Wahlen in den USA (III)

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  • Wahlen in den USA (III)

    Wanli, 01.09.2008 20:22
    #1
    Drei Monate ist unser alter Thread zu den Präsidentschaftswahlen jetzt schon alt, und ich hab das Gefühl, dass nur die Hartgesottensten sich noch in seine labyrinthischen Tiefen verirren. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass unsere Märkte zum Thema in dieser Zeit eher stagniert haben. Das könnte sich jetzt ändern - der Wahlkampf in den Staaten geht in die heiße Phase, die Kontrahenten stehen fest. Wird Barack Obama den Rechten eine historische Klatsche verpassen oder kann der alte Spieler John McCain das Blatt noch einmal wenden?

    Zuerst eine aktualisierte Linkliste:

    www.realclearpolitics.com
    Die nützlichste Seite überhaupt: Dort stehen immer die neuesten Umfragen und RCP bildet aus den jeweils neuesten 3-6 einen Durchschnittswert, der Schwächen einzelner Erhebungen ausgleicht. Außerdem haufenweise Links zu aktuellen Artikeln, die den einen oder anderen Aspekt (nicht nur) amerikanischer Politik näher beleuchten. Auch Umfragen zu den Parlamentswahlen.

    www.fivethirtyeight.com
    Zahlenversessene Seite, auf der nicht nur Umfragen zu allen fünfzig Staaten gewichtet und in eine Prognose übersetzt werden, sondern sich auch andere Untersuchungen (zum Beispiel zur Zuverlässigkeit von Umfrageinstituten) finden.

    www.campaigndiaries.com
    Ebenfalls sehr zu empfehlen: Hier finden sich nicht nur die neuesten Umfrageergebnisse, sondern diese werden auch kommentiert: Der Autor findet mitunter auch im Kleingedruckten interessante Erkenntnisse. Diese Seite bringt auch Beiträge zu den Wahlen zum Senat und Repräsentantenhaus.

    www.270towin.com
    www.washingtonpost.com/wp-srv/politics/interactives/campaign08/electoral-college/
    Zwei Seiten, auf denen man selbst an der Wahllandkarte rumbasteln und damit schnell sehen kann, wie sich ein Wahlergebnis in einem Staat auf den Ausgang der gesamten Wahl auswirken würde. Die erste der beiden Seiten bietet noch mehr Informationen.

    quickfacts.census.gov/qfd/index.html
    Webseite des U.S. Census Bureaus; Angaben zur Bevölkerungsstruktur einzelner Bundestaaten. Könnte gelegentlich von Nutzen sein.

    www.politico.com
    Sehr aktuelle Berichterstattung über die taktischen Winkelzüge der beiden Kontrahenten. Die Journalisten dieser Seite scheinen sehr gut vernetzt zu sein und ab und zu einen Tick schneller als die Konkurrenz. Natürlich sollte man ein bisschen aufpassen, dass man über der Flut der kleinen Wahlkampfgeschichtchen nicht das größere Bild aus den Augen verliert.

    blog.washingtonpost.com/thefix
    Der Blog der Washington Post. Aktuelle Kommentare zum Stand des Rennens; auch hier widmet man sich auch den Kongresswahlen.

    Schließlich Publikationen mit klarer politischer Ausrichtung:
    The Nation (links): www.thenation.com
    The New Republic (links): www.tnr.com/index.html
    National Review (rechts): www.nationalreview.com
    Weekly Standard (rechts): www.weeklystandard.com/weblogs/CampaignStandard
    Rush Limbaugh (noch viel rechter): www.rushlimbaugh.com
    Insbesondere die New Republic bietet immer ganz gute Artikel (nicht nur zum Wahlkampf), Rush Limbaughs kompromissloses Linken-Bashing hat einen recht hohen Unterhaltungswert; allerdings gilt es zu bedenken, dass alle hier aufgeführten Publikationen fest in einem der beiden Lager stehen.

    So, mögen die Spiele (jetzt mal so richtig) beginnen. Im Moment schlagen die Umfragen Purzelbäume - ganz normal, da ja gerade die Parteitage stattfinden und auch die Vizepräsidentschaftskandidaten erst kürzlich gekürt wurden. In etwa zwei Wochen sollte sich die Umfragesituation etwas stabilisiert haben - aber vielleicht ist dann die Chance schon geringer, hier an der Wahlbörse einen echten Coup zu landen.

    Hier noch eine Einschätzung der Stärke der Kandidaten in den verschiedenen Bundestaaten:
    campaigndiaries.com/2008/08/31/seventh-electoral-ratings/

    Dann mal auf in die epische Wahlschlacht - viel Vergnügen!
  • Re: Wahlen in den USA (III)

    Buckley, 01.09.2008 21:43, Antwort auf #1
    #2
    Nene, Wanli, das geht ja gar nicht, all diese Seiten gucken und hier 20 % der Märkte im Auge behalten ( die packen hier einen nach dem andern drauf, und das jeden Tag )
    Ich verlasse mich also wie immer auf Dich, Deine lesenswerte Zusammenfassung und Übersetzung von all den Neuigkeiten die Du mitkriegst: Wanli rock on :-))
  • Für McCain kommt es im Moment knüppeldick!

    Wahlguru, 02.09.2008 02:33, Antwort auf #1
    #3
    Da ein neuer Thread eröffnet wurde, stelle ich mein letztes Statement aus dem alten Thread auch hier rein:

    Vor der historischen Rede von Barack Obama am vergangenen Donnerstag wurde ja bekannt, dass konservativ-religiöse Kreise in den USA dafür gebetet hatten, dass es zu einem Unwetter komme, damit der Abschluss des Parteikonvents der Demokraten, der ja unter freiem Himmel stattfand, buchstäblich ins Wasser falle. Offenbar wurden die Gebete auch erhört, wenn das Unwetter auch erst ein paar Tage später eintrat. Dumm gelaufen!

    Auch der vom Weißen Haus gezielt geschürte Kaukasuskonflikt, durch den man McCain helfen wollte, dürfte sich noch als Bumerang erweisen. Dies wird spätestens dann der Fall sein, wenn die US-Medien zu gegebener Zeit die wahren Hintergründe aufdecken.

    Die Wahl dieses Grünschnabels aus dem fernen Alaska zur Vizekandidatin McCains hat – zusammen mit der Wahl Bidens als Obamas Vizekandidat – eines der Hauptargumente der Republikaner gegen Obama, nämlich dessen angebliche außenpolitische Unerfahrenheit, pulverisiert. McCain, der bekanntlich diverse Gebrechen hat – er ist beispielsweise nicht einmal in der Lage, sich eigenhändig zu kämmen –, kann jederzeit einmal krankheitsbedingt ausfallen. Soll dann ein politischer Novize das wichtigste Amt der Welt bekleiden und zum Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte werden? Abgesehen davon besitzt McCains Vizekandidatin keinerlei Wirtschaftkompetenz, eine der wesentlichen Schwachstellen des republikanischen Kandidaten. Es ist im Übrigen ein viel zu durchsichtiges Manöver, durch die Wahl einer Frau verprellte Hillary-Fans ködern zu wollen. Die Haltung der Kandidatin etwa zur Abtreibung oder zum Waffenbesitz dürfte bei etwaigen Clinton-Abtrünnigen zudem nicht gerade auf große Begeisterung stoßen. Die Wechselwähler in der Mitte, um die es in erster Linie geht, wird McCain vielleicht sogar schon endgültig verschreckt haben.

    Die Sexualmoral von McCains Vizekandidatin Sarah Palin ist bekanntlich sehr umstritten. So ist sie z.B. gegen die Sexualaufklärung an Schulen und für Programme, mit deren Hilfe die sexuelle Enthaltsamkeit von Teenagern gefördert werden soll. Jetzt platzte die Bombe: Die minderjährige Tochter Palins ist schwanger! In der heutigen Zeit doch kein Problem, sollte man eigentlich meinen, würde dies nicht das öffentliche Image der Kandidatin im prüden Amerika diametral konterkarieren. Extrem peinlich ist zudem, dass die englischsprachige Wikipedia-Darstellung Palins inzwischen gesperrt werden musste, nachdem bekannt geworden war, dass diese vor wenigen Tagen an unzähligen Stellen manipuliert (sprich geschönt) worden ist. So wurde beispielsweise der Hinweis entfernt, dass Palin einmal an Schönheitswettbewerben teilgenommen hatte (sie war einst Vize-Miss Alaska; das passt ja zu ihrer jetzigen Vizekandidatur). Außerdem wurde gegen Palin von ihrer eigenen Regierung (!) kürzlich ein Verfahren gegen sie eingeleitet. Sie wollte die Entlassung ihres Ex-Schwagers erzwingen, der sich in einem Sorgerechtsstreit mit Palins Schwester befindet. Nachdem dies scheiterte, feuerte sie stattdessen deren Chef. Mal sehen, was uns da noch alles an Neuigkeiten zu Mrs. Greenhorn erwartet ...
  • Bounce, baby, bounce!

    Wanli, 02.09.2008 03:10, Antwort auf #2
    #4
    Ah, Buckley, das geht ja runter wie Öl aus einem Naturschutzgebiet am Polarkreis! Ich bin so bewegt... Schnüff...

    Zur Sache:
    Neben bestimmten Teenagerschwangerschaften sind besonders die aktuellen Umfragezahlen im Focus der Presse. Obama scheint zwar zuzulegen (bei Gallup 6 Punkte Vorsprung auf McCain, bei Rasmussen +3, bei CNN +1; dort steht es 49 zu 48. Eine neue Umfrage von CBS sieht Barack 8 Punkte vorn). Allerdings ist das eine vergleichsweise bescheidene Bewegung der Umfragezahlen verglichen mit den Sprüngen, die in der Vergangenheit oft auf einen erfolgreichen Parteitag folgten:

    George Bush (1988) konnte direkt nach dem Parteitag um 11 Punkte zulegen,
    George Bush (1992) um 15,
    Bill Clinton (1992) um 23,
    Bob Dole (1996) um 18,
    Al Gore (2000) um 10,
    George W. Bush (2004) um mehr als 11.

    Allerdings war dieser "Bounce" oft nicht von Dauer: In zweieinhalb der genannten fünf Fälle ging die Wahl letztendlich doch verloren. Allerdings bleibt bei mir dann doch wie schon vor einigen Tagen geschrieben der nagende Zweifel, ob Obama nicht vielleicht bereits sein maximales Wählerpotenzial ausgereizt hat. Wir werden mehr wissen nach dem Parteitag der Republikaner - mal sehen, ob John danach loshüpft.

    Mehr zu "Bounces":
    www.realclearpolitics.com/articles/2008/09/what_to_expect_when_youre_expe.html

    Es scheint, als hätten sich die Republikaner inzwischen auf eine Botschaft festgelegt, nachdem diverse andere gewogen und scheinbar für zu leicht befunden worden waren:
    - Barack Obama ist nicht qualifiziert genug!
    - Barack Obama ist ein inhaltsleeres Mediengeschöpf - die Britney der Politik!
    - Barack Obama ist ein gefährlicher Radikaler mit sinistrem Freundeskreis!

    Aus, vorbei - Palins Wahl macht deutlich, wohin die Reise wohl gehen wird:
    - Barack Obama ist ein typischer Karrierepolitiker!
    McCain und Palin werden sich wohl als Diener ihres Landes vorstellen, die zum Wohl der USA zu persöhnlichen Opfern bereit sind und bei ihrem Kampf gegen Korruption und Verschwendung auch auf Parteifreunde oder die eigene Karriere keine Rücksicht nehmen. Palin habe in Alaska das dortige Parteiestablishment frontal angegriffen und schließlich gestürzt, ihr Boss habe oft bewiesen, dass er sich auch heftig mit den eigenen Leuten anlege, wenn es nötig sei. Obama dagegen und Biden seien Geschöpfe ihrer Partei, die sich geschickt an die herrschenden Strömungen angepasst hätten und stromlinienförmig nach oben gelangt seien. Mal sehen, ob das verfängt - es ist in jedem Fall recht originell, da Freunde wie Feinde Obamas ja bisher eher durch seine Andersartigkeit angezogen / abgestoßen schienen. Der Erfolg der Strategie hängt natürlich auch davon ab, ob McCain und Palin in den kommenden Wochen Amtsmissbrauch oder eine zu große Nähe zu Lobbyisten nachgewiesen werden kann. Holen die Demokraten die "Keating Five" aus der Versenkung?
  • Schöner wohnen! / Senatswahlen

    Wanli, 02.09.2008 04:26, Antwort auf #4
    #5
    Fehlt es dem Wohnzimmer etwas an Pep? Der Tipp der Woche: dezent mit Kadavern aufhübschen!

    www.adn.com/photos/v-gallery/story/509850.html?/1521/gallery/509852-a509968-t3.html

    campaigndiaries.com hat eine Prognose zu den Senatswahlen: Die Demokraten gewinnen zwischen 5 und 9 Sitze dazu.

    campaigndiaries.com/senate/
  • Senatswahlen

    Wanli, 02.09.2008 15:37, Antwort auf #5
    #6
    Mal ein paar Informationen zum Senat, um auch dort den Markt etwas anzuheizen:

    Insgesamt 35 Senatoren müssen sich dem Wählervotum stellen, wobei die Demokraten weniger zu verlieren und mehr zu gewinnen haben: Nur 12 dieser 35 Senatoren sind Demokraten, 23 aber Republikaner. Bei den Republikanern stellen sich fünf Senatoren (darunter Larry Craig - der mit der Sehnsucht nach gleichgeschlechtlichem Sex auf dem Flughafenklo) nicht zur Wiederwahl, in diesen fünf Urnengängen müssen die Wähler also zwischen lauter neuen Gesichtern wählen - vielleicht auch ein kleiner Vorteil für die Demokraten.
    Die beiden unabhängigen Senatoren sind gewählt bis 2012 / 2013 - wenn keiner der beiden in den nächsten Wochen vom Blitz erschlagen wird, werden dem Senat also auch nach den Wahlen (mindestens) zwei Unabhängige angehören (gruener hat da ja auch schon drauf hingewiesen).
    Vorsicht ist angebracht bei Prognosen zur Senatswahl: Die beiden unabhängigen Senatoren werden oft der Fraktion der Demokraten zugeordnet, die damit momentan 51 Senatoren umfasst. Im Sinne unseres Marktes sind sie aber keine Demokraten. Da muss man manchmal ein bisschen genauer hinschauen.
    Informationen zur Wahl und eine Zusammenstellung von diversen Prognosen findet man hier:
    en.wikipedia.org/wiki/United_States_Senate_elections,_2008

    Ganz kurz zwei Links zu den Geschichten, die in den Staaten gerade die Runde machen.
    Informationen zu Palins Auseinandersetzung mit dem Exmann ihrer Schwester und damit zusammenhängenden Übertretungen ihrer Befugnisse bringt die Washington Post (ziemlich langer, detaillierter Artikel - für mich nicht einfach nachzuvollziehen, wie skandalträchtig ihr Verhalten war):
    www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2008/08/30/AR2008083002366_pf.html

    Ein kurzer Artikel bestätigt, dass die Gouverneurin von Alaska in den neunziger Jahren Anhängerin der "Alaska Independence Party" war, bevor sie 1996 den Republikanern beitrat:
    http://blogs.abcnews.com/politicalpunch/2008/09/members-of-frin.html
  • Palins Failienalbum

    carokann, 02.09.2008 16:54, Antwort auf #6
    #7
    Die "Welt" hat liebevoll dreissig Bilder aus dem Familienalbum ausgewählt.

    Ich lach´mich schlapp.

    Bild 22 "Toter Elch"

    http://www.welt.de/welt_print/article2382473/Sarah-Palin-Wunderfrau-aus-der-Wildnis.html

    Hat sich McCain etwa selbst zur Strecke gebracht?

  • Re: Senatswahlen (538)

    Wanli, 02.09.2008 19:59, Antwort auf #6
    #8
    Kleiner Nachtrag: Auch 538 hat ne Menge Daten zu den Senatswahlen; auch dort kann man ruhig mal vorbeischauen. Die momentane Prognose (wie schon bei den Wahlmännerstimmen mit ungewohnten Dezimalstellen):

    Demokraten 55,4 Sitze;
    Republikaner 42,6 Sitze;
    2 Unabhängige.


  • Erdrutsch: Obamas Zustimmungswerte gehen durch die Decke!

    Wahlguru, 03.09.2008 00:27, Antwort auf #3
    #9
    Ich möchte stellvertretend nur auf einen absolut spektakulären Swing eingehen, nämlich die sog. „Win Percentage“ auf fifethirtyeight.com:

    Vor nur zwei Wochen lautete das Ergebnis zwischen Obama und McCain 48:52 (-4), aktuell steht es 68,5:31,5 (+37)!
  • Erdrutsch in Outer Space

    Wanli, 03.09.2008 02:54, Antwort auf #9
    #10
    Es stimmt schon, Wahlguru - Obamas Umfragewerte haben sich in den letzten Tagen verbessert. Laut 538 um exact 4,4%. Das ist nicht schlecht, aber eigentlich auch keine große Nachricht: Nach einem Parteitag verbessern sich die Umfragewerte des dort gekürten Kandidaten nämlich sehr oft (siehe mein Post weiter oben): Die Frage ist, ob das anhält, und das wird man erst in etwa zwei Wochen sehen. Und Obamas Schub war auch nicht so gewaltig; politico.com schlagzeilte: "Obama's bounce smaller than others" (was irgendwie pubertär klingt).
    Die campaigndiaries widmen sich den Zahlen recht ausführlich: Nein, der Bounce ist nicht allzu eindrucksvoll. Aber im Kleingedruckten der Umfragen finden sich viele Zahlen, die Obama gefallen dürften: Obama wird nunmehr von mehr als 80% der Anhänger der Demokraten unterstützt, die Geschichten über eine gespaltene Partei kann man also wohl zu den Akten legen. 58% fanden seine Rede (die eine Rekordzahl von Zuschauern vor den Fernseher lockte) "gut" oder sogar "exzellent". Ebenfalls 58% sagen nun, er sei stark genug, um Präsident zu sein, eine (relative) Mehrheit hält ihn für stärker als McCain. 50% gaben an, sie wüssten nun, was er als Präsident tun werde. Nur noch 43% fanden, er sei unzureichend vorbereitet auf die Präsidentschaft. Diese (im Vergleich zur Vorwoche deutlich verbesserten) Zahlen sind in der Tat recht ermutigend - aber wir sollten mal abwarten, wie sich die Umfragen nach dem Parteitag der GOP entwickeln.
    campaigndiaries.com/2008/09/02/did-you-say-bounce

    Palin erinnert mich eh ein kleines bisschen an Obama: Beide suchen Zustimmung eher mit einem positiven (wenn auch grundverschiedenen) Gesellschaftsentwurf denn durch das Schüren von Ängsten ihrer Wählerschaft (wie Bush). In noch einem Punkt sind sie sich ähnlich: Hinter der freundlichen Fassade sind sie knallharte Politiker, die auch Weggefährten bei Bedarf dem eigenen Fortkommen opfern. Den Schluss legt zumindest ein Artikel über Palins Zeit als Bürgermeisterin nah: www.time.com/time/politics/article/0,8599,1837918,00.html

    Die linke New Republic warnt denn auch davor, sie als bizarr-unbedarftes Landei abzutun und erinnert daran, dass solche Herablassung das Establishment sowohl der GOP als auch der Demokraten in Alaska teuer zu stehen gekommen ist: blogs.tnr.com/tnr/blogs/the_plank/archive/2008/09/02/the-case-against-the-case-against-palin.aspx

    Hat schon mal jemand bemerkt, dass das republikanische Ticket Saul Tigh und Laura Roslin aus Battlestar Galactica ähnelt? Eine neue Webseite macht folgerichtig lieber gleich Wahlkampf für dieses Duo aus den unendlichen Weiten des Kabelfernsehens:
    "Saul Tigh's pick of a relatively inexperienced woman for a running mate was a risky but well-calculated choice. Roslin's executive order outlawing abortion in the fleet as well as her readiness to throw Cylons out the airlock will definitely resonate well with the base."
    www.tighroslin.com

    Wer's irdischer mag, kann sich natürlich auch die Wahlberichterstattung der "Onion" zu Gemüte führen: www.theonion.com/content/whitehousewar

    EDIT: In den täglichen Polls von Gallup und Rasmussen hat Obama am Dienstag erstmals die 50%-Marke geknackt. Bei aller gebotenen Vorsicht: Yes, we can!
    www.politico.com/news/stories/0908/13094.html

    Und der Junge, der Palins Tochter geschwängert hat, wird zum Parteitag der GOP eingeflogen. Wird er ihr dort einen Heiratsantrag machen? Mir kommt das Essen hoch - aber ich bin vielleicht auch etwas allergischer gegen Kitsch als der Durchschnittsamerikaner.
    www.politico.com/blogs/bensmith/0908/Levis_coming.html?showall
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