UK 2015

posts 11 - 18 by 18
  • RE: UK 2015

    drui (MdPB), 08.05.2015 03:55, Reply to #10
    #11

    Auf BBC 1 haben schon zwei Leute versprochen einen Hut bzw. einen Kilt zu essen, wenn die exit polls stimmen...

    Dennoch sollte der Trend grob stimmen, exit polls sind einfach genauer, auch das sample ist größer. Ukip scheint fast überall unter den ersten 3 zu sein, laut den exit polls zieht sie mehr Stimmen von Labour als gedacht, was den Tories hilft. Außerdem gewinnen die Tories mehr von den LibDems, die gerade den FDP-Tod sterben. Spannend wird es sein, wenn die konservativen statt 316 nur ca. 305 gewinnen, dann wird eine Koalition schwierig. Viele Rennen sind aber sehr eng und die Auszählungen dauern ewig.

  • RE: UK 2015

    Hauke Haien, 08.05.2015 04:50, Reply to #11
    #12
    Viele Rennen sind aber sehr eng und die Auszählungen dauern ewig.

    Stimmt! Vor 5 Jahren ging es schneller.

    Auch interessant: Bislang konnten alle bislang ausgezählten Sitze verteidigt werden. Der Swing findet offenbar nur vermehrt in Schottland statt.

  • RE: UK 2015

    drui (MdPB), 08.05.2015 10:04, Reply to #12
    #13

    So, inzwischen zeichnet sich sogar eine absolute Mehrheit für die Konservativen ab, obwohl Schottland fast vollständig an die SNP geht. Labour hat viel schlechter abgeschnitten als die Umfragen prognostiziert hatten, va. in London. Ein Desaster für die LibDems, für Labour und die Prognoseinstitute. LibDem Wahl-Manager Lord Ashdown muss zudem öffentlich einen Hut essen.

    Beim popular vote hat die BBC (basierend auf den bereits ausgezählten Bezirken, viele fehlen noch) Folgendes prognostitiert:

    Conservatives: 34%

    Labour: 34%

    Ukip: 12%

    Lib Dems: 8

    SNP: 7

    Das Wahlsystem ermöglicht es also, mit ca. 34% der Stimmen eine absolute Mehrheit der Abgeordneten zu erreichen, obwohl die Tories keinen einzigen Abgeordneten in Schottland bekommen werden. Umgekehrt dürfte UKIP genau einen Sitz erreichen, nicht mehr als die Grünen, mit 12% aller Stimmen.

    Ein großer Sieg für Cameron, und das trotz seiner Ankündigung Milliarden schwerer Sozialkürzungen und der Ruinierung der staatlichen Krankenversicherung. Sicherlich auch ein Sieg der Murdoch-Presse, seit 1980 konnte kein Wahlkampf in Großbritannien gegen seine Zeitungen und Sender gewonnen werden.

  • RE: UK 2015

    Wanli, 08.05.2015 16:25, Reply to #13
    #14
    Das Wahlsystem ermöglicht es also, mit ca. 34% der Stimmen eine absolute Mehrheit der Abgeordneten zu erreichen, obwohl die Tories keinen einzigen Abgeordneten in Schottland bekommen werden. Umgekehrt dürfte UKIP genau einen Sitz erreichen, nicht mehr als die Grünen, mit 12% aller Stimmen.

    Der große Pferdefuß beim Mehrheitswahlrecht - manche Stimmen wiegen schwerer als andere. In manchen Wahlkreisen lohnt es sich gar nicht, zur Wahl zu gehen, weil eh schon glasklar feststeht, wer gewinnt.

    Interessant finde ich die zunehmende Regionalisierung der britischen Politik. Bei den Tories war dies ja schon seit längerem zu beobachten: Die waren schon seit den Neunzigern de facto eine englische Partei. Labour und die Libdems dagegen hatten Hochburgen in ganz Großbritannien. Das scheint sich nun zu ändern, und insbesondere für Labour ist der Trend besorgniserregend - wie viele Regierungen hätte die Partei in den letzten Jahrzehnten überhaupt stellen können ohne die traditionell zahlreichen Labourabgeordneten aus Schottland, die jetzt praktisch vollständig wegrasiert wurden? Lässt sich der Trend umkehren, obwohl in Zukunft so ziemlich jede Gesetzesinitiative, der schottische Interessen zugrunde liegen, von SNP-Abgeordneten ausgehen wird?

    Von knapp 200 Sitzen in Südengland außerhalb Londons hat Labour wohl auch nur etwa 10 gewinnen können - auch das wird den Parteistrategen Sorgen machen. Die LibDems als Partei ohne regionalen Schwerpunkt - mit Abgeordneten aus Südwestengland ebenso wie aus Schottland - wurde natürlich noch stärker gerupft; offenbar wählt der Brite zunehmend Parteien, die seine - und nur seine - Region vertreten (hier betrachte ich städtisches und ländliches England auch mal als zwei Regionen mit zunehmend klarerer Parteipräferenz).

  • RE: UK 2015

    Wolli, 08.05.2015 16:51, Reply to #14
    #15

    Der große Pferdefuß beim Mehrheitswahlrecht - manche Stimmen wiegen schwerer als andere. In manchen Wahlkreisen lohnt es sich gar nicht, zur Wahl zu gehen, weil eh schon glasklar feststeht, wer gewinnt.

    Interessant finde ich die zunehmende Regionalisierung der britischen Politik.

    Ja, das Mehrheitswahlrecht hilft Minderheiten, die regional stark sind (zB Schotten). Minderheiten, die über das ganze Land verteilt sind (zB Grüne, Liberale), gehen dagegen unter.

  • RE: UK 2015

    drui (MdPB), 08.05.2015 17:19, Reply to #15
    #16

    Ich gebe zu, dass ich als Außenstehender das Ergebnis in Schottland nicht verstehe. Dort hat Labour zwischen 20 und 30% (!) verloren, ein Schattenminister mit vormals Riesenmehrheit gegen eine 20-jährige Studentin, die bei ihrer Siegesrede keinen sonderlich intelligentenen Eindruck machte (um es vorsichtig auszudrücken). Befeuert von den Konservativen, die Nationalismus in England und Schottland offen gefördert und von einer "nationalistischen" SNP die Labour links überholt hat. Wähler, die Monate zuvor die schottische Unabhängigkeit mit über 50% abgelehnt hatten, sind in Scharen zur SNP übergelaufen.

    Bedenklich für Labour ist auch, dass die Konservativen mit einem extrem marktliberalen, unsozialen Programm und einer Anti-Schottland-Strategie gewonnen haben, die die Union in absehbarer Zeit spalten dürfte. Scharen von Labour-Wählern sind nicht nur zu SNP, UKIP und den Grünen, sondern auch zu den Konservativen selbst übergelaufen, gemildert nur von Zuwächsen durch die zerbröselten LibDems. Jetzt ist Labour in Schottland quasi tot, vor 5 Jahren hatten sie noch einen schottischen Premierminister.

  • RE: UK 2015

    carokann, 08.05.2015 17:28, Reply to #16
    #17
  • UK 2015 - Aufarbeitung des Meinungsforschungsdesasters

    Wolli, 19.01.2016 11:14, Reply to #17
    #18

    General election opinion poll failure down to not reaching Tory voters

    The long-awaited postmortem on behalf of the British Polling Council says key groups were underrepresented in surveys

    (...)

    Emerging findings across the industry point to a series of key groups who were underrepresented in the polling:

    • The oldest voters: the over-70s, who broke heavily for the Tories, were not reflected in YouGov’s online internet panels
    • Young non-voters: the under-30s generally lean left, but very often fail to turn out on polling day. The pollsters, however, reached an atypical bunch of youngsters, who were unusually engaged with politics and committed to voting
    • Busy voters: in the face-to-face British Social Attitudes survey, Labour was six points ahead among respondents who answered the door at the first visit, whereas the Tories enjoyed an 11-point advantage among interviewees that required between three and six home visits. Even after adjusting for social class and age, those easy-to-reach voters are less Conservative than those “busy” respondents the pollsters have to work hard to chase.

    (...)

    Quelle: http://www.theguardian.com/politics/2016/jan/19/general-election-opinion-poll-fa ilure-down-to-not-reaching-tory-voters

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