In memoriam

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  • RE: off topic

    gruener (Luddit), 18.06.2017 06:03, Antwort auf #110

    mist!

    ich fürchte, ich muss doch einen kontakt vermitteln. (zu meinem glück nicht mit blau... die sind einfach noch viel zu liberal.)

    btw:

    wenn uns aller helmut k. (mit wenigen ausnahmen - mich inklusive) noch leben würde, würde vermutlich auch er massiv protestieren. hat er doch einst kurt t. als seinen lieblingsdichter ausgegeben. warum auch immer...

  • RE: In memoriam - Helmut Kohl

    gruener (Luddit), 19.06.2017 06:54, Antwort auf #109

    ich denke, es muss noch etwas nachgereicht werden zum thema kohl, der tolle europäer, als den ihn ja auch cem özdemir auf dem grünen parteitag beschrieben hat - wieder einmal die grünen als speerspitze einer nicht existenten bewegung, die niemand braucht:

    Es war kurz nach 18 Uhr am Freitag, Walter Kohl saß hinter dem Lenkrad seines Wagen, als das Radio eine Eilmeldung brachte: Helmut Kohl gestorben. Für den 53-Jährigen muss es wie ein Schlag in die Magengrube gewesen sein. Ihn, den ältesten Sohn des Alt-Kanzlers, hatte niemand persönlich kontaktiert, er erfuhr vom Tod seines Vaters aus dem Autoradio.

    https://www.welt.de/politik/deutschland/article165648977/Hinter-der-Inszenierung -steckte-eine-kaputte-Familie.html

    Besonders eng ist das Verhältnis von Helmut Kohl zu seinen Söhnen Walter und Peter, Jahrgang 1965, ohnehin nie gewesen, auch wenn sich die Jungs das verzweifelt gewünscht hätten. Vom Suizid der Mutter Hannelore, die sich wegen einer schweren Lichtallergie 2001 das Leben nahm, erfuhr Walter Kohl nicht durch seinen Vater, sondern dessen Büroleiterin. In den letzten Jahren allerdings, seit der Hochzeit von Helmut Kohl mit Maike Kohl-Richter, war es zerrüttet und ein regelrechter Familienkrieg. Kohl hatte die 34 Jahre jüngere Volkswirtin 2005 geheiratet und seine Söhne nicht eingeladen, sie lediglich per Telegramm informiert. Walter Kohl wirft der jungen Ehefrau vor, von der Hochzeit an eine Art Mauer um ihren Gatten errichtet zu haben und ihn sehr effektiv abzuschirmen.

    ******

    wenn nun ein gewisser c. özdemir kohl über den klee lobt, gleichsam grüne hier erklären, satire dürfe nicht alles, schon gar nicht kohls ansehen und wirken psothum beleidigen, was sagt mir das nur?

    nun: ich verweigere bewusst eine ehrliche antwort. denn: kohls welt ist mir fremd. und sie wird es immer bleiben.

    ps: ich habe kohl am tage des selbstmords seiner frau in berlin gesehen. im bundestag.  ich hatte nicht das gefühl, ich hätte einen menchen gesehen, der erschüttert gewesen ist. dadurch fehlt mir etwas entscheidendes angesichts seines todes: mitgefühl. und das lässt sich nicht revidieren.

  • RE: In memoriam - Helmut Kohl

    Prabhu, 19.06.2017 08:51, Antwort auf #112

    Wenn ich zwischen Kohl und modernen Kanzlerdarstellern wählen müsste, würde ich nicht lange überlegen.

    Enttäuschend war bei ihm letztlich einzig, dass er seine geistig-moralische Wende nicht umgesetzt hat. Etwa hat er die angekündigte Ausländerrückführung schleifen lassen.

  • RE: In memoriam - Helmut Kohl

    drui (MdPB), 20.06.2017 02:34, Antwort auf #112

    Ich sehe das auch so. Menschlich und in seiner Familie ist er auf voller Linie gescheitert. Seine Bodenständigkeit war in Wirklichkeit patriarchalisches Verhalten, seine Frau, die sich jahrzehntelang für ihn aufgeopfert hat, hat er mindestens im Stich gelassen, wenn nicht sogar den Suizid mitverschuldet (neben ihrer Krankheit). Die Söhne haben beide in ihren Büchern beschrieben, wie sie zu gefühlskalten Menschen erzogen wurden. Kohl war selbstgefällig, machtgeil und überaus nachtragend. Außenpolitisch hat aber aber auch ein paar Dinge richtig gemacht.

    Du hast übrigens den weitaus geschmackloseren Titanic-Startcartoon nicht erwähnt, der nun wirklich nicht mehr durch die Satirelizenz gedeckt ist:

    Edit: @ Bergischer:

    add 3 sind: (der) Bergische Grüne besitz(t)en nämlich im Gegensatz zur AfD (im allgemeinen) die Fähigkeit vermeindliche von richtiger Satire zu differenzieren - und dies nicht nach dem AfD Masstab: ob es mich persönlich (oder meine Partei) tangiert bzw. betrifft - und somit auch - im Einklang mit deutschen Gerichten

    Meinst Du das ernst? Wie definierst Du dann "richtige" und "vermeintliche" Satire, nach dem juristischen Verfolgungspotential? Dann würde man für den selben Witz in Deutschland einen Grimmepreis bekommen, in der Türkei 25 Jahre Knast, im Iran würde man öffentlich gehängt und in Saudi-Arabien geköpft. Für mich ist Satire ganz individuell lustig oder weniger lustig und sie darf wirklich beinahe alles, notfalls auch die Beleidigung spezieller sozialer oder ethnischer Gruppen, sofern es sich nicht eindeutig um Volksverhetzung handelt. Und selbst wenn ein Gericht eine Satire für nicht zulässig hält oder bestraft, kann es sich um eine "richtige" Satire handeln. Gerade Böhmermann ist ein tolles Beispiel dafür. Das Gedicht kann man lustig finden oder auch nicht, es war mehr als beleidigend und voll von rassistischesn Klischees, es wurde (teilweise) zensiert und bestraft, das ganze Drumherum aber war unzweifelhaft großartige Satire!

  • RE: In memoriam - Helmut Kohl

    Bergischer, 20.06.2017 04:09, Antwort auf #114

    Meinst Du das ernst? Wie definierst Du dann "richtige" und "vermeintliche" Satire, nach dem juristischen Verfolgungspotential? Dann würde man für den selben Witz in Deutschland einen Grimmepreis bekommen, in der Türkei 25 Jahre Knast, im Iran würde man öffentlich gehängt und in Saudi-Arabien geköpft.

    Ist aber immer noch "off topic" ... aber nicht zu antworten "unhöflich" ;-)

    Ja, ich denke schon, dass es für die Definition "Satire" entscheidend ist, für wie justizabel deutsche Gerichte diese bewerten. Und was die beiden Fälle: Böhmermann und Weidel betrifft, hat die deutsche Justiz ja auch konform zu unserer beider "Geschmack" entschieden. Was jetzt "andere Länder, andere Sitten (Moral, Geschmack, Befindlichkeiten, Justiz)" betrifft, so ist dies zweifelsfrei so, wie du dies beschreibst und Böhmermann wäre in der Türkei geurteilt, bestimmt nicht mit einer einstweiligen Verfügung davongekommen, sondern für ein paar Jahre ins Gefängnis gewandert. Ich denke anhand der bekannten "Mohammed-Karikaturen" (2005) wird die Problematik überdeutlich. In Dänemark als "Kunst gefeiert"  und eine Klage vor Gericht letztlich eingestellt, bei den weltweiten muslemischen Protesten gab es über 100 Tote und elf islamische Staaten forderten von Dänmark rechtliche, staatliche Maßnahmen gegen die Publikation der Karikaturen. Ich persönlich finde die allermeisten nicht "witzig" und konnte die "Verletzung" von gläubigen Muslemen nachvollziehen. Was ich mit: "Satire "darf" nicht alles" meine ist, dass auch "Künstler", manchmal lieber etwas mehr "verantwortlich" denken sollten, was sie veröffentlichen.

  • RE: In memoriam - Helmut Kohl

    gruener (Luddit), 20.06.2017 05:13, Antwort auf #115

    ich denke, hier stoßen welten aufeinander. die nicht zusammenpassen.

    interessiert mich die "Verletzung" von gläubigen Muslemen?

    nein! und warum nicht? in arabischen ländern lachen eben diese gläubigen muslime über karikaturen, die anne frank im bett mit adolf hitler zeigen. und über hitler die sprechblase: schreib das mal in dein tagebuch.

    da gackert der islamist und schüttelt sich aus. und kriegt sich gar nicht mehr ein. so überaus lustig findet er das. aber mohammed-karikaturen zu ertragen, das fällt ihm schwer. da macht er plötzlich einen auf schwer beleidigte leberwurst und fordert die westlichen staaten auf, sowas unverzüglich zu unterbinden, sonst setzt es attentate und tote.

    nun, meine solidarität mit ihm hält sich in argen grenzen. tendenz 0 kelvin.

    btw: wir sollten hier mal ein paar jahres-abos für jyland posten verlosen.

  • RE: In memoriam - Helmut Kohl

    Bergischer, 20.06.2017 05:32, Antwort auf #116

    So unterscheiden sich halt die "Lebensphilosopien" der Menschen: der eine lebt nach "Auge um Auge, Zahn um Zahn", der andere nach "Handle so, dass die Maxime deines Handelns als allgemeines Gesetz anerkannt wird" - der eine verteilt im Forum Sternchen für Beleidigungen, der andere dafür, dass diese kritisiert wird.

    "Jeder Jeck is anders" pflegen wir in Köln zu sagen.

  • Off Topic

    drui (MdPB), 20.06.2017 12:57, Antwort auf #117

    der eine lebt nach "Auge um Auge, Zahn um Zahn", der andere nach "Handle so, dass die Maxime deines Handelns als allgemeines Gesetz anerkannt wird"

    Nein, ich denke darum geht es nicht. Es geht darum, das Recht auf freie Meinungsäußerung auch gegen Ideologien, religiöse Gefühle, vermeintliche absolute Wahrheiten und wahnsinnige Herrscher zu verteidigen, genau so wie eine freie Wissenschaft.

    Christen waren vor nicht allzu langer Zeit ebenso intolerant und grausam gegenüber anderen Meinungen oder schlicht das Aufzeigen von höheren Wahrscheinlichkeiten der Wahrheit wie heutzutage viele Muslime. Satire spitzt solche konträre Wahrheiten zu und fordert damit heraus, bewusst auch emotional. Das erweitert das Denken und zwingt engstirnige Menschen, ihre Komfortzone zu verlassen. Deshalb gehen auch nur Diktatoren und totalitär denkende Menschen so massiv gegen Satire vor, Viele im Namen der Religion, aber das ist nur der Vorwand.

    Es ist nicht mein Ziel, religiöse Gefühle von Muslimen zu verletzen, aber man muss sie notfalls zur Vernunft und Pluralismus zwingen und so herausfordern, dass sie nicht wegen einer harmlosen Zeichnung in einer dänischen oder französischen Zeitung in Pakistan und Nigeria Amok laufen und Hunderte Leute umbringen.

    Wir können nicht aufgrund von religiöser Intoleranz oder gehirngewaschener Idioten auf Wahrheit und freie Meinungsäußerungen verzichten. Auch gegen die Kirchen, Adel und Monarchen musste die Meinungsfreiheit erst mühsam und langwierig erkämpft werden, ohne sie gäbe es keine Demokratie, Wissenschaft, Freiheitsrechte und Gleichheitsrechte. Satiriker haben meinen höchsten Respekt, denn sie gehen gewaltlos ein enormes Risiko ein, um unsere Freiheiten zu verteidigen. Und da können sie gerne auch meine persönlichen Geschmacksgrenzen überschreiten.

  • RE: In memoriam - Helmut Kohl (1930-2017)

    carokann, 20.06.2017 13:55, Antwort auf #117

    Wer gegen Ausländer hetzt und brandschatzt, ist kriminell und gemeingefährlich. Wer so etwas tut, kann nie und nimmer für sich in Anspruch nehmen, ein deutscher Patriot zu sein.
    Helmut Kohl in 1993 (1930-2017)

    Wer die Geschichte unseres Landes im letzten Jahrhundert, vor allem im Zeitalter des nationalstaatlichen Denkens, kennt, weiß, daß auf Grund unserer geographischen und geopolitischen Lage mehr als in allen anderen europäischen Ländern in der Mitte Europas unsere Probleme immer auch die Probleme Europas sind.
    Helmut Kohl (1930-2017)

  • RE: In memoriam - Helmut Kohl (1930-2017)

    gruener (Luddit), 21.06.2017 06:24, Antwort auf #119

    Im Osten Deutschlands sieht die Realität oft anders aus als die Wirklichkeit. - The Oggersheimer Previously Known As Chencellor Kohl - TOPKACK (1930-2017)

    Das ist eine klassische journalistische Behauptung. Sie ist zwar richtig, aber sie ist nicht die Wahrheit. - TOPKACK (1930-2017) in 1994

    Das ist ein moderner kommunistischer Führer, der war nie in Kalifornien, nie in Hollywood, aber der versteht etwas von PR. Der Goebbels verstand auch etwas von PR. Man muss doch die Dinge auf den Punkt bringen! - TOPKACK (1930-2017) in einem Interview mit NEWSWEEK im Oktober 1986 über Michail Gorbatschow und Joseph Goebbels

    Die neue Armut ist eine Erfindung des sozialistischen Jet-sets. - TOPKACK (1930-2017) im STERN, 24. Juli 1986

    Wir werden die Arbeitslosigkeit und die Zahl der in Deutschland lebenden Ausländer um die Hälfte reduzieren." - TOPKACK (1930-2017) in 1982.

    Entscheidend ist, was hinten rauskommt. - TOPKACK (1930-2017) in 1984.

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