> Du scheinst keine Ahnung zu haben, was ein Landwirt wirklich leistet.
Und schon springt jemand auf die Polemik an. Schön wenn es so flott geht ;-)
Auf jedenfall leistet er sich hohe Verluste, für die die Allgemeinheit aufkommen darf. Danke! So große Leistung muss ja unterstützt werden.
Man kann der Beschäftigung zu liebe die Leute auch Steine umdrehen lassen. Hat den selben Nutzen für die Allgemeinheit, und ist genau so sinnlos und anstrengend. Wenigstens wird dann der Boden mit Giften aus dem Raiffeisen-Lagerhaus nicht mehr zerstört.
Ich kenne zB im Waldviertel genug Bauern persönlich die weiterhin in konventioneller Landwirtschaft den Boden und das Produkt vergiften. Sind das ihre Landschaftsgärtner? Gratuliere!
Wir brauchen in der Landwirtschaft zwei Dinge:
1. Größere und somit profitablere Wirtschaftseinheiten
2. Bio- und Qualitätsprodukte, statt stalinistisch geförderter konventioneller Mistproduktion
Das erstere ist ohne großes Bauernsterben nicht zu haben.
> > Übrigens, es gibt wahrscheinlich keine Steuer, die so viel und massiv
> > hinterzogen wird, besonders von "kleinen Leuten", wie die
> Schenkungssteuer.
>
> Das ist kein Argument die Steuer abzuschaffen, sonst könnte man die StVO
> (vermutlich das meistübertretene Gesetz) auch gleich abschaffen.
Das ist wieder überhaupt kein Argument, weil die StVO die Sicherheit der Menschen garantieren soll und kann, wenn sie eingehalten wird. Die ist eine Sicherstellung, dass das Aufhalten von Menschen im Straßenverkehr nicht deren persönliche Gesundheit maßgeblich gefährdet.
Daher kann man das überhaupt nicht mit einer Steuer vergleichen, die keinen Lenkungseffekt oder ähnliches bringt, sondern nur mehr Verwaltungskosten als Einnahmen.
>
> Gerade die wirtschaftsliberalsten Staaten wie zB GB und USA setzen stark auf
> Vermögenssteuern, und fahren damit nicht schlecht.
>
naja, wenn man sich die Unterschiede ansieht, die diese Staaten sonst so haben - die Amerikaner fragen mich oft, ob wir deppert sind, daß wir Eonkommenssteuern bis fast zur Hälfte unseres Einkommens brennen und dazu noch eine Sozialversicherung, von der man nichts hat, wenn man sie wirklich braucht, außer man schließt nebenbei nochmals eine Zusatzversicherung ab. Lohn- und Einkommenssteuersätze und Sozialversicherungsbeiträge wie bei uns läßt sich kein Amerikaner gefallen, Mehrwertsteuerstäze detto, vom Benzinpreis und Lebensmittelkosten ganz zu schweigen - da gibts Mord und Totschlag in den USA, wenn das einer nur andenkt ..
Man muß, um das eine direkt zu vergleichen, bitteschön immer die Gesamtsituation einer vergleichbaren Personen oder eines Landes heranziehen!
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> Presseförderung ist ebenfalls für die Katz. Zuerst müsste per
> Kartellrecht die Mediaprint + Newsgruppe zerschlagen werden, um einen
> funktionierender Markt wiederherzustellen. Dann braucht es auch keine große
> Förderung mehr.
>
Allerdings -als erstes würde ich mal die gesamte Förderung des Schundblattls "Standard" einstellen, der ausschließlich von Subventionen lebt, weil die paar zahlenden Leser nicht mal die 4 Umschlagseiten einmal wöchentlich finanzieren würden.
Mit welchem Recht die nicht nur eine saftige Anfangsförderung (naja, Kreisky natürlich, der hat dem Bronner die ersten 300 Mille vom Lauder ganz schön gestreckt und dem Lauder dafür die Erlaubnis zur Ausfuht von Kunstschätzen gegeben, für die jeder andere für 20 Jahren in den Hefen gegangen wäre ...) nicht nur das, gibts ständig außerordentliche Stützungsgelder und dreimal so hohe jährliche Presseförderung als für andere. Mit welchem Recht bitteschön? Wenn hier gewisse Herrschaften ihre eigene Postillie haben wollen, sollen sie sich diese auch gefälligst selber finanzieren - da gilt das selbe wie für die Kirchen - zusammengerafft haben sie bei uns ohnehin schon genug dafür, um sich gefälligst selber zu erhalten!
> 1. Größere und somit profitablere Wirtschaftseinheiten
Das bringt mit sich eine Industrialisierung der Landwirtschaft mit heftigen Qualitätseinbußen der resultierenden Produkte, Zerstörung der Landschaftsstrunktur durch massive Vergrößerung der Felder sowie deutliche Steigerung der Monokulturen, die nur mit einem wesentlichen Mehraufwand an gentechnisch manipulierten Pflanzen sowie Unkraut- und Schädlingsbekämpfungsmitteln möglich ist.
Zusätzlich widerspricht es grob deiner Forderung nach mehr Bioprodukten, die nur in Kleinbetrieben sinnvoll erzeugt werden können, wie die Erfahrung zeigt.
Das wirkliche Problem ist, dass ihr Konsumenten nicht deutlich höhere Preise für die gute Qualität zahlen wollt (ich nehme mich mal aus, denn ich würde für Milch, Käse und Fleisch den doppelten bis dreifachen Preis gerne zahlen, wenn unsere gute Erzeugungsstruktur dafür erhalten bleiben kann).
> Daher kann man das überhaupt nicht mit einer Steuer vergleichen, die keinen
> Lenkungseffekt oder ähnliches bringt, sondern nur mehr Verwaltungskosten
> als Einnahmen.
Das halte ich für ein Gerücht, daß sie mehr kostet als bringt.
> Das wirkliche Problem ist, dass ihr Konsumenten nicht deutlich höhere
> Preise für die gute Qualität zahlen wollt (ich nehme mich mal aus, denn
> ich würde für Milch, Käse und Fleisch den doppelten bis dreifachen Preis
> gerne zahlen, wenn unsere gute Erzeugungsstruktur dafür erhalten bleiben
> kann).
1 l Milch um 3 EUR?
1 kg Äpfel um 9 EUR?
1 Paprika (gelb) um 3 EUR?
> > Das wirkliche Problem ist, dass ihr Konsumenten nicht deutlich höhere
> > Preise für die gute Qualität zahlen wollt (ich nehme mich mal aus, denn
> > ich würde für Milch, Käse und Fleisch den doppelten bis dreifachen
> Preis
> > gerne zahlen, wenn unsere gute Erzeugungsstruktur dafür erhalten bleiben
> > kann).
>
> 1 l Milch um 3 EUR?
Wenn's sein muss, ja.
> 1 kg Äpfel um 9 EUR?
> 1 Paprika (gelb) um 3 EUR?
80% der bei uns verkauften Äpfel und 98% der hier verkauften Paprika scheinen eh nicht aus Österreich zu sein, wenn ich so im Supermarkt schaue - aber ja, ich würde das für die österreichischen Produkte zahlen, wenn es was bringt (wie oben gesagt).
> KaiRo, wie machst du das?
Ich gehöre zu jenen, die wissen, wie leicht es ist, sich eine gute Einkommensquelle aufzubauen. Sagen wir's mal so (und nein, ich arbeite bei keiner Partei, ich habe mir in jahrelanger freiwilliger Arbeit neben dem Studium ein Geschäftsfeld erarbeitet, von dem ich jetzt als Selbständiger leben kann).
Diese Strukturen sind nicht haltbar in einer EU! Obendrein "wehrt" sich diese EU nur sehr zögerlich gegen den Druck der amerikanischen Gift- und Genindustrie, früher oder später haben wir den Dreck hier überall, wenn schon nicht auf "freiwilliger" Basis ausgesät, dann doch durch natürlichen Pollenflug und Tierübertragung!
Der Gipfelpunkt ist ja, daß Komzerne wie Monstanto auch von jenen "Lizenzgebühr" verlangen, die gegen ihren Willen "zwangsbefruchtet" wurden, nämlich durch natürliche Übertragung. Wir werden unsere Biofelder demnächst und Plexiglashauben verstecken dürfen ...denn die Oststaaten, allen voran Polen, sind derart amihörig, daß du getrost davon ausgehen kannst, dap dort demnächst der ärgste Dreck flächendeckend angebaut werden wird - und obendrein stark subventioniert seinen Weg zurück in den Westen findet - man kann die armen Oststaaten ja nicht verrecken lassen!
Ein gutes Beispiel, wie die Amis sowas handhaben, sieht man am Irak - die "Förermittel zum Wiederaufbau des Landes" beinhalten gentechverändertes Saatgut - und zwar ausschließlich - mit lebenslänglicher Abhängigkeit durch Linzenzgebühren. Was anderes gibts dort nicht mehr - entweder ihr bauts an und erntets und freßts unser Genfood oder es gibt gar nix und ihr verhungerts - geht also nicht nur ums Öl, wie man sieht. Die wissen schon, wie sich so ein Krieg letzten Endes bezahlt macht und die wissen auch ganz genau, warum sie sich Hungerleiderstaaten wie Polen, Rumänien und Bulgarien so unter den Nagel gerissen haben, die selber nix zu fressen haben, aber frisch und fröhlich Soldaten in den Irakkrieg schicken konnten als "Verbündete des Befreiers USA" - Schlüsse darf jetzt jeder selber ziehen!
> Man muß, um das eine direkt zu vergleichen, bitteschön immer die
> Gesamtsituation einer vergleichbaren Personen oder eines Landes heranziehen!
Das ist natürlich stimmig. Was ich damit zum Ausdruck bringen wollte, war schlicht, dass eine Verschiebung weg von den Lohn- und Einkommenssteuern hin zu Vermögenssteuern, leicht mit wirtschafsliberalen Gedankengut kompatibel ist.
> Allerdings -als erstes würde ich mal die gesamte Förderung des
> Schundblattls "Standard" einstellen, der ausschließlich von Subventionen
> lebt, weil die paar zahlenden Leser nicht mal die 4 Umschlagseiten einmal
> wöchentlich finanzieren würden.
Das sie die einzige liberale Zeitung im Lande stört: Warum nicht?
Es spricht jedenfalls für ihre Weltoffenheit, jede Abweichende Meinung mal fröhlich anzukübeln.
Für die Regierungszeit von Schüssel gilt hingegen, dass Die Presse deutlich mehr an Staatsgeldern erhalten hat als der Standard. Beim Standard wiederum entspricht die jährliche Presseförderung in etwa dem Gewinn in guten Jahren. Andersrum: ohne Presseförderung derzeit kein Gewinn, aber auch nicht die von ihnen herbeifantasierten 4 Umschlagsseiten. Über ihre üblichen Verschwörungstheorien lasse ich mich mal lieber nicht aus.
Der Standard könnte im normalen Konkurenzumfeld, dh ohne Mediaprint-Newsgruppe Verbund spielend hochprofitabel sein. Gleiches gilt für die Presse, die derzeit sogar weniger bezahlte Auflage hat, als der Standard. Beide haben weit höhere Reichweiten und Verkaufszahlen als Zeitungen in anderen kleinen Ländern, welche ebenfalls guten Gewinn abwerfen.
Nur hatten Schüssel, Grasser, Haider und Konsorten weder Anstand noch Mut genug das schändliche Monopol endlich zu zerschlagen... ...das übliche Totalversagen der Herrschaften halt.
Größere landwirtschaftliche Einheiten führen zunächst mal zu einer Verbilligung des Angebotes, da endlich vernünftig gewirtschaftet werden kann.
Ebenfalls geöffnet werden muss der Markt für Produkte aus der dritten Welt, wo diese zum Teil erheblich billiger produziert werden können.
Wenn schon schrottige Lebensmittel, dann bitte nicht auch noch von meinen Steuergeldern subventioniert.
Wer auf biologische und qualtitätsvolle Lebensmittel setzt bekommt erst dann eine faire Chance wenn die Konkurrenz der Landschaftsvergifter nicht mehr gefördert wird. Wie im normalen Wirtschaftsleben auch, werden Qualitätsbetriebe auch in der Landwirtschaft ihre Nischen finden. Auch als kleine Unternehmen. Und von der Einstellung der Bio-Förderung rede ich ja nicht.
Warum verfallen sonst wirtschafsliberal denkenede Menschen in den tiefsten Steinzeitkommunismus, wenn es um die Landwirtschaft geht? Warum verfallen sonst vernünftig denkende Menschen der Idee, dass das Ende des Sozialismus in der Landwirtschaft steigende Preise mit sich bringt? Praktisch überall im Wirtschaftsleben ist das Gegenteil der Fall.