zur deutschen und österreichischen Politik insgesamt erlauben darf (unabhängig, wie man zu welhen Parteien stehen mag),
dann erinnern mich die Ereignisse in Deutschland in den letzten 3-4 Jahren mit jenen der Jahre 1984-86ff in Österreich, wenngleich sicher Unterschiede vorhanden sind, aber die Tendenz läuft in die gleiche Richtung:
Wie Ihr alle wisst, gab es in Österreich in den Jahren 1983-86 eine Koalition zwischen SPÖ und FPÖ. Bereits im Jahre 1985 wurden einige Stimmen laut, dass der damalige FP-Obmann Steger am Parteitag der FPÖ in Innsbruck durch einen eher nationalen Kandidaten ersetzt werden könne. Die SPÖ reagierte darauf ganz klar und machte der FPÖ deutlich: Falls dies passiert, kündigen wir die Koalition. Was nach der Wahl Haiders am Parteitag 1986 in Innsbruck auch geschah.
Und wenn ich nun hier ansetze: Die FPÖ hatte bei der Übernahme Haders etwa 2,5%. Und stieg und stieg und stieg in den Umfraghewerten. Wenn ich jetzt den Zeitpukt der Gründung des AfD mit der Übernahme Haiders der FPÖ zeitversetze, dann bildet sich das gleiche Wählersegment, die gleiche Steigerung der Umfragewerte ab. Wollen die Deutschen daraus nichts lernen? Oder wollen sie warten, bis der AfD ebenfalls in Umfragen einmal bis zu 35% erreicht?
Des weiteren bemerke ich in den letzen 5-6 Jahren bei deutschen Onlinemedien einen "Rechtsruck" va. bei Medien, welche früher doch eher das Wort "Medium" genauer nahmen, wie zB. SPON, zeit.de
Diese Dinge kennen wir in Österreich gar nicht anders (Ausnahmen bestätigen die Regel, wie zB. falter.at). Die heimische Presse berichtet grundsätzlich den konservativen Schichten und zT. auch den FP-Schichten wohlgesonnen (va. in den Bundesländern)
Das wollte ich grundsätzlich einmal loswerden, spiegelt aber nur meine subjektive Sichtweise wider:-)
Aber genau das wollen wir doch. Die FPÖ ist das Vorbild der AfD. Was ist daran problematisch?
Die Schwarz-Blaue Bundesregierung einerseits und Haiders Regierung in Kärnten haben das mehr als deutlich vorgemacht.
Warum sollte beispielsweise Jörg Meuthen ein schlechterer Kanzler als Angela Merkel sein?
Abgesehen davon ist die AfD auf absehbare Zeit Oppositionskraft; an eine Regierungsbeteiligung ist nicht zu denken.
Zitat:
"Abgesehen davon ist die AfD auf absehbare Zeit Oppositionskraft; an eine Regierungsbeteiligung ist nicht zu denken."
Was glaubst Du, was man in Österreich vor etwa 30 Jahren über die FPÖ gsagt hat?
Aber genau das wollen wir doch. Die FPÖ ist das Vorbild der AfD. Was ist daran problematisch?
Hier zwei Links, welche ich Dir empfehlen darf. Vielleicht bemerkst Du dann, was problematisch ist:
https://de.wikipedia.org/wiki/Verband_der_Unabh%C3%A4ngigen
https://de.wikipedia.org/wiki/Freiheitliche_Partei_%C3%96sterreichs
Es gibt sicher bessere Infos, das aber für den Anfang!;-)
Die FPÖ wurde in Österreich in den 80ern nicht so ausgegrenzt wie die AfD heute in Deutschland und daher waren Koalitionen viel eher denkbar (gab es ja auch schon ab 1983 auf Bundesebene).
Was du mir mit den Links sagen möchtest, weiß ich leider nicht.
Die FPÖ wurde in Österreich in den 80ern nicht so ausgegrenzt wie die AfD heute in Deutschland
Uhm, doch, zumindest von der SPÖ kategorisch und in der ÖVP konnte man sich auch erst 2000 durchringen.
und daher waren Koalitionen viel eher denkbar (gab es ja auch schon ab 1983 auf Bundesebene).
Das war vor Haider. Steger hat damals versucht, aus der FPÖ eine liberale Partei wie die FDP zu machen. Konsequenterweise war einer ihrer Minister später beim LIF.
Haiders Wahl zum Parteiobmann wurde 1986 von der SPÖ als Anlaß für die Aufkündigung der Koalition samt Neuwahlen und folgender Großen Koalition verwendet.
Die deutschen Mainsteammedien machen mir da noch die wenigsten Sorgen. Den Rechtsruck gibt es derzeit eher in den etablierten Parteien, selbst bei den Linken (Wagenknecht) und den Grünen (Palmer) gibt es prominente Fremdenfeinde. Natürlich sind lang andauernde große Koalitionen schlecht für die Demokratie, in Deutschland dürfte die aber bald enden. Außerdem konnte und kann man sich bei deutschen Rechtsradikalen und Rechtspopulisten (die AFD gehört inzwischen eher zur ersten Kategorie) immer auf zwei Dinge verlassen:
1) Sie haben äußerst schwache, wenig charismatische Führer
2) Sie zerfleischen sich nach kurzer Zeit selbst
Die AFD macht auf mich nicht den Eindruck, dass sie daran etwas ändern könnte oder möchte. Kein Vergleich zu Jörg Haider, nicht mal zu Strache.
Außerdem ist Österreich eher mit Bayern vergleichbar als mit Deutschand, es hat kaum städtische Milieus außerhalb von Wien, keine erwähnenswerte linke Partei links von der SPÖ (sorry KPÖ) und eine Tendenz zur sich einigelnden Provinzialität. Deutschland ist insgesamt schon etwas heterogener.
Die AFD macht auf mich nicht den Eindruck, dass sie daran etwas ändern könnte oder möchte.
Die AfD ist das bislang mit Abstand erfolgreichste "rechte" Parteiprojekt. Von Zerfleischen kann keine Rede sein. Zwar gibt es Streits, vor allem aufgrund der Frage, wie weit man nach rechts gehen darf, aber insgesamt wirkt die Partei doch geschlossen nach außen. Es gibt in der demokratisch-rechten Szene einen ziemlich großen Konsens, dass es eine Partei rechts von der Union braucht, was ganz klar zusammenschweißt.
Außerdem ist Österreich eher mit Bayern vergleichbar als mit Deutschand, es hat kaum städtische Milieus außerhalb von Wien, keine erwähnenswerte linke Partei links von der SPÖ (sorry KPÖ) und eine Tendenz zur sich einigelnden Provinzialität. Deutschland ist insgesamt schon etwas heterogener.
Die AfD ist in städtischen Milieus wie etwa Berlin anders aufgestellt als beispielsweise im ländlichen Thüringen, aber auch dort erfolgreich.
In den nächsten Wochen und Monaten finden u.a. folgende Wahlen und Abstimmungen statt – zu allen Terminen werden (voraussichtlich) Märkte aufgesetzt:
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1. Halbjahr
2. Halbjahr
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