Innsbruck wählt den Bürgermeister? Falsch. Der Gemeinderat kürt seinen Chef.
Innsbruck wählt? Auch falsch. Schon 60 Prozent Wahlbeteiligung sind am 23. April ein demokratischer Erfolg. Also rund 50.000 der 84.482 möglichen Stimmen.
Von den elf Listen, die darum kämpfen, gelten vier als besonders chancenreich: Zach-VP, Sprenger-VP, Pokorny-Reitters SP und die Grünen mit Willi/Schwarzl. Doch die öffentliche Konzentration auf dieses Quartett vernachlässigt den Joker.
Denn auch folgendes Szenario ist möglich: Rot und Grün erreichen nicht die gemeinsame absolute Mehrheit. Das schwarze Doppel verfehlt sie sogar inklusive Seniorenbund. Die großen Vier dümpeln jeweils bei 20 Prozent Â? vielleicht sogar alle unter 10.000 Stimmen.
Ein solcher Wahlabend wirkt nur unter der Annahme einleuchtend, dass es einen bis heute stark unterschätzten Mitbewerber gibt. Ich behaupte, das ist trotz Strache-Einsatz nicht die FP, sondern Rudi Federspiel. Er hat als einziger Kandidat eine klare Positionierung. Mit Parolen, die viele insgeheim befürworten, ohne dies öffentlich zu bekennen.
Deshalb traue ich Federspiel wesentlich mehr Stimmen zu, als ihm Umfragen bescheinigen. Er kann deutlich über zehn Prozent kommen. Wenn gleichzeitig Zach und Sprenger die schwarzen Erwartungen enttäuschen, steigt Rudi F. wie Phönix aus der Asche. Dann ist der wendige Selbstdarsteller ein wirklicher Anwärter aufs Bürgermeisteramt.
Eine solche Entwicklung könnte zumindest dem Landeshauptmann durchaus recht sein. Herwig van Staa, einst Spalter der Innsbrucker VP, muss an ihrer Wiedervereinigung arbeiten. Sie wäre im Windschatten eines zwar persönlich verpflichteten, aber parteilich nicht verankerten Bürgermeisters Federspiel leichter möglich. Vielleicht hat van Staa auch deshalb seinen früher blauen Kontrahenten und zugleich Wegbegleiter auf ein schwarzes Landtagsmandat gehievt. Als Reserve für den Tag X.
Dies alles mag sehr unwahrscheinlich sein, wird
aber viel zu wenig bedacht.
Denn erst nach der Wahl ist vor der Wahl. Und spätestens seit Schüssel als Dritter Kanzler wurde, weiß Österreich: Alles ist möglich Â? auch der Sieg
des Verlierers. Rudi F. könnte als Fünfter Nr. 1 werden.
das von die geschilderte szenatio ist meiner meinung nach alles andere als unwahrscheinlich.
zumindest dass federspiel der nötige mehrheitsbeschaffer für die anderen 3 övp-listen sein wird halte ich für beinahe 100%ig sicher.
ob er bürgereister wird ist eine andere frage (eher vizebürgermeister)
oder es einigen sich doch 3 der 4 grossen parteien
alles andere als diese 2 szenarien würde mich überraschen