Sieht nicht gut aus für die SPÖ

Beiträge 1 - 10 von 13
  • Sieht nicht gut aus für die SPÖ

    Mühle zu, 06.09.2006 22:23
    #1
    Es gibt derzeit ja eine flut von meinungsumfragen; gestern gab es zwei im report, heute eine in österreich, morgen folgt eine in news.
    Ich habe mir die umfragen genau angesehen und ein faktum hat mich regelrecht umgeworfen.
    In vielen umfragen wurde bisher nur gefragt, wie sympathisch/unsympathisch man die spitzenkandidaten halte. Im morgigen news wird die kanzlerfrage gestellt.
    Ergebnis:
    41:16 steht es im duell schüssel gegen gusenbauer, ein desaster für den roten Frontmann.
    In den nächsten Tagen werden die medien aus eigeninteresse immer mehr versuchen, alles auf die Kanzlerfrage zuspitzen. Wenn diese dann bei der wahlentscheidung eine größere rolle spielen sollte, müsste der abstand zwischen schwarz und rot viel größer sein als in den meinungsumfragen. Oder aber auch als hier an der börse.
  • Re: Sieht nicht gut aus für die SPÖ

    Blubb82, 07.09.2006 00:01, Antwort auf #1
    #2
    Dazu ist Schüssel selber viel zu unbeliebt, hat noch viel schlechtere Werte als der eh scho zwidere Klima, der Gusi würd auch ein Kampfabstimmung gegen seine Mama verlieren.
    Die Entscheidung über den Wahlsieg fällt im Kampf zwischen ÖVP und FPÖ um die 600t 2002 von Blau zu Schwarz gewanderten, da ist staatsmännisch sein weniger wichtig da muss Ramazamba rechtsaussen Politik her.
  • Re: Sieht nicht gut aus für die SPÖ

    RogerG, 07.09.2006 00:10, Antwort auf #2
    #3
    > sein weniger wichtig da muss Ramazamba rechtsaussen Politik her.

    Töterötö! Dazu müssen sie nur ein bischen offener werden. 6 Jahre FPÖ Ausländerpolitik umsetzen ist ja kein Lercherl. Das geht an die Substanz. Das muss doch mal raus aus den armen Menschen!
  • Re: Sieht nicht gut aus für die SPÖ

    Mühle zu, 07.09.2006 00:31, Antwort auf #2
    #4
    Lieber blubb,
    du solltest langsam deine these überdenken!
    Meinst du ernsthaft, dass diese schüssel-wähler vom letztenmal zu einem strache überwechseln, der gusenbauer zum kanzler wählen will? -
    Das glaubst du doch selbst nicht!
  • Re: Sieht nicht gut aus für die SPÖ

    Blubb82, 07.09.2006 01:43, Antwort auf #2
    #5
    Für die ist das inzwischen Wurscht weil der Schüssel auch mit den Grünen gehen würd und wirtschaftsozialpolitisch sind die den Roten näher.Für die sind irgendwelche new economy ranking systems wurschhhht!Rambazamba!!!
  • Re: Sieht nicht gut aus für die SPÖ

    Wolli, 07.09.2006 09:55, Antwort auf #5
    #6
    > Für die ist das inzwischen Wurscht weil der Schüssel auch mit den Grünen
    > gehen würd und wirtschaftsozialpolitisch sind die den Roten näher.Für die
    > sind irgendwelche new economy ranking systems wurschhhht!Rambazamba!!!


    1999 war die FPÖ auf ihrem absoluten Höhepunkt, der Frust mit der sich immer wiederholenden großen Koalition, die de facto unabwählbar war solange sie sich nicht selbst auflöste, war grenzenlos. Damals gab es als Alternative die FPÖ, die mit Prinzhorn an der Spitze für den Bürgerlichen wählbar war. Mit der Rückkehr zur sozialistischen Kleine-Mann-Politik, Knittelfeld und Koalitionsbruch hat sie es bis 2002 aber schnell geschafft, die (geborgten!) bürgerlichen Stimmen wieder zu vertreiben.

    Aber das wiederholt sich so schnell nicht, Strache ist nicht Prinzhorn, und als Bürgerlicher kann man mit der Regierung im großen und ganzen zufrieden sein, auch wenn man natürlich immer vieles besser und schneller hätte machen können. Ein ÖVP-Wähler hat derzeit wenig Grund zu wechseln.

    Daß Schüssel unbeliebt wäre kann ich auch nicht bestätigen. Bei seinenn Gegnern sicher (nona), aber im eigenen Lager kommt er, soweit ich Einblick habe, sehr gut an.
  • Re: Sieht nicht gut aus für die SPÖ

    Mühle zu, 07.09.2006 11:33, Antwort auf #6
    #7
    Bravo wolli,
    das sehe ich genauso wie du!
    Was soll denn ein liberaler bürgerlicher in österreich in der momentanen situation denn anderes machen als schüssel wählen?
    Die gusenbauer-spö kommt aufgrund ihres personellen und inhaltlichen zustands nicht in frage, bzö und fpö sind rechtsextrem.
    Als alternative bieten sich eigentlich nur die grünen an (das war auch der grund, warum ich v. a. in den westlichen bundesländern durchaus stimmenflüsse schwarz-grün u. umgekehrt vermute), die aber in einigen themenbereichen sogar links von der spö positioniert und zudem stark etatistisch ausgelegt sind.
    Zur aktion des liberalen forums sage ich nichts mehr; allein der umstand, dass es zach nachweisbar zunächst bei der övp und dann beim BZÖ (!!!!!!!!!!!!!!!!!) versuchte spricht bände.
    Schüssel ist im bürgerlichen lager im gegensatz etwa zu gusenbauer völlig unbestritten.
    Wenn immer wieder behauptet wird, schüsel verfüge nicht über sympathiewerte wie klima oder vranitzky:
    Beide führten eine große koalition an und waren damit in einer wesentlich angenehmeren ausgangsposition als schüssel, der es mit einer sehr starken opposition zu tun hatte.
  • Re: Sieht nicht gut aus für die SPÖ

    RogerG, 07.09.2006 12:29, Antwort auf #7
    #8
    > Was soll denn ein liberaler bürgerlicher in österreich in der momentanen
    > situation denn anderes machen als schüssel wählen?

    So platt bin ich es nicht von dir gewohnt. Was soll ich den als liberaler anderes Wählen als die Schüssel-ÖVP, die an menschenfeindlicher Anti-Ausländerhatz die FPÖ längst eingeholt hat? Da wird einem so richtig warm ums Herz wenn Fr. Prokop es im ZiB2 Interview nicht schafft sich im Namen der Republik bei einem Folteropfer zu entschuldigen, nur um ja nichts an den rechten Rand abzugeben. 1A Liberalität wie ich sie mir vorstelle. Das ist die Deffinition von Liberal!

    Vom Rest der an Illiberalität kaum mehr zu überbietenden Gesellschaftspolitik müssen wir da wohl kaum noch reden. Für ein bischen Wirtschaftsliberalität soll man also alles was liberales Gedankengut ausmacht wegwerfen?

    Ein bischen viel verlangt.

    Aber geben wir ruhig die liberale Stimme an eine Partei die nicht nur die antiliberalste Gruppierung mit ins Regierungsboot geholt hat, sondern auch fröhlich einen großen Teil des Gedankenguts aufgesaugt hat. Endlich mal etwas, dass so richtig Sinn macht.
  • Re: Sieht nicht gut aus für die SPÖ

    Mühle zu, 07.09.2006 14:04, Antwort auf #8
    #9
    Lieber RogerG,
    jetzt warst du aber schön polemisch!
    Wenn man vor dem von mir beschriebenen politischen hintergrund nicht ungültig wählen will:
    Hast du einen brauchbaren alternativen vorschlag?
  • Re: Sieht nicht gut aus für die SPÖ

    RogerG, 07.09.2006 14:57, Antwort auf #9
    #10
    > Lieber RogerG,
    > jetzt warst du aber schön polemisch!

    Das will ich auch hoffen ;-). Eigentlich habe ich nur den...

    > Wenn man vor dem von mir beschriebenen politischen hintergrund nicht
    > ungültig wählen will:

    ...von dir beschriebenen Hintergrund ein wenig ergänzt. Hatte merkwürdige Lücken.

    > Hast du einen brauchbaren alternativen vorschlag?

    Gesellschaftspolitisch gibt es derzeit eine einzige liberale Partei: Die Grünen. Niemand sonst sind klassische liberale Themen wie Wiederstand gegen den Überwachungsstaat, oder gegen Folter noch ein paar klare Worte wert.

    Wirtschaftspolitisch wird es schwierig: Die ÖVP Version von Wirtschaftspolitik, die vor allem durch die nicht gerade mit Freigeist ausgezeichnete Wirtschaftskammer geprägt ist, hat mit klassischen Wirtschaftsliberalismus auch nicht gerade viel gemein.

    Da findet sich viel Kammerstaat, viel Förderung von Grossbetrieben (Gruppenbesteuerung) und sehr wenig für Ein-Personen-Unternehmen oder Kleinbetriebe.

    Apropos Ein-Personen-Unternehmen: Für diese haben die Grünen eine Plattform "microstars.at" aufgebaut, welche man eigentlich von der ÖVP erwarten sollte. Eine ganz ganz linke Aktion der Grünen ;-) Wer sich die Mühe macht, dass Programm der grünen Wirtschaft zu lesen, wird nicht liberale Standpunkte mit der Lupe suchen müssen. Was bleibt ist ein altes Cliché.

    Letztlich muss halt jeder liberale Wähler selbst entscheiden was er eher zu Opfern bereit ist: Ein bischen Wirtschaftsliberalismus bei den Grünen oder praktisch Alles was Liberalismus über die Wirtschaft hinaus auszeichnet bei der ÖVP. Sicherlich eine ganz persönliche Entscheidung.
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