Ein verkanntes Genie!

Beiträge 31 - 40 von 94
  • Impeachment und der Senat

    Wanli, 26.09.2019 17:40, Antwort auf #30
    #31

    Zunächst einmal: Steingart ist - das haben wir hier ja schon einmal belegt - ziemlich kenntnisfrei, was amerikanische Angelegenheiten angeht, oder er schreibt halt das, was einige Leute gern lesen möchten, hat also eine komfortable Marktnische gefunden.

    Das Weiße Haus hat ja ein "Memorandum" veröffentlicht, keine Mitschrift des Telefonats (selbige ist erst kürzlich zur obersten Geheimsache gemacht worden und wird nach wie vor unter Verschluss gehalten):

    https://politicalwire.com/2019/09/26/verbatim-transcript-of-call-moved-to-separa te-network/

    Die von der Administration veröffentlichte Zusammenfassung ist allerdings übel genug; Kevin Drum hat sie mal weiter gekürzt und zugespitzt, sodass die Argumentation Trumps noch offener zutage tritt - der Anruf erfolgte kurz nach dem Einfrieren der knapp 400 Millionen an Militärhilfe und über Militärisches möchte Trumps Gesprächspartner denn auch reden, worauf Donald sofort einen "Gefallen" einfordert:

    TRUMP: Congratulations.

    ZELENSKY: Thank you. You were a great example to us. We’re going to drain the swamp.

    TRUMP: That’s very nice. You know, we do a lot for Ukraine. Way more than those yakky Europeans.

    ZELENSKY: Yes indeed. I especially want to thank you for your support in the area of defense. We are ready to buy more weapons from you.

    TRUMP: I would like you to do us a favor though. Please look into the DNC server hack. Our attorney general will be calling you about that.

    ZELENSKY: Sure, sure, anything for you. I’m appointing a new ambassador so we can continue our strategic partnership.

    TRUMP: That’s great. I’d also like you to investigate Joe Biden’s son. Rudy Giuliani and our attorney general will be calling you about that.

    ZELENSKY: No problem. The next prosecutor general will be 100 percent my candidate. He or she will look into this.

    TRUMP: Great. I’ll have Giuliani and Barr call you. Your economy is going to get better and better, I predict.

    ZELENSKY: The last time I was in New York I stayed at the Trump Tower. We’ll be very serious about that investigation of Biden’s son.

    TRUMP: Good. Giuliani and Barr will call you.

    https://www.motherjones.com/kevin-drum/2019/09/heres-an-abridged-version-of-the- trump-zelensky-readout/

    Der (konservative) Journalist und Anwalt David French sieht hier ein klassisches "Quid pro Quo", ein Gericht wäre davon problemlos zu überzeugen:

    I haven’t been a litigator since 2015. I haven’t conducted a proper cross-examination since 2014. But if I couldn’t walk a witness, judge, and jury through the transcript of Donald Trump’s call with Ukrainian president Volodymyr Zelensky and demonstrate that a quid pro quo was more likely than not, then I should just hang up my suit and retire in disgrace. Far from being “scattershot” — as my esteemed colleague Kyle Smith declares — the actual sequence is extremely tight, and the asks are very clear.

    https://www.nationalreview.com/corner/the-trump-ukraine-transcript-contains-evid ence-of-a-quid-pro-quo/

    Selbst wenn man tatsächlich gegen jeden gesunden Menschenverstand annimmt, dass Zelensky der Zusammenhang zwischen den Millionen und dem geforderten "Gefallen" nicht klar gewesen wäre, wäre das Ersuchen um Wahlkampfmunition an eine ausländische Regierung an sich schon strafbar.

    Der "Whistleblower" will ja jetzt vor dem Kongress aussagen, mal sehen, was da dann noch weiter präzisiert wird. Ein (republikanischer) Kongressmitarbeiter, der den Bericht dieses Whistleblowers bereits gelesen hat, gibt an, das darin erhaltene Material gebe klar eine Richtung vor: die Amtsenthebung.

    https://theresurgent.com/2019/09/25/republican-source-the-whistleblower-paints-a -clear-path-to-impeachment/

    ------

    Gehen wir mal davon aus, dass Drumpf impeacht wird (mittlerweile ist das wohl schon recht wahrscheinlich) - was wäre dann vom Senat zu erwarten? Wenn ich wetten müsste, würde ich natürlich darauf setzen, dass die republikanischen Senatoren relativ geschlossen gegen eine Amtsenthebung stimmen werden, an ihre Kooperation mit dem POTUS auch bei klarem Fehlverhalten seinerseits sind wir ja mittlerweile gewöhnt.

    [W]e can expect that the entire Republican congressional caucus — which has backed Trump all the way, through his sexual predations and excusing the murder of a journalist and attempting to collude with a Russian criminal conspiracy and profiting from the presidency and obstructing justice, among other corrupt and likely criminal actions — will continue to do so, no matter how damning the evidence against him.

    https://www.salon.com/2019/09/25/will-republicans-dump-trump-nope-theyll-cover-u p-for-him-until-the-bitter-end/

    Das ist wohl die gängige Erwartungshaltung, und wahrscheinlich ist sie berechtigt. Allerdings gibt es auch eine Minderheitenmeinung, die besonders radikal der konservative Trumpkritiker George Conway äußert:

    George Conway, husband to White House counselor Kellyanne Conway and a frequent critic of President Trump, on Wednesday predicted that Republicans in the Senate would break with the president and vote to remove Trump from office if the House votes to impeach.

    Conway tweeted that Republican senators would hide their decision to vote against the president until the last possible minute on the issue.

    "I agree with this. There may be Republican senators who won’t say a word until the moment they say 'guilty' when the roll is called at the end of an impeachment trial," he tweeted, responding to a political commentator who argued that Republican senators would vote to impeach the president because many "privately hate" Trump.

    https://thehill.com/blogs/blog-briefing-room/news/462967-george-conway-predicts- republicans-will-vote-against-trump-on

    Das ist eine klare Außenseiterposition, keine Frage. Immerhin scheint neben Mitt Romney auch Senator Ben Sasse seine Kollegen zu derartigen Gedankenspielen anregen zu wollen, wenn er dazu aufruft, den Vorwürfen nicht mit einer "Wagenburgmentalität" zu begegnen:

    Republicans ought not to be rushing to circle the wagons to say there’s no there there when there’s obviously lots that’s very troubling there.

    https://politicalwire.com/2019/09/25/sasse-says-whistleblower-report-is-very-tro ubling/

    Der republikanische Strategist Mike Murphy glaubt auch, dass die meisten republikanischen Senatoren den Mann im Weißen Haus nur zu gern aus demselben verjagen würden.

    I can tell you this, one Republican senator told me if it was a secret vote, 30 Republican senators would vote to impeach Trump.

    https://twitter.com/kylegriffin1/status/1176955894984318976

    Natürlich gibt es zwei gute Gründe für republikanische Senatoren, den POTUS zu stützen:

    a) Er erfüllt ihnen einige Herzenswünsche (konservative Richter, Steuersenkungen für die Reichen, laxere Regulierung von Industrieunternehmen),

    b) ein Großteil der Basis verehrt ihn und würde eine Zustimmung zur Amtsenthebung äußerst übel nehmen.

    Auf der anderen Seite:

    a) Die Midterms haben gezeigt, dass der Donald wichtige Wählergruppen in die Arme der Demokraten treibt,

    b) er kriegt unterm Strich natürlich recht wenig gebacken, ein anderer republikanischer Präsident wäre schlicht effektiver,

    c) er wäre insbesondere in einer echten Krise ein Sicherheitsrisiko für das Land,

    d) es ist schlicht peinlich, sein Chaos ständig öffentlich rechtfertigen zu müssen.

    Wie gesagt: Allemal wahrscheinlich, dass die beiden zuerst genannten Argumente erneut den Ausschlag geben werden. Aber je nachdem, wie sich der Skandal noch entwickelt, ist eine Überraschung nicht ganz auszuschließen: Vor Nixons Fall standen seine Republikaner auch relativ geschlossen hinter ihm, bis sie es eines Tages eben nicht mehr taten. Ich würde jedenfalls Gift darauf nehmen, dass die Senatoren der GOP hinter verschlossenen Türen sehr wohl über eine Amtsenthebung sprechen: Eine bessere Gelegenheit als den derzeitigen Skandal werden sie nicht mehr bekommen. Schlussendlich müssten sich aber genügend Abweichler finden, um die Auswirkungen für jeden einzelnen "Verräter" abzumildern.

  • RE: Impeachment und der Senat

    drui (MdPB), 26.09.2019 18:17, Antwort auf #31
    #32

    Die Senatoren haben es mehrheitlich leichter als die GOP-House-Abgeordneten, da nur ein Drittel zur Wahl steht bzw. Trumps Rache bei den Vorwahlen und anschließenden  Wahlen zu fürchten hat.

    So lange Trumps Fanbasis in ihrer Traumwelt lebt, müssen die Abgeordneten abwägen, ob sie sich dieser Welt anschließen (und hoffen, dass  es in ihrem Bereich genug hirnlose rote Wähler gibt) oder ob sie lieber mit erhobenem Haupt politischen Selbstmord begehen, denn ohne diese Basis werden sie überall außerhalb Utahs gegen die Demokraten verlieren. Es ist nicht ausgeschlossen, aber extrem unwahrscheinlich, dass Trumps Beliebtheitswerte bei den republikanischen Wählern schnell massiv einbrechen. In diesem Fall hätten sie mehr Optionen.

    Das sagt der Whistleblower:

    The whistleblower complaint says that there were approximately a dozen officials in the room during the phone call, which Trump made from the White House situation room. The officials included a mix of policy officials and duty officers, the complaint said, and participation was not reduced because it was seen as a "routine" call.
    The whistleblower said that they were told that senior White House officials intervened to “lock down” records of the phone call, and that White House officials were directed by White House lawyers to remove the electronic transcript from the computer system where they are customarily stored and put onto a separate system “that is otherwise used to store and handle classified information of an especially sensitive nature.”

    Ich weiss jetzt nicht, wer dümmer ist. Trump, indem er den "Schmutz für Waffen"-Telefonanruf vor einem Dutzend Offizieller macht (er hat ja noch nie schlechte Erfahrungen mit leaks gemacht). Oder die "höheren" Mitarbeiter, die die Aufzeichnungen aus dem Computersystem haben löschen lassen.

  • Wankelmut?

    Wanli, 26.09.2019 21:11, Antwort auf #32
    #33

    Es ist nicht ausgeschlossen, aber extrem unwahrscheinlich, dass Trumps Beliebtheitswerte bei den republikanischen Wählern schnell massiv einbrechen. In diesem Fall hätten sie mehr Optionen.

    Nun, Nixons Beliebtheitswerte waren auch lange relativ stabil, bevor sie zwischen Februar und Oktober 1973 in allen politischen Lagern um fast 40 Punkte absackten.

    https://medium.com/@PollsAndVotes/nixon-watergate-and-partisan-opinion-524c4314d 530

    Siehe auch:

    https://historyinpieces.com/research/nixon-approval-ratings

    Einerseits würde ich zwar schon sagen, dass die gegenwärtige amerikanische Gesellschaft noch stärker polarisiert ist als die zur Zeit von Watergate, aber man weiß halt auch nicht, wie sich offener Widerstand gegen Trump aus den Reihen der GOP auswirken würde - im Moment tritt sie ja weitgehend geschlossen als Team auf mit dem Donald an der Spitze, sodass ein Republikaner gar nicht abwägen muss zwischen seiner Zuneigung zum Big Boss und der zum republikanischen Senator seines Heimatstaates. Wäre schon interessant, wie die republikanische Basis reagieren würde, wenn die Oberen sich nicht mehr einig wären.

    Immerhin: Der republikanische Gouverneur Vermonts begrüßt das Impeachmentverfahren im Repräsentantenhaus; andere moderatere GOP-Gouverneure von Massachusetts, Maryland oder Ohio mögen sich dagegen nicht äußern.

    https://www.washingtonpost.com/national/a-first-vermont-gop-governor-backs-trump -impeachment-probe/2019/09/26/c2f22732-e075-11e9-be7f-4cc85017c36f_story.html

    Doch wie gesagt: Ich würde nicht darauf wetten, dass republikanische VIPs demnächst tatsächlich in signifikanter Zahl gegen den POTUS rebellieren, ließe mich aber im Zweifelsfall natürlich gern positiv überraschen.

    ----

    Ich weiss jetzt nicht, wer dümmer ist. Trump, indem er den "Schmutz für Waffen"-Telefonanruf vor einem Dutzend Offizieller macht (er hat ja noch nie schlechte Erfahrungen mit leaks gemacht).

    Das war dämlich, natürlich. Am Tag vor dem Anruf hat Mueller vor dem Kongress ausgesagt; der Don scheint sich gedacht zu haben: "Collusion" hatte in der ersten Staffel schon gute Einschaltquoten, produzieren wir doch gleich die zweite hinterher.

    Wobei der Grundstein ja sogar bereits vor Muellers Aussage gelegt wurde. Komplett irre - meine Güte, Biden ist nicht mal Präsidentschaftskandidat und man riskiert so viel. Nun, die dröge Regierungsarbeit ist ja nicht so das Ding von Donald "Executive Time" Trump, wahrscheinlich suchte er einfach den nächsten Thrill.

    EDIT

    Der Direktor der US-Geheimdienste sagt vor dem Kongress aus: Der "Whistleblower" habe richtig gehandelt. Mal sehen, wie lange der Mann seinen Posten behält.

    "I think the whistleblower did the right thing," Maguire said to House Intelligence Committee Chairman Adam Schiff (D-Calif.) during public testimony, adding that they followed the whistleblower statute every step of the way.

    Maguire also expressed his support of the whistleblower, deeming the complaint "credible" and "important" while stating that he does not know the identity of the individual.

    https://thehill.com/policy/national-security/463171-maguire-i-think-the-whistleb lower-did-the-right-thing

    Wenn besagter "Whistleblower" vor dem Kongress aussagt, wozu er / sie ja offenbar bereit ist, wird sich aus den rechten Medien natürlich eine Schmutzlawine sondergleichen über den Patrioten ergießen. Ein phädophiler Alkoholiker mit Verbindungen zu Charles Manson vermutlich, welcher gern Pizza in Hillarys Restaurant mit der Kinderpornographie im Keller aß, nachdem er Vince Foster erschossen hatte...

    EDIT 2

    Politikwissenschaftler Jonathan Bernstein möchte auch kein Szenario so ganz ausschließen:

    Many Americans remain certain that Republicans will never turn on Trump, no matter what, and that the collapse of Republican support for President Richard Nixon in 1974 is not relevant in these more partisan times. According to that view, the addition of Fox News to the Republican coalition, among other factors, ensures that Republicans who now say they are concerned about Trump’s actions will inevitably fall into line. That all might turn out to be correct.

    But we know that in 1974, Republicans eventually tired of being lied to, and being asked to lie to their constituents, after months of believing that Democrats were overreaching. There’s still no way to predict how things will play out now, but I can’t see ruling anything out. If I were in the White House, I wouldn’t be encouraged by how Republicans sound this week.

    https://www.bloomberg.com/opinion/articles/2019-09-26/ukraine-complaint-whistle- blower-pokes-hole-in-republican-unity

  • RE: Impeachment... - 223 Members of the House now support the impeachment inquiry

    an-d, 27.09.2019 02:54, Antwort auf #25
    #34

    223 Members of the House now support the impeachment inquiry. Reps Schrader and Bustos are new.

    Quelle: https://secure.actblue.com/donate/members-for-impeachment#

    Dort auch eine aktuelle Liste aller unterstützenden Abgeordneten

  • RE: Impeachment...

    Mirascael, 27.09.2019 03:20, Antwort auf #26
    #35

    Vor dem Hintergrund des zu erwartenden Lagerwahlkampf Rechtsradikale/Rechtspopulisten gegen (tja, wie soll man die Dems beschreiben,)

    Da kann ich weiterhelfen:

    Lkinksradikale/Linkspopulisten sind die von Dir gesuchten Begriffe.

  • Biden jr.: Drogen, Alkohol, Prostituierte, Striplokale und Affären

    Mirascael, 27.09.2019 14:57, Antwort auf #16
    #36

    Mittlerweile äußert Rudy Giuliani, der für Trump die ukrainische Regierung davon überzeugen sollte, Ermittlungen gegen die Bidens zu veranlassen, er könne nicht ganz sicher sein, dass sein Boss dieses Ansinnen nicht mit der Zahlung der hunderte von Millionen an das osteuropäische Land verquickt habe. Derweil berichtet FOX über diese ziemlich einzigartige Vermischung von staatlichem Handeln und dem persönlichen Wahlkampfinteresse des Präsidenten so:

    https://www.motherjones.com/kevin-drum/2019/09/giuliani-yeah-maybe-trump-threate ned-aid-to-ukraine/

    Man könnte fast glauben, Biden und nicht der Präsident gehöre an den Pranger...

    Nun ja, so ganz sauber scheint Hunter Biden nicht zu sein - sehr gut denkbar, dass er für seine Verhältnisse deutlich mehr Dreck am Stecken hat als der Präsident.

    Ich bezweifel sowieso, dass Joe Biden der integre Saubermann ist. als der er vermarktet wird.

    Dass nun jedenfalls ausgerechnet sein Sohn der große Kämpfer gegen Korruption gewesen sein soll, als er - mutmasslich - zeitgleich Unmengen von Crack, Kokain und Alkohol konsumierte (was zumindest der verlinkte Artikel nahelegt), das klingt mir schon ziemlich nach einem Ammenmärchen. Ich verstehe schon nicht, wieso Biden es zuliess, dass sein Sohn überhaupt diesen Job in der Ukraine annahm, seine Drogen- und charakterlichen Probleme waren ihm schließlich bekannt. Es fällt mir schwer zu glauben, dass da im Hintergrund keine krummen Sachen gelaufen sind.

    How troubled Hunter Biden was drawn into the centre of the Ukraine scandal

  • RE: Biden jr.: Drogen, Alkohol, Prostituierte, Striplokale und Affären

    drui (MdPB), 27.09.2019 16:00, Antwort auf #36
    #37

    Nun ja, so ganz sauber scheint Hunter Biden nicht zu sein - sehr gut denkbar, dass er für seine Verhältnisse deutlich mehr Dreck am Stecken hat als der Präsident.

    Unwahrscheinlich. Und selbst wenn, kandidiert er denn für irgendein Amt? Oder plädierst du für Sippenhaft?

    Ich verstehe schon nicht, wieso Biden es zuliess, dass sein Sohn überhaupt diesen Job in der Ukraine annahm, seine Drogen- und charakterlichen Probleme waren ihm schließlich bekannt.

    Ich glaube nicht, dass ein Vater seinem 13-jährigen Sohn erfolgreich und dauerhaft zu etwas zwingen kann, Hunter ist 49 jahre alt. Seine angeblichen "charakterlichen Probleme", die du unterstellst, haben ihn nicht davon abgehalten Anwalt zu werden, Lobbyist, von Präsident G.W. Bush zum Amtrak Vorstand ernannt zu werden oder zur US Navy zu gehen. Seine erstaunlich gute Bezahlung in der Ukraine entspricht dem, was Lobbyisten für wenig Arbeit erhalten. Der Korruptionsfall in der ukrainischen Firma fand zwei Jahre vor seiner Anstellung dort statt.

    Das wird ein langer Weg für Trump und Guliani, sich über das Fingerzeigen in die Richtung weiß zu waschen. Prostituirte, Striplokale und Affären passen meiner Meinung nach besser zum amtierenden Präsidenten. Hätte er dabei öfter mal einen gehoben oder andere Drogen genommen, wäre er vielleicht nicht so ein Arschloch geworden.

  • RE: Biden jr.: Drogen, Alkohol, Prostituierte, Striplokale und Affären

    Mirascael, 27.09.2019 16:51, Antwort auf #37
    #38

    Nun ja, so ganz sauber scheint Hunter Biden nicht zu sein - sehr gut denkbar, dass er für seine Verhältnisse deutlich mehr Dreck am Stecken hat als der Präsident.

    Unwahrscheinlich. Und selbst wenn, kandidiert er denn für irgendein Amt? Oder plädierst du für Sippenhaft?

    Ich verstehe schon nicht, wieso Biden es zuliess, dass sein Sohn überhaupt diesen Job in der Ukraine annahm, seine Drogen- und charakterlichen Probleme waren ihm schließlich bekannt.

    Ich glaube nicht, dass ein Vater seinem 13-jährigen Sohn erfolgreich und dauerhaft zu etwas zwingen kann, Hunter ist 49 jahre alt. Seine angeblichen "charakterlichen Probleme", die du unterstellst, haben ihn nicht davon abgehalten Anwalt zu werden, Lobbyist, von Präsident G.W. Bush zum Amtrak Vorstand ernannt zu werden oder zur US Navy zu gehen. Seine erstaunlich gute Bezahlung in der Ukraine entspricht dem, was Lobbyisten für wenig Arbeit erhalten. Der Korruptionsfall in der ukrainischen Firma fand zwei Jahre vor seiner Anstellung dort statt.

    Das wird ein langer Weg für Trump und Guliani, sich über das Fingerzeigen in die Richtung weiß zu waschen. Prostituirte, Striplokale und Affären passen meiner Meinung nach besser zum amtierenden Präsidenten. Hätte er dabei öfter mal einen gehoben oder andere Drogen genommen, wäre er vielleicht nicht so ein Arschloch geworden.

    Mit anderen Worten - Kokain und Crack sind gut für den Charakter? Na gut, wenn Du meinst...

    Aber im Ernst:

    Stelle Dir die Story einfach andersrum vor, Demokratischer Präsident, ehemaliger republikanischer Vizepräsident und sein Sohn (ansonsten alles gleich inklusive Impeachment der Republikaner).

    Du würdest Zeter und Mordio ob der moralischen Verdorbenheit des republikanischen Vizepräsidenten und seines verkommenen Sohnes schreiben (bzw. schreiben), mit entsprechenden Kraftausdrücken um Dich werfen und den Impeachment-Versuch seitens der Republikaner ins Lächerliche zu ziehen versuchen.

    Denk in einer ruhigen Minute mal drüber nach (bevor Du impulsiv in üblich aggressiver Manier darauf antwortest).

  • RE: Biden jr.: Drogen, Alkohol, Prostituierte, Striplokale und Affären

    drui (MdPB), 27.09.2019 17:39, Antwort auf #38
    #39

    Lese Dir einfach mal diesen Politico-Artikel durch und Du wirst verstehen, dass Hunter und alle anderen Bindens in der Ukraine-Geschichte eine ganz ganz kleine Nummer sind. Sehr lang, aber auch sehr spannend.

    https://www.politico.com/news/2019/09/27/giuliani-trump-ukraine-005098

  • Vater und Sohn / L'etat, c'est moi

    Wanli, 27.09.2019 18:21, Antwort auf #39
    #40

    Habe die Berichterstattung über die Ukraine-Affäre ja auch verfolgt und muss Mirascael da in einem Punkt zustimmen: Hunter Biden ist ein ziemlich dubioser Charakter mit massiven persönlichen Problemen und dem Ruf, sich auf fragwürdige Geschäfte eingelassen zu haben. Dem würde ich mit Sicherheit keinen Gebrauchtwagen abkaufen.

    Aber das sollte wie bereits erwähnt keine Rolle beim Urteil über Joe Biden spielen. Der Ablauf war doch wohl folgendermaßen: Biden junior heuerte bei einer Anwaltskanzlei an, deren Klient eben die ukrainische Firma Burisma war, der in der Tat fragwürdige Geschäfte vorgeworfen wurden. Biden wurde als zweiter Mitarbeiter dieser amerikanischen Kanzlei in den Aufsichtsrat von Burisma entsandt, für ein fürstliches Salär. Hat sein Nachname dabei geholfen? Mit großer Wahrscheinlichkeit ja.

    Gegen diese ukrainische Firma wurde vom Generalstaatsanwalt ermittelt, das Verfahren wurde allerdings schnell eingestellt. Der wahrscheinliche Grund: Besagter Generalstaatsanwalt war unglaublich korrupt und arrangierte sich für alle Seiten höchst profitabel mit lokalen Oligarchen und Wirtschaftsunternehmen.

    Das wiederum rief diverse Akteure auf den Plan, die die ukrainische Regierung dazu drängten, den Mann zu entlassen: die G-7, die Weltbank und der Internationale Währungsfond hatten alle dieses Ziel; Joe Biden reiste auch in ihrem Namen 2016 nach Kiev und übte Druck auf die dortige Regierung aus, besagten Shokin zu entlassen, was dann auch geschah.

    Man sieht: Biden wurde nicht im Sinne Burismas tätig, die prächtig mit Shokin leben konnte, er bereitete der Firma, die seinen Sohn bezahlte, vielmehr eher Unannehmlichkeiten, da sie von einem weniger korrupten Generalstaatsanwalt weniger Entgegenkommen zu erwarten hatte.

    In summary, one can look askance at Hunter Biden, who may have traded on his familial connections to claim a handsome salary from a shady Ukrainian company. However, there is no evidence that Joe Biden's actions vis-à-vis Shokin were undertaken to help his son, or had any other corrupt intent. In fact, there's an argument that getting rid of Shokin actually put Hunter Biden at greater legal risk, since an honest prosecutor was more likely to turn the screws on Burisma than a dishonest one.

    https://www.electoral-vote.com/evp2019/Pres/Maps/Sep24.html#item-1

    Stelle Dir die Story einfach andersrum vor, Demokratischer Präsident, ehemaliger republikanischer Vizepräsident und sein Sohn (ansonsten alles gleich inklusive Impeachment der Republikaner).

    Du würdest Zeter und Mordio ob der moralischen Verdorbenheit des republikanischen Vizepräsidenten und seines verkommenen Sohnes schreiben (bzw. schreiben), mit entsprechenden Kraftausdrücken um Dich werfen und den Impeachment-Versuch seitens der Republikaner ins Lächerliche zu ziehen versuchen.

    Ich für meinen Teil würde schon in Anspruch nehmen, persönliche politische Sympathien und die Beurteilung kriminellen Handelns einigermaßen (wenn auch sicher nicht komplett) trennen zu können. Wenn mir jemand in einer Diskussion über Margaret Thatcher, die politisch jetzt nicht so mein Fall ist, mit dem Versuch käme, ihren Sohn Mark (der ja man wirklich ein paar krasse Dinger gedreht zu haben scheint) gegen die Mutter zu instrumentalisieren, würde ich das zurückweisen - vorausgesetzt, dass die "Eiserne Lady" an seinen Abenteuern eben nicht mitgewirkt geschweige denn ihr Amt als Premierministerin zu seiner Unterstützung instrumentalisiert hat.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Mark_Thatcher

    -----

    Man kann viel diskutieren, ob das Impeachmentverfahren den Wahlaussichten der Demokraten nützt und ihre Chancen verbessert, mit einer Botschaft einer Alternative zum Trumpismus beim Wähler Gehör zu finden. Ich habe auch größeres Verständnis als drui für Nancy Pelosis über Monate zu beobachtenden Unwillen, ein solches Verfahren einzuleiten.

    Was Kritiker wie Tulsi aber ausblenden (während es der wirklich differenzierte von mir verlinkte Artikel im Guardian durchaus berücksichtigt), ist die PFLICHT des Repräsentantenhauses, jenseits wahltaktischer Überlegungen einer Regierung auf die Finger zu schauen. Wenn ein Präsident nach der Devise des Sonnenkönigs handelt - "Der Staat bin ich!" -, dann muss die Legislative einschreiten. Und das tut Trump nicht nur, wenn er von ausländischen Regierungen gern Geschenke entgegennimmt; er tut es auch, wenn er Zahlungen der USA verknüpft mit (illegalen) Gefälligkeiten für seine Person. Das ist schlicht nicht akzeptabel, da MUSS das House (im Prinzip natürlich auch der Senat) tätig werden. Zumal Trumps Ukraine-Skandal sich ja zeitlich direkt anschließt an die Mueller-Untersuchung: Der Donald lernt einfach nix aus den Fehlern der Vergangenheit - also wird es Zeit für hartes Durchgreifen, Parteitaktik hin oder her.

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