USA: Vorwahlen der GOP 2012 (Edition heißer Herbst)

Beiträge 81 - 90 von 135
  • RE: USA: Gallup-Umfrage (landesweit)

    drui (MdPB), 08.11.2011 19:35, Antwort auf #80
    #81

    Der Trend spricht für:

    a) Cain (wird sich legen)

    b) Gingrich (indiskutabel)

    c) Undecided

    Also ich tippe ja auf diesen Herrn Undecided. Spricht natürlich nicht für die ganzen republikanischen Debatten und den Millionen schweren Wahlkampf, dass dabei die Ratlosigkeit und Verzweiflung der eigenen Anhängerschaft noch zunimmt.

  • USA: Wut

    Wanli, 08.11.2011 19:51, Antwort auf #80
    #82

    RedState ist eine ziemlich konservative amerikanische Webseite, für uns Mitteleuropäer meist eher abschreckend und fremd. Aber heute habe ich mal einen guten Artikel zu empfehlen: RedState-Gründer Erickson schreibt über die GOP und die Lust der desorientierten Basis, immer neue relativ unplausible Kandidaten hochzujubeln, während Romney in den Augen der Eliten längst gewonnen habe und nur noch selten den Eindruck erwecke, sich überhaupt großartig um die ideologischen Steckenpferde der Rechten zu scheren. Genau wie seine Kumpels in Washington verachte er doch insgeheim die hinterwäldlerische Parteibasis, normale Bürger treffe der Multimillionär allenfalls, wenn wie die Fenster eines seiner Anwesen putzten oder ihm am Flughafen devot einen Kaffee servierten.

    Mittlerweile sei ihm persönlich sogar Huntsman lieber als der andere Mormone, aber der werde das Rennen machen, gegen Obama verlieren und dabei konservatives Gedankengut in den Augen der Amerikaner weiter diskreditieren.

    Wirklich eine verdammt wütende Tirade, aber zugleich eine recht überzeugende Prognose...

    http://www.redstate.com/erick/2011/11/08/mitt-romney-as-the-nominee-conservatism -dies-and-barack-obama-wins/

  • RE: USA: Gallup-Umfrage (landesweit)

    Wanli, 08.11.2011 19:59, Antwort auf #81
    #83
    Spricht natürlich nicht für die ganzen republikanischen Debatten und den Millionen schweren Wahlkampf, dass dabei die Ratlosigkeit und Verzweiflung der eigenen Anhängerschaft noch zunimmt.

    Absolut richtig, die Konfusion der Basis ist offensichtlich. Das werd ich nie verstehen: Die Leute wissen doch und können es täglich nachlesen, dass nicht nur sie, sondern auch die meisten republikanischen Kumpels Romney nicht leiden können. In dem vorherigen Post ist ein Artikel verlinkt, der Autor schreibt auch, dass er die 200 Seiten hat lesen dürfen, die McCains Team vor 4 Jahren über Romney recherchiert hatte. Angeblich gibt es kein Thema, bei dem Mitt ne konsistente, klare, geschweige denn konservative Position vertreten hätte. Statt sich langsam mal dran zu gewöhnen, dann den einzigen zu unterstützen, der einerseits sehr klar konservative Positionen und langjährige Erfahrung und andererseits das Team und die Knete hat, den Mormonen zu schlagen (Perry natürlich), ringt man in der Provinz die Hände über der Frage, ob man nun Santorum oder Bachmann unterstützen solle. Kapier ich nicht - außer, man geht davon aus, dass das ganze politische Feuer einfach nur Entertainment ist für die meisten Konservativen und sie ganz tief drin ganz gern die Eliten die Entscheidungen treffen lassen (um sich über die gegebenenfalls dann wieder aufregen zu können).

  • RE: USA: Gallup-Umfrage (landesweit)

    gruener (Luddit), 08.11.2011 21:07, Antwort auf #83
    #84

    deine/eure herangehensweise ist m.e. falsch.

    ihr versucht, durchgeknallte religiöse extremisten und verschwörungstheoriker mit rationalen methoden zu erfassen. das wird niemals funktionieren. der us-amerikanische wutbürger agiert ebenso irrational - meist emotional von irgendwelchen falschen führern und verführern aufgepuscht - wie sein europäisches pendant, nur noch viel extremer und völlig losgelöst von allen gegebenen realitäten. ein mensch mit etwas hirn und verstand kann sich da eigentlich nur noch angeekelt abwenden oder wie die amerikanische jugend vermehrt zu drogen greifen, um dem alltäglichen wahnsinn zumindest zeitweise zu entfliehen.

  • RE: USA: Gallup-Umfrage (landesweit)

    saladin, 08.11.2011 21:52, Antwort auf #84
    #85

    sie wissen was sie nicht wollen (das was ihnen angeboten wird)

    aber sie können sich auch nicht auf eine (nicht existente) alternative einigen

    ich persönlich bin ja dafür dass bill clinten bei den reps in den vorwahlen antritt :-) wäre lustig

  • USA: Pressekonferenzen / Karte / heutige Wahlen

    Wanli, 09.11.2011 01:12, Antwort auf #85
    #86

    Eine weitere Frau, die abgefunden worden war, nachdem sie eine Beschwerde gegen ihren damaligen Boss Cain eingereicht hatte, ist an die Öffentlichkeit gegangen; Karen Kraushaar ist Republikanerin und gab jetzt der New York Times ein Interview. Sie schlug eine gemeinsame Pressekonferenz der mittlerweile fünf Frauen vor, die sich von Cain belästigt worden sein wollen.

    http://www.politico.com/news/stories/1111/67891.html

    Cain gab derweil heute selbst eine Pressekonferenz, bestritt alle Vorwürfe und bezeichnete sie ls demokratische Verschwörung. Als ob Obama auch nur einen Finger rühren würde, um Cain zu schaden - der Mann dürfte inzwischen zu seinem Lieblingsgegner geworden sein.


    MSNBC hat schon einmal eine Karte zur Wahl in einem Jahr veröffentlicht mit einer ersten Einschätzung, welche Staaten den Ausschlag geben dürften (die purpurnen):

    http://firstread.msnbc.msn.com/_news/2011/11/07/8680214-first-thoughts-one-year- out

    Die Aufmerksamkeit wird wieder auf Florida liegen, dem Rust Belt südlich der Großen Seen und dem Westen; dazu kommen die beiden traditionell eher roten Staaten North Carolina und Virginia, die Obama bei der letzten Wahl gewonnen hatte.


    Es haben am Dienstag diverse Wahlen stattgefunden; interessant natürlich die Abstimmung in Mississippi über die Rechte Ungeborener, noch mehr aber wohl eine Abstimmung in Ohio über die Pläne des dortigen Gouverneurs zur Einschränkung von Gewerkschaftsrechten. Das könnte einigen Aufschluss über die Stimmung im Land angesichts republikanischer Politikansätze geben. Liveticker zu den Wahlen:

    http://www.washingtonpost.com/blogs/the-fix


    Lustiges, wenn auch wohl irrelevantes Umfrageergebnis: Träte Ron Paul nach seiner Niederlage in den Vorwahlen als Unabhängiger oder Kandidat einer libertären Partei an, würde das (nach einer mit sehr viel Skepsis zu genießenden Erhebung des Wall Street Journals) das Ergebnis ziemlich verändern. Man hatte für die Fragestellung Romney als Präsidentschaftskandidaten der GOP unterstellt. Das Ergebnis:

    Obama 44

    Romney 32

    Paul 18

    http://www.washingtonpost.com/blogs/the-fix/post/ron-paul-and-the-gops-third-par ty-nightmare-scenario/2011/11/08/gIQAKi4H2M_blog.html

    Ob der Texaner soviel kriegen würde, ist natürlich mehr als zweifelhaft, aber falls er überraschend seine Meinung änderte und doch als Unabhängiger kandidierte, sollte das schon gravierende Auswirkungen auf die Wahl haben.

  • USA: Wahlergebnisse / D&D / Debatte

    Wanli, 09.11.2011 18:12, Antwort auf #86
    #87

    http://cmsimg.mansfieldnewsjournal.com/apps/pbcsi.dll/bilde?Site=B7&Date=201 11106&Category=NEWS03&ArtNo=111060305&Ref=AR&MaxW=640&Border =0&Budish-Issue-2-insulting-

    Gestern waren Wahlen in den USA und einige Ergebnisse stehen bereits fest. Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei dem Swing State Ohio zuteil, in dem die Bürger zu mehreren umstrittenen Themen befragt wurden. Zunächst ging es um die Rechte von Gewerkschaften für Beschäftigte des öffentlichen Sektors, die der republikanische Gouverneur (wie schon sein Kollege in Wisconsin) deutlich einschränken wollte. Das wurde vom Volk nun recht deutlich abgelehnt - eine Schlappe für ein wichtiges Anliegen der GOP.

    Gleichzeitig wurde in Ohio allerdings auch darüber abgestimmt, ob der Staat seine Bürger zwingen könne, eine Krankenversicherung abzuschließen. Auch dies wurde abgelehnt, dieses Votum hat allerdings, soweit Wanli das richtig verstanden hat, keine echten Konsequenzen. Trotzdem: Während die Niederlage in der ersten Abstimmung die GOP schmerzt, tröstet sie der Sieg in der zweiten Frage etwas.

    In Mississippi fiel ein Verfassungszusatz bei den Bürgern durch, demzufolge bereits befruchtete Eizellen als Mensch mit allen Rechten einzustufen sein sollten.

    In Maine sprach sich die Bevölkerung dagegen aus, die Registrierung als Wahlberechtigter etwas zu erschweren (auch das ein Vorstoß der GOP, der nicht auf Maine beschränkt ist).

    In Kentucky wurde der demokratische Gouverneur im Amt bestätigt, in Mississippi gewann ein Republikaner die Gouverneurswahlen. Insgesamt also kein ganz eindeutiges Stimmungsbild, wenngleich die Niederlage gegen die Gewerkschaften die GOP dazu bringen dürfte, ihre Position gegenüber Arbeitnehmerrechten etwas abzumildern.

    http://www.washingtonpost.com/politics/governors-races-pale-next-to-issues-votes -in-miss-ohio/2011/11/08/gIQAbtiP3M_story_1.html

    http://www.washingtonpost.com/blogs/the-fix/post/election-day-2011-and-what-we-l earned/2011/11/09/gIQABheS5M_blog.html

    Sehr lesenswerter Beitrag zur republikanischen Schlappe gegen die Gewerkschaften in Ohio:

    The conservative movement holds an ideological and generally principled opposition to government. Most Republican voters don’t share that. They oppose government programs that seem to benefit people other than themselves.

    http://nymag.com/daily/intel/2011/11/why-ohio-upheld-collective-bargaining-right s.html

    Laut reiner konservativer Lehre sind die Regierung oder Gewerkschaften an sich von Übel, viele Anhänger haben aber nur dann etwas gegen Regierungsmaßnahmen oder Gewerkschaftseinfluss, wenn sie anderen sozialen Gruppen (und nicht der eigenen) nutzen.


    Sollte jemand mal D&D oder ein anderes Rollenspiel gespielt haben: Es gibt im Netz jetzt Charakterbögen zu einzelnen Politikern. Zu ihr beispielsweise:

    http://www.funnyordie.com/lists/e0cb0351f6/presidential-candidates-explained-thr ough-dungeons-and-dragons-character-sheets


    Ach ja: Es steht auch wieder eine Debatte der Republikaner an, heute Abend diskutieren sie in Michigan vor den Toren der schwer angeschlagenen Autostadt Detroit über Wirtschaftspolitik.

    When the GOP presidential candidates meet in Michigan Wednesday for a CNBC debate on the economy, they’ll no longer be looking to make a first impression. With less than two months to go before the Iowa caucuses, there’s a much more urgent objective: survival.

    Herman Cain may not be viable much longer, unless he can manage to move the 2012 conversation away from the allegations of sexual harassment that have plagued his campaign. Flagging conservatives such as Rick Perry and Michele Bachmann can’t afford to muddle aimlessly through another candidate forum. If Newt Gingrich and Rick Santorum can’t take advantage of this chaotic moment, they may never get another chance. And Jon Huntsman is running out of time to connect with his attempt at a maverick message.

    With the exception of front-runner Mitt Romney — and perhaps Ron Paul, the libertarian congressman whose devoted base of support never really diminishes or grows — nearly every candidate in the race is almost one misstep away from political death.

    http://www.politico.com/news/stories/1111/67920.html

  • RE: USA: Wahlergebnisse / D&D / Debatte

    saladin, 09.11.2011 19:44, Antwort auf #87
    #88

    im grossen und ganzen ein schöner tag für die demokraten

    nur dass neben dem house (bisher gop) auch der senat knapp verloren ging(edit:virginia ist damit gemeint) und in mississippi die gop noch stärker wurde....andererseits war das als anhaltender trend (realignement des süden) auch zu erwarten

    im grunde verhärtet sich nur die alte weisheit:entschieden wird die präsidentschaft in florida, rustbelt und einigen staaten im südwesten(newmexico, arizona)

    interessant wird es in 10-20 jahren dann auch in texas

    und damit ist in zumindest einem staat eine hauptsäule der wahlvorbereitung der gop gescheitert

    In Maine sprach sich die Bevölkerung dagegen aus, die Registrierung als Wahlberechtigter etwas zu erschweren (auch das ein Vorstoß der GOP, der nicht auf Maine beschränkt ist).


    und das obwohl die umfragen durchaus anderes erwarten liessen

    eine wirklich schlappe für die rechte der gop

    In Mississippi fiel ein Verfassungszusatz bei den Bürgern durch, demzufolge bereits befruchtete Eizellen als Mensch mit allen Rechten einzustufen sein sollten.


    hast du dir den text durchgelesen?

    den hätte wahrscheinlich auch die mehrheit in ny zugestimmt.

    kurzgefasst: bist du gegen zwang und für freiheit

    also ein berühmter fensterantrag ohne inhalt und wirkung aber für etwas mediales geraschel gut

    Gleichzeitig wurde in Ohio allerdings auch darüber abgestimmt, ob der Staat seine Bürger zwingen könne, eine Krankenversicherung abzuschließen. Auch dies wurde abgelehnt, dieses Votum hat allerdings, soweit Wanli das richtig verstanden hat, keine echten Konsequenzen. Trotzdem: Während die Niederlage in der ersten Abstimmung die GOP schmerzt, tröstet sie der Sieg in der zweiten Frage etwas.

  • USA: Livestream der Debatte

    Wanli, 10.11.2011 02:11, Antwort auf #88
    #89

    http://www.rentadrone.tv/cnbc-live-stream/

    Kommentar:

    http://www.washingtonpost.com/blogs/the-fix

    http://www.politico.com/2012-election/

    Huntsman hat wirklich Klasse - und deshalb wohl auch keinerlei Chance. Dafür Gejohle für Cain, Buhs für Fragen über seine Frauengeschichten, Gingrich wird ebenfalls gefeiert...

    Wow, schon wieder werden die Moderatoren ausgebuht, weil sie Gingrich mal ne kritische Frage stellen. Was erwarten die Spacken im Publikum eigentlich von Journalisten?

    Santorums Großvater war Kohlekumpel, aham. Boah, und nun Cain wieder mit 9-9-9. Lange halte ich das nicht mehr aus.

    Und Ron Paul scheint keinen einzigen Anzug zu besitzen, der ihm passt.

  • RE: USA: Livestream der Debatte

    Wanli, 10.11.2011 03:55, Antwort auf #89
    #90

    Meine Fresse, was für eine Qual.

    Huntsman ist tatsächlich ein kluger Mann. Erwähnt auch mal, dass der Rest sich gern mit hübschen Phrasen beim Publikum einschleimt, die keinerlei Bedeutung haben. In einer perfekten Welt wär der Typ der Frontrunner, in der Realität hat er damit keine Chance; eisiges Schweigen vom Publikum.

    Cain hat eigentlich nur eine Antwort auf alle Fragen: "Wir brauchen Wachstum". Antwortet dann aber auf die Frage, was denn an der Dodd-Frank-Gesetzgebung zur Regulierung der Banken das Problem sei, mit: "Zwei Dinge: Dodd und Frank". Das Publikum johlt. Der Mann, dem man sexuelle Belästigung vorwirft, nennt Nany Pelosi "Princess Nancy".

    Gingrich, der verrückte Professor, der vor langer Zeit mal was zu sagen hatte, wird vom Publikum gefeiert.

    Und Perry mit der Lachnummer des Abends. Drei Regierungsbehörden will er abschaffen, zwei sind ihm dann auch tatsächlich eingefallen, die dritte nicht. Er windet sich, nach einer gefühlten Ewigkeit springt ihm ein Konkurrent bei, schlägt vor: "EPA"? Perry nickt, setzt erneut an, wieder fällt ihm die EPA nicht ein. Weia, sowas sieht im Fernsehen gar nicht gut aus. Hier der Clip:

    http://www.politico.com/news/stories/1111/68025.html

    Schaut es Euch an, es ist wirklich grausam. Nach 30 qualvollen Sekunden nur noch: "The third one I can't. Sorry. Ooops."

    Nachtrag: O Gott, Michele Bachmann ist im Kommentarbereich nach der Debatte, wird nach Perrys Blackout gefragt und bemitleidet ihn. Kann es Schlimmeres geben?

    Michele Bachmann, appearing on CNBC post-debate, said everyone knew it was bad for Rick Perry up there.

    "It was a tough moment," she said of his brain bubble. "I think all of us recognize that that is something (none of us) would want to go through...we all felt very bad for him."

    http://www.politico.com/news/stories/1111/68037.html

    Meine Fresse, Wanli hat dem Texaner ja lange die Treue gehalten, prinzipiell hat er ja auch beste Voraussetzungen gehabt. Aber wenn man eh schon nicht als der gelenkigste Denker im Feld gilt, sich dann eine halbe Minute auf der Bühne windet wie der Pennäler ohne Hausaufgaben und weiß, dass das Ganze in den nächsten Tagen auf allen Kanälen rauf und runter gespielt werden wird, dann wage ich hier mal die These: Perry verflucht längst den Tag, an dem er seinen Hut in den Ring geworfen hat.

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