USA: Midterms 2014

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  • USA: Midterms 2014

    Wanli, 20.02.2014 22:58
    #1

    Ende des Jahres werden nicht nur fette 36 Gouverneurswahlen abgehalten, sondern auch über 36 von hundert Senatssitzen wird abgestimmt; das gesamte Repräsentantenhaus - edit: mit Ausnahme des Vertreters Puerto Ricos - steht ebenfalls zur Wahl.

    Eine Übersicht findet sich hier:

    http://en.wikipedia.org/wiki/United_States_elections,_2014


    TPM nennt mehrere Gründe, warum diese Wahlen nicht einfach für die Demokraten werden dürften:

    1) Die Partei eines bereits seit sechs Jahren amtierenden Präsidenten muss fast immer Verluste hinnehmen - und Obama löst im Moment bei seinen Landsleuten auch kaum Begeisterung aus.

    2) Der Anteil älterer (und damit im Schnitt republikanischerer) Wähler ist bei den Midterms deutlich höher als bei den Wahlen, die mit der Präsidentschaftswahl zusammenfallen.

    3) Im Senat verteidigen die Republikaner 15 Sitze, allesamt auf konservativem Terrain, die Demokraten dagegen 21, davon einige auch in eher GOP-freundlichen Staaten (Arkansas, Louisiana, Alaska). Unterm Strich müsste die GOP sechs Sitze dazugewinnen, um im Senat zukünftig die Mehrheit zu haben.

    4) Im House hat die GOP eh einen strukturellen Vorteil und die Demokraten müssten schon ordentlich zulegen, um der GOP 17 Sitze und damit die Mehrheit abzujagen: sehr unwahrscheinlich.

    http://talkingpointsmemo.com/dc/the-huge-republican-advantage-2014-midterm-elect ions


    EDIT: Eine gute Seite, die Meldungen und Analysen zum Thema bündelt:

    http://www.realclearpolitics.com/elections/

  • RE: USA: Midterms 2014

    drui (MdPB), 21.02.2014 00:09, Reply to #1
    #2

    Electoral Vote sieht die Wahrscheinlichkeit für einen Verlust des Senats bei den Demokraten bei 50%. Umstrittene Staaten bei den Demokraten:

    Alaska, Arkansas, Iowa, Loisiana, Montana (wo Obama den amtierenden amtsmüden Senator zum chin.Botschafter gemacht und einen Neuen eingesetzt hat, der sich jetzt noch etwas profilieren kann), North Carolina, South Dakota, West Virginia.

    Umstrittene Staaten der Republikaner: Georgia (wo verschiedene Kandidaten sich einen Rechtsaußenkampf liefern und damit einer bekannten Demokratin eine Chance geben), Kentucky (ebenfalls Tea-Party-infizierter interner Kampf).

    Ich bin eigentlich recht zuversichtlich, dass sich - wie so oft - gut positionierte GOP-Kandidaten selbst aus dem Weg räumen.

    http://www.electoral-vote.com/evp2014/Pres/Maps/Feb03.html#item-2

  • RE: USA: Midterms 2014

    Wanli, 21.02.2014 02:03, Reply to #2
    #3
    Ich bin eigentlich recht zuversichtlich, dass sich - wie so oft - gut positionierte GOP-Kandidaten selbst aus dem Weg räumen.

    Die Möglichkeit muss man bei der GOP immer in Betracht ziehen. Tongue out Schon bei den letzten Wahlen wurden den Republikanern ja ganz gute Chancen eingeräumt, den Senat zu übernehmen, bevor die Tea Parties dann in den Primaries lauter Wahnsinnige nominierten, die noch die aussichtsreichsten Wahlen in den Sand setzten. Denen hab ich - glaub ich - den einzigen Markt zu verdanken, bei dem ich mal 100% Verlust gemacht habe - danke, Sharron Angle! Und die Tea Parties sind immer noch aktiv an der republikanischen Basis, auch wenn es in den Medien stiller um sie geworden ist. Trotzdem: Wird ein hartes Stück Arbeit, die Mehrheit zu verteidigen, wäre aber wichtig, denn das House ist eh fest in republikanischer Hand.

    Umstrittene Staaten der Republikaner: [...] Kentucky (ebenfalls Tea-Party-infizierter interner Kampf).

    In Kentucky muss sich gar der amtierende Minority Leader (~ Fraktionsvorsitzende) der republikanischen Senatsfraktion gegen einen Rechtsaußen wehren; wenn Mitch McConnell fällt oder zumindest ernsthaft beschädigt wird, wäre das schon eine ernste Schlappe für den halbwegs zurechnungsfähigen Flügel der GOP und kein gutes Omen für die Wahlen im November.

    http://en.wikipedia.org/wiki/United_States_Senate_election_in_Kentucky,_2014#Rep ublican_primary

    Neben Einzelmärkten könnte man auch einfach fragen, welche Partei nach den Wahlen die Mehrheit im Senat haben wird; ist ja ne recht offene Frage.


    Noch ein paar Links speziell zum Senat:

    http://en.wikipedia.org/wiki/United_States_Senate_elections,_2014

    Larry Sabato von der Universität von Virginia hat eine ganze Menge zum Thema, inklusive einer Prognose. Momentaner Stand: Er sieht die Demokraten (inklusive zweier nominell Unabhängiger) bei 48 Sitzen, die Republikaner bei 49, bei den drei verbleibenden drei Sitzen (Alaska, North Carolina, Louisiana) mag er sich nicht festlegen.

    http://www.centerforpolitics.org/crystalball/articles/category/2014-senate/

    Auch der Cook Report wagt eine Prognose:

    http://cookpolitical.com/senate/charts/race-ratings

    Ganz lustig: Am spannendsten wurde es 2008 ja in Minnesota, wo Ex-Fernsehkomiker Al Franken nach einem Auszählmarathon schließlich mit 312 Stimmen Vorsprung vor seinem republikanischen Widerpart durchs Ziel ging. Franken scheint seinen Sitz mittlerweile aber recht sicher zu haben.

  • Scott Brown

    Wanli, 18.03.2014 01:54, Reply to #3
    #4

    Meine Erinnerungen an Schott Brown sind recht positiv: Der Markt zu seinem (letztlich erfolgreichen) Wahlkampf um den Senatssitz in Massachusetts sah am Anfang völlig überflüssig aus und wurde dann wöchentlich packender mit einem recht überraschenden Ergebnis - Brown als absoluter Underdog gewann die Wahl.

    Am Freitag wird er nach Informationen der WaPo erneut seinen Hut in den Ring werfen, diesmal im Nachbarstaat New Hamshire. Könnte wieder ein netter Markt werden, denn Wahlkampf kann der Bursche, auch wenn Umfragen ihn erneut in der Rolle des Underdogs sehen.

    http://www.washingtonpost.com/blogs/post-politics/wp/2014/03/13/former-sen-scott -brown-will-explore-new-hampshire-senate-bid/

    538 bleibt allerdings skeptisch, was Browns Chancen betrifft:

    http://fivethirtyeight.com/datalab/sorry-scott-brown-new-hampshire-seems-happy-w ith-its-senator/

  • Senatsmehrheit ab 2015

    Wanli, 24.03.2014 23:25, Reply to #4
    #5

    538 sieht die Republikaner momentan leicht im Vorteil bei dem Ringen um die Mehrheit im nächsten Senat:

    [Würde jetzt hier die Grafik speichern, aber das geht irgendwie seit Monaten nicht mehr.]

    http://fivethirtyeight.com/features/fivethirtyeight-senate-forecast/

  • RE: Senatsmehrheit ab 2015

    drui (MdPB), 01.04.2014 22:30, Reply to #5
    #6

    Electoral Vote antwortet auf die Prognose von Nate Silver:

    http://www.electoral-vote.com/evp2014/Pres/Maps/Mar24.html#item-1

    As you can see, everything depends on which parameters go into the model and the weights they are assigned, even if they are optimized for one or more previous elections. He could easily miss key parameters that weren't an issue before, such as how much the Koch brothers are spending on each race. That is the nature of any model-based calculation: your model could be off. This site works differently. It looks only at the polls, in particular, the average of the polls taken within a week of the most recent poll. In essence, this approach assumes that the polling data already includes all the factors. If a candidate is of high quality or the Koch brothers are pouring millions into a race, in principle that should be reflected in the polling data. Which method is better? It is pretty hard to say in general. In the 2012 presidential election, Silver called every state correctly. We got 48 states right but thought North Carolina was too close to call and Romney would win Florida by 2%. Ultimately, Romney won North Carolina by 3% and Obama won Florida by 1%, so Silver did a little bit better, although we were within the margin of error on North Carolina and Florida. But one election is not a statistically significant test. (...)

    Und:

    Since we are data driven, we can't really start making predictions until we know who the candidates are and polling of the races has started. This is likely in the summer. On the other hand, in politics a week is a long time, so any predictions made now, by any method, should be taken with a pail of salt.

    Dem letzten Absatz kann ich mich anschließen.

  • Erste Sensation des amerikanischen Wahljahres

    Wanli, 12.06.2014 00:14, Reply to #6
    #7

    Eric Cantor wurde in den republikanischen Vorwahlen von einem bis dato völlig unbekannten Herausforderer aus der Tea-Party-Bewegung zu Fall gebracht und wird nicht wieder in den Kongress einziehen. Nicht nur die Republikaner sind schockiert, auch die Auguren reiben sich die Augen: Das hatte keiner vorhergesehen.

    http://www.newrepublic.com/article/118094/eric-cantors-shocking-primary-loss-sho ws-limits-polling

  • RE: Erste Sensation des amerikanischen Wahljahres

    drui (MdPB), 13.06.2014 10:45, Reply to #7
    #8

    Das Interessante darin ist, dass man sich auf Umfragen wohl nicht mehr verlassen kann, die sich auf parteiinterne Vorwahlen mit tendenziell wenigen Teilnehmern beziehen. So kann der Mehrheitsführer eines Parlamentes mit ein paar Tausend Stimmen rausgekegelt werden, wenn er sich - wie geschehen - zu arrogant verhält.

    Damit dürfte das Establishment der GOP noch schärfer gegen die Tea Party vorgehen. Das größte Problem aber dürfte für sie sein, dass ihnen die Demokraten nun bei jeder Gelegenheit vorwefen können, eine Einwanderungsreform zu blockieren. Die Latino-Wähler werden sie noch stärker verlieren und irgendwann wirkt auch das Gerrymandering nicht mehr, wenn der Kongress dann noch irgendeine Legitimation hat.

  • RE: Erste Sensation des amerikanischen Wahljahres

    dseppi, 17.06.2014 00:35, Reply to #8
    #9

    Ich warte schon auf den Tag, an dem die GOP sich von der Tea Party löst. Bzw.: Wer macht den ersten Schritt? Die Tea Party mit einem eigenen Kandidaten für die Wahl, weil er bei der Vorwahl unterlegen ist - oder umgekehrt?

  • RE: Erste Sensation des amerikanischen Wahljahres

    saladin, 12.09.2014 17:03, Reply to #9
    #10

    kansas senat

    der demokratische kandidat hat zurückgezogen (auch wenn der rep. soc noch versucht ihn auf dem wahlzettel zu behalten - wird das gericht am ende entscheiden)

    die chancen stehen jetzt 50:50 dass der unabhängige kandidat (leichte tendenz zu den dems, hat einmal für obama, dann aber für romney gestimmt) den senatsposten gewinnt

    und dann ist es gar nicht so unwahrscheinlich dass es nach der wahl

    50 rep.-senatoren

    47+2independent - dem.senatoren

    +1 independent aus kansas steht

    und er hat gesagt er wird sich der mehrheit anschliessen (macht machtpolitisch und wahltechnisch im roten kansas sinn)

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