Bin neu hier...

Beiträge 21 - 30 von 50
  • Re: Bin neu hier...

    W.I.Uljanow, 13.09.2005 01:35, Antwort auf #19
    #21
    Wäre mMn gar nicht so schwer in so ein Spiel einzubauen. Man nimmt als Basis halt nicht die gültigen Stimmen, sondern die Anzahl der Wahlberechtigten, dazu braucht man dann noch Aktien für Nichtwähler und ungültige Stimmen. Das Ergebnis müßte dann halt auf die andere Basis umgerechnet werden.
    Da aber die übliche Wahlberichterstattung sich nur um die göltigen Stimmen dreht und auch nur dieses Ergebnis das letztendes ausschlaggebende ist, scheint es mir doch insgesamt sinnvoller, es bei der herkömmlichen Basis zu belassen.
  • Re: Bin neu hier...

    MutantCamel, 13.09.2005 02:31, Antwort auf #1
    #22
    Nun ein Bericht von meinem zweiten Tag an der Börse:
    Ich habe mir gedacht, ich überliste Vernunft und Logik und kaufe nur überteuerte Aktien einer Partei, abgesehen von ein paar EXen, die ich wahllos verstreut habe. Diese Strategie hat mich auf Anhieb auf den vorletzten Platz im Ranking befördert. Wer aus steuerlichen Gründen ein kleines Vermögen in den Sand setzen möchte, darf sich bezügl. Honorarverhandlungen gerne an mich wenden.
  • Re: Bin neu hier...

    Wolli, 13.09.2005 08:51, Antwort auf #18
    #23
    Die Arbeitsplätze werden abgebaut, weil das Werkl sonst mittelfristig Verluste schreibt. Den Aktionären ist das eher peinlich (oder glaubst du, dass das Land Niedersachsen bei VW als größter Aktionär gesagt hat: Baut Arbeitsplätze ab, das brauchern wir im Wahlkampf?)
    Zumindest in Europa führt selten ein Vorstand ein Unternehmen primär im Interesse der Aktionäre.
  • Re: Bin neu hier...

    Wolli, 13.09.2005 08:55, Antwort auf #20
    #24
    > @Wolli: Auch der Billa hat am Sonntag zu


    Ach ja, das sind Details die man im Ausland schnell vergißt. Hier hat der Billa am Sonntag statt von 8 bis 22 Uhr nur von 9 bis 18 Uhr offen.
  • Re: Bin neu hier...

    britta (洋鬼子), 13.09.2005 09:03, Antwort auf #23
    #25
    na Wolli, erzähl ihm doch mal von betandwin :-)

    Immerhin haben die das Kapital über Aktien aufgestockt, um damit mehr als 200 neue Arbeitsplätze zu finanzieren und den Aktionären hats auch an die 120 % gebracht....
    Man muß halt aufs Richtige setzen - wie immer :-)
    (PS: Wenn man genug Kapital dazu hätte - seufz ....)
  • Re: Bin neu hier...

    MutantCamel, 13.09.2005 12:55, Antwort auf #25
    #26
    Also entschuldigt, ich lass mich nicht gerne mit solchen Abwehrreflexen verarschen. Ihr wisst doch genau, wovon ich rede. Das VW-Beispiel habe ich als Falle verwendet, denn dort wurde beschlossen, KEINE Arbeitsplätze abzubauen. (Der Kurs fiel natürlich sofort.) Die Börsenfreaks sind genauo leichtsinnig und dumm wie die Vorstände der großen Konzerne. Keine Ahnung von der Materie, den Unsinn von den Wirtschaftsseiten der Idiotenpresse und den BWL-Anfängerseminaren nachbeten, Schaden anrichten ohne Ende, aber am Schluss sagen sie: Geht mich nix an, wir haben nur ein bisschen gepokert.
  • Re: Bin neu hier...

    Wolli, 13.09.2005 13:07, Antwort auf #26
    #27
    >Schaden anrichten ohne Ende

    Aber wo ist der Schaden? Ich sehe ihn nicht.
  • Re: Bin neu hier...

    Wolli, 13.09.2005 13:13, Antwort auf #27
    #28
    Konkret: Wen schaedige ich, wenn ich gestern 1.000 Stueck Intercell um 7,30 gekauft habe und sie heute um 7,50 verkaufe?
  • Re: Bin neu hier...

    MutantCamel, 13.09.2005 14:00, Antwort auf #27
    #29
    Der Schaden ergibt sich aus dem Konflikt zwischen volkswirtschaftlichem und individuellem Interesse des Anlegers, wobei ein Kleinaktionär natürlich nicht viel Einfluss auf das Gesamtgeschehen hat. Um beim VW-Beispiel zu bleiben:
    2003 betrug der Gewinn 1,2 Mrd. Euro, ein Jahr zuvor 2,4. Ganz anständig, angesichts der gespannten Lage eines schwierigen Marktes. Verantwortlich gemacht für den "Absturz" wurde der ungünstige (hohe) Eurokurs gegenüber dem US-D gemacht.
    Gleichzeitig sind die Rohstoffkosten bei VW von 56,5 auf 59,4 Mrd. Euro geklettert. Die Reaktion war aber sofort: Man muss bei den Löhnen und Gehältern sparen, am besten 2 Mrd. Euro. (Die machten in diesem Zeitraum 11,1 Mrd. Euro aus, also einen Bruchteil der Rohstoffkosten.)
    Aus Sicht der Aktionäre ein logischer Schritt, denn durch diese Einsparungen wäre der Gewinn des Konzerns wesentlich höher. Insgesamt wird durch solche Maßnahmen aber ein großer Schaden angerichtet, denn die Arbeiter sind seit Jahren mit stagnierenden und sogar sinkenden Reallöhnen konfrontiert, können also selbst immer weniger Geld in die Volkswirtschaft einbringen. Dieser Prozess, und das lässt sich auch von Anhängern neoliberaler Wirtschaftskonzepte kaum wegleugnen, wirkt sich durch sinkende Kaufkraft breiter Massen nicht nur negativ auf das Wirtschaftswachstum aus, sondern führt auch zu einer immer größer werdenden Kluft innerhalb der Gesellschaft. Ein hohes Lohnniveau und soziale Absicherung garantieren bei Nicht-Reichen in der Regel, dass das Geld im Umlauf bleibt, während bei zunehmender Präkarisierung immer mehr Geld, sei es der Gewinn der Anleger, die hohen Gehälter der Manager oder das Geld der Arbeiter, das in private Gesundheits- und Pensionsvorsorge, aus dem Umlauf gezogen wird. Wir befinden und bereits in diesem Teufelskreis der sinkenden Kaufkraft, aber die Gegenkonzepte laufen leider alle in die falsche Richtung.

    Um bei VW zu bleiben - das Management fällte im genannten Zeitraum auch folgende Entscheidungen:
    1. Piech kaufte Rolls Royce für 1,5 Mrd. Euro (ohne Kühlerfigur und Rechte am Namen, die wurden an BMW verkauft!)
    2. Kauf von Bentley (bisher etwas 200 Stück verkauft.)
    3. Kauf von Lamborghini
    4. Kauf von Bugatti, Entwicklung des "Bugatti Veyron" mit 1001 PS durch VW. Bugatti-Präsident Bscher. "Der Veyron wird niemals profitabel sein."
    5. Bau des Phaeton (450 PS, 12 Zylinder, gläserne Fabrik in Dresden für 187 Mio. Euro, 1,2 Mrd. Euro Entwicklungskosten) - sollte bei 20.000 verkauften Autos im Jahr Gewinn bringen, leider setzt VW von dem Luxusauto nur 3.000 ab.

    Verrückte Manager, wo man nur hinschaut, dazu eine fatale Eigendynamik an den Börsen, so werden funktionierende Wirtschaftssysteme schnell zerstört.
  • Re: Bin neu hier...

    britta (洋鬼子), 13.09.2005 14:28, Antwort auf #29
    #30
    Ein funktionierendes Wirtschaftssystem kann es nur geben, solange sich Angebot und Nachfrage die Waage halten und die Kaufkraft die Produktion nicht unterschreitet. Erst recht, wenn auf Teufel-komm-Raus produziert werden muß wie jetzt, um ein völlig unsinniges und niemals haltbares Umlagensystem zu finanzieren, das genauso wenig jemals aufgehen kann und obendrein Nachwuchs aus Schichten hervorbringt, die ihrerseits ihre Gesellschafts- und Bildungsschicht zu 99 % nie verlassen werden, die aber keiner in der Wirtschaft mehr braucht, weil sie durch Rationalisierung, Automatisierung und Nachfrageveränderung sowie entsprechendem Druck aus dem Ausland nicht mehr beschäfigt werden können!

    Wenn du dir gütigst die Zeit der europäischen Industrialisierung ansehen möchtest - da wurden zB hunderttausende Weber schlagartig arbeitslos, weil man den dampfbetriebenen Webstuhl erfunden hat! Oder was geschah um die Jahrhundertwende mit den vielen Pferdezüchtern, den Wagenbauern, Hufschmieden, Sattlern, Heulieferanten, Abdeckern etc., als das Pferd durch das Auto ersetzt wurde - immer gabs danach einen entsprechenden Überhang an einschlägiger Bevölkerung, ein großes Gejammer, wo die gute alte Zeit geblieben wäre und daß nur der Fortschritt daran schuld wäre, daß es den armen Leuten so schlecht gehen würde - abgesehen von den Franzosen, die bei den Engländern schuld waren und von den Deutschen, die bei den Franzosen schuld waren oder bestenfalls war noch der Kaiser der Übeltäter.....

    Es gibt absolut kein System, das es allen und jedem recht machen und obendrein auch noch unveränderlich konstant bleiben kann und wird - in diesem Fall mußt du dich eben bei der Evolution beschweren" Es wird immer eine natürliche Auslese derer geben, die entwicklungs- und überlebensfähig sind - im anderen Falle wird, wie wir an den letzten hundert oder hundertfünfzig Jahren sehen konnten, die unselige Umverteilung zur Masse genau das bewirken, was uns jetzt umbringt - eine ungezügelte Massenvermehrung bei Mensch und Produktion, dadurch ebenso ungezügelte Vernichtung der Resourcen und letzten Endes des Planeten. Da tut die Börse absolut nichts dazu, die gabs schon, als es noch um Zuckerrohrplantagen und Gewürzkontigente ging und hat damals wie heute einige reich, einige arm gemacht, aber irgendwann alles wieder egalisiert, wie man an den 20er Jahren sehen konnte ....denn obs ein einzelner besitzt oder zwanzig oder hundert Anleger, das macht keinen Unterschied - solange sich ein Betrieb rentiert, seine Produkte abgenommen werden, wird er bestehen, wenn er zu teuer wird, muß man eben rationalisieren und wenn die Voraussetzungen beim Personal nicht stimmen, weil in Nachbarländern ein Arbeiter ganze 10 % von hier kostet, dann wird man eben am Personal einsparen müssen und statt dessen billigere Industrieroboter einsetzen, sonst ist man ganz pleite und dann hat gar keiner mehr was davon. So ist das nun mal und das wirst du nicht ändern können - wir müssen nur endlich begreifen, daß man nicht wahllos die Bevölkerung in einer niemals endenden Spirale raufzüchten und weiterbeschäftigen kann, nur um ein von anfang an völlig unsinniges Umlagenkonzept bis zum gehtnichtmehr zu dehnen - wir brauchen weniger von allem, von Mensch und Produktion, dafür stärker selektiert, höhere Qualität statt Quantität, nur dann können Menschen nicht nur überleben auf einem einigermaßen stabilisierten Planeten, sondern auch so etwas wie ein qualitiativ lebenswertes Leben führen! Die ewige Raunzerei von den Ungleichheiten und Gleichmacherei der Massen-Gelüsten geht mir sowas von wo hin - beschewerts euch doch bei der Evolution oder noch besser beim Papst, denn der braucht ja bekanntlich nicht wie die Evolution so und soviele Fehlversuche, bis sie das überlebensfähigste Objekt ausgetestet hat, sondern ist von Haus aus unfehlbar und hat obendrein ein rotes Telefon zum Verursacher all der Vorgänge - die Adresse wirst ja rausbekommen- schreib einfach : an den Papst im Vatikan - er wirds schon kriegen!
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