"ich lehne mich mal aus dem Fenster" - Hofer wirds ned!

Beiträge 71 - 80 von 308
  • RE: Der Untergang des Abendlandes

    dseppi, 27.04.2016 01:52, Antwort auf #69
    #71

    Natürlich ist die EU reformierungsbedürftig, aber das passiert doch nicht durch "Raus aus der EU"-Ansätze. Auch nicht durch "Mehr Macht den Nationalstaaten", denn genau die sind ja die Ursache dafür, daß die EU z.B. in der jetzigen Flüchtlingskrise nicht handeln kann: Die Mitgliedsstaaten blockieren eine für die Gemeinschaft sinnvolle Lösung und versuchen lieber eine durchzusetzen, die speziell ihnen nutzt (klassisches Florianiprinzip).

    Die EU braucht:

    • Klare, starke Kompetenzen in Bereichen, die sinnvollerweise international gelöst werden. (Die Nationalstaaten regeln die Dinge, die sinnvollerweise national gelöst werden - usw.) Beispiele, die derzeit nicht gut funktionieren, wären Außenpolitik, Verteidigung, gemeinsame soziale Standards (für eine Gemeinschaftswährung unerläßlich), Zuwanderung, Asyl. Auch das Steuerrecht sollte besser angeglichen werden.
    • Für die Wahrnehmung dieser Kompetenzen "Staatsgewalten" (Gesetzgebung und Vollziehung), die unabhängig von den Regierungen der Nationalstaaten sind - genauso wie die österreichische Bundesregierung ja (zu oft leider nur formal) auch nicht aus der Landeshauptleutekonferenz besteht - geschweige denn die Gesetzgebung. Daß die Kommission von den Nationalstaaten besetzt wird - damit kann ich ja leben, auch wenns IMHO nicht optimal ist. Aber das sind Details. Der EU-Rat sollte hingegen abgeschafft werden und durch eine Organisation ersetzt werden, die z.B. vom EU-Parlament bestellt wird - wenn man nicht gleich die Kompetenzen auf Parlament und Kommission übertragen werden.
    • Mehr Rechte für das EU-Parlament. Das soll so wie der österreichische Nationalrat und der deutsche Bundesrat ein echtes Initiativrecht bekommen und auch an der Kommission (und am Rat) vorbei im Rahmen der EU-Kompetenzen Richtlinen und Verordnungen beschließen dürfen und damit zum vollwertigen Gesetzgeber werden. Schließlich ist das EU-Parlament die einzige unmittelbar demokratisch legitimierte Organisation der EU.
    • EU-weite Wahlen für das EU-Parlament. Derzeit kandidieren Gruppen in ihrem Nationalstaat, denn der entstendet ja die Abgeordneten. Künftig sollte es ein EU-weites Ermittlungsverfahren geben, damit Listen EU-weit antreten können. (Ähnlich den Nationalratswahlen, bei denen die Parteien ja auch österreichweit antreten und im 3. Ermittlungsverfahren Mandate über eine Bundesliste bekommen.) Dann wären die Abgeordneten auch mehr der Gemeinschaft verpflichtet und nicht nur ihrem Heimatstaat.
    • Sinnvoll wäre es IMHO auch die Kompetenzkompetenz auf die EU zu verlagern. Aber das wird man leider nie durchbekommen.
  • Orderbuch "Blockade"

    Laie, 27.04.2016 12:29, Antwort auf #71
    #72

    Ein bestimmter Spieler wendet hier eine ungewöhnliche Taktik an.

    Er kauft mittels Blockkauf 1567 Stück Aktien und bietet diese dann jeweils beim Hofer zu 52,88 und bei VdB zu 47,68 an.

    In Summe sind das 100,56% und somit "leicht verdientes" Geld.

    Diese Taktik war bei ihm schon bereits öfters erfolgreich und blockiert dadurch das Ordebuch immer wieder.

    Der Spieler dieser Taktik ist H.. und liegt in der Platzierung in den Top 10.

    Wenn mehrere Spieler diese Taktik anwenden, wird sich an der Kursentwicklung bis zum Wahltag nicht mehr viel ändern.

  • RE: Orderbuch "Blockade"

    sorros, 27.04.2016 13:14, Antwort auf #72
    #73

    Naja die Taktik auf ganz viele hintereinanderliegende Preise Orders zwischen 5 und 20 zu stellen ist z.B. genauso zerstörerisch.
    Aber das ist halt das Problem bei einem nicht besonders liquiden Markt, wenn Spieler auf kurzfristige Gewinne setzen.
    Deshalb habe ich ja schon mal Optionen vorgeschlagen.

    Mit meiner Handelsweise gewinne ich immer nur Märkte, wenn ich frühzeitig gegen den Mainstream handele und damit richtig liege. Das funktioniert aber fast nie bei nur 2 Aktien.

  • RE: Orderbuch "Blockade"

    Hiasl, 27.04.2016 13:58, Antwort auf #72
    #74

    Ein bestimmter Spieler wendet hier eine ungewöhnliche Taktik an.

    Er kauft mittels Blockkauf 1567 Stück Aktien und bietet diese dann jeweils beim Hofer zu 52,88 und bei VdB zu 47,68 an.

    In Summe sind das 100,56% und somit "leicht verdientes" Geld.

    Diese Taktik war bei ihm schon bereits öfters erfolgreich und blockiert dadurch das Ordebuch immer wieder.

    Der Spieler dieser Taktik ist H.. und liegt in der Platzierung in den Top 10.

    Wenn mehrere Spieler diese Taktik anwenden, wird sich an der Kursentwicklung bis zum Wahltag nicht mehr viel ändern.

    Sie verwechseln block- und bündelkäufe.

    Bündel zu kaufen und die entsprechenden aktien dann bestmöglich zu kaufen ist keine ungewöhnliche taktik sondern die logische und einzig rationale und dem aktuellen markt angepasste.

    Der markt giert momentan sowohl nach hofer- als auch nach van-der-bellen-aktien (auch kein wunder, weil der wahlkampf so polarisiert ist/sein wird). Solange das so ist, werden weitere bündel gekauft werden, um die nachfrage zu befriedigen.

    Gibt es keine überschießende nachfrage mehr, hören automatisch auch die bündelkäufe auf.

    Es geht hier den wirklichen profis darum, einen möglichst großen profit herauszuschlagen, ihnen vermutlich darum, den hofer irgendwo zwischen 55 und 60 zu sehen.

    Legen Sie dieses ziel ad acta und gehen sie auf das spiel der profis ein, es gibt durchaus wirksame methoden, ihnen die suppe zu versalzen.

    Wenn Ihnen das zu kryptisch ist:

    Die rechten und die linken recken könnten z. b. eine nachfrage reinstellen statt die jeweiligen angebote wegzuknallen versuchen.

    Wieviel der hofer und der van der bellen im zweiten wahlgang gewinnen ist für mich derzeit nur sekundär. Ich habe, wie ihnen bekannt ist, sie haben dazu ja zugang, mit der partnerin eine prognose für das ergebnis der stichwahl auf twitter gestellt.

    Diese beruht auf modellrechnungen, wie sich die griss-, lugner-, hundstorfer- und kholwähler des zweiten wahlgangs verhalten könnten (wahlabsenz, ungültig, van der bellen, hofer).

    Sie wurde sine ira et studio durchgeführt, leider muss man ja derzeit so etwas vorsichtshalber festhalten.

    Was der wahlkampf in den nächsten 3 1/2 wochen bringt, werden wir ja noch sehen.

  • RE: Orderbuch "Blockade"

    Wolli, 27.04.2016 15:50, Antwort auf #72
    #75

    Ein bestimmter Spieler wendet hier eine ungewöhnliche Taktik an.

    Er kauft mittels Blockkauf 1567 Stück Aktien und bietet diese dann jeweils beim Hofer zu 52,88 und bei VdB zu 47,68 an.

    Ich kann an der Taktik nichts ungewöhnliches erkennen.

    Eine Blockade des Marktes passiert auf diese Weise nicht, weil würde der Markt woanders hinwollen, bliebe der Anbieter auf einer seiner beiden Aktienkategorien sitzen. Diese Taktik funktioniert nur, wenn man mit dem Markt mitgeht.

  • Umfrage: 50-50

    drui (MdPB), 30.04.2016 01:05, Antwort auf #75
    #76

    http://www.oe24.at/oesterreich/politik/Umfrage-Hofer-und-Van-der-Bellen-Kopf-an- Kopf/233661264

    In den Rohdaten auf die Frage, wen die Befragten „diesen Sonntag“ wählen würden, erreicht der FP-Kandidat 43 %, der Grüne42 %, nur 15 % machen keine Angabe.

    Bei diesen 15 %, die noch keinen Favoriten haben, führt aber Van der Bellen, weil es sich vorwiegend um Frauen, Junge, Wiener und Tiroler/Vorarlberger handelt. Deshalb prognostiziert Gallup vorsichtig ein 50 : 50.

    So oder so, das Kopf-an-Kopf-Rennen wird für eine extrem hohe Mobilisierung und Wahlbeteiligung sorgen und Ihr Österreicher bekommt den Bundespräsidenten, den ihr verdient...

  • RE: Umfrage: 50-50

    Hiasl, 30.04.2016 12:09, Antwort auf #76
    #77

    http://www.oe24.at/oesterreich/politik/Umfrage-Hofer-und-Van-der-Bellen-Kopf-an- Kopf/233661264 [oe24.at]

    In den Rohdaten auf die Frage, wen die Befragten „diesen Sonntag“ wählen würden, erreicht der FP-Kandidat 43 %, der Grüne42 %, nur 15 % machen keine Angabe.

    Bei diesen 15 %, die noch keinen Favoriten haben, führt aber Van der Bellen, weil es sich vorwiegend um Frauen, Junge, Wiener und Tiroler/Vorarlberger handelt. Deshalb prognostiziert Gallup vorsichtig ein 50 : 50.

    So oder so, das Kopf-an-Kopf-Rennen wird für eine extrem hohe Mobilisierung und Wahlbeteiligung sorgen und Ihr Österreicher bekommt den Bundespräsidenten, den ihr verdient...

    Ach, d. sample ist niedrig und die meinungsforscher haben sich schon im ersten wahlgang nicht mit ruhm bekleckert.

    Ich gehe von einer deutlich niedrigeren wahlbeteiligung als im ersten wahlgang aus.

    Noch eine umfrage:

    http://www.profil.at/oesterreich/umfrage-sorgen-hofer-bundespraesident-6344252

    Die stimmung im land ist laut eurobarometer miserabel:

    http://diepresse.com/home/politik/eu/4978901/Stimmung-fur-Protestwahl-so-gunstig -wie-nie?_vl_backlink=/home/index.do

    Meines erachtens sehr gut die wiener spö am vorabend des 1. mai auf den punkt bringt anneliese rohrer:

    http://diepresse.com/home/meinung/quergeschrieben/annelieserohrer/4978793/Eine-s chrecklich-nette-Familie-im-politischen-Hospiz-am-Rathausplatz?_vl_backlink=/hom e/index.do

  • RE: Umfrage: 50-50

    Hiasl, 30.04.2016 22:51, Antwort auf #77
    #78

    Gewerkschaftsbundpräsident erich foglar spricht sich im aktuellen profil dafür aus, dass die spö eine regierungsbeteiligung der fpö nicht mehr ausschließt:

    http://www.profil.at/oesterreich/erich-foglar-regierungszusammenarbeit-fpoe-6344 960

    Die gewerkschaft ist neben der wiener landespartei unter michael häupl das zweite machtzentrum der partei.

    Kanzler Faymann will eine strategiegruppe zur klärung einsetzen:

    http://kurier.at/politik/inland/schwenk-zu-blau-faymann-setzt-strategiegruppe-ei n/196.167.082

    Die kronenzeitung freut sich über einen bevorstehenden schwenk:

    http://www.krone.at/Oesterreich/Vor_Annaeherung_der_SPOe_an_die_FPOe_von_Strache -Nicht_ausschliessen-Story-508022

    Laut presse wächst die angst vor einer parteispaltung,

    http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/4979369/Angst-vor-Parteispaltung- waechst-in-der-SPO?_vl_backlink=/home/index.do

    die faymann-nahen blätter krone, heute und österreich würden sich aktuell durch ihre berichterstattung für die großzügigen inserate bedanken:

    http://diepresse.com/home/kultur/medien/mediator/4979376/Neustart-oder-Fehlstart -fur-Faymann?_vl_backlink=/home/index.do

    Nach dem kraftvollen aufbau einer "volksfront" gegen hofer sieht das alles nicht aus...

  • RE: Umfrage: 50-50

    W.I.Uljanow, 01.05.2016 04:09, Antwort auf #78
    #79

    Der Richtungsstreit in der SP hat ja nichts damit zu tun, dass die Beteiligten schön brav vdB wählen werden, auch Androsch.

  • RE: Der Untergang des Abendlandes

    gruener (Luddit), 01.05.2016 05:53, Antwort auf #71
    #80

    Natürlich ist die EU reformierungsbedürftig, aber das passiert doch nicht durch "Raus aus der EU"-Ansätze. Auch nicht durch "Mehr Macht den Nationalstaaten", denn genau die sind ja die Ursache dafür, daß die EU z.B. in der jetzigen Flüchtlingskrise nicht handeln kann: Die Mitgliedsstaaten blockieren eine für die Gemeinschaft sinnvolle Lösung und versuchen lieber eine durchzusetzen, die speziell ihnen nutzt (klassisches Florianiprinzip).

    Die EU braucht:

    • Klare, starke Kompetenzen in Bereichen, die sinnvollerweise international gelöst werden. (Die Nationalstaaten regeln die Dinge, die sinnvollerweise national gelöst werden - usw.) Beispiele, die derzeit nicht gut funktionieren, wären Außenpolitik, Verteidigung, gemeinsame soziale Standards (für eine Gemeinschaftswährung unerläßlich), Zuwanderung, Asyl. Auch das Steuerrecht sollte besser angeglichen werden.
    • Für die Wahrnehmung dieser Kompetenzen "Staatsgewalten" (Gesetzgebung und Vollziehung), die unabhängig von den Regierungen der Nationalstaaten sind - genauso wie die österreichische Bundesregierung ja (zu oft leider nur formal) auch nicht aus der Landeshauptleutekonferenz besteht - geschweige denn die Gesetzgebung. Daß die Kommission von den Nationalstaaten besetzt wird - damit kann ich ja leben, auch wenns IMHO nicht optimal ist. Aber das sind Details. Der EU-Rat sollte hingegen abgeschafft werden und durch eine Organisation ersetzt werden, die z.B. vom EU-Parlament bestellt wird - wenn man nicht gleich die Kompetenzen auf Parlament und Kommission übertragen werden.
    • Mehr Rechte für das EU-Parlament. Das soll so wie der österreichische Nationalrat und der deutsche Bundesrat ein echtes Initiativrecht bekommen und auch an der Kommission (und am Rat) vorbei im Rahmen der EU-Kompetenzen Richtlinen und Verordnungen beschließen dürfen und damit zum vollwertigen Gesetzgeber werden. Schließlich ist das EU-Parlament die einzige unmittelbar demokratisch legitimierte Organisation der EU.
    • EU-weite Wahlen für das EU-Parlament. Derzeit kandidieren Gruppen in ihrem Nationalstaat, denn der entstendet ja die Abgeordneten. Künftig sollte es ein EU-weites Ermittlungsverfahren geben, damit Listen EU-weit antreten können. (Ähnlich den Nationalratswahlen, bei denen die Parteien ja auch österreichweit antreten und im 3. Ermittlungsverfahren Mandate über eine Bundesliste bekommen.) Dann wären die Abgeordneten auch mehr der Gemeinschaft verpflichtet und nicht nur ihrem Heimatstaat.
    • Sinnvoll wäre es IMHO auch die Kompetenzkompetenz auf die EU zu verlagern. Aber das wird man leider nie durchbekommen.

    halten wir einfach fest:

    es existiert derzeit weder eine demokratische legitimation für die handelnden kräfte in der eu noch eine demokratische kontrollmöglichkeit eben dieser kräfte.

    diese walten und schalten akut nach belieben oder gutdünken. kaum jemand weiß, wer dort handelt oder wer dort nach welchen vorgaben wieso, weshalb, warum agiert.

    ein solches system ist wahrlich reformbedürftig. doch reformen werden nichts nützen und kaum entscheidende änderungen bringen. denn wenn du dieser unüberschaubaren krake einen arm abhackst, entstehen an anderer stelle mindestens zehn neue, ebenso unkontrollierbare.

    eines ist die eu jedoch nicht: alternativlos! - vlt. stellen die briten dies ja im juni endlich einmal unter beweis.

    ich weiß, dass die rückkehr zum nationalstaatenprinzip eine schlechte lösung ist. vielleicht sogar die schlechteste aller lösungen. aber: die regierungen der einzelnen eu-staaten sind demokratisch legitimiert. es gibt vielfältige kontrollinstanzen, verfassungsgerichte, parlamente mit umfassenden rechten; man kann die regierungen abwählen, durch generalstreik zum rücktritt zwingen. und, und und...

    versuch das mal mit der eu-bürokratie. denn dem moloch in brüssel sind alle hilflos ausgeliefert. - in österreich werden die "hilflosen" in kürze vermutlich einen blauen zum präsidenten wählen. traurig, aber leider nachvollziehbar und verständlich.

    sag du zur eu meinetwegen ja - und bücke dich dem system. ob man es dir danken wird? von mir hörst du jedoch nur ein klares: NEIN!

    und warum? weil ich europäer bin. kein deutscher - europäer! (ich weiß, das passt nicht ins linke weltbild. denn eu-gegner stehen grundsätzlich rechts und stets unter dem verdacht latent-nazis zu sein. I beg your padon!)

    auch wenn es nichts nützen wird, gebe ich dir trotzdem einige weise worte von hölderlin mit auf den weg - aus einem brief von hyperion an bellarmin, im ersten satze etwas abgewandelt und ans thema angepasst:

    Es ist in EUropa alles unvollkommen, ist das alte Lied der EU-Anhänger...

    Wenn doch einmal diesen Gottverlaßnen einer sagte, daß bei ihnen nur so unvollkommen alles ist, weil sie nichts Reines unverdorben, nichts Heiliges unbetastet lassen mit den plumpen Händen, daß bei ihnen nichts gedeiht, weil sie die Wurzel des Gedeihns, die göttliche Natur nicht achten, daß bei ihnen eigentlich das Leben schal und sorgenschwer und übervoll von kalter stummer Zwietracht ist, weil sie den Genius verschmähn, der Kraft und Adel in ein menschlich Tun, und Heiterkeit ins Leiden und Lieb und Brüderschaft den Städten und den Häusern bringt.

    Und darum fürchten sie auch den Tod so sehr, und leiden, um des Austernlebens willen, alle Schmach, weil Höhers sie nicht kennen, als ihr Machwerk, das sie sich gestoppelt. O Bellarmin! wo ein Volk das Schöne liebt, wo es den Genius in seinen Künstlern ehrt, da weht, wie Lebensluft, ein allgemeiner Geist, da öffnet sich der scheue Sinn, der Eigendünkel schmilzt, und fromm und groß sind alle Herzen und Helden gebiert die Begeisterung. Die Heimat aller Menschen ist bei solchem Volk und gerne mag der Fremde sich verweilen. Wo aber so beleidigt wird die göttliche Natur und ihre Künstler, ach! da ist des Lebens beste Lust hinweg, und jeder andre Stern ist besser, denn die Erde. Wüster immer, öder werden da die Menschen, die doch alle schöngeboren sind; der Knechtsinn wächst, mit ihm der grobe Mut, der Rausch wächst mit den Sorgen, und mit der Üppigkeit der Hunger und die Nahrungsangst; zum Fluche wird der Segen jedes Jahrs und alle Götter fliehn.

    Und wehe dem Fremdling, der aus Liebe wandert, und zu solchem Volke kömmt...

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