Europawahl 2019- Vergleich zu 2014

Beiträge 31 - 40 von 62
  • RE: Europawahl 2019- INSA-Umfrage

    an-d, 13.04.2019 11:23, Antwort auf #27
    #31
    Wir spekulieren stärker auf den Wahltag hin, die Institute konzentrieren sich auf die Momentaufnahme.

    Das ist ein grundlegender Unterschied: Hier wird versucht zu raten, wie das Ergebnis aussehen wird. Raten klingt abwertend, ist aber nicht so gemeint. Die Institute bilden eine Momentaufnahme z.B. 5 Wochen vor der Wahl ab. Das ist etwas "ganz" anderes. Für die Umfragen in der Woche vor der Wahl gilt das allerdings nicht mehr.

    Strukturell haben die Umfragen in D einen großen Mangel: Das ist die Erfassung der Sonstigen, die bei den meisten Instituten mit einem Pauschalwert angegeben werden. Sieht man jetzt sehr schön bei den Umfragen zur E-Wahl: Insa ist dort bedeutend höher als die anderen. Gerade bei der E-Wahl, wo viele relativ Unbekannte kandidieren führt das aber zu relativ großen Unschärfen, insbesondere weil der größere Teil der Bevölkerung sich nicht besonders differenziert mit der Politiklandschaft beschäftigt. Ein nicht geringer Teil der Wähler* entscheidet sich erst, wenn die Briefwahlunterlagen bzw. der Wahlzettel in der Kabine da ist und entscheidet dann +- spontan doch die xy-Gruppe zu wählen, weil die als besser wahrgenommen wird. Aber auch die Umfragen von Insa dürften hier (Mutmaßung) eine Schwäche haben: Sie werden wahrscheinlich nicht alle sondern auch nur einen Pool abfragen. Bspw. Tierschutzpartei wird wahrgenommen als bekannt und mit Aussicht auf 1,2 Sitze - also werden die bei z.B. einer Telefonabfrage mit abgefragt - ob der Wähler* dabei differenziert zwischen den konkret antretenden mehreren Parteien in dieser Richtung darf bezweifelt werden.

    In manchen anderen Ländern, z.B. in denen mit einem anderen Wahlrecht ohne Sperrklausel oder mit regionaler Verhältniswahl (Spanien z.B.) ist die Umfragetradition eine andere. Die statistische Einschränkung (bei den großen +- 2-3(4), bei den kleinen +- 1(2) macht da aber oft keinen Sinn, weil viele der Kleinen dann - statistisch betrachtet - auch "0" oder unter "0" haben könnten, was natürlich Quatsch ist. Oder anders: Dann sind die angegebenen Fehlermargen falsch.

  • RE: Europawahl 2019- INSA-Umfrage

    gruener (Luddit), 14.04.2019 06:45, Antwort auf #31
    #32

    das trifft leider nicht annähernd den kern des problems!

    ich fasse es erneut leicht verständlich in zwei fragen zusammen:

    • wieso veröffentlichen umfrageinstitute wochen vor einer wahl irgendwelche daten, die oftmals kaum substanz haben?
    • wieso sind wahlbörsen im selben zeitraum bereits in der lage, zuverlässige prognosedaten zu liefern?

    der alleinige hinweis auf eine momentaufnahme taugt nicht. er ist lediglich - boshaft formuliert - eine billige ausrede für den versuch einer wahlmanipulation.

    daher zwei weitere fragen:

    • wieso werden diese umfragen ausgerechnet von vermeintlich seriösen medien veröffentlicht?
    • wieso verweigern sich eben diese medien - zumindest in deutschland - alternativen umfragemethoden?

    es gilt auch an diesem punkt die feststellung: traue keiner statistik, die du nicht selbst gefälscht hast! nur betrifft es dummerweise nicht irgendein beliebiges thema, sondern ausgerechnet die grundpfeiler des demokratischen systems.

    hintergrund meiner kritik:

    • die mehrheit möchte gerne zu den siegern gehören - mögliche verlierer werden seltener angekreuzt
    • niemand möchte seine stimme verschenken - parteien mit 3 prozent in den umfragen wählt man umso seltener
    • die masse sucht vor der wahl nach einer einfachen entscheidungshilfe. umfragen liefern eine solche hilfe. mit fatalen konsequenzen!
  • Der EU-Ministerrat genehmigt Uploadfilter

    drui (MdPB), 15.04.2019 23:15, Antwort auf #32
    #33

    Die TAZ zeigt sich humorlos, weil die SPD gleichzeitig eine nicht bindende Protokollnotiz durchsetzt, die besagt, dass man (also die SPD) aber irgendwie total gegen Uploadfilter sei.

    Das ist lustig, weil es zeigt, dass die Union ihre Beteuerungen, zu diesen Filtern werde es schon nicht kommen, offensichtlich selbst nicht glaubt – und sie natürlich mit einer Protokollnotiz, die keine rechtlichen Konsequenzen hat, auch nicht verhindern würde. Und es ist auch lustig, weil im Netz gleich adäquate Reaktionen kommen, etwa der Vorschlag, dass man künftig doch auch einfach jedem Auto mit Verbrennungsmotor eine Protokollnotiz beilegen könne, die festhält, dass man gegen Emissionen ist.

    Aber eigentlich ist es traurig. Weil so viel Unkenntnis, Unentschlossenheit und Inkonsequenz im Gesetzgebungsprozess dazu beiträgt, das ohnehin nicht überbordende Vertrauen in Politiker:innen weiter zu schwächen.

    http://www.taz.de/Kommentar-EU-Urheberrechtsreform/!5585167/

    Ich dagegen finde, dass die SPD damit ihre gesellschaftspolitische Bedeutung perfekt symbolisiert und sich umbennen sollte z.B. in "Protokollnotizpartei der Sozialdemokratie". Die Charmeoffensive wird der PDS sicher die Herzen junger Wähler erobern.

  • RE: Der EU-Ministerrat genehmigt Uploadfilter

    an-d, 15.04.2019 23:40, Antwort auf #33
    #34

    Ja, die SPD ist wirklich dumm. Es wäre so einfach gewesen, das erstmal auszusitzen, wenn man schon nicht den Arsch in der Hose hat, die angebliche eigene Vorstellung durchsetzen zu wollen. Es hat was Satirisches. Ein politisches Gespür ist da nicht mehr vorhanden - dafür werden brav bestimmte Interessen bedient. Die muddeln immer weiter vor sich hin und verüberflüssigen sich.

  • Europawahl 2019

    Laie, 24.04.2019 22:46, Antwort auf #1
    #35

    Wird die CSU wegen solcher Forderunge von Manfred Weber bei der EU-Wahl 2019 schlechter als 2014 abschneiden?

    EVP-Spitzenkandidat Weber will Nord Stream 2 stoppen

    "Die Bundesregierung wirbt für das Projekt - doch ausgerechnet CSU-Politiker Weber könnte zum Blockierer bei Nord Stream 2 werden. Sollte er Chef der EU-Kommission werden, wolle er die Pipeline verhindern."

    https://www.tagesschau.de/inland/weber-171.html

  • RE: Europawahl 2019

    sorros, 24.04.2019 23:31, Antwort auf #35
    #36

    Die CSU wird genau wie die CDU ein schlechteres Ergebnis bekommen als 2014.
    Ich glaube nicht das Nordstream darauf wirklich einen Einfluss hat. Das ist eher ein Politikinsiderthema.

  • RE: Europawahl 2019 - letzte Umfragen + mein Tipp

    an-d, 24.05.2019 21:15, Antwort auf #36
    #37

    Die letzten 5 Umfragen zeigen sich erstaunlich stabil: http://www.wahlrecht.de/umfragen/europawahl.htm

    CDU-CSU 27-30 (Ipsos niedigster u. aktuellster Wert)

    SPD 15,5-17,5  (INSA niedrigster Wert)

    Grüne 17-19 (Infratest niedrigster Wert)

    FDP 5-8 (INSA höchster Wert, FG Wahlen niedrigster)

    Linke 6,5-7

    AfD 12

    Sonstige 10-13 (niedrigster Wert FG Wahlen, höchster Ipsos)

    Am uneinheitlichsten ist die FDP, wenn man die "Ausreißer" 15,5 f.d. SPD und  10 f.d. Sonstigen  abzieht sind auch diese beiden Gruppen recht stabil.

    Mein Tipp:

    CDU-CSU  29

    SPD 16,65

    Grüne  18,25

    FDP  5,75

    Linke 6,5

    AfD 10,85

    Sonstige 13

    Anmerkungen: Ich hatte gehofft, dass die Grünen unter 18 bleiben denke aber, dass das YT-Video denen noch ein paar junge Leute zutreibt, die nicht das grüne Handeln in der Regierung reflektieren. Neulich hab ich was von Bärbel Höhn gelesen mit Klima und so - da musste ich schon tief Luft holen: Die olle Vollkorn-FDPlerin hat als Minsterin z.B. Gartzweiler (Braunkohle) mitverantwortet.

    Die Rechtsradikalen schätze ich schwächer ein, weil ich mir von dem Tun der FPÖ eine gewisse Mobilisierung von Leuten erwarte, die genug haben von diesem Schmierenkram und die erhöhte Wahlbeteiligung bei gleichzeitig relativer Mobilisierungsschwäche dieser Rechten deren Ergebnis etwas abmildert.

    Sonstige gehe ich mit der letzten Umfrage von Ipsos in Gleichklang: Kleiner Impuls durch das YT-Video f.d. entsprechenden Parteien (Frauen, ÖkolinX, Tierschutzallianz, Tierschutzpartei, ÖDP, Diem) und ich halte die Sonstigen schon die ganzen Wochen für unterbewertet.

    Diem + Linke (u.a. die RLS) sind in den letzten Wochen in meiner Wahrnehmung relativ stark in der Kritik wegen der teilw. Unterstützung der BDS-Kampagne. Auch wenn es sich zahlenmäßig um eine relativ kleine Gruppe handelt, die sich mit Antsemitismus beschäftigt, vermute ich kleine Verluste zugunsten v.a. von ÖkolinX (und Frauen). Die Linke schätze ich v.a. deswegen schwächer ein als in der Umfrage, weil die Linke bei mir die Umfragekönige sind und bei Wahlen dann regelmäßig schlechter dastehen. Deswegen gewichte ich sie meist niedriger als in Umfragen ermittelt.

  • RE: Europawahl 2019 - letzte Umfragen Gatzweiler

    Bergischer, 24.05.2019 23:33, Antwort auf #37
    #38
    Neulich hab ich was von Bärbel Höhn gelesen mit Klima und so - da musste ich schon tief Luft holen: Die olle Vollkorn-FDPlerin hat als Minsterin z.B. Gartzweiler (Braunkohle) mitverantwortet.

    Gehört zwar nicht zum Thema, aber auf so einen undifferenzierten (Fake)Unsinn muss ich einfach reagieren!:  Wo hast du denn diese Desinformation her?! - typisch "Freizeit-Computer-Politiker" mit 0,0 Ahnung von Planungsrecht und der damit verbundenen Plan-Rechtssicherheit.  Nur weil Bärbel als zuständige NRW Umwelt-Ministerin letztendlich ihre Unterschrift unter Gatzweiler 2 setzten musste, hat sie mitnichten Gatzweiler zu "verantworten". - ganz im Gegenteil: Bis zum Schluss hat Bärbel mit offenen Visier und allen erdenklichen Mitteln, mit "Hacken und Ösen" (z.B. Wasserrechtliche Bedingungen usw.) dagegen gekämpft:

    "Für die Bergleute und Kraftwerker im Kreis Neuss ist sie so etwas wie ein rotes Tuch: Denn Bärbel Höhn, die grüne nordrheinwestfälische Umweltministerin, hat eine klare Position zum Großprojekt Garzweiler II: Sie ist dagegen."

    https://rp-online.de/nrw/staedte/rhein-kreis/die-entscheidung-gegen-garzweiler-i i-ist-gefallen_aid-17367503

    Bevor du das nächste Mal solche Fake-Desinformation in die Welt setzt und Leute diskreditierst, informier dich bitte erst mal. Wenn neben dem Koalitionspartner auch noch die höchsten Verwaltungs- und Verfassungsgerichte für eine Genehmigung sind - "machste nicht`s mehr" - auch als zuständige Ministerin.

    Um deine Wissenslücke zu schliessen hier ein ausführlicher Zeit-Artikel mit "allem" zum Thema: Gatzweiler II:

    https://www.zeit.de/1997/36/Wenn_die_Kohle_nicht_mehr_stimmt

    Anmerkung: Aus den beiden Artikeln von 1997 bzw. 2006 kann man sehr schön herauslesen, welche Partei einzig ! schon gegen den Klimawandel gekämpft hat, als es noch nicht "on vogue" war. Übrigens: war Bärbel Höhn nie bei der FDP

  • RE: Europawahl 2019 - letzte Umfragen Gatzweiler

    gruener (Luddit), 25.05.2019 03:07, Antwort auf #38
    #39

    gegenfrage:

    noch kurz vor der letzten landtagswahl (im sommer 2016) hat rot-grün - salopp forumliert - die abholzung des hambacher forstes durchgewinkt. vermutlich aus ähnlichen gründen.

    zwei jahre später war es die neue schwarz-gelbe landesregierung, die diesen irrsinn gestoppt hat.

    geht also doch!

    Wenn neben dem Koalitionspartner auch noch die höchsten Verwaltungs- und Verfassungsgerichte für eine Genehmigung sind - "machste nicht`s mehr" - auch als zuständige Ministerin.

    nun, da uns grün seit einiger zeit weiß macht, dass nichts wichtiger ist als die umwelt und das klima zu retten, gäbe es da noch zwei logisch konsequente schritte:

    - man widersetzt sich und lässt sich ggf. (aus dem amt) entfernen.

    - man verlässt die koalition

    das würde natürlich bedeuten, dass man einen gut bezahlten posten verliert. andererseits hätte man von den grünen erwarten dürfen, dass sie zumindest ernsthaft das für und wider offen und nachvollziehbar abwägen. dieses abwägen geht aus meiner sicht übrigens am besten bei einigen guten drinks und ner schachtel glimmstengel. da aber die höhn bekannterweise eine militante gesundheitsverfechterin ist (ich weiß. das wort klingt ziemlich doof, aber "gesundheitsfaschistin" wollte ich nicht schreiben... gibt nur wieder einen unnötigen aufschrei), ersparte sie sich dieses offenbar und schaltete um auf business as usual. motto: soll doch die cdu den hambacher forst retten.

    nachtrag: der letzte absatz wäre vollkommen überflüssig gewesen, hätte ich nur ein einziges mal erlebt, dass grüne einen ähnlichen sachzwang - den es ja immer wieder mal gibt - bei politikern "verfeindeter" parteien entsprechend gewürdigt und nicht sofort auf selbige eingedroschen hätten.

  • RE: Europawahl 2019 - letzte Umfragen Gatzweiler

    Bergischer, 25.05.2019 03:48, Antwort auf #39
    #40

    das würde natürlich bedeuten, dass man einen gut bezahlten posten verliert. andererseits hätte man von den grünen erwarten dürfen, dass sie zumindest ernsthaft das für und wider offen und nachvollziehbar abwägen. dieses abwägen geht aus meiner sicht übrigens am besten bei einigen guten drinks und ner schachtel glimmstengel. da aber die höhn bekannterweise eine militante gesundheitsverfechterin ist (ich weiß. das wort klingt ziemlich doof, aber "gesundheitsfaschistin" wollte ich nicht schreiben... gibt nur wieder einen unnötigen aufschrei), ersparte sie sich dieses offenbar und schaltete um auf business as usual. motto: soll doch die cdu den hambacher forst retten.

    Sorry, aber auf deinem "Stammtischniveau" diskutiere ich nicht mit Dilettanten komplexe Sachverhalte - da ist mir meine Zeit zu schade!

    Lies den Zeit Artikel - vielleicht können wir uns dann zukünftig über Dinge unterhalten, wenn du dann ausser Polemik auch argumentativ etwas "zu sagen hast".

    PS. Die CDU/FDP Regierung hat fast 20 Jahre später zuerst einmal die Staatsmacht mit Wasserwerfern und Gummiknüppeln in den Hambacher Forst geschickt um die Rodung gegen die Demonstranten durchzusetzen und erst nach einem Todesfall hat das Oberverwaltungsgericht Münster die Rodung ausgesetzt - gegen den erklärten Willen von schwarz-gelb. und auch nach dem Urteil sind noch 50 Bäume mit Zustimmung der Landesregierung gefällt worden .. soviel zu CDU Waldrettung!

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