Gutti

Beiträge 51 - 60 von 343
  • RE: Guttenbergs Fußnoten ...Urheberrecht

    carokann, 19.02.2011 02:15, Antwort auf #47
    #51

    Sehr gründliche Beleuchtung des Entscheidungsspielraums der Uni Bayreuth

    http://www.inf.uni-konstanz.de/netethicsblog/?p=349

  • Guttenberg, Köhler und die kommenden Wirtschaftskriege

    carokann, 19.02.2011 02:25, Antwort auf #49
    #52

    http://hb2010.handelsblatt.com/politik/deutschland/guttenberg-will-wirtschaft-mi litaerisch-absichern/3632270.html

    Das Unbehagen an der Person Guttenbergs wächst mit der Analyse seiner politischen Ideen.

    Ich sehe in Guttenberg folgendes verkörpert:

    Guttenberg hat auch deshalb viele Anhänger, weil er einmal Kanzler eines neuen, aktiver agierenden Deutschlands werden könnte.

    1.permanenter Sicherheitsratssitz

    2. Bundeswehr ist weltweit operationsfähig binnen Tagen

    3. Medialer, auf Charisma gestützter Führungsstil a la Tony Blair

    4. Seit Jahrzehnten entwickelt sich die Kanzlerschaft in Richtung einer präsidialen Form. Guttenberg würde dieser Entwicklung zusätzlichen Schub verleihen.

    Man sehe:

    http://books.google.com/books?id=TnSyT0fLSNwC&pg=PA247&lpg=PA247&dq= pr%C3%A4sidiale+kanzlerschaft&source=bl&ots=fJmcOBFEo4&sig=zBICVSCpn z_6DrUrcWkOoSeEWkM&hl=en&ei=DhBfTdL4CYmBOueg4LcN&sa=X&oi=book_re sult&ct=result&resnum=1&ved=0CBQQ6AEwAA#v=onepage&q=pr%C3%A4sidi ale%20kanzlerschaft&f=false

  • Hobelspäne sind Geistesblitze vom Guttenberg der Erkenntnis

    gruener (Luddit), 19.02.2011 02:57, Antwort auf #50
    #53

    Das ultimative Guttenberg-Nachschlagewerk gibt es schon bei Ebay:

    http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=320659448628

  • RE: Guttenberg, Köhler und die kommenden Wirtschaftskriege

    Wanli, 19.02.2011 14:14, Antwort auf #52
    #54
    Guttenberg hat auch deshalb viele Anhänger, weil er einmal Kanzler eines neuen, aktiver agierenden Deutschlands werden könnte.

    Das glaub ich immer noch nicht. Die Leute mögen (mochten ?) ihn, weil er telegen war, ne klare Sprache sprach, klare Positionen zu haben schien; wahrscheinlich gabs auch einige "Goldenes-Blatt" Groupies, die den Titel und das Vermögen und die ganze aristokratische Aura toll fanden. Die Zahl derer, die politische Positionen Guttenbergs korrekt hätten benennen können, dürfte eher klein gewesen sein.

  • "Dr." Gutti: - Darf´s ein bischen mehr sein?

    carokann, 19.02.2011 14:42, Antwort auf #54
    #55

    Der SPIEGEL berichtet in seiner nächsten Ausgabe, dass Guttenberg in 2004 den wissenschaftlichen Dienst des Bundestages beauftragte einen Text für ihn zu erstellen. Diese 10 Seiten habe er ohne Zitat nahezu wortwörtlich in seine Dissertation übernommen.

    Obwohl Abgeordnete die Wissenschaftlichen Dienste nur im Rahmen ihrer mandatsbezogenen Tätigkeit nutzen dürfen, fügte Guttenberg die Arbeit in seine Dissertation nahezu vollständig ein.

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,746518,00.html

    Es langt, Gutti. Gib den Titel zurück!

    Was die Anhängerschaft angeht, wanli, beziehe ich mich nicht auf die Masse, sondern die kleine aber einflussreiche Gruppe jener, die genau wissen, was sie von Guttenberg wollen.

    Diese Leute haben ihn seit Jahren promotet. Ich bin der Auffassung, dass sie genau wissen, was sie tun. Die Enttäuschung dürfte gross sein auf einen Hochstapler hereingefallen zu sein: Betrogene Betrüger, immer sehr amüsant.

    Hinweise auf Vorsatz gibt es inzwischen auch:

    http://www.bildblog.de/28082/das-weist-auf-vorsatz-hin/

    Der Online-Auftritt der "Rheinischen Post" berichtete gestern Morgen über ein "nicht gekennzeichnetes Zitat, das unserer Redaktion zugespielt wurde": zu Guttenberg zitiert großzügig aus dem Arbeitspapier "Europa zwischen rechtlich-konstitutioneller Konkordanz und politisch-kultureller Vielfalt" von Prof. Stefan Schieren, nennt aber weder Autor noch Quelle an irgendeiner Stelle seiner Dissertation.

    "RP Online" schreibt [rp-online.de] dazu:

    Zu Guttenberg hat den Text an einer entscheidenden Stelle geändert. Bei einem in Klammern gesetzten Hinweis wurden die Initialen des Originalautors entfernt. Aus "(i. e. Art. 100a EGV, St.S.)" ist in der Guttenberg-Version "[i. e. Art. 100a EGV]" geworden. Das weist auf Vorsatz hin.

    Auch blick.ch [blick.ch] berichtete am Nachmittag über den "brisanten Fund":

    Zu Guttenberg hat den Text an einer entscheidenden Stelle geändert. Bei einem in eckigen Klammern gesetzten Hinweis wurden die Initialen des Originalautors entfernt. Aus «(i. e. Art. 100a EGV, St.S.)» ist in der Guttenberg-Version «[i. e. Art. 100a EGV]» geworden. Was bedeutet das? Es weist auf Vorsatz hin.

  • Wer ist besser: von der Leyen oder Gutti?

    carokann, 19.02.2011 15:58, Antwort auf #55
    #56

    Im Spon-Forum findet sich:

    http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=29842&page=18

    wer wird merkels nachfolger


    frau von der leyen oder herr gutenberg,
    wer ist schneller und effizienter ?
    antwort frau von der leyen.
    sie hat für sieben kinder 63 monate gebraucht
    und einen mann.
    herr guttenberg hat für seine doktorarbeit
    84 monate gebraucht und wieviel frauen und
    männer ist noch nicht bekannt.
    von stokowski
  • Steigbügelhalter

    Wanli, 19.02.2011 15:58, Antwort auf #55
    #57

    Trotz der offensichtlichen Verstimmung wegen des Pressechaos gestern scheint BILD weiter eher auf Seiten des Räuberbarons zu stehen, heute gibt's einen Artikel zur Frage, ob die Träume von der Kanzlerschaft jetzt ausgeträumt seien im Schloss:

    Der Bonner Politik-Professor Gerd Langguth ist davon überzeugt, dass der CSU-Star durch die Affäre sogar an Format und Profil gewinnen kann: „Ein Spitzenpolitiker muss Schrammen haben, muss durch Stahlgewitter gegangen sein. Das erdet ihn, das macht ihn menschlicher. Erst dann trauen ihm die Leute das für eine Kanzlerschaft absolut nötige Durchhaltevermögen zu. Deshalb kommt es jetzt darauf an, dass Guttenberg nicht den Kopf einzieht, sondern die Sache durchsteht – unabhängig davon, wie am Ende die juristische und wissenschaftliche Bewertung seiner Doktorarbeit aussieht.“ [...]

    Meinungsforscher Klaus-Peter Schöppner (Emnid) ist sich sicher: „Die Affäre wird Guttenberg dann nicht schaden, wenn er jetzt standhaft bleibt, sich für mögliche Fehler entschuldigt. Selbst wenn er am Ende auf den Doktortitel verzichten sollte, würde ihn das nur menschlicher machen. Ein Doktortitel macht noch keinen guten Politiker. Die Deutschen vergeben gerne demjenigen, der Schwächen zugibt, Fehler bereut. Das haben sie auch bei Ex-Bischöfin Margot Käßmann getan.“

    Eine spontane, allerdings nicht repräsentative Telefonaktion des Nachrichtensenders „ntv“ ergab gestern: 76 Prozent der Anrufer waren bis zum Nachmittag dafür, dass der Verteidigungsminister im Amt bleibt!

    Auch die Mehrheit (55 %) der BILD.de-Leser steht hinter dem Minister und meint: „Er macht seinen Job gut.“ Nur 26 Prozent meinen, dass er zurücktreten sollte.

    http://www.bild.de/BILD/politik/2011/02/19/guttenbergs-kanzler-traeume/kann-er-n och-kanzler-werden.html

    In einem weiteren Artikel kommen ausführlich Leser zu Wort, die entsprechende Kommentare abgegeben haben - auch hauptsächlich positive.

    http://www.bild.de/BILD/politik/2011/02/19/guttenberg-was-denkt-deutschland/uebe r-den-minister-nach-plagiatsvorwuerfen.html

    Vielleicht ganz sinnvoll, mal einen Blick in die Staaten zu werfen: Dort wie hier gibt es natürlich ein Establishment und ein aufgeklärtes Bürgertum, das Guttis Verfehlungen mitnichten als Kavaliersdelikt begreift. Es gibt aber auch eine breite intellektuelle Strömung in der Bevölkerung, die "normale" Politiker und akademische Eliten als dünkelhaft, heuchlerisch und arrogant wahrnimmt und sich bei einer Aberkennung des Doktortitels eher an Demütigungen während der eigenen Schulzeit erinnert fühlen wird als an eine wichtige Frage der Glaubwürdigkeit des wissenschaftlichen Betriebs. Bei diesem Teil der Bevölkerung mag Gutti die Affäre nicht unbedingt schaden - wobei ihn selbst der Ansehensverlust in der Elite, der er sich ja auch zugehörig fühlt, schon sehr schmerzen dürfte.

  • RE: Steigbügelhalter - absteigen!

    carokann, 19.02.2011 16:04, Antwort auf #57
    #58

    Ja. Guttenberg könnte noch als Spitzenkandidat der ewig zu kurz gekommenen reüssieren.

    Der wahre Charaktertest steht ihm noch bevor. Denn auf der rechtskonservativen Seite lechzt man nach einem Charismatiker.

    Sollte ihm der Doktorgrad wegen Täuschung aberkannt werden ist seine bürgerliche Existenz zu Ende.

    Weder in Politik noch der Wirtschaft könnte er wieder in leitender Funktion arbeiten.

    Mitleid? Nicht im geringsten.

    Derweil BILD kämpft:

    Hier das Titelbild

    http://www.blogmedien.de/?p=2892

    Wie heisst es?

    Wer auf einem toten Pferd sitzt, der sollte absteigen!

  • Guter Charakter und politischer Erfolg

    Wanli, 19.02.2011 16:29, Antwort auf #58
    #59

    Beide korrelieren nicht unbedingt sehr stark. Man schaue sich nur den meiner Meinung nach wohl fragwürdigsten Politiker an, den Deutschland im Moment zu bieten hat: Horst Seehofer. Bei den politischen Inhalten chaotisch irrlichternd, intrigant, selbstherrlich, wenn mich die vagen Erinnerungen an seine ungewöhnlich schmutzige Affäre nicht täuschen auch sonst charakterlich eher abstoßend: Klar steht er unter Druck, hat ne Menge Gegner, aber im Sattel sitzt er momentan immer noch, jüngsten Umfragen zufolge sogar sicherer als noch vor nem halben Jahr. Weil er halt offenbar seine politischen Patronagemöglichkeiten geschickt nutzt, Seilschaften hat, die ihn stützen, Gegner geschickt desavouiert und bei den einfachen Leuten ganz gut ankommt.

    Man sollte nicht den Fehler machen, allein aufgrund von kritischen Kommentaren in der Süddeutschen oder im Spiegel auf die Überlebensfähigkeit umstrittener Politiker zu schließen...

    Weder in Politik noch der Wirtschaft könnte er wieder in leitender Funktion arbeiten.

    Das wage ich zu bezweifeln. Peinlich wäre ein aberkannter Doktor natürlich schon, existenzvernichtend ist er nicht. Für selbstbewusste Selbstdarsteller findet sich immer ein Plätzchen.

  • RE: Guter Charakter und politischer Erfolg

    carokann, 19.02.2011 16:41, Antwort auf #59
    #60

    Als Jurist wäre es auf Führungsebene aus. Sicher kann er aufgrund seines Vermögens natürlich noch ein Plätzchen finden. Er muss also nicht in´s Dschungelcamp.Cool

    Ich kenne den Fall eines Juristen, der aus der öffentlichen Verwaltung entlassen wurde aufgrund einer plagiierten Dissertation.

    Ihm bliebe eine Existenz als bunter Vogel und politischer Juhnke.

    Eltern raten ihren Kindern derzeit ab in Bayreuth zu studieren.

    Sollte die Uni Klimmzüge machen, dann dürfte sich das noch verstärken.

    http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/die-uni-bayreuth-zittert-mit-gut tenberg/3860696.html

    Man ist nervös in Bayreuth. Die Lage ist ernst auf dem Campus der kleinen Universität mit den sternförmig angeordneten, zweckmäßigen Klinkerbauten. Ausgerechnet die Juristen hat es getroffen. Ausgerechnet das Institut der Universität, das junge Menschen aus der gesamten Bundesrepublik in diesen entlegenen Winkel des Landes lockt. „Natürlich bin ich vor allem wegen des guten Rufes gekommen“, erklärt ein Student im Foyer der Rechts- und Wirtschaftwissenschaftlichen Fakultät. „Seit Mittwoch gibt es hier kein anderes Thema mehr.“ Guttenberg, der sei neben dem Präsidenten des Bundesverfassungsgerichtes Andreas Voßkuhle das Aushängeschild in Bayreuth. Peter Häberle, Guttenbergs Doktorvater, gilt als Koryphäe auf seinem Gebiet. Das zieht Prominenz an. Erst im Dezember habe der frühere Bundespräsidentenkandidat Joachim Gauck einen Vortrag gehalten. Auch Gerhard Schröder sei schon da gewesen. Ob die künftig auch noch kommen? „Ich kann Ihnen sagen“, zischt ein weiterer angehender Jurist durchs Foyer, „genau darüber macht sich hier gerade jeder richtig Sorgen.“

    ...

    14 Tage bleiben Dr. Guttenberg, die Kratzer an seinem und dem Image der Universität Bayreuth zu kitten. Entscheiden wird letztlich die Kommission zur Selbstkontrolle der Wissenschaft an der Hochschule. Zu den möglichen Konsequenzen will hier noch niemand Stellung nehmen. Möglich sind mehrere Varianten: Die Kommission kann Guttenberg dazu auffordern, seine Arbeit nachzubessern oder ihm gar den Doktortitel aberkennen. Lässt man ihn mit einem blauen Auge davonkommen? Für ein Vergehen, für das Studenten der Universität verwiesen werden und Angestellte ihren Job verlieren?

    Vorsitzender der Kommission ist der Sozialrechtler Professor Dr. Stephan Rixen. Wie Häberle  ist er ein gut bekannter Kopf in der Wissenschaft – und in der Politik. So vertrat Rixen die Bundesregierung als Prozessbevollmächtigter bei dem Verfahren zur Gültigkeit der Hartz-IV-Sätze vor dem Bundesverfassungsgericht. Er muss sich gut überlegen, wie weiter verfahren werden soll in der Causa Guttenberg. Auch er ist am Freitag erst einmal nicht erreichbar. Welche Entscheidung er und seine drei Kollegen auch treffen, sie wird Aufsehen erregen. Es geht um Guttenberg, den Shootingstar der Union, den möglichen nächsten Kanzlerkandidaten. Und es geht um eine renommierte deutsche Universität und ihren Ruf. Wie schon Hochschulpräsident Bormann betonte: "Wir haben Qualitätsmaßstäbe – und sind gut beraten, diese einzuhalten.“

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