Bundestagswahl 2021

• RE: Last Minute Swing zur Union

  drui (MdPB), 11.09.2021 14:18, Antwort auf #447

  #451
  

  es ist unklar, wie die wähler um die ecke denken werden (also "strategisch" wählen). um die fdp als beispiel zu nehmen: falls sich eine ampel abzeichnet, kann man als konservativer über eine gelbe stimme nachdenken als kleinstes übel; eine "keine stimme dem feind" überlegung könnte der AfD nützen.

  interessant finde ich, daß allensbach die fdp bei 9,5% sieht - während der schnitt aller anderen befragungen bei 12% liegt - das ist signifikant. vielleicht hat allensbach durch befragung indizien, daß nicht so viele cdu flüchtlinge sich in die arme der fdp stürzen.

  allensbach wäre jetzt schön (niggs geben infratest dimap - aber bodensee gegen berlin)

  Ja, das hatte ich ja auch schon angesprochen, aber was wollen die Unionsflüchtlinge in der FDP nun wirklich? Denken sie wie Seppl, dass es der Union gut tun würde in der Opposition und sie wählen FDP? Bleiben sie am Wahltag zuhause, weil das Wetter schön oder schlecht ist? Drücken sie alle Augen zu und wählen wieder Union?

  Dagegen spricht, dass Laschet a) wirklich unbeliebt ist, b) keine Haltung zu nichts hat, c) die Union kein wirkliches Programm hat bzw. das nicht im Wahlkampf präsentiert und d) Laschet die Merkelsche Moderatorenrolle nicht spielen kann, weil er kein Charisma, keine Autorität, keinen Plan und keine Unterstützung von Parteigenossen hat. Wenn eine Partei so lange reine graue Regierungspartei war und nur von der Merkelschen Führung und Moderation gelebt hat, dann ist der Fall umso tiefer, wenn die neue "Führung" dermaßen kopf- und farblos ist. Dann wirkt sogar ein Nicht-Regieren-Wollender wie Lindner attraktiver.

  Was die Institute schlecht abfragen können oder (wegen Briefwahl) dürfen, ist die bereits erfolgte Wahlbeteiligung. Ich denke, es wird wie immer einen Teil opportunistischer Wähler geben, die gerne den Gewinner wählen, die wählen Scholz (va. Senioren, und das schmerzt gerade die Union). Wähler zwischen SPD und Grünen wählen vermutlich tendenziell SPD, aber dieses Potential ist mmn in den Umfragen schon ausgereizt, solange Laschet nicht klar an Scholz heranrückt in der Kanzlerfrage (was ja nicht unmöglich ist nach den nächsten Triellen). Wähler zwischen AfD und Union wählen AfD. Bleiben als größte Unsicherheit die bürgerlichen Wähler zwischen FDP, FW und Union. Und da glaube ich inzwischen, dass davon Viele nicht wählen oder auch FW wählen (was aufs gleiche rausläuft hinsichtlich der Regierungsoptionen). Ich möchte mal die nächsten Trielle abwarten, wenn da von Laschet nichts kommt, schwindet auch mein Glaube an einen Last-Minute-Umschwung zu Gunsten der Union. Welche Motivation sollten die FDP-Wähler zum wechseln haben? Wäre eine Koalition mit den Grünen unter Scholz so viel schlechter als eine Koalition mit den Grünen unter Laschet? Scholz könnte als rechter SPDler, kalter Jurist und Law-and-Order-Fanatiker problemlos in die CDU-Stahlhelmfraktion passen, Laschet als rheinländischer Arbeiterfreund und Kohlekumpel problemlos in einen SPD-Gewerkschaftsflügel.

  Edit: Dazu noch eine Prognose: Die nächste Kanzlerpartei wird der große Verlierer der kommenden Wahlen sein, weil sowohl Jamaica als auch die Ampel so gut wie regierungsunfähig sein werden. Va. bei einer Ampel wird die FDP alles Fortschrittliche blockieren, denn es ist für Lindner besser nicht zu regieren, als gegen Millionäre oder Klimazerstörer zu regieren.

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  SeppH (!), 11.09.2021 17:00, Antwort auf #451

  #452
  

  Doppelpost

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• RE: .

  Eckhart, 11.09.2021 22:30, Antwort auf #452

  #453
  

  Söder gibt sich offen für neue GroKo
  Söder ist stets für eine Volte gut: Während er neuerdings im Schulterschluss mit dem Unionskanzlerkandidaten agiert und den Sozialdemokraten Scholz hart angeht, kann er sich auch eine Neuauflage der Großen Koalition vorstellen. Von der FDP verlangt er zugleich eine Absage an SPD und Grüne.
  https://www.n-tv.de/politik/Soeder-gibt-sich-offen-fuer-neue-GroKo-article227981 73.html
  
  Er hätte zwar gerne die Union stärker als die SPD.
  Mein Tip für Scholz: Falls es rechnerisch reichen wird! Es wird eine neue Groko geben, unter Führung von Scholz, nach einer Reihe schwieriger Verhandlungen mit FDP und Linken.
  Dann wird der Souveräne, staatstragende Langweiler Scholz sich auf die gute alte Groko besinnen.

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• RE: .

  SeppH (!), 11.09.2021 22:53, Antwort auf #453

  #454
  

  Und aufgrund der Zuspitzung Laschet Scholz könnte es wirklich für eine neue GroKo reichen. In einem Koalitionsmarkt würde ich vielleicht sogar darauf wetten.

  An sich ist die GroKo halbwegs in Ordnung, wenn sie etwas mehr Politik auch für junge Menschen machen würde.

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• Groko

  drui (MdPB), 12.09.2021 11:07, Antwort auf #453

  #455
  

  Will er dem Laschet so noch eine reinwürgen und die Union unter 20% prügeln? Die Wähler merken doch, wenn man einen inkonsequenten Wahlkampf macht und sich inhaltlich ständig widerspricht. Wenn man Scholz und SPD als stalinistisch verteufelt und der FDP eine Koalition mit ihr verbieten will, koaliert man nicht mit ihr, Punkt. Das Gleiche gilt für die Grünen. Es ist doch so, dass die Leute die ewige Groko satt haben, und nun soll sie die Traumkoalition sein, mit der Wähler zurückgewonnen werden, nur unter einem unfähigen und unbeliebten Kanzler Laschet? Viel Glück dabei.

  Ich sehe keine Groko unter Scholz, die CSU wäre da mindestens so problematisch wie eine FDP bei einer Ampel, nicht nur wegen ihrer korrupten Identität und kostspieligen Sonderwünschen aus der Steinzeit, sondern weil sie eine Opposition im Bund nicht fürchtet, da diese sie in Bayern stärken würde. Söder macht einen richtig tollen Wahlkampf für diese Oppositionsrolle der CSU, das muss man ihm lassen.

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• triell heute - von ard zdf bis phoenix

  ronnieos, 12.09.2021 21:00, Antwort auf #396

  #456
  

  Gerade baerbock : überraschend gute Leistung bis jetzt

  ich freue mich jetzt schon auf 21h50. meine prognose:

  • - annalena clinton wird als klare siegerin abgefeiert
  • - scholz als cool, emotionslos aber fehlerlos, 'gelobt'
  • - laschet is der depp.

  nicht falsch verstehen, ich beziehe mich nicht auf den realen verlauf. sondern auf die kommentare hier.

  warum hat eigentlich die fdp keinen kanzlerkandidaten [fdp bei 13, gruene bei 15%, laut INSA]  - wáre ein cooles quattriell

  im vorlauf dazu. haßelmann "..... wichtig sei der Kohlausstieg bis 2030" . fällt das nicht unter volksverdummung. wissen, daß es nicht gehen wird und stimmung machen.

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• RE: triell heute - von ard zdf bis phoenix

  drui (MdPB), 12.09.2021 22:30, Antwort auf #456

  #457
  

  warum hat eigentlich die fdp keinen kanzlerkandidaten?

  Weil Lindner lieber nicht regieren will als nicht in einer schwarz-gelben Koalition. Und die steht bei 33%.

  scholz als cool, emotionslos aber fehlerlos, 'gelobt'

  Das würde ich jetzt schon mal anders sehen.

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• einschaetzung

  ronnieos, 12.09.2021 23:44, Antwort auf #457

  #458
  

  scholz als cool, emotionslos aber fehlerlos, 'gelobt'

  Das würde ich jetzt schon mal anders sehen.

  a. die frage nach einem kanzlerkand fdp war rhetorisch, beide fdp und grúne sind weit von einer kanzlerschaft

  b. deiner analyse der 'performance' harre ich. und das istr nicht ironisch. je mehr meinungen aus den lagern, desto besser

  c. annalena fand sich großartig...

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• RE: einschaetzung

  SeppH (!), 12.09.2021 23:47, Antwort auf #458

  #459
  

  je mehr meinungen aus den lagern, desto besser

  Laschet war klar der Beste. Man muss sich nur anhören, wie Scholz gerade beim Thema Vermögenssteuer herumgeeiert hat. Baerbock erzählt irgendetwas von 15 Euro Unternehmermindestlohn. WAHNSINN

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• RE: einschaetzung

  drui (MdPB), 12.09.2021 23:56, Antwort auf #458

  #460
  

  Kurze Zwischeneinschätzung:

  Scholz va. am Anfang fahriger und genervter als beim letzten Triell, er hat sich aber gefangen und ist nun endlich auch mal Laschet wegen den Steuersenkungsplänen angegangen. Insgesamt aber schwächer, wohl kein klarer "Sieger" heute.

  Baerbock besser als beim letzten Triell, beim Thema Klima hat sie Chancen liegen lassen, insgesamt auch noch zu brav, aber thematisch gut vorbereitet. Körpersprache ist positiver als zuvor.

  Laschet angriffslustig und stichelnd, mmn überreizt, aber sein Lager wird das sicher anders sehen. Erstaunt hat mich sein Zuwanderungsstatement (das seltsamerweise auch nur er gefragt wurde), das klingt nicht nach der Linie von Merz oder der CSU und dürfte eher eine Annäherung an die Grünen sein als an die AfD (bzw. an deren potentielle Wähler). Teilweise redete (bzw. lügte) er sich geschickt aus fast ausweglosen Situationen raus, was ihm Moderatoren und Triellanten durchgehen lassen.

  Die Moderatoren empfinde ich als sehr unangenehm, schlecht vorbereitet und suggestiv, sie streuen teilweise Falschinformationen, und das im Öffentlich Rechtlichen.

  Edit:

  Bei Laschets aufgesetztem Schlussstatement habe ich den Aachen Allaaf-Tusch vermisst, der hat seine eigentlich solide Performance fast wieder zunichte gemacht. Baerbock da besser, Scholz zwar stotternd, aber am authentischsten und am nächsten dran an seiner bisherigen Wahlkampftaktik.

  Edit 2: Für mich keine klaren Sieger, recht ausgeglichen, also wohl Sieger Scholz.

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