440-470 ump
60-90 sozialisten
Besagen durchgesickerte und im französischen fernsehen noch nicht bekannt gegebene hochrechnungen (wahlschluss erst um 20.00 uhr).
Ergänzung:
Die an der börse von vielen geschätzten grünen werden 0-2 mandate erringen, die modem-partei ebenfalls 0-2, die kommunisten bestenfalls ein dutzend sitze.
Le pen ist völlig abgestürzt und wird keinen sitz erringen.
Quelle für alle angaben: arte
Auffallend bei der ump ist, dass sie das ergebnis massiv herunterzuspielen versucht und an sehr niedrigen projektionen interessiert ist, damit in einer woche die sozialisten nicht mit angstparolen vor der blauen übermacht punkten können. Heute ist triumphgeschrei (noch) völlig unterblieben.
Die Sozialisten bekommen doch mehr als 100 Sitze, während die UMP max. 430 Sitze bekommt. In manchen Medien werden die etwa 20 Sitze des mit der UMP verbündeten Neuen Zentrums zur UMP dazugezählt, was jedoch nicht ganz korrekt ist.
Unglaublich ist weniger das gute Ergebnis der UMP. Kaum jemand hat wohl nicht damit gerechnet. Auch viele Wähler, die zuhause geblieben sind.
Beachtlich ist vielmehr der Absturz der FN. Für ein Ergebnis um die 5% muss man schon Jahrzehnte zurückgehen. Auch wenn meine FN-Prozent-Aktien damit in den Keller gehen... ...schön zu sehen, dass in einem weiteren Land Europas die rechtsextremen Schreihälse ihr beste Zeit hinter sich haben.
Die MoDem hat es, wie erwartet, zwischen den Lagern aufgerieben. Um die 7% ist zwar ein passables Resultat, aber bei weitem zu wenig um im 2 Durchgang noch eine Rolle zu spielen.
Das NC dürfte offensichtlich extra zählen, was die "Andere" Aktie auf der Mandatsbörse interessant macht, da dort auch einige "Diverse Rechte" dazu zu zählen sind.
Eingebrochen ist vor allem der rechtsextreme Rand. Die Linke hat im Vergleich zur letzten Wahl wenig verlohren, war aber bereits am Boden, die Rechte ist als UMP+NC in vergleichbaren Höhen wie UMP+UDF.
Neu ist ein unabhängiges Zentrum von rund 7,5%. Wobei es interessant wird, mit wem das MoDem Wahlabsprachen durchführen wird.
im Überschwang scheint wieder mal Homer oder ein anderer Dichter epischer Heldesagen von Deinem Geist (zumindest vom Sprachzentrum im Gehirn) Besitz ergriffen zu haben. ;-)
Bei nüchterner Betrachtung ergibt sich ein weniger triumphales Bild: Insgesamt gab es zwischen dem rechten und und dem linken Lager nur geringe Verschiebungen.
Wenn das auch dank des Mehrheitswahlrechts sofort zu unverhältnismäßigen Mandatsgewinnen für die UMP führt.
Lediglich _innerhalb_ der Rechten ist die FN zerbröselt - zu Gunsten der Sarkö-Parteien. Die Gewinne der UMP + Verbündeter sind größtenteils darauf zurück zu führen.
Eine Tendenz, die ja schon bei den PräsWahlen zu sehen war: Sarkö spricht LePenisten stark an und zieht sie herüber.
> Die an der börse von vielen geschätzten grünen werden 0-2 mandate
> erringen, die modem-partei ebenfalls 0-2, die kommunisten bestenfalls ein
> dutzend sitze.
> Le pen ist völlig abgestürzt und wird keinen sitz erringen.
Die Grünen sind + waren hin, war immer klar, ebenso wussten wir, dass die FN mangels Bündnispartner in der Stichwahl keine Chance auf ein Mandat hat (solange sie unter 25 % Wählerzuspruch bleibt).
Die PCF hingegen hat lokale Hochburgen, die sie eigentlich ganz gut verteidigt hat. Sie wird somit ihren alten Stand (21 Mandate) wohl nicht ganz halten, aber doch halbwegs verteidigen können.
Bei MoD wiederum ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Wird davon abhängen, wie siew sich nun für die Stichwahl verbünden können, wahrscheinlich mit der PS. 2-3 werden sie aber sogar aus eigener Kraft schaffen. Gegebenenfalls, durch Stichwahl-Bündnisse, könnten's dann durchaus > 10 sein.
> Auffallend bei der ump ist, dass sie das ergebnis massiv herunterzuspielen
> versucht und an sehr niedrigen projektionen interessiert ist, damit in einer
> woche die sozialisten nicht mit angstparolen vor der blauen übermacht
> punkten können. Heute ist triumphgeschrei (noch) völlig unterblieben.
Naja, wohl auch, weil's so überragend sensationell eben nicht war. Wieder mal ne Medienhysterie, die nur der Auflagensteigerung dient, aber nicht der Wahrheitsfindung.
> Beachtlich ist vielmehr der Absturz der FN. Für ein Ergebnis um die 5% muss
> man schon Jahrzehnte zurückgehen. Auch wenn meine FN-Prozent-Aktien damit
> in den Keller gehen... ...schön zu sehen, dass in einem weiteren Land
> Europas die rechtsextremen Schreihälse ihr beste Zeit hinter sich haben.
Lieber Roger,
verweise auf diese Passage:
> Die große Zeit Le Pens ist vorbei. 1. ist er 80, 2. hat er sich auch so
> verbraucht, 3. Sarkö hat sehr geschickt manches überneommen, inhaltlich
> wie in der (aggressiven) Präesentation. Dass er die FN-Wähler rüber
> zieht, sah ma ja schon bei Präsidentenwahl.
Bei der Präsidentschaftswahl hatte LePen mit einem "schwachen" Ergebnis immer noch rund 11%.
> Bayrou hatte bei der Präsidentschaftswahl 18, wird mit dem MD wohl
> nicht über die Hälfte kommen. Bei Le Pen werden die Relationen
> ähnlch sein.
> Und dann kann's bei dieser Art von Parteien sehr schnell gehen. Vgl.
> hierzulande FPÖ: 1999 - 27%, 2002 - 10%.
>
> Ich halte das für plausibel.
Nur gabs bei der FPÖ einen guten Grund: den Kasperltanz der FPÖ-Protagonisten. Bei der FN gibt es keine vergleichbaren Ereignise. Le Pen ist lediglich von einem sehr guten Ergebnis zu jenen 11% zurückgekehrt die er immer schon verlässlich hatte.
Persönlich habe ich alle Meinungsumfragen in Bezug auf die FN ignoriert, und tapfer FN gekauft. Letztlich kann ich so nur gewinnen:
1. Stürzen meine FNs in den Keller, so freue ich mich, dass ein weiterer rechtsextremer Hetzer in die Bedeutungslosigkeit versinkt.
2. Bei FN 10%+ gibt es einen guten Platz auf der Börse.
> http://www.election-politique.com/leg2007_result01.php
>
> Das NC dürfte offensichtlich extra zählen, was die "Andere" Aktie auf der
> Mandatsbörse interessant macht, da dort auch einige "Diverse Rechte" dazu
> zu zählen sind.
Aber nur dann, wenn sie extra zählen. Andernfalls sind die "Anderen" im Zocker-Bereich.
WAFI !?!? Bitte um eine Entscheidung, ob wahlbörslich die NC zur UMP oder zu den "Anderen" zählen. Immerhin wird's um ca. 20 Mandate gehen! Für die Aktie Andere macht das einen Wertdiffernenz von mal 3 bis 4!!!
> ...und somit ist eben Fall 1 eingetreten und Du bist fein heraußen. ;-)
>
> Dazu herzliche Gratualtion. Ich freue mich mit Dir. ;-))
>
> Da wir im Gesamtrankling ja seit Wochen in einem erbitterten Fight um Platz
> 9 liegen, freue ich mich sogar doppelt, wenn Du verstehst. ;-)))
>
> LG - Q.
Wusste nicht das der Kampf erbittert war ;-))) Herzlichen Glückwunsch jedenfalls zu deinem guten Gespür! Mit dem schwachen Abschneiden der MoDem bin ich ihm erwähnten Thread richtig gelegen, mit dem schwachen Abschneiden der FN nicht.
Die FN liegt nicht mal mehr klar vor den Linksextremen (LCR,LO,...). Wenn denen jetzt noch der Führer wegstirbt streitet sich der Rest in Richtung Bedeutungslosigkeit.
Erstaunlich finde ich es aber immer noch, dass von den rund 11% bei den Präsidentschaftswahlen gerade mal ein gutes Drittel (rund 4%) übriggeblieben ist.
Wobei das rechtsextreme Segment nach wie vor vorhanden ist. Wenn sich das Absorbieren der Rechtsextremen in die konservative UMP auch dauerhaft in deren Politik niederschlägt, ist die Freude über den FN Niedergang womöglich eine kurze.
Er war nicht erbittet, er _ist_ erbittert. Natürlich nur virtuell. ;-)
Jedenfalls verschaftt mir das ein paar Pünktchen Luft. ;-)
> Herzlichen Glückwunsch
Danke sehr vielmals.
> Mit dem schwachen Abschneiden der MoDem
> bin ich ihm erwähnten Thread richtig gelegen, mit dem schwachen Abschneiden
> der FN nicht.
Dazu meinerseits Glückwunsch.
> Die FN liegt nicht mal mehr klar vor den Linksextremen (LCR,LO,...). Wenn
> denen jetzt noch der Führer wegstirbt streitet sich der Rest in Richtung
> Bedeutungslosigkeit.
>
> Erstaunlich finde ich es aber immer noch, dass von den rund 11% bei den
> Präsidentschaftswahlen gerade mal ein gutes Drittel (rund 4%)
> übriggeblieben ist.
Mit < 5 hätt' ich dann auch nicht gerechnet.
Man muss immer so bedenken: Diese parteien haben weder eine ideologoisch-programmatische Basis, im Sinne eines Gesellschaftsmodells, das im echten Leben funtionieren könnte. Noch eine soziale Basis - im Sinne relevanter sozialer Gruppen, deren Interessen sie vertreten.
Sie sind gar keine Parteien, jedenfalls nicht, was man klassisch unter einer Partei versteht.
Sie bündeln immer nur Unzufriedenheiten, Ärger, teilweise auch mal berechtigten, größerenteils aber indifferenten, Protesthaltungen aller Arten, mitunter auch Zorn + Wut.
Dazu ist aber 1. eine charismatische Persönlichkeit nötig, die das auch aufgreifen und bündeln _kann_. Die Protest, Provokation, "Action" etc. glaubhaft verkörpern kann.
Wenn der aber dann 80 ist und seit 30 Jahren im Geschäft, dann verbraucht er sich zwangsläufig. Und mit 80 - was soll ein 80jährigr den Wütend-Unzufrieden-Verärgerten versprechen?
2. können diese Parteien nur funktionieren, wenn sie Aufregung prdouzieren. Und ich sag jetzt nicht Engagement, sondern wirklich Aufregung. Nervosität. Eine fieberhafte Stimmung. Auch zB durch Tabuverletzung, durch empörten Widerspruch, etc. Sie müssen immer noch eins drauf setzen. Müssen im Gespräch, immer auf den Titelblättern bleiben, den öffentlichen Diskurs auf sich und ihr Gebrabbel lenken. Gegebenenfalls - im Normalfall - auch negativ.
Jetzt sah man aber bei der FN, dass sie schlicht keinen mehr aufregt. Sie ist von den Titelblättern verschwunden. Kein Mensch hat mehr über sie debatiert. LePen ist nichts mehr eingefallen, womit er noch eins drauf setzen könnte. Und: Sarkö hat ihm auch geschickt das Wasser abgegraben.
Und dann stürzen solche Parteien aus lichten Höhen blitzartig ab.
> Wobei das rechtsextreme Segment nach wie vor vorhanden ist.
Sicher, aber der harte ideologische Kern ist eben klein. Das sind nur einige wenige %. Vlt die 4 bis 5, bei denen sie jetzt stehen.
Naturgemäß: Die leute wollen von der Politk dann lieber doch ihre Probleme gelöst bekommen. Und nicht irgendwelche realtiätsfremden völkischen Theorien vorgsetzt bekommen. Und praktische Probleme können die ja nicht lösen.
> Wenn sich das
> Absorbieren der Rechtsextremen in die konservative UMP auch dauerhaft in
> deren Politik niederschlägt, ist die Freude über den FN Niedergang
> womöglich eine kurze.
Dafür ist die Gefahr gering. Weil sie eben kein Programm + eine Ideen haben, die dem Realitätscheck stand hielten. Eine große, wirklich regierende Partei kann davon kaum was übernhemen, weil realisierbare polit. Inhalte ja schlicht nicht vorhanden sind.
PS: Selbst eine RegBeteiligung solcher Parteien erweist sich als irrelevant, wie man in Ö 2000-2007 ja schön gesehen hat: An der RegPolitk hat sich durch die F kaum was geändert. Eine V-Regierung mit absoluter Mehrheit hätte in keinem Punkt irgendwas wesentlich anders gemacht. Die F war reines Stimmvieh. Faktisch hatten wir eine V-Alleinregierung. Die FP hierzulande, die FN in F., wie und wo immer sie auftreten, können die reale Politik, jenseits der Aufregung, in Wahrheit nur wenig beeinflussen.
(Ich mein, solange nicht die Weltwirtschftskrise ausbricht und die Arbeitslosenzahlen gegen 50 Prozent steigen.)
Naja, ein paar Provisionen dürften diverse Exponenten da und dort kassiert haben, wie div. Ausschüsse nun zutage fördern. Und natürlich ihre Minister- uns sonstige Gehälter in gut dotierten Positionen. ;-( Aber das war's dann auch schon.