landes und damit auch für das Wohlergehen seiner Mitbürger zu fühlen hat.

    Das sind die beiden Hauptgründe dafür, dass ich "Die Wolke" schrieb: Ich nehme meine Leser ernst. Und ich nehme die Demokratie ernst. Dazu kommt: Ich möchte mich nicht von meinen Enkeln und Urenkeln fragen lassen (so, wie die Enkel und Urenkel nach der Nazizeit ihre Eltern fragten): "Und du? Warum hast du nichts dagegen getan?"

    Ich möchte ihnen antworten können: "Im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten habe ich versucht, etwas gegen die Gefahren unserer Zeit zu tun!"

    http://www.amazon.de/Die-Wolke-Gudrun-Pausewang/dp/3473580147

    Eine Rezension:

    Spannendes Buch das seine Aktualität kein Stück einbüßen musste, 4. Juni 2006

    Von
    Cats [amazon.de] (Augsburg) - Alle meine Rezensionen ansehen [amazon.de]
    Rezension bezieht sich auf: Die Wolke. SZ Junge Bibliothek Band 11 (Gebundene Ausgabe) [amazon.de]

    In dem Buch "Die Wolke" wird sehr realistisch dargestellt, wie überfordert jeder Staat mit einem SuperGAU wäre. Es geht in diesem Buch nicht darum, bestimmte Gruppierungen (Polizei, Katastrophenschutz, Politiker oder Bundeswehr) schlecht zu machen, doch es wird deutlich gemacht, dass im Fall des Falles alle Organisationen dermaßen überfordert wären, dass Kurzschlußreaktionen und Fehltritte Einzelner ebenso wahrscheinlich sind, wie die Verleugnung der führenden Personen und Politiker.

    Trotz seines Alters hat dieses Buch kein Stück seiner Realität einbüßen müssen, da seit dieser Zeit die Atomkraftwerke unseres Landes auch nicht neuer geworden sind.

    Die Geschichte von Janna-Berta und ihrer Familie ist in dieses Szenario so wunderbar eingeflochten, dass das Buch dadurch wahnsinnig spannend wird. Anhand Ihrer Familie werden viele Probleme, die so ein Unfall mit sich bringen würde, dargestellt. Nicht nur der Tod vieler Angehöriger, sondern auch der Zwang ein erwünschtes Baby abtreiben zu müssen, ebenso wie das vollkommene Verschließen der Augen vor allen Gefahren.

    Hier wird deutlich aufgezeigt, wie schnell sich eines der fortschrittlichsten Länder wieder in ein Entwicklungsland verwandeln kann.

    In diesem Buch kommt viel Tod und Leid vor, es sollte daher nicht unbedingt von Kindern gelesen werden, die jünger als 13 bis 14 sind. Ich meine jedoch, dass in diesem Buch auch die Trauerarbeit, die Janna-Berta fast alleine erbringen muss, gut zu durchschauen ist, so dass zum Ende des Buches auch klar erkennbar ist, dass selbst in einer solch aussichtslosen Situation die Hoffnung auf die Zukunft nicht aufgegeben werden darf.

  • Wie würdet ihr das Fukushima-Problem lösen?

    carokann, 17.03.2011 18:41, Antwort auf #322

    Ihr könnt eure Lösungen hier posten:

    http://www.guardian.co.uk/world/blog/2011/mar/17/how-would-you-solve-fukushima?C MP=twt_gu

    Since the problems began at Fukushima many in comments on the live blogs [co.uk] and elsewhere have offered their suggestions for how the reactors could be tackled.

    For example, one email from a scientist asked why ice or snow was not being dropped on the Fukushima reactors. It would, he said, deliver more heat absorbing power than water alone and would at least drop straight down from a helicopter.

    So we've opened comments on this post as a place for you to leave ideas and suggestions in. Granted, not everyone will be a nuclear scientist – but some might. Click the recommend button for any suggestion you think is particularly good.

    Bsp:

    A good place to start would be to look at Soviet tactics at Chernobyl (April 26 1986), both during and after the immediate crisis (quotes from Richard Rhodes, Arsenals of Folly, c.2007)

    1) "By Sunday May 4 Soviet Army engineer units had brought in oil-drilling equipment and had begun drilling into the soil below the reactor. Through these channels they pumped liquid nitrogen at the rate of 1,000 cubic feet per day to freeze the soil against a possible core meltdown."

    2) ". . . the engineers pumped five million gallons of water out of the bubbler pool. In the coming days they used shaped-charge explosives to blow holes through the concrete foundation, laid pipe into the empty pool, and pumped in enough concrete to fill it to a solid block."

    3)"'Liquidators' by the hundreds of thousands, perhaps half a million in all - 340,000 soldiers, many of them recently returned from service in Afghanistan, new draftees, minor government officials such as teachers and inspectors - were pressed into service and took their brief turn scraping away topsoil, paving over roads. . ."

    4) "In November 1986, after a heroic effort, workers finished entombing Reactor Number Four within a sarcophagus made of half a million cubic yards of reinforced concrete, and only then did it cease releasing radiation into the environment."

    Fukushima differs in that the reactor cores do not have a massive graphite neutron moderator, the source of the Chernobyl fire. However, the spent fuel rods are also located in the same building as the reactor (an insanely idiotic arrangement), and Reactor #3 is fueled with MOX fuel (apparently about 5% plutonium).

    The major risk is core meltdown followed by containment breach followed by steam explosions that eject tons of nuclear fission products and plutonium into the atmosphere. Note that the Soviets only barely prevented this outcome at Chernobyl by a massive effort involving thousands of people - and they only had ONE reactor to deal with. It's unclear whether Japan even has the resources needed.

    Thus, there is a possibility that significantly larger volumes of radioactive particles could end up being emitted to the atmosphere than occurred at Chernobyl.

  • RE: Gudrun Pausewang kommentiert

    Wanli, 17.03.2011 18:50, Antwort auf #322

    Nichts gegen Pausewangs Buch, ich habe es auch mal gelesen und war sehr beeindruckt. Aber solche Statements kann ich nun gar nicht ab:

    Ich möchte mich nicht von meinen Enkeln und Urenkeln fragen lassen (so, wie die Enkel und Urenkel nach der Nazizeit ihre Eltern fragten): "Und du? Warum hast du nichts dagegen getan?"

    Ein Engagement gegen die Atomkraft und gegen die Politik einer Bundesregierung quasi gleichzusetzen mit dem Widerstand gegen Hitler, das geht mal gar nicht. Ersteres bringt keine gesellschaftliche Ächtung mit sich und keinen Prozess vor dem Volksgerichtshof, sondern man kann davon vermutlich sogar ganz gut leben. Als Schriftstellerin sollte man schon genug Gespür für Sprache haben, um sich solche platten Sprüche zu verkneifen.

  • Wir könnten alle sechs Reaktoren verlieren

    carokann, 17.03.2011 18:59, Antwort auf #324

    Frau Pausewang sprach von ihrer Erfahrung und welche Schlüsse sie für sich gezogen hat. Sie hat das Engagement gewählt und nicht den Zynismus. Sie hat nichts relativiert, in meinen Augen, sondern lediglich die Basis ihrer Motivation offengelegt.

    Interessanterweise gehört sie der gleichen Generation wie Günter Grass an, der grosse Probleme hatte seine PERSÖNLICHE Erfahrung im NS-Regime offen auszusprechen.

    -------------------------------------------------------------------------

    http://blogs.knoxnews.com/munger/2011/03/ex-sandia-engineer-talks-about.html

    Ein Ingenieur der Kernschmelzen simuliert hat gibt eine detailliertere Einschätzung.

    Allen has been at MTSU since 2007, but earlier in his career he worked more than 14 years at Sandia National Laboratories in New Mexico, where -- among other assignments -- he headed the federal lab's work on "severe accident phenomenology." That work included using a research reactor to actually melt the core of another reactor to better assess how the core relocates in an accident, as well as the release of fission products. He also conducted hydrogen and steam explosions at desert test sites outside Albuquerque, using reactor fuel simulants to assess the results.

    Much of his research directly addressed accident scenarios in which the nuclear fuel is no longer submerged in water, a situation that Japanese workers have been battling for days at the Daiichi reactor complex.

    Allen agrees with reports that explosions caused by a hydrogen buildup likely blew the roof off the outer containment buildings at least two of the reactor sites, exposing pools that store highly radioactive spent nuclear fuel rods to the environment. But, based on reports he's heard or read, he thinks the explosion that occurred March 14 at the Daiichi Unit 2 reactor was a steam explosion inside the reactor pressure vessel that probably occurred when part of the exposed fuel core melted and allowed some of the liquefied fuel or super-hot fragments to drop into the water below.

    "When that happens, you're going to have a massive steam explosion, which creates extremely high pressure in the reactor pressure vessel," Allen said. As has been noted in various news reports, the pressure dropped inside the reactor and radiation levels outside the unit rose significantly at about that time. That, he said, would seem to support conjecture that the vessel protecting the nuclear core may have been damaged or possibly ruptured and released some of the radioactive constituents.

    "I've done many of these experiments," he said. "When you drop a molten core into water, there's a big explosion."

    The worst of the worst could come if Japan can't come up with a way to sufficiently cool down the reactor fuel cores. That has reportedly become increasingly difficult with workers evacuating the sites -- at least temporarily -- because of high radiation fields.

    "These things play out over a long period of time, longer than people would think," Allen said. "You have an earthquake that lasts maybe a minute, a tsunami that lasts maybe 15 minutes. But these things could go on for months. You could lose all six of the reactors."

  • US-Militär beginnt mit der freiwilligen Evakuierung ihrer Familien

    carokann, 17.03.2011 19:13, Antwort auf #325

    http://waronterrornews.typepad.com/home/2011/03/japan-us-military-begins-volunta ry-evacuation.html?utm_source=feedburner&utm_medium=twitter&utm_campaign =Feed%3A+WarOnTerrorNews+(War+On+Terror+News)

    The US Navy said Thursday afternoon it would start evacuating families from Naval Air Facility Atsugi and Yokosuka Naval Base, near Tokyo. A few hours later, officials at Misawa Air Base, in northern Japan, did the same. Camp Zama, a U.S. Army facility near Tokyo, said it was allowing families and non-essential workers to voluntarily leave.

    ...

    There are about 25,000 people at Yokosuka Naval Base, roughly 19,000 who are Americans or family members with Defense Department ID cards. There are 6,500 people at Atsugi, though the number of Americans wasn’t immediately available at press time.
    “The order of departure: Women and children first, non-essential person second, essential personnel third, and then me,” Gardner said during a broadcast on the base command channel.

    Das berechtigt 20.0000 Menschen das Land zu verlassen

    US military says 20,000 dependents in Japan are eligible for voluntary evacuation - Reuters

    http://twitter.com/#!/BreakingNews/status/48431979313631233

  • Atomwetter mit Kachelmann

    carokann, 17.03.2011 19:48, Antwort auf #326

    http://twitter.com/#!/J_Kachelmann

    Neue Verlagerungsberechnung Uni Köln/RIU: http://db.eurad.uni-koeln.de/prognose/data/alert/cs_hem_1h_movtotal_16.gif http://bit.ly/fPOUqO

    Nach Uni Köln wäre Wolke in 6-7 Tagen in Europa, allerdings mit niedrigen Konzentrationen an Radioaktivität.

    4 hours ago [twitter.com] via web

  • RE: Gudrun Pausewang kommentiert

    gruener (Luddit), 17.03.2011 20:05, Antwort auf #324

    Nichts gegen Pausewangs Buch, ich habe es auch mal gelesen und war sehr beeindruckt. Aber solche Statements kann ich nun gar nicht ab:

    Ich möchte mich nicht von meinen Enkeln und Urenkeln fragen lassen (so, wie die Enkel und Urenkel nach der Nazizeit ihre Eltern fragten): "Und du? Warum hast du nichts dagegen getan?"

    Ein Engagement gegen die Atomkraft und gegen die Politik einer Bundesregierung quasi gleichzusetzen mit dem Widerstand gegen Hitler, das geht mal gar nicht. Ersteres bringt keine gesellschaftliche Ächtung mit sich und keinen Prozess vor dem Volksgerichtshof, sondern man kann davon vermutlich sogar ganz gut leben. Als Schriftstellerin sollte man schon genug Gespür für Sprache haben, um sich solche platten Sprüche zu verkneifen.

    ich finde es - mit verlaub - pervers wie geschmacklos, beides gleichzusetzen. einmal abgesehen davon, dass die gleichsetzung auf eine verharmlosung des holocaust hinausläuft.

  • Re: Die Tschernobyl-Option

    carokann, 17.03.2011 20:12, Antwort auf #328

    http://www.commondreams.org/view/2011/03/17-11?utm_source=twitterfeed&utm_me dium=twitter

    Kaku hatte vorgeschlagen so schnell wie möglich mittels Sand, Beton und Borsäure die reaktoren zu versiegeln und letztlich einen Sarkophag ala Chernobyl zu erbauen.

    Hier ein Unterstützer dieser ultimativen Möglichkeit:

    What must be acknowledged by all parties is that those supervising the battle against meltdown are not only physically exhausted human beings but also very likely reeling and emotionally drained from the earthquake and massive tsunami. It does not appear that rational decisions are being made. It is a time when other parties not subject to such  duress need to step in and offer more clear strategies.  Citizens everywhere should be LOUDLY INSISTING that the Japanese government act responsibly and employ the last ditch Chernobyl option.  NOW is the only chance to act preventatively and prevent what could become a massive cesium and strontium poisoning of hundreds of thousands of people and a huge swath of the Pacific Ocean ecosystem.
    Dr. Marvin Resnikoff is a career specialist in the management of nuclear waste who worked for the state of Nevada in estimating radiation levels involved in the storage of radioactive material at the proposed Yucca Mountain repository. In his piece [huffingtonpost.com] published on Huffington Post, he uses the concept of "Hiroshima equivalents" to make the immense levels of radiation more comprehensible to the public:  "If Unit 4 operated for 35 years and produced 30 tons of irradiated fuel per year and each ton is equivalent to 24 times the amount of cesium-137 produced by the Hiroshima bomb, then each fuel pool could contain on the order of 24,000 times the amount of cesium-137 produced by the Hiroshima bomb, if all the produced irradiated fuel remains in the fuel pool." (emphasis mine)
    It will be claimed that any publication of such numbers is the act of an irresponsible alarmist. In fact the opposite is true. In order to take the appropriate step with the greatest chance of preventing a harm from manifesting, one first needs to have a clear view of the level of danger. From this clarity, wiser decisions can be made.
    In a global emergency like this, many feel powerless - as if the scale is simply too large to even try to do anything to prevent the worst from happening.  But it is essential to break through that sense of passivity. We must empower ourselves to call out to our own public officials to act responsibly and intervene in a positive way in the Japanese situation before it is too late.
    Children would be the most vulnerable to the terrible impact of the radiation. Elevated and potentially massive rates of cancer would infect their youthful years, bring much suffering, and cut short their lives. Do we not owe it to these untold numbers of children to be able to say that we at least tried everything in our power to prevent this horrific tragedy from occurring ?  As of this moment in time - with the Japanese authorities flailing and squandering precious time by pursuing inadequate and irrational strategies - such a statement cannot be accurately made.
  • AKWs in erdbebengefährdeten Gebieten

    Wanli, 17.03.2011 20:19, Antwort auf #327
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