Die Strategie, die ich bis jetzt (erfolgreich) verfolgt habe, nämlich
die Illiquidität des Marktes auszunützen, scheint mit
der zunehmenden Teilnehmeranzahl nun nicht mehr zu
funktionieren. Bid/Offer ist stetig kleiner geworden -
wie auch nicht anders zu erwarten - Gratulation an die
Betreiber der Wahlbörse - das sollte wohl so sein und
führt zu einem effizienten Markt - im Idealfall damit zu
einer genauen Prognose der Wahl zu kommen.
Leider geht es jetzt nicht mehr so einfach, hier "Geld"
zu machen, weil die Schwankungen des Marktes (Volatilität)
größer werden im Verhältnis zu den Erträgen aus dem Marketmaking.
Schade für mich und alle anderen Arbitrageure (da müssen doch
noch welche vorhanden sein!?), gut für die Idee.
Hat jemand eine Idee, wie man in einem solcherart effizient
gewordenen Markt Geld machen kann? Rein aus wissenschaftlichem
Interesse - denn es ist ja nur ein Experiment, von dem wir
hier sprechen und dessen Teil wir sind...
Das verstehe ich nicht ganz, muß ich sagen. Wie soll in einem
derart liquiden Markt jemand manipulieren? Da müßte sich schon
jemand die Mühe machen, mehrere Konten zu eröffnen und die Preise
einer Aktie mit Riesenumsätzen nach oben/unten treiben - wozu soll
das gut sein, wo es doch um nix geht? Abgesehen davon, daß es
unfair und dumm und eigentlich Zeitverschwendung ist? Derjenige
würde bald auffliegen, wenn die Betreiber genau auf die Umsätze
schauen würden!
>
Da müßte sich schon
> jemand die Mühe machen, mehrere Konten zu eröffnen und die Preise
> einer Aktie mit Riesenumsätzen nach oben/unten treiben - wozu soll
> das gut sein, wo es doch um nix geht?
Du hast recht, nur wird es wahrscheinlich trotzdem passieren, sagt zumindest die Erfahrung!
Nun ja, geehrter Tommy - stetes Eichhörnchen knackt die Nuss - bist ja wirklich erfolgreich. Es ist durch die gesteigerte Anzahl der Trader tatsächlich eng geworden...
Jeder geht vielleicht etwas anders ran und will nicht alles genau verraten, ich hab da kein Problem und stelle einfach zur Diskussion, was ich allabendlich und allmorgens mache:
Ich schau mir online die meinungsbildensten Zeitungen und ORF an und überlege inwieweit einzelne Politmeldungen die Meinung beeinflussen und versuche zu bewerten, wie die Volksseele dann darauf reagiert. z.B. SPÖ holt das LIF rein. Was bringt das, wie weit wird sich der Kurs erhöhen und wieweit vorher muss ich schon wieder verkaufen, oder wie weit reicht es schon den Leuten mit den BZÖ / FPÖ Querelen und wohin gehen dann diese Wähler...
Ein anderes Beispiel ist, wenn aktuell keine besonders relevante Tage sind, wie reagieren die Wähler, wenn sie sich sozusagen einen Tag nicht sosehr mit Politik beschäftigen. Auch das kann man bewerten und in Zahlen giessen. (versuchen)
Dies mit einer exakten Annahme, wie die Kurse dieser Partei heute und morgen und dazwischen mit welchem Ausschlag sein werden.
Also nix Neues eigentlich.
Spannend für mich ist nur dieses Ritual mehrmals täglich durchzuführen und in Zahlenprognosen zu giessen und gezielt zu kaufen/ zu riskieren und zu schauen wie sehr das dann auch eintritt.
Was halt irgendwie eigenartig ist, ist die Langsamkeit des Marktes, wie ein Ozeandampfer, der nicht so schnell reagiert, sowie das ein- und ausatmen (vor den Rankingzeiten wird fleissig gekauft, in den Stunden dazwischen ist Schnäppchentime).
> das gut sein, wo es doch um nix geht? Abgesehen davon, daß es
> unfair und dumm und eigentlich Zeitverschwendung ist? Derjenige
> würde bald auffliegen, wenn die Betreiber genau auf die Umsätze
> schauen würden!
Ich habe den Eindruck, dass der Betreiber die vielen kleinen Betrugsversuche vom Markt selbst regeln lässt, verändern sie doch die Prognosefähigkeit der Börse kaum. Und die paar, die dadurch in der Rangliste noch oben schiessen, werden sich die Betreiber schon ansehen (es werden ja regelmässig User mit einem blauen Rufzeichen ausgezeichnet...).
Aus diesem Grund habe ich, auch immer Bid und Ask zu absurden Werten drinn, um da mitverdienen zu können.
> Jeder geht vielleicht etwas anders ran und will nicht alles genau verraten,
> ich hab da kein Problem und stelle einfach zur Diskussion, was ich
> allabendlich und allmorgens mache:
ich hab auch kein problem damit meine strategie zu besprechen, habe
ich auch schon getan - vielleicht hätte ich es nicht tun sollen,
denn jetzt ist es vorbei - allerdings wäre es wohl auch von selbst
so weit gekommen ;-)
> Spannend für mich ist nur dieses Ritual mehrmals täglich durchzuführen
> und in Zahlenprognosen zu giessen und gezielt zu kaufen/ zu riskieren und zu
> schauen wie sehr das dann auch eintritt.
Verstehe ich gut, meine Vorgehensweise ist eher die technische,
d.h. das Underlying (die Wahlaktien) spielen für mich nur
eine untergeordnete Rolle. Natürlich muß man wissen, womit man
handelt und bis zu einem gewissen Grad eine Meinung auf die
"Aktien" haben, aber prinzipiell funktioniert meine Strategie
auch vollkommen losgelöst vom Underlying.
>
> Was halt irgendwie eigenartig ist, ist die Langsamkeit des Marktes, wie ein
> Ozeandampfer, der nicht so schnell reagiert, sowie das ein- und ausatmen
> (vor den Rankingzeiten wird fleissig gekauft, in den Stunden dazwischen ist
> Schnäppchentime).
Ja das stimmt und wird nur noch mehr verstärkt durch die steigende
Anzahl der User. Einer allein kann jetzt natürlich bei weitem nicht
mehr so viel bewirken wie am Anfang, wo noch nicht so viele Aktien
im Umlauf waren. Dadurch wird natürlich die Aussagekraft der Börse
erhöht. Bin wirklich schon gespannt, wieviel am Ende die Abweichung ist
> ok das macht sinn - verträgt sich aber leider nicht mit meiner
> handelsstrategie - das würde mir zuviel Kapital binden.
Zumindest bei Bid riskiert man gewöhnlich keine lange Kapitalbindung:
Kauft man wirklich bei einem Ausreisser nach unten billig ein, ist man sie auch schnell wieder los... ...Kapitalbindung bestenfalls ein paar Stunden.
...bei Ask lege ich immer einen Teil so rein, das ich eine schnelle Spanne einkassiere, und einen Teil zu absurden Werten, wenn ich sie eigentlich ein paar Tage halten will.
All das war natürlich ertragreicher, als noch weniger Spieler auf den Märkten waren. Derzeit muss sich ein Betrüger durch soviel Bid und Ask durchkaufen, das er/sie bald duzende "Zusatz-Accounts" aufmachen müsste...